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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 18.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-192012183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19201218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19201218
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-18
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 18.12.1920
- Autor
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Nr. 295. 1. Beilage zum Hoheustein-Erustthaler TagMM. Sonuabeud, den 18. Dezember. 1920. lt7 Fonktzuvg) lNiuhdruck vrrdottv). besprochen und de» gcschab. Die Herren besprachen alles, was mit dem Zaudern Einwilligung Räume, die Sie bewohnen wollen," sagte der be- das es setzt endlich, ruhig demselben Tage an ibre dir die Herr der Grafschaft müssen Sie in die Hände neh habe ich keine Zeit. Meine Tcch- Dazu „Meine liebe Käthe! bekommt die völlig schuldenfreie Grafschaft Du fol st es nicht durch eine gedruckte Au Gn Stunden spielte Dagmar mit der Liste. dir unangenehm, mit den Herr Du temmen, aber — zu unserem Hochzeitssest wer Vcilcbungsfeier. Ich fürchte aber, datz Ihr ne den tz« sicher nicht fehlen wollen. Zch wersepich- arrnehmcu könrü, weil die Zeit sc kur aber die dir ich dir kaum zuinn.cn dars. 'Aber zu mei de an sein rit- bcglei Bä^er Ditte gehe allein — tch werde hier mit meinem und ein wenig ge- sich ihre Ber ¬ ste un- siihig, sich zu rühren Ihre Augen hasteten sich die er mein auf einiger Vorsicht zu behandeln. Sie hat zuweilen jovialen Anstrich gebend, der aber etwas unecht sentimentalen Anwandlungen ber Dagmar noch wirkte. Graf Taremburg sah ihn grotz lind ernst an. nichts b>mer t halte. Aber er sprach es nickt fordern saglc nur ruhig: Etwas erregt war er dock. au wir wei sah ibn ruhig an. lievsten die Zimmer bewusjt war datz Interesse um Still- war- Vater men. Ni Namen unbe trat die Baronin Sinn ob der Graf zu Tisch hinweg, Lippen käst dir Verlobung sein' Totter in t einer ßen Festlichkeit gefeiert werden sollte. Gleich nächsten Tage wurde die Liste der Gäste gesetzt, die zu der Feier geladen wcrden len Und Dagmar fragte ihren Verlo'bten, er Freunde und Bekannte von seiner Seite kennen Ihren rublg weiter Gras kalte sei- nichl zu danken." huschle um seinen Mund Verlobte zu einander Du schotz ihr das Blut zu seinem Er Gesicht. Nervös »Ist es aus diesen", dachte sie erschauernd. Und Günter umschloß unwillkürlich die kleine, Hand mit einem kra tooll warmem Druck ner Rechten, als müsse er sie erwärmen. Und dieser warme, feste Druck lies; ten, bis du alles Nötige besprochen hast," sagte sie. Und er war erstaunt rührt, datz dies sonst so ferne an- ihnen geben formelle Werbung so ohne jedes nahm. So ineinte er. Gr sah sie forschend air. „So darf ich Sie, da ich die sich einverstanden. Es wurde noch allerlei ist dU batte ihm ^ebr leid getan, datz non der Namenlosen hört« Und feste Almnng verriet lhm, datz sie überfatz — als seine Brant ichweiaen über jene Zeit bitten wollte. Sie hatte Köth». veranlassen wollen, nichts davon zu er- über und gleich darauf berg ein und fragte, bkeiben würde. Dagmar schrieb an Fieundin Käthe: Dagmar vermochte zu ihm aufzufehen. „Sie brauchen mir Ein leises Lächeln „Es ist üblich, datz »Ich es «reut oringen. rauchen