enthaltend: die Beschreibung aller natürlich vorkommenden Erdfarben, deren Gewinnung und Zubereitung; Handbuch für Farben-Fabrikanten, Maler, Zimmermaler, Anstreicher und Farbwaren-Händler
XXXI. Die Benennung -er Erdfarben im Handel. Schon im ersten Theile dieses Werkes haben wir darauf hingewiesen, daß in der Nomenclatur der Farben eine arge Verwirrung herrsche und daß manche Farben unter den mannigfaltigsten Namen, welche noch dazu fremden Sprachen entnommen werden, im Handel vorkommen. Wir haben, um wenigstens sowohl dem Producenten und Kauf- manne als auch dem Käufer einige Anhaltspunkte über die Beschaffenheit der verschiedenen Farben zu geben, im ersten Bande eine Zusammenstellung aller Namen gegeben, welche nns in den verschiedenen Sprachen als allgemein gebräuch liche Bezeichnungen für bestimmte Farben bekannt wurden. Obwohl die Zahl der Erdfarben beiweitem nicht so groß ist als die jener Farben, welche sich auf künstlichem Wege darstellen lassen, so ist die Verwirrung in der Namen gebung der betreffenden Farben dennoch eine nicht minder große als bei den künstlich bereiteten Farben. Am häufigsten findet man Benennungen nach gewissen Orten, an denen manche Erdfarben entweder gefunden oder zubereitet werden, in Verbindung mit dem Namen der Farbe, wie z. B. Kölnerweiß, Wienerweiß, oder die Be nennung »Erde«, wie: Sienaerde, Veronesererde, oder Vero nesergrün. Während nun diese Namen doch wenigstens in gewissem Sinne eine Andeutung über das Wesen der Farbe geben, haben andere gar keinen Bezug auf dasselbe; Namen, Ivie Colcothar, Bolns, Umbra u. s. w. gehören hierher.