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Zahlung von Zuschläge« bet Lieferung von Gerste auf Hefugofcheiue. Die Getsteuoerteiluvgtst«»« «. m. b. H. B 'ftn, ihr, G schSstsstelle». Ko»misstou«re und «uk« lä»f,r stad vom Reichsminister für Uru^hrung und Landwirtschaft eimdchtigt worden, außer den tu der Verordnung vom I4./7. 1920 (R. ». vl. S 1456) und der «ekanvt-achung dr, vezirksaerbaude« vom 12/8. 1920 gevaunteu Höchstpreise für Gerste d-m vetkaukendkn ÜLndwirt btt M 80 Mk. al- QualttLt-zttschla- auf die To««e zu »ahle«. Da der Zuschlag nur bei besonderer Beschaffenheit d,r Gerst« gezahlt werden soll, bisteZt ein Ansperch de« Gerste verkaufe den Landwirte auf Zahlung dieses Zuschlag» richt. — Nr. 1794. Getr. — II. Ankauf uo« Gerste und Hafer auf Kr; rgvscheine. Unter Bezugnahme aus die vckanntmachu'g vom 8. Ok-oder d. I wird hiermit nochmal« besonders darauf htngewiesen, daß Gerste nnd Hafer nur au« Bezug-fchet« und > ur ooa solch-u Personen aufi kkauft werden darf, die im Brsttze eine« ErmLchttg««g»sche1ueS st->d Die Er «««-er habe» sich bet» »erkauf von »erste und Hafer de« E,m»chti»«ng»fchei« aor- legen zu tasten. Zuw verhandelnde machrn sich nach 8 80 der Reichsgetretdeoldnur g strafbar. — K.. L.-Nr. 183). Getr. — III. Anordnung ;«m Zmaugsansdrnsch. Unter Hinweis auf die beiden Bekanntmachungen vom 30./10. und 12 /11. 1920 betr. Auf forderung zum befthlertnigte» weiteren Aurdcusch und Abltkferang Ivi d hiermit zur Sch rung der vrat»rriorgul-g Zwan--»«-dr«sch und Ztvang-ablteferung von Roggen und Wetze« — gemäß Z 5 und 22 der Reichtg'ireidevrduung 1920 — angeorovei. Jeder G-zruger ist »erpfl'.chtrt, bis zum 4. Dezembrr 1920 '/^ seiner E nte au Roggen und Weizin, soweit es noch nicht geschehen ist, abzuliesern; bei größeren in Jcage kommenden M- gen st-'d fchle««igft Leillteferunge« zu machen. Da« restliche der Einte ist spätesten» bi- zum 84. Dezember 1820 zur Abtteseruog zu bringen. Freie Mühlsnwuhl sür die Bktceideansnvr ist untersagt, da zurrst die Kontingent« der leistungssähtgen größe-en Mühlen ersülll werden müstw. Die Kommissionäre werden im Gtnvernrhmen mit dem BezirkSverbund die Mahlend-ltrserung d-^chlübren. Die Landwirte werden wiederholt darauf oufmerksam ge acht, laß alle- geerntete Ge treide, soweit es nicht für Saattw ck« und Selbstversorgung freigegeden ist, durch die Beschlag «ahme ablieferung-pflichtig ist. Gegen füumiz« Landwirte, die ihrer AbuelelUllgtpfl MHI restlo- und voll Nachkommen. wird mit Rücklicht aus die an und sür sich geringe Grote und die Notlage des B z iks u««achfichtltch strafrechtlich vorgeganaru werden. Gewarnt wird vor verfüttern«- uud Gbgave vo« Brotgetreide a« Unberechtigte. Den Gemeindebehörden wtrdru in den nächsten Lagen di« Unterlagen zur Prüfung uud Uebe» wachung der Ablieferung zug'hen. veztrttVerband Glaucha«, am 15 Noaemder 1910. — K^L-Nr. 1835. Getr. — »««»Haupt«««« fpretbe»» v. WelF. »WWIW U W MWtMI1M1. Da« Rrnhtlmotsterium der Ftnaoeea ha» ür d->« oeiamle Reichtgebiet eme Perf»«e»sta«d-- aufnahme nach dem Stande vom 18. November 1820 aageordnrt und M't >h er Darchfuh ung die Gtmunorbehörden b.traul. Gl werben deshalb b,n