rre." Das grctz und brennend aus die Tür, durck sie eben verlassen hatte. „Werde ich es ertragen können, wird Siclz mir Helsen?" dachte sie erschauernd. Und dräutzen stand Graf Taremburg Male in Berndorf Besuch Hei r schäften kennen mich nur F> elen." gro- am auf soll ¬ ob ein- Bitte setzen Sie sich zu mir, eme Zigarette und besprechen das Aber er half ihr schnell darüber zog ihre Hand noch einnial an seine und ging hinaus. Dagmar sah ihm nach, als iei stolze, ruhige und selbstsichere Mädchen in dieser Situation legenheit nicht meistern konnte. betreiben Aber die Verwaltung Dagmar," sagte er. Sie ahnte, welchen er meinte, kragte aber scheinbar ganz mgen: „Welchen Namen meinst du?" Er zeigte auf eine Stelle. und denn Gunter." Wicker staunen ins „Verzeih vor sich bin er nichts mebr nicht dl« lei ihm 'etzt gegen lieb, nicht darüber autzerordenltich lie mir das abnebmen abnebmen und Mitteilen. Sie schätzen zusammenzutrefsen?" Er schüttelte den .klopf. .Sie wcrden mich an schwere Stunde» er innern - aber dis wird noch öfter gescheben Ihre Verwirrung appellierte ter-iches Emp mden. „Willst du mich zu deinem ten?" fragte er schnell ablenkend. Sie atmete gepretzt. Vater in seinen letzten hat. Und ich möchte Sie »aA Ist g«f««ds Normale Verdauung und «tu nahrhafte« LetiS^k krSstigen den Körper und willen unterstützend bet zehrenden Krankheiten. Ilek« Gtchelkakoo mit Malzgehalt ist Kcarkeu und Genesenden sehr zu empfehlen I 160 Gramist 49b Maik v«kaustst,ll,! Drogerie Oscar gl'chtner, Hohenstein-Smstt Zal. r«r SHIM tim ^tmtlisti. Roman von Hedwig C o ur 1 h s-M a hie r. Kommerzienrat. Graf Taremburg „Ich möchte am wohnen, die mein Lebensjahren bewohnt sagm — dar, ich mir erlauben, dies Vorrecht gehend zu machen — k.ebe Dagmar?" Jetzt schotz plötzlich dunkle Röte in ihr Ge sicht — er sprach ja zum elften Mal ihren Namen aus. „Liebe Dagmar." Es klang ibr wunderlich und märchenhaft in den Ohren. Er sah überrascht in ihr errötetes Gesicht Dies Zeichen mädchenhafter Verwirrung patzte jo gar nicht zu rhr:m sonstigen ruhigen und loltcn Wesen. Es verriet ihm, datz sie doch nicht ganz von Stein war. Er iah sie an. Schade, datz dieses schöne Geschöpf nicht aus Liebe heira tete und einen Mann be am. der sie liebte. Sie oatte al cs, was geeignet war, einen Mann m beglücken. Aber wenn sie eine Seele hatte, dann schlie diese Seele — und konnte nur vurch eine tiefe, innig: Leidenschaft wachgeküpt wer den Ihm durste es nm licb sein, wenn sie nie nw achte. Da ne nicht antwortete, sragte er: ,Dars ich nun deinem Vater mitteilen, datz Le ob oft richtete sich Dagmar auf. ,Zu unserer Verwbungsfcier werden sie nicht du mir dein Jawort gegeben hast?" Lie neigte das Haupt. .Ja bitte — tun Sie das." Er schüttelte lächelnd den Kopf. „Du mutzt dich schon entschlietzen, mich Vornamen zu nennen. Ich heitze ie Käthe in ihrem eigenen Dagmars Herzen strömen. Dann ihre Hand an feine Lippen. an mir liegt, soll geschehen, damit bereuen, mir Ihre Zustimmung ge- habcn. Ich danke Ihnen." iäden wollte. Er nannte einig: Studienkollegen und einen Proessor, Pr den er viel Ver ehrung hatte. Sonst hatte er keine Wünsche. Dagmar legte ihm die Liste zur Einsicht vor. Er sah sie flüchtia durch. Aber bei einem Namen stutzte er. .Ich lese hier einen bekannten Namen. habe es nicht anders erwartet, aber mich, datz Sie mir die Bestätigung gemacht. Aber di.