enthaltend: die Beschreibung aller natürlich vorkommenden Erdfarben, deren Gewinnung und Zubereitung; Handbuch für Farben-Fabrikanten, Maler, Zimmermaler, Anstreicher und Farbwaren-Händler
XXVIII. Die grünen Erdfarben. Es giebt zwar eine größere Zahl von grüngefärbten Mineralien, aber nur wenige derselben sind als Maler farbe anwendbar, indem die anderen Mineralien so selten in der Natur vorkommen, daß an eine Anwendung derselben als Farbmateriale nicht zu denken ist, um so weuiger, als wir im Stande sind, eine sehr große Zahl von grünen Farben auf künstlichem Wege darzustellen. Die Wichtigsten unter den hierher gehörigen Erdfarben sind das Seladongrün oder die Grünerde und das Berggrün. Selbst das letzgenannte Mineral hat nur eine geringe Wichtigkeit, indem wir die Verbindung, aus der sie besteht, auf künst lichem Wege darzustellen vermögen. Tie Griiner-e oder das Seladongriin. Das unter diesem Namen bekannte Mineral besitzt eine eigenthümliche grüne Farbe und ist die Benennung Seladongrün in die Benennungen der Farbentöne allgemein ausgenommen worden. In der Natur findet sich die Grün erde an vielen Fundstätten, indem sie das Zersetzungs- product eines weitverbreiteten Minerales ist. Man weiß gegenwärtig mit Bestimmtheit, daß die Grünerde ein Zer- setzungsproduct des Augites ist, und findet sich dasselbe bis weilen sogar nicht selten in Gestalt der Krystalle dieses Minerales an manchen Fundstätten vor. Seit langer Zeit als Farbe benützt und darum auch allgemein bekannt geworden, ist die