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Theils aus Schönhcitsrücksichten, theils aus Rücksichten für die Conservirung werden eine große Zahl Objecte aus den mannigfachsten Grundstoffen angestrichen, am häufigsten jedoch sind es Gegenstände aus Stein, Mauerwerk, Holz, Metallen und Geweben. Wir haben früher schon dargelegt, daß die Anstriche zu den: Zwecke geschehen, um diese Gegen stände den Einwirkungen der Luft, des Lichtes, der Wärme und der Nässe zu entziehen und wenn wir diese Einwirkungen einer näheren Betrachtung unterziehen, so sind sie auf Holz, Eisen rc. verschieden. Die meisten Objecte, welche angestrichen werden, bestehen aus Holz; das Holz zieht in feuchter Luft die Feuchtigkeit ein, bei Regen fangt es das Wasser begierig ein, um bei Wärme wieder auszutrocknen. Das Holz nimmt in feuchtem Zustande eine andere Form an, als im trockenen, naß gewordenes Holz wirft sich nach dem Austrocknen, es ver ändert seine äußere Form und außerdem wird durch die genannten Einwirkungen der innige Zusammenhang des Zell gewebes im Holze zerstört; es splittert anfänglich ab, wird grau und geht schließlich in Verwesung über, es fault. Diesen Verwesungsproceß hinauszuziehen, ist der Zweck des Anstriches und je tiefer das Anstrichmittel in die Zellen des Holz gewebes cindringt, je compacter und fester die Schichte des Anstriches ist, welche die Zuführung von Luft und Nässe ver hindert, um so länger werden wir die Zerstörung hintanhalten können. Wir können dem Verwesungsproceß nicht begegnen, wir haben nicht die Mittel dazu, wir erreichen dies auch nicht durch Abschluß der Luft, den nur mit dein Anstriche bezwecken, aber wir halten sein rasches Fortschreiten auf. Wir können Holz, auch wenn es äußerlich schon grau geworden, noch immer mit Erfolg anstreichen, was bei Metallen, wenn sie einmal oxydirt, namentlich aber bei Eisen, nicht der Fall ist.