enthaltend: die Beschreibung aller natürlich vorkommenden Erdfarben, deren Gewinnung und Zubereitung; Handbuch für Farben-Fabrikanten, Maler, Zimmermaler, Anstreicher und Farbwaren-Händler
Die gebrannten Eisenoxyd- und Ockerfarben. 183 oxydhydrat in Eisenoxyd übergeführt wird, so tritt die rothe Farbe mit um so größerer Entschiedenheit hervor, je reicher an Eisenoxydhydrat das ursprünglich angewen dete Product war. Hat man ein Product vor sich, welches aus reinem Eisenoxyd besteht, wie dies bei dem als Neben produkt bei der Fabrikation der englischen Schwefelsäure erhaltenen Eisenoxyd der Fall ist, so ergiebt sich ein rein roth gefärbtes Eisenoxyd, Eugelroth, Englischroth, ouput mortuum u. s. w. Steigert man das Erhitzen der Masse über ein gewisses Maß, so ändert das reine Eisenoxyd seine Farbe und nimmt je nach dem angewendeten Hitze grad eine braune bis violette Färbung an. Man kann daher auf diesem Wege eine größere Zahl von Farben durch das Erhitzen eines und desselben Ma terials auf verschiedene Temperaturgrade erzielen und zeichnen sich die so gewonnenen Farben nicht nur durch sehr warme Farbentöne, sondern auch durch eine sehr be deutende Haltbarkeit aus. Letztere kann eigentlich eine un begrenzte genannt werden, indem sehr stark geglühtes Eisen oxyd selbst beim anhaltenden Kochen mit den stärksten Säuren nur sehr langsam in Lösung übergeführt werden kann. Wegen dieser ausgezeichneten Eigenschaft, welche nur wenigen anderen Farben in gleich hohen: Grade zukommt, sowie der geringen Darstellungskosten, welche die Anfer tigung dieser Farben verursacht, verdienen dieselben die größte Beachtung seitens aller jener Fabrikanten, welche in der Lage sind, das hierzu geeignete Material in ge nügend großen Mengen zu beziehen. D as oap ut w o r tuu m (Englischroth, Engelroth). Bevor man die Schwefelsäure nach der jetzt ge bräuchlichen Methode darstellen lernte (durch Oxydation