17 also, um zu leben, d. h. um Nahrung, Kleider und Obdach zu haben. Die St. Simonisten sagten in ihrer Vertheidigungsrede: „Für die anständigen Leute ist wohl gesorgt, denn neben der Armee der Söhne des Volkes, diesem Futter für'S Pulver, welches jedem fremden Angriffe hingeworsen wird, steht die Armee der Töchter des Volkes, dieser unglücklichen Mädchen, welche die Armuth zum Frohndienste deS Ver gnügens verurtheilte." Hier wurde vielleicht zu viel gesagt, ich will die Sache ruhiger betrachten. Durchreisen wir die gesegneten Gauen Deutschlands, vom Rhein bis zur Donau, von den Alpen bis zur Nordsee, Hunderttausende bitten um „Arbeit und Brod." Gehen wir nach dem grünen Albion, nach St. Patricks fruchtbarer Insel, dort sind es Millionen, die dasselbe ausstoßen. Hören wir auf daS Geschrei, das aus dem reichen, gut arrondirten Frankreich herüber dringt. Die sind hitziger, die sagen schon: „arbeitend leben oder kämpfend sterben." ES scheint also mit dem „um zu leben" nicht mehr recht richtig zu sein, die Arbeit hat keine Garantieen, keine Zukunft, sie hängt vom Zufalle ab. Sicheres Einkommen gewährt nur noch der Grund und Boden, das Kapital und die Gewalt ihren Dienern. Die übrigen Arbeiter aller Stände haben eine Konkurrenz untereinander eröffnet, die den Ertrag der Arbeit täglich schmälert; und wirklich verdient, d. h. auf solide Art Reich- thümer erworben, haben in der letzten Zeit nur die Besitzer größerer Landgüter oder diejenigen, die auf die Noth deS Volks und aus dessen Jnstinct, sich aus dieser Noth hcrauszuwinden, 2