hieligen Grundstücktbesttzera oder deren Gulloerlretern voedruSe für Wohnung-ltsten und BordenSe für Perfonenstand-aufaahme« (Bescheinigungen) zng'fertigt uud zwa- für jede« H.u« ivoiel Bo cuurke sür Woouuugeliften, als s'lbstäadige Mahnungen in dem Haase oorhauOeu sind, sowie für jedes Haus ein Bardrrck sür die P- sonenstandßaufoahme (B'schetMpun.). Li- Hauswirte werden eriucht, die WohnunosUstrnvo-druck- an die I duber selb« ständiger Wahr.ungm zu oerteil«'-. Jeder Jnhaoer einer jelbstäadiger, Wahnnng hat den Wohnung«» lrfterioo d/ack sofort rach Maßest? der auf cem »ordinck oufgrdrucklen üntrttung sorgfältig auszufülleo, zu mnerschrttderi und ihn au« -'lüitt nr-d unt"lwri'v--n späteste«- bi- zum 24 November 1820 an den Housbisttjer oder besten B-rueler abzutr-f-rn. I der Besitzer eine« b wohnten oder zu Wohnzw-cken benützter» G-undstückeZ »der sein Vr» treirr hat für Lie nch^eittge Ai>I elecunz der nueg füll-eu uud unurschttcbemn Woyunnpll steuoordiucke se.ten« der Woh'iung«»rchader an ihn za sorgen, d-e orünuNt»mäßig« Ausfüllung und lliterschrift der algilieferttN W hiiu-g-kttrenvo drucke nachzupiüf-n, e-wmge Mängel nnr Lücken in der Ausfüllung drsrUtgeu zu l-ff-u urck die WohnungSlisteuoordrucke j?d,s einzelnen Hc-Mgrunkstücks iür fich foitlauftud zu nurrme i»e«. AlS' anu hat er sür jede« der HiuSgrundstücke ei»-- Bescheine, ung unter Benützung d « Vordrucke« sür die P.-rsone» stimd«auinohme entbrechend der auf >hm angegebenen Anleitung aus« »uküllen, insb-sondeie auch die auf der Rückseite d.« Vordruck-- geso derten Augaden zuerstarteu. Der P-i son-nstundt aufnahm-vorbr, ck ist zu u. t-r Ä. ttbeu und nebst den dozu^hö-tgen Wohuungslisten bi- späteste«- zum 27. November 1820 a« den Stadlrat, Rathaus Zimmer N . 19, abzulteftrn. Dl« Hau«custtz-r nnü WvhaungStohuber find zur Vornahme der hiernach »riordektich-n L stenaufstelluug »ud recht-eiiger! Abli-ftrung zur B-rmridunq der ges'tz ichen S'rafen verpflichtet. Llforderttche Nus, künste w-idea im Stadtsteuerami erteil», woselbst auch wettere Vordruck« rntoommen werden können. Gohe«ft«in «rnftthal, am 16 November 1920. Der Stadtrat. Landb«tte», j-üe P rion 50 8 -- 1.10 Mk. 3,06-3265: Lä stt. B«rstetgeru«g vo« Nachlatzgegenftände«. Frettag, de« 18. November d I. vormittag 9 Uhr -o-rden im Hose de« Gmmahrsptial« oerjch eaerre Nachtoßgegenftano«! al« Mönl, Ketder, Bett n, Küchenneräie usw. Mtistbfttend gegen sofortigr Bezahlung Plstetgert. vestchtignug der Sachen kanu ad °/.9 Uhr er folgen. Oberl««gwitz, am 18. November 1920. Der Gemei«devorsta«d. sich zusammen und glaubte, die Heldentaten von Teplitz und Eger auch in der Hauptstadt aus-- üben zu müssen. Ein Telegramm meldet uns darüber folgendes: Prag, 16. Nov. Das Tschechoslowakische Pressebüro verbreitet einen Bericht, nach welchem deute früh eine Abordnung verwundeter Frauen , Kinder und Soldaten in Prag angekommen ist, welche angeblich bei den tschechenfeindlichen Kundgebungen in Eger mißhandelt worden sind. Die Abordnung veranstaltete nach dem Bericht auf dem Wenzel-Platz eine Volks versammlung, in welcher das Vorgehen der Deut schen scharf verurteilt wmde Nach Schluß der Versammlung