enthaltend: die Beschreibung aller natürlich vorkommenden Erdfarben, deren Gewinnung und Zubereitung; Handbuch für Farben-Fabrikanten, Maler, Zimmermaler, Anstreicher und Farbwaren-Händler
Tic blauen Erdfarben. 211 Mineralien, obwohl sie eben nicht selten vorkommen, finden gegenwärtig nur mehr eine geringe Anwendung als Farben, weil man im Stande ist, blaue Farben darzustellen, welche die natürlichen an Schönheit weit übertreffen, uns dabei zu so billigen Preisen im Handel vorkommen, daß die natür lichen Farben nicht mit ihnen in Concurrenz treten können. Tas BerMan oder die Kttpfcrlasnr. Die Knpferlasur kommt neben Malachit sehr häufig in Kupferbergwerken vor und zeichnet sich durch eine pracht voll azurblaue Färbung aus, welche aber viel von ihrer Schönheit cinbüßt, wenn man die Krystalle des Minerales pulvert. In Bezug auf ihre chemische Zusammensetzung unterscheidet sich die Kupferlasur nur wenig von dem Ma lachite und ist wie dieser kohlensaures Kupferoxyd. Die Zusammensetzung des Malachits ist 2 Ou 000z Z- 8z 0, jene der Kupferlasur 3 Ou 0 2 00z -s- 8z 0. Der Unter schied zwischen beiden Verbindungen liegt demnach blos in den verschiedenen Mengen der mit einander verbundenen Körper. Die Härte der Kupferlasur ist ebenfalls eine nicht unbedeutende und beträgt zwischen 3'5 und 4'0; es läßt sich aber das Mineral doch ziemlich leicht in ein feines Pulver verwandeln, indem die Krystalle immer sehr klein und dabei ziemlich spröde sind. Das Verhalten des Bcrg- blau in der Luft ist gleich jenem, welches das Berggrün zeigt: es schwärzt sich an schwefelwasserstofshältiger Luft. Die Hauptanwendung des Bergblaues ist in der Zimmermalerei und auch als Wasserfarbe; es liefert dieses Product aber immer nur eine wenig feurige blaffe Farbe.