enthaltend: die Beschreibung aller natürlich vorkommenden Erdfarben, deren Gewinnung und Zubereitung; Handbuch für Farben-Fabrikanten, Maler, Zimmermaler, Anstreicher und Farbwaren-Händler
wollten, und wären hierbei mannigfache Wiederholungen gar nicht zu vermeiden. Es möge daher für unsere Zwecke genügen, einige der bekanntesten Ockergattungen zu besprechen. Die bekanntesten Ockergattungen sind die sogenannte römische Erde und die Erde von Siena, welch' letztere auch häufig im Handel mit dem italienischen Namen — als Terra di Siena — bezeichnet wird. Der römische Ocker bildet gelbbraune Massen, welche ziemlich feinerdig sind und in Bezug auf ihre chemische Beschaffenheit aus Eisenoxydhydrat und Thon bestehen. Man findet diese Ockergattung im Handel sowohl im rohen als auch im gebrannten Zustande vor. Beim Brennen verändert der römische Ocker seine Farbe sehr bald in's Rothe und lassen sich durch vorsichtiges Brennen desselben Farben darstellen, welche einen sehr warmen, feurigen Ton besitzen. Der römischen Erde sehr nahe stehend, ist der eng lische Ocker, welcher besonders in der Grafschaft Surrey gewonnen wird und auch nicht selten unter dem Namen römischer Ocker in den Handel gesetzt wird. Der englische Ocker kommt an manchen Fundstätten in so reinem Zu stande vor, daß man die schönsten Stücke, ohne sie zu zer brechen oder zu mahlen, answählt, und so wie sie sind, in den Handel setzt; minder schöne Stücke werden sehr sorg fältig gemahlen und geschlämmt — auch wohl zur Dar stellung verschiedener Nuancen gebrannt und bilden dann sehr geschätzte Farben. In Bezug auf die chemische Beschaffenheit gehören zu den Ockerarten auch noch die Siena-Erde, der Bolus, die Umbra und die Kasseler Erde; diese Mineralien haben