enthaltend: die Beschreibung aller natürlich vorkommenden Erdfarben, deren Gewinnung und Zubereitung; Handbuch für Farben-Fabrikanten, Maler, Zimmermaler, Anstreicher und Farbwaren-Händler
und dabei sehr reinen Kalk ergeben und an manchen Orten, wo sie leicht in großen Mengen zu haben sind, wie z. B. in Holland, wirklich zum Kalkbrennen verwendet werden. Die Anwendung des Wienerweißes als Farbmaterial ist eine ziemlich geringe, da, wie erwähnt, dieses Product noch so stark alkalische Eigenschaften besitzt, daß es auf viele Farben zerstörend einwirkt. Man verwendet das selbe aber häufig als Polirmittel, zu welchem Behufe Ls fein gepulvert und gewöhnlich in Flaschen gefüllt, unter dem Namen Wienerkalk in den Handel gebracht wird. Wegen seiner schönen weißen Farbe und wegen seines ge ringen Preises eignet sich das Wienerweiß besonders gut als Grundfarbe zur Darstellung von weniger feinen Malereien, z. B. als Grundfarbe für Zimmermaler. Um aber nicht eine Zerstörung der Malerei durch die alkalische Beschaffenheit des Wienerweißes befürchten zu müssen, em pfiehlt es sich, den Anstrich, nachdem er trocken geworden ist, mit einer Alaunlösung zu überstreichen. Die Alaun lösung wirkt in der Weise, daß eine Verbindung von Thon erde und Kalkerde entsteht, welche unslöslich ist und or ganische Farben leicht haften macht. Die in dem Alaun enthaltene Schwefelsäure bewirkt eine Umwandlung des Kalkes in Gyps, welcher gegen die später aufgetragenen Farben vollkommen indifferent ist. XI. Die Kreide. Unter der Benennung Kreide kommt im Handel eine Anzahl von Producten vor, welche sowohl in mineralogischer