- unter dem Namen Du hättest eine zu weste Reist- , Gras Taremburg verneige sich. Es überlies ihn, trotzdem er selbst Dagmar kühl gegenüber stand, unter ihren Worten wie ein Frolthauch. Keine Ahnung sagte ihm, wie ganz anders es ini Innern der Frau aussah, die sich jetzt für das ganze Leben so bedingungslos in seine darüber staunen, wie ich es tat. Sein natur tthcr Vater war Graf Taremburg, ein Gc schüfts'reund meines Vaters Er hat vor ie: neu: Tode seinen Loan adopt.en und in alt eine Rechte ast legitimen Erben eingesetzt Spielt das Leben nickt seltsam, liebe Käthe? Das hätten wir uns nichr träumen lassen, als wir Dr. Friesen vom Lnqinsland das erste Mal oben Du er hältst zugleich, w.e auch Deine lieben, l ochreremtcn Eltern eine Einladung zu unserer Hände gab. Ihr Verlangen, Gräfin Taremburg ,u werden, mutzte sehr grotz sein, datz sie ' ' Ereignis zu'ammenhang. Auch der Termin zur Hochzeit wurde festgesetzt. Anfang September sollte sie stattlinden. „Bis dahin ist Schloß Taremburg im neuen Glanze erstanden, lieber Günter. Sie müssen mir nur sagen, ob Cie besondere Wünsche l aben für die Wahl und die Ausstattung der „Herr voll Verndcrs auf Berudcrf mit Ge- mablin Ist das derselbe, dessen Kut in Thürin gen liegt?" Scheinbar unbefangen neigte si« das Haupt „Ja, es ist derielve. Seme Tochter Käthe ist eine Penfionsfreundin von mir. Du findest gleich darunter dm Namen derselben und ihres Gatte». Sie ist mit Herrn von Roschwitz ver heiratet Ich glaube nicht, datz die Herrschaf ten zu unserer Verlobuugsseier nach Berlin kom ncn aber ich wollte sie nicht übergehen. Hattest Peinlich wäre cs mir nur, wcun ich über mein« Namcusändermia Dctai>s mützu.' „Zch habe ihr altes gejagt, worüber ich ihr Dsfenheit schuldig zu sein glaubte." As die beiden Herren alles Nötige bespro chen hatten, begaben sie sich wieder zu Dagmar. Diese hatte inzwischen Ze.t gehabt, sich zu sass:n Sn nahm die Glückwünsche ihres Vaters und der Baronin Steinberg, die herbeigerusen wurde, ruhig entgegen. Mit dem Termin zur Hochzeit erklärte sie ..Ihr Fräulein Tochter hcu mir ihr Jawort gegeben, Herr Kommerzienrat, und hat mich er machtigt, Ihnen das mitzuteilen und alles wei- nre mit Ihnen zu besprechen." Der Kommerzumal reichte iqm mit festen» Druck die Hand. — ich mutz mich erst daran ge- und Micher. Hochzeil am 10. September erwarte ick die Namenlose hatte adressieren müssen, lebte ein Men ch, «ine Frau, die Art war von seiner Art fein mutzte, die Ihn ganz verstanden hatte. Er verwahrte ihre Briefe noch immer. Nie zu» vor hatte ein Mensch sc zu seinem innersten Cciu sprechen können, wie diese unveiannte Frau. Als er nach verdutzter Festungshaft wieder ins Leben hinausgesturmt war, hatte er so viel anderes zu tun und zu denken geha^ Darüber hatte er die fremde Frau eine Weile fast vergessen Dann war er aber mitten in der Wildnis einige Zeit wegen einer Verletzung ani Fuße zur Untätigkeit verdammt gewesen. Seine Leute, die ihn auf der Erpedition be. gleiteten, hatten ihm in einem Zelt ein Lager bereitet. Da hatte er sich jener Briefe erMneri, die er mitgenommen hatte, und er hatte sie wieder und wieder durchgelesen. Und es Halle ihn gedrängt, noch einmal an die Namenlos« zu