enthaltend: die Beschreibung aller natürlich vorkommenden Erdfarben, deren Gewinnung und Zubereitung; Handbuch für Farben-Fabrikanten, Maler, Zimmermaler, Anstreicher und Farbwaren-Händler
210 Die blauen Erdfarben. Gyps freie und darum etwas dunkler grün gefärbte Masse ließe sich erhalten, wenn man zur Ansfällung des Kupfer carbonates Sodalösung benützen würde. Das Berggrün, sowohl das auf künstlichem Wege dargestellte als das natürliche, zeichnet sich nicht durch eine schöne Farbe aus und besitzt noch außerdem die unan genehme Eigenschaft, daß es an der Luft allmälig an Schönheit verliert, indem alle Kupferverbindungen beinahe eine ebenso große Empfindlichkeit gegen Schwefelwasserstoff zeigen wie die Bleiverbiudungen, und sich in Folge der Einwirkung dieses Gases endlich ganz schwarz färben. XXIX. Die blauen Erdfarben Wir kennen nur drei Mineralien, welche als Farb material verwendet werden oder richtiger verwendet wurden, denn eines derselben, der Lasurstein, hat nur mehr ein ge schichtliches Interesse, indem es Niemandem gegenwärtig einfallen wird, dieses seltene Mineral, das sehr hoch im Preise steht, als Farbmaterial verwenden zu wollen, da wir gegenwärtig das Kilogramm Ultramarin, welches die selben Eigenschaften als Farbmaterial besitzt wie der La surstein, um einige Mark kaufen können, während das aus dem Lasursteine dargestellte so kostspielig war, daß es mit Gold ausgewogen wurde. Die blauen Erdfarben, welche jetzt noch einiges Interesse haben, sind die Kupferlasur und die blaue Eisenerde oder der Vivianit. Aber selbst diese