begab sich die Menge zum deut schen Landestheater und besetzte es. Vc« hier zog die Menge auf den Graben, drang in das Deutsche Haus ein und warf die Statuen hinaus. Die Wache wurde beschimpft und befPien. Gleichzeitig erschienen etwa 40 Personen in der Redaktion der deutschen Zeitung „B o h e m i a" und erzwangen von dem Redak teur des Blat.es das Versprechen, daß die Zei tung von morgen ab nicht mehrerschei- nen werde. In der Redaknon und Administra tion des „Prager Tagblat 1 es" wurde die Einrichtung durcheinandergeworfen. In der deu scheu Lese« und Redehalle wur den die Vereinsbibliothek sowie Schriften des Vereins aus den Fenstern geworfen. Ebenso wurde gegen die Turnhalle und andere deutsche Vereine und Unternehmen Ausschreitun gen verübt. Eger, 16. Nov Die Unruhen am Sonn,ag in Ecer hatten am Montag noch ein Nachspiel. An der Kreuzung der Schanz- und Bahnhofsslratze kam es zu S ch i e tz e r e i e n zwischen Deutschen und einigen tschechischen Sol daten, an denen auch Offiziere beteiligt gewesen sein sollen. Dabei wurde eine Person durch einen Reoolverschutz schwerverletzt. Durch eine Handgranate wurde eine Person ebenfalls scbwer und fünf leicht verletzt. Ueber die Völkerbundstaguvg in Genf liegen folgende Meldungen vor: Genf, 17. Nov. In der heutigen Sitzung fi.hrte Pueyrredon , der arzentimsche Mini ster des Aeutzeren, aus, für die Aufnahme emes Mitgliedes müsse es genügen, wenn irgendein sruveräner Staat seinen Willen kundgibt, dem Völkerbund beizucheten. Argentinien erhofft die Schaffung eines obligatorischen Schiedsgerichtes und einer engen wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Hagerup -Morwegen) legte Nachdruck ans die Abrüstungssrage. Lord EeciI (Süd- afttla) trat für die Oeffentlich'eit der Verhand lungen ein. Sodann besprach er die D a n- zjoer Frage und die armenische Frage, so wie deir polni'ch-litauischen Konsiiü, der von so großem Interesse sei, daß die Welt ein Recht labe, darüber vollständig unterrichtet zu wer den. Das in Brüssel angeschnittene Finanz problem möge ebenfalls der Völlerbundsver- sammlung unterbreitet werden. Die) Zoljlabsper- rungen mutzten verschwinden und die militäri schen Ausgaben stark verringert werden. Der Völ'erbund müsse grundsätzlich eine Politik der Versöhnung treiben. Redner appellierte zum Schluß an die Versammlung, datz sie sich zu energischen Maßnahmen entschlietze, um den Geist des Völkerbundes wirklich lebendig zu gestalten Rotterdam, 16. Nov. „Newyork Times- stbreibt: Der Völkerbund steht vor der erwarteten Krisis. Die wett reichenden Ziele des Bun des können nur dann verwirklicht werden, wenn man alle weitzen Raffen dafür gewinnen kann. Mehr als 400 Millionen Weitze stehen noch außerhalb des Bundes, zu dem die Mehrzahl der farbigen Nassen gehört. Außerdem besteh: noch unzweifelhaft ein Gegensatz zwischen den grotzen und kleinen Mächten. So sind zum Bei spiel die skandinavischen Länder nur bedingt beigetreten. Außerdem wirft die Frage der Man- dare ihre Schatten voraus. Zu dem Ausschutz für die Untersuchung der Mandate gehören b Mächte ohne Mandal und 7 Mächte mit Mandat. Daher widersetzt sich England der Zusammenstel