schreiben und sie zu bitten, wenigstens den Briefwechsel mit >hm sortzusetzen. Postlagernd unter „Tropcnslora" auf demselben Postamt hatte er den Brief von der nächsten Poststation, die er erreichte, abgcsandt. Aber dieser Brief war von der Namenlosen nicht abgehost worden. Sie hatte es also ernst gemeint mit dem Abbruch ihrer Korrespondenz. Denn als er von seiner Forschungsreise zurückkchrte mrd Berlin be- rührte, war er aus dem Postamt gewesen und lack: deu Bries noch dort vorgefunden. Es bitten, diese Räume ncht neu auszustatten." „Aber lieber Günter, die Ausstattung dieser N'-ume ist nich gerade sehr schön — wollen Sie mir nickt gestatten, sie erneuern zu lassen?" Graf Taremburg sah den Kommerzienrat es, an „Ick bitte Sie, zu bedenken, das', mein Vater mir diele Möbel vererbt at Ich babc dann dach wenigstens das Gefübl, daß diese Zimmer mein Eigentum sind. Die Ausstattung sagt mir zu und ist für meine bescheidenen Ansprüche prächtig genug Sie dürfen Schloß Taremburg sonst überall nach Gu drucken ausstatten, um meine Zunmer lassen Sie bitte bestehen Aber wenn ich einen Wunsch außer» darf, so ge- statten Sie mir, datz ick die großen Gewächs- häuk'i für meine Zwecke beschlagnahme und wo es notig ist, reparieren lasse.' „Das bedarf keiner Worte, lieber Günter. Alft- — Ihre Zimmer mögen blecken, wie sie sine — nur neue Tapete» und die Anlagen der s Du wirst übrigens einen alten Bekannte» ün ihm ftnden. Erinnerst Du Dich noch an Dr. Günter Friese»? Doch ^ä — danach brauckn ich dich nich zu frage». Also — Graf Taremburg ist identisch mn Dr. Günter Friesen. Du wirst wohnen, Günter," sagte sie leise Ihres Herrn Vaters habe als me ne Verlobte betrachten, mein gnädiges Fräulein?" Cie neigte d-as Haupt und war blaß vis in die Lippen. „Cie dürfen es, Graf Taremburg." „So geben Sie mir bitte die Hand daraus, datz wir als. ehrlich« Menschen gemeinsam misern Lebensweg gehen wollen." Cie legte ihre Hand in die seine. Eiskalt war diese schöngesormte Mädchenhand, an der im sannen Lich.e der Saphir strahlte. Dagmar sah auf den Ring und wie ein Trost strahlte ihr das tiefe Blau enig«gen. „Muttis blaues Auge wacht über mir ans allen Wegen —- auch dem breiten, teppchbelegten Gange, der nach dem Vestibül führte und wischte sich mit dem Taschen tuch über die Stirn, als sei ihm zu Heitz ge worden. „Ich habe nichts zu verlangen, weil ich nichts zu geben habe. Aber etzcnttich ist es Wahnsinn, daß ich solch eine Ebe eingchc," dockte er Aber dann machte er eine abwehrende Be wegung und ging schnell weiter. „Es ist doch so — auf einer anderen Basis könne ich doch keine Ehe mehr führen." Und «. begab sich zu Klaus Ruthart. Ach es Kapitel. Kommerzienra bestellte die Verlobungsanzeigen Dagmar zeigte sich ruhig und gelassen, wie immer/ und Graf Taremburg Halle keine Ahnung, wie es in ihrem Innern aussah. Er war des festen Glaubens, daß Dagmar nur in die V«r- bmdung mit ihm willigte, um Gräün Ta;«m- bura zu werden. Neuntes ttapn-k. Gro Günter Tannumig < lieb noch cinig« Zcit in Berlin. Der Kom>n-rzier'-'al wünschte Dagmar merkte, daß er mit seinen Geda» len nicht bei ihr war. Sie glaubte, er fei mit seinen Erinnerungen bei ber Frau, die er ge ücl't und die ihn betrogen hatte Liebte er sie oiclüücht noch immer — trotz ihres Verrates? Sie rührte sich nicht und fühl!