enthaltend: die Beschreibung aller natürlich vorkommenden Erdfarben, deren Gewinnung und Zubereitung; Handbuch für Farben-Fabrikanten, Maler, Zimmermaler, Anstreicher und Farbwaren-Händler
Salzsäure, so wird man ein gewisses Quantum Säure ver brauchen, um die in dem Thone enthaltenen Körper zu lösen, und kann aus dieser Menge leicht die Quantität der Säure berechnen, welche für ein bestimmtes Thonquantum erforderlich sein wird. Da man für diese Zwecke stets rohe Salzsäure ver wendet, indem die reine Salzsäure viel zu theuer zu stehen käme, so muß man darauf Rücksicht nehmen, daß diese Säure eine bedeutende Menge von Eisenoxyd in Lösung hält — die gelbe Farbe der rohen Salzsäure wird durch diesen Gehalt an Eisenoxyd bedingt. Wenn man nur so viel Säure anwenden wollte, daß ein Theil des Kalkes in Ueberschuß bliebe, so könnte hierdurch eine Ausscheidung des Eisenoxydes stattfinden, die eine gelbliche Färbung des Thönes Hervorrufen würde. Wenn man hingegen die Säure in schwachem Ueber- schusse läßt, so findet keine Ausscheidung des Eisenoxydes statt, und erhält man den Thon vollkommen frei von allen in Salzsäure überhaupt löslichen Bestandtheilen. Um den auf diese Weise gereinigten Thon von der Lösung von Chlorcalcium, das durch die Auflösung des Kalkes gebildet wird, zu befreien, ist es nöthig, denselben tüchtig auszu waschen, indem das Chlorcalcium die Eigenschaft besitzt, aus der Luft Wasser an sich zu ziehen und in Folge dessen die Thonmasse immer feucht erscheinen würde, ferner weil die geringe Menge von freier Säure, welche dem Thone an haftet, schon nachtheilig wirken würde, wenn man den Ver such machte, diesen Thon mit anderen Farben zu mischen. Das Chlorcalcium gehört zu den sehr leicht im Wasser löslichen Salzen; man kann es durch eine Behandlung mit Wasser vollständig von dem Thone trennen. Man läßt den gereinigten Thon möglichst vollkommen absetzen und zieht