lung des Ausschusses. Schlietzlich fehlt es den: Völkerbund an einer festen Führung, da zwischen Flankreich und England beträchtliche Meinungs Verschiedenheiten herrschen. Daher ist der Völker bund ziemlich machtlos gegenüber kleinen Kom binationen wie z B. den türkischen Nationali sten und den Bolschewisten, die in Armenien Er folge davontragen, während der Völkerbund olm mächtig zusehen mutz. Das Blatt fragt, was im Falle eines Zusammengehens zwischen Deutsch land und Rußland zu erwarten sei. „Newyork Times" schreibt außerdem: Das amerikanische Staatsdepartement beschloß datz die Ver ein t g t e n S t a a t e n ans der Völkerbunks- versammlung in Genf nickt verirrten sein werden. Genf, 16. Nov. „Journal de Eeneve" meidet, daß in der Besprechung der D a n- ziger Frage im Völkerbundsrat Oberbürger meister Sahm mit viel Wärme das, was er für das Interesse Danzigs hält, verteidigt habe Frankreich und England hätten bis jetzt die pol- nischc Gewaltpolitik nicht unterstützt. Der Völker bundsrat hat die Prüiung der Frage auf Don nerstag vertagt. Paris, 16. Nov. In der gestrigen Nach- mittagssitzung des Völkerbundes in Gens be schäftigte man sich mit dem Anträge Lord Ce cils in der Frage wegen der Zulassung neuer Mitglieder. Oesterreich und Bul garien beantragten bekanntlich ihre Ausnahme in den Völkerbund. Lord Cecil wollte, datz so fort darüber abgestimmt wurde, aber auf Ver langen von Bourgeois wurde diese Frage einer Kommission überwiesen. Femer beschloß der Völkerbund die Einsetzung von sechs Kom missionen, und zwar 1. für die Regelung der Organisation des Völkerbundes, 2. für Hygiene, Transport und Pässe, 3. sür einen stän digen Gerichtshof, 4. für Finanzen, 5. für Auf nahmeanträge in den Völkerbund und 6. sür Mandate, Abrüstung und wirtschaftliche Straft matznahmen. Der Generalsekretär des Völkerbun des, Stt Erik Drummond, erklärte dem Ver treter des „Petit Parisien" in Eens, daß er LloydGeorge vorgeschlagen habe, erst gegen Ende der Völkerbundstagung nach Genf zu" kommen, also im Dezember. Wenn Lloyd George komme, so würde er seinen Platz wie jeder andere Vertreter der englischen Regierung cinnebmen und wie ein einfacher Delegierter an der Tagung teilnehmen. Die militärische Dienstzeit in Frankreich. Wie die Pariser Blätter feststellen, hat der Ministerrat bestimmt, daß die 2jährige Dienstzeit noch zwei Jahre, also bis Oktober 1922, aufrechterhatten bleiben soll. Von da ab tritt die 1 8 monatige Dienstzett in Kraft. Der Zusammenbruch Wrangels Armee. Die Mitglieder der russischen Delegation in Paris, Fürst Lwow, Tschaikowsky und Malakoff erlassen einen Aufruf an alle Russen, in welchem sie erklären, daß trotz des Zusammenbruches der Arme: Wrangel der Kampf gegen die Bolschewisten weitergefübn werde. .Trchange Telegraph" zufolge ist General Wrangel bereits in Konstantinopel ein getr rfftn. .Daily Telegraph" berichtet, die Bolsche ¬ wisten hätten 670 Kilogramm Gold nach Angora geschickt. Die Trümmer des Wrang e l s ch e n Heeres leisten nach einer Pariser Meldung mutigen Widerstand. Die Lage sei jedoch un haltbar. Viele Offiziere hätten sich erschossen, um nicht der roten Armee in die Hände