19 Zweige treiben, dadurch haben die Fortschritte im Wissen die Fortschritte der Humanität weit hinter sich gelassen, wodurch wieder der Sinn sür wahre Religiosität verloren gegangen und so ein Pantheismus, der schlimmer als das alte Heidenthum, entstanden ist. Wir haben gesehen, welchen Einfluß die so geschaffene Auf klärung auf die Massen geäußert hat, kaum war sie da, so wurde ihnen Politik gepredigt; sie wurden dringend ermahnt, sich auf die Höhe einer politischen Bildung hinaufzuschwingen, sich Gesinnungstüchtigkeit anzueignen, und hauptsächlich sich zu einer Partei zu halten und dieser unbedingt zu dienen. Denn Politik ist nicht mehr das, was uns früher auf den Universi täten gelehrt wurde, wie sie die alten Staatsmänner definirten. „Die Wissenschaft, die den Zusammenhang zwischen dem innern und äußern Staatsleben nach den Grundsätzen des Rechts und der Klugheit lehrt", nein das ist die Politik heutzutage nicht mehr; diese Wissenschaft hat sich sehr vereinfacht, sie besteht jetzt bei der Masse einzig und allein darin, daß die jedesmalige Opposition zu der Regierungspartei sagt: „Geh du weg, laß mich hinauf" und dies durch eine Majorität zu erzwingen sucht. Mit der Zeit wurde jedoch die Politik langweilig; die niedern Klassen sahen ein, daß das Schachspiel der befrackten Herren ihnen keinen Gewinn brachte, da warf man die Re ligion als Zankapfel unter sie; Lichtsreunde und Mucker, zwei Ertreme, traten in dem religiösen Leben des Volkes auf. Was diese bereits für Schaden und Unglück unter der halb- suchl und die Bodenlosigkeil unserer Vielwisserei den Geist unseres Erziehungswesens hinabgestürzt. Pestalozzi. 2*