« nur «inen >ibcn Schmerz, daß sie ihm nicht;, gar nickis sein konnte Nach einer Weite jchrak er empor .Verzeih ick war zerstreut," sagte cr em ckuldigcnd Sie ging iämett au ein anderes Thema Zentralheizung müssen hinein lind über die Gewächshäuser verfügen Sie nach Belieben. Sie bisherigen Beruf als Liebhaberei du etwas zu bcmer.cn? Lind ckasien vielleicht bekannt?" Er iah eine W:ile düster Ian» arme«: er ans und Gg e. Er wäre mir aUerding sprechen zu müssen. Es ben-würdig von dir, datz wi Ist." Lie ettölete, weil sie Euch alle ganz oeslinmil Bis dahin könnt Ibr Eure Vorbereitungen lrefHn und Du darfst nur an diesem Tage so wenig fehle», als ick a» Deinem Hochzeitstage scblen durste. Nun habe ick nock eine Vrmgcndc Bitte cm Dick Mein Berloblcr ieider »ock jetzt rmrer der Nachwirkung jener Katastrophe, di« Herrn von T-'viau das Leben kostete, obwohl er nickt die Abficht batte, ian zu löten und nur ein un glü-.ilicker Zufall die Kugel len le. Ick meikc igm an, datz er sich dttckt sürck:«:, darambin an gesprochen zu werden Auch möchte er uckr über seiue Adoption jprcckcn, denn iem Stolz hat felu unter der Reckilosrg ei: feiner Gebun gelitten Und deshalb bitte ick Dick Euch al e - nicht dic'e Ereignifs« zu berühre», wenn Inr mit ihm zuiammenkommt. Am beste», Inc sprecht von Pergangencm gar nicht mit ilun. Bitte teile auch Deinen lieben Eltern meine» Munsch mit. Ich weiß, Ibr werdei veriteben. was ich von Euch erbitte. Und nun muß ich heule schließen, es gibt allerü i sm mich zu tun. Sobald ich Zen Grbe. schreibe ich mebr. Einen herzlichen Grufz Deinem Mmm — Dil eine» Kutz in Treue Deine Dagmar " (Fortsetzung folgt.. Blut zu führte er „Was Sie nie geben zu Erklärung, die dir peinlich ist. m meiner Freundm deu Sackverhali gegenüber mit keinem Woite an icnc Zeit räbr-m. Zst Sir das rxbi fo?" Er zog ihre Han'- an seine Lippen. .Ick dcntte dir, Dagmar, du bist sebr giftig. , gewesen war. Nun konnte sie das viel unver- l länglicher einrichle», ass cs sonst geschehen wäre. Sich bezwingend, sagte sie halblaut: „Ick kann dtt uachjuhien, datz du jene schwere Zeit am liebsten ganz vergessen möch- iefl ' Mit einem seltsamen Blick sah er sie an. Datz sie ihm iiachstihlcn komm, g'aub'e er nickt. Solche Stürme, wie sie damals sein Inneres durchtobt hatten, solche Schmerzen, wie er sie gesuhlt, würden eüiem so kühlen, gleichmützia ruhigen Charakter, wie Dagmar ihn seiner Mei mmg nach besaß, immer f.cnid bleiben. Die furchtbaren Kämpse und Seelennötc, die er in jenen Tagen durchleb! hatte, konme wohl überhaupt ein anderer Mensch uictp nackemp- finden. Aber während er das dachte, tauchte plötz lich ein Erinnern in ihm aus. Doch — einen Menschen halte es gegeben, *der mit wunder barem Verständnis, mit großem Feingefühl sei nen Seelenzustand erfaßt hatte Dieser eine Mensch — ein? Namenlose — hatte ihn damals vor dem Wahnsinn bewahrt, vor dem voilstän ngen seelischen Zusammenbruch Durch das fein- ühlig« Eingehen auf seine verzweifel e Stim nung, durch die gü'igcn gemütvollen Trostworte war er vor dem Schlimmsten bewahrt worden Irgendwo in der Welt — wahrschrinlich so gar bäer in Berlin, wohin er sein« Briefe an! Der Kommerzienrat empfing ihn mn einem —„ c> cheln. j Anwandlungen von Senümentalität — ein Erb- „Nun, »kein lieber Herr Graf — bringen teil ihrer Mutter. Frauen müssen nicht alles Sie mea:r Tochter mitgeteiit, daß Sie von Iäiem Valer ekst vor lurzem adoptiert wor- läeu ?!