zu sal- leu Man erwarte in Konstantinopel das Ein treffen von 25 000 Flüchtlingen. lEiner Rigaer Meldung des „Aftonbladet" zu folge haben Truppen des Generals Balacho- witsch Minsk eingenommen. Die Bolsche wisten räumen Bobruisk und Borissow. Ihre Stellung an der Beresina sei unhaltbar. Nach einer Reuter-Meldung hat Wrangel S e b a st o p o l als letzter verlassen. Sofort nach der Räumung der St.tüt durch die Truppen Wrangels haben sich örtliche Sowjets gebildet. Die EitttckiffUug ging in völliger Ordnung vor sich- Umsturz in Griechenland. Venizelos auf der Flucht. Der vcn der Entente als Bertreter ihrer Jn- unessen eingesetzte Kreter Venizelos, der sei uer Zeit König Konstantin vertrieb und seinem kürzlich angeblich an einem Asfenbiß verstorbe nen Sohne Alexander ein Scheindasein als König gönme, hat abgewirtschaftet. Trotz aller Beeinflussung der ocn ihm besoldeten Schergen haben ihm die Wahlen eine vollende 1 e Niederlage gebracht, indem ciwa 116 seiner Kreaturen 250 Anhänger der Königs P artei gegcn- überstehen Venizelos hat dieser Volksenttchei- dung Rechnung getragen und mtt seinem Mini sterium sein Amt niedergelegt. Nach den neuesten Berichten aus griechischer Quelle über Korfu hat der geschlagene Ministerpräsident sich aber nicht mit der sofortigen Demission begnügt. Venizelos hat aus Furcht vor Lerivlgungen auf einem Kriegsschiff Griechenland ocrlas- e n. Er soll die Absicht haben, sich unter e n g- lischem Schutz nach Aegypten zu begeben. Im Land herrscht überall Ruhe, nur werden in allen Provinzen von den Opposittonsvarteien Kundgebungen für die Rückkehr König Konstan tins veranstalret. Die neuen Wahlergebmsse ge stalten dm Sieg der Oppositionsparteien immer überwältigender. In Athen, wo Venizelos an der Spitze der Regierungskandidaten stand, ist kein einziger Venizelist gewählt worden, so daß alle 22 Kandidaten der Opposition in das Par- lamem einziehen. Wir geben noch folgende Drammeldungen wieder: A t h e n , 17. Nov. Die Flucht Veni zelos' hat einen unbeschreiblichen Eindruck ge macht. Es ist sehr wahrscheinlich, daß E u n a- ris das neue Kabinett zustandedringen wird. Ein hiesiges Blatt bringt Telegramme aus Lon don, wonach die englische Regierung sich aui den Standpunkt gestellt habe, König Kon- stantün a n,z uer kennen , wenn das Volk seine Rückkehr verlange. Auch die italienische Negierung habe sich offen für die Rückkehr Kö nig Konstantins erklärt; nur Frankreich scheine darauf zu bestehen, die Tyrannei Venizelos' zu unterstützen. Griechenland werde aber tim, wo» es für gut befinde. Ntben, 17. Nov. (Havas.) Wahr scheinlich wird die Königin Olga heute die Regentschaft übernehmen. Venizelos ist endgültig zurückgetreten. Die Führer der Mehr heit erklären, daß die Wiedereinsetzung des Königs Konstantin eine vollen det« Tatsache sei. Paris, 16. Nov. Nach Privatmeldun gen des „Jour al des Debats aus Luzern ge hen bei König Konstantin zahlreich« Glückwunschtelegramme ein. Wie die Agentur Fournier mittetft, haben die Anhänger König Konstantins in Genf cestern eine große Ver sammlung abgehalten. Athen, 17. Nov. Das Kabinett wird morgen den Eid leisten Nhallis wird das Portefeuille