enthaltend: die Beschreibung aller natürlich vorkommenden Erdfarben, deren Gewinnung und Zubereitung; Handbuch für Farben-Fabrikanten, Maler, Zimmermaler, Anstreicher und Farbwaren-Händler
Der Schwcrspath. 129 die Flüssigkeit von dem Bodensätze ab; dieser wird mit reinem Wasser übergossen, wieder absitzen gelassen und ge nügt in der Regel eine zweimalige Behandlung mit Wasser, um den Thon so weit von Chlorcalcium und freier Säure zu befreien, daß das Product zu allen Zwecken verwendet werden kann. Wenn man größere Mengen von Thon auf diese Art von Kalk befreit, so ergeben sich bedeutende Mengen einer Lösung von Chlorcalcium, die von den Farbenfabrikanten noch mit Vortheil zur Fabrikation von künstlicher Kreide verwendet werden kann. Man braucht diese Lösung blos in größeren Behältern zu sammeln und mit einer kleinen Menge von gebranntem und gelöschtem Kalk zu versetzen. Durch den Kalk wird einerseits die kleine Menge von freier Säure, welche noch in der Flüssigkeit vorhanden ist, in Chlorcalcium umgewandelt und findet durch den Ueberschuß an Kalk die Ausfällung des Eisenoxydes statt, welches in der Flüssigkeit aufgelöst vorhanden ist. Die Lösung, welche sich dann nach einigen Tagen in den Sammelgefäßen vorfindet, besteht aus einem sehr reinen Chlorcalcium, welches eine ausgezeichnet schöne künstliche Kreide liefert. XV. Oer Schwerspat!). Dieses Mineral — in chemischer Beziehung schwefel saurer Baryto der Baryumsulfat, La 8 0^ — kommt an manchen Fundstätten in der Natur in sehr bedeutenden Mengen vor, so in England, Böhmen, Sachsen, Steiermark u. s. w. Bersch. Die Fabrikation der Erdfarben. 9