>d?" Za. cki hab« ihr altes geMI, was sie j, u-us:« — auch — daß ich im Duell ein - vernicklet habe." ki Kcmnnerzienrat »lackte eine abwehrende L Ji» gutes Recht, Günter. Und dcn ^ Hai en Sie Dagmar nicht sprchm brau chen '-'Frauen sind oft in solchen Fragen sehr eniPi 'sk-ck, we I sie sich nicht hineindenken kön nen Dagmar hat keinerlei Empfindlichkeit ge ze'Zk. sic nahm meine Mitteilung sehr ruhig ous" „Um so besser! Sie sind ja der reine Wahr- heitt-fanatiler, lieber Günter. Ich gebe Ihnen den guten Rat, Dagmar in fa chen Dingen mit Taremburg al- Mitgift und folglich sind Sieder Herr dieser Besitzung." Graf Günters Stirn roteie sich ,Ich werde ielbstverständlich, wie Sie wün- ' scl-en die Verwaltung des Besitzes in Sie Hände nebmcn und rmck bästem Wissen und Gewnsen Saful entstehen. Aber als Herr der Grafschaft den a tzte ich »um nicht. Dagmar wird Sie Her rin fein und ich werde den Besitz meiner lünf- iigcn Frau sorglich verwallen Sokne uns eines Tage; ein Sohn geboren werden, so mag er sich wieder als Gras Tarembuog fühlen. Ich werde für mich selbst, in meinem Innern, immer nur Dr. Gunter Friesen fein und als sclckir meinen Beruf ausüblen, so viel ich Zeit dafür übrig Hube. Als Verwalter der Be sitzung meiner Frau will ich ebenfalls auf dem Pisten lein, ich bin jung, gesund und tar'rüs- üg Und meine Zeit will ich redlich zwilchen dem Ellnen Taremburg und dem Natursorscher Di Frisftn leiten, so datz keiner zu kurz kommt, Für »M selbst muß ick »reinen Unterh-atz verdienen tonnen, damit ich mir meine inner- ircke Um'/Hängigkeit bewahren kann." Es blitzte in den sonst so kalten Augen des Kommerzienrats auf Er saßt« dir lZand des jungen /.örafen mu festem Druck. „Ich bin sehr stolz, daß Sie mein Sohu sein weiden. An Ihrer Stelle hätte ich nich! ankeis gesprochen, als Sie. Es liegt mir fern, Sie in eine Avhangigbeit hineinzuorängen, in der Slsl sich nicht wohl fuhüen. Selbst ist der Mann' Und Igr Stolz ist berechtigt. Wie ich Sie kenne, werde» Sie als Graf Taremvurg ebenso, auf dein richtigen^Platze sein, wie Sic i es o'« Dr. Friesen waren. Ihr Vater Hai Jtne? viel zu lange Ihre Rechte vorenthal'cn Wenn ei» Mensch berechtigt ist, als Aristckrat „Dit'er Name erinner, mich an die schwer zeM erfahren Satz ich mich verlobt habe, und Gn Stiinden meines Le ens. Harrs von i-war mit Era' Günicr Tarembuva. Mein Vater Thorau, den ich im Duell erschoß, war mir dem wünschte diese Veroindung und oa mir dcr Gra' iiamüie Becndors ^esreundc. Sie waren semc tz-mpathisch ist, hab« ich eingcwilligt. Gulsnachbarn uns zugleich Nachbarn der Fami I - ... iie mcmcr ehematzgen V -rckmen. Ich babc einige! kann ihre Ellern unkerrick en und ich werde dafür Sorge tragen, datz sie alle dir aufzolreken, fo sind S e es. Ihr ganzes Sein uns Wesen, Ihr Aeußeres, Ihre vornehmen wähnen, daß sic in icner Zeit Gast in Berndor« Eigc'jschaf.en — das alles ist aristokratisch im edel!:- Sinne des Mortes. Und wie gesagt .ch erde sehr stolz auf Sie sein. Haben. n 'mir gu e Nachricht?" fragt« er, sich einen wissen." ' Gras Günter mrinte bei pch, daß er von
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