des Aeußern übernehmen. London, 17. Nov. „Times" meldet: Ain 15. November früh kam es in A t h e n zu einem Zusammenstoß, zwischen Demon stranten und Truppen. Ein venizelistischer Of fizier wurde auf der Straße durch Schüsse, die aus einem von RoyaMen bewohnten Haus« kamen, getötet. Athen, 16. Ncv. Die Banken, auf die ein Nun statt and, wurden geschloffen. Den Franzosen ist der Umsturz natürlich äußerst peinlich. Die Pariser Blätter wissen und sagen, daß die alliierte Macht die Rückkehr König Konstantins nicht dulden würde Nach den obigen Meldungen über die Stellung nahme Englands und Italiens dürste nur der Wunsch der Vater dieses Gedankens sein. Es fragt sich, ob es die Franzosen wagen werden und wagen können, über die so eindeutig bekun dete Willensmeinung des griechischen Volkes schlechthin hinwegzugehen. Sie haben König Konstantin ja seit dem Tage gehaßt, da er in Berlin erklärte, daß er seine Erfolge im Bal- knnkriege zum großen Teil dem verdanke, was er im preußischen Eeneralstabe gelernt habe. Aber das ist lange her. Die Zetten haben sich ge ändert und heute wäre arech ein Konstantin auf dem griechischen Thron keine Gefahr mehr für den Vestarrd der französischen Republik. Vtl MkWjM WM M So ist also unser ehrenwerter Lundsmann Herr Mar Hölz aus Riesa, wieder tm Vog> lande erschienen, um sein altes Räubert) and werk von neuem zu vetrciben. Ob er in den „böhmi schen Wäldern", wie weiland Karl Moor lein Haupt zur Ruhe be tet, oder ob er in jenem Zipfel des Vogtlandes irgendwo einen guten Freund Hai, der ihm Unterschlupf gewährt, steht noch nicht fest Jeden alls ist er wieder da und hat einen Auerbacher Fabrikant um einige Tan kend Mark erleichtert. Sind diese ausgegeben, dann wird er bei einem anderen den gleichen Versuch machen, wenn ihm nicht sein edles und gewinnbringendes Handwerk von der sächsischen Negierung oder von privater Sei:« gelegt wird. Um die letztere ist es freilich schwach bestellt. Obwohl in Auerbach, Falkenstein und den übri gen Orten jenes Zipfels jedes Kind den schönen Mar lennk, wagt sich doch niemand an ihn her an, wie gerade der letzte verwegen« Raubüberfall zeigt, wc der Chauffeur des beraubten Fabrikan- en, der Hölz öfters gefahren hat, dem Räuber auf der Treppe des Hauses seines Herrn begeg net, ihn aber ruhig an sich volübergehen läßt, ohne ihm an die Gurgel zu springen. So bleibt als einzige Hoffnung der verängsteten Gegend nur die sächsische Negierung und diese soll, wie heute aus Dresden berichtet wird, sofort die grün« Sicherheitspolizei auf die Spuren des Hölz ge setzt haben. Aber auch dieser sind Grenzen ge zogen und es ist immerhin noch zweifelhaft, ob st« 'des schlauen Knaben habhaft wird. Von unse ren freundlichen Nachbarn, den Tschechen, ist ja nichts zu hoffen. Sie haben ihn, ob absichtlich oder nicht, steht dahin, entwischen lassen und werden sich hüten, ihn wieder zu fangen. Hökz weiß dvs ganz genau. Wird ihm bei uns der Bcden zu heiß, und die Polizei zu unange nehm, so wird er für einige Zett nach Böhmen verduften, um zu gegebener Zett, wenn lms Geld zur Neige geht, wieder irgendwo an der Grenze einen neuen Naubzug zu rm'ernehmen. Auch in