Anleitung zur Ausführung aller Anstreicher-, Lackirer-, Vergolder- und Schriftenmaler-Arbeiten, nebst eingehender Darstellung aller verwendeten Rohstoffe und Utensilien
100 Zubereitung der Farben. das Gefäß vom Feuer nimmt, sich keine wässerige Flüssig keit mehr abscheidet. Dann ist das Gefäß vom Feuer zu nehmen und die dickflüssige Masse sehr vorsichtig mit kochendem Wasser zu verdünnen. Zuerst setzt man je nur wenige Tropfen, später mehr kochendes Wasser zu und rührt so lange bis kein Wasser in der fett scheinenden Masse mehr zu bemerken ist. Die Masse wird zuerst dicker und nimmt das Ansehen einer geronnenen Wichse an. Das Gefäß wird dann wieder auf das Feuer gestellt; die Wichse fleißig gerührt, darf aber jetzt, nachdem einmal eine erhebliche Menge Wasser zugesetzt ist, nicht mehr zum Kochen erhitzt werden, weil sonst das Myricin sich abscheidet. Nach und nach werden auf vor genannte Menge Wachs 4—4'/z Liter heißes Wasser zugesetzt. Zubereitung der Farbe«. Nicht alle Farbekörper werden in pulverförmigem Zu stande im Handel geliefert; es kommt hie und da auch vor, Fig ü. Farbreib-Platte mit Läufer. daß namentlich Erdfarben, wenn sie feucht und dann wieder trocken geworden sind, sich zusammenballen und, um als Anstreichfarben gebraucht werden zu können, erst von Neuem in den pulverförmigen Zustand gebracht werden müssen, Für die Pulverisirung kleinerer Mengen kann man sich einer Farbereibplatte mit Läufer (Fig. 5) bedienen, auf welcher