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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 23.09.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-192009232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19200923
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19200923
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-09
- Tag 1920-09-23
-
Monat
1920-09
-
Jahr
1920
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 23.09.1920
- Autor
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und zog die Brauen in die Höhe, während er Rechnen wir den Erlös der Lachen hinßuuud danl ein rasen. Die Räuber wollten die beiden Belracht, weil die Borbildung fam gebracht. unier Drohung mit dem Revolver von wurde lrwrtz geraubt Roman von E m m u Hardi Hochdruck verhole > (l. Aons-tung.) waren, da muhte Io daran deuten nnd ibrcn Gästen soeben wichtig auseinander, Io durchrieselte ein kalter Schauer, als sie lernen könnte! Das ist unbedingt notwendig bei Du hast woiä Die Märchen aig der Schwelle des Lebens stand, bereit, den nie- zialisierungsionnnission umgebend den baucs vorzulegen a . schloß, dachte >ie 1 efoefriedigt Daran, dass in das Reichska ineb Imitc nicht beschäftigt. ^einmgs»iLl.nmgen 5" sab und Jas Entwurf des Berg- Frage hat Die vom wirtscha sminisler zu beauRa vorliegenden Grundlage des nie einen hinzu. Und auch in Io erwachte das Bcwrrßt'ein, dass ja die ganze Familie aus Onkel Robert böse Minzen sind ausgestorben, liebe Io!" „Mädchen ohne Vermögen kriegen Eine feine Röte si eg in Jos Gesicht. Wa, wussten die Tamen und Basen von ihren Trau men, von der unbestimmten Glückselmsucht ih- der ihren „Es passt Dir wohl nicht? Rcsinen iin Rapschen — wie? geschauten, nm zaghaft geahnten Wundern Well cntqegcnzusiiegen — kamen sie mit des Reiches erweitert werden, da die unbedingte zur Sparkasse gebracht. Auls diese Weise iMbe ich wenigstens einen kleinen Fonds gesammelt, der Jo jetzt zustatten kommen wird! Ich hole Euch ten unermüdlich versicheri Ha ien, das; Tantes Eugl.mie für sie und den Vater „so rührend Haus-, eiwachenden Herzens? Während sie in des Reichsfinanzminislers im Reichskabineit ge- Er starkl und sein Eins tag auf die Finanzgebahrung sehen müssen, Tag für Tag — wenn doch alles in einem nach deni Leven ruft — nach dem lok- lenden, unbekannten. herrlichen Leben — — Es musste sich wohl eiwas von der entsetz ten Abwehr ihres Innern in ihrem Gefühl aus geprägt haben — denn Lieschen, die zweite der bei Fräulein Rehfeldt angestclltcn Lehrerin nen, fühlte sich plötzlich veranlagt, etwas spitz zu fragen: gehabt. . . . Da strömte eine beisse Welle durch Netiers: Lust, ein paar Weil er, in einem Alter, in dem jeder Onkel Robert neben sich stehen, und sab in ein oa.n Augen, so voll Güte und Wärme, wie noch nie.'noch nie ein paar Augen sie angeschant . . So hatte nicht einmal der Vater auf sie herab- ockelen; dessen blaue Augen, die in der Farbe denen des Onkel Robert ähnlich waren, hatten immer einen zerstreuten, abwesenden Ausdruck eines Ge ctzes iwer die Sozialisierung Tie oberschlesische über jinen NEN nüchternen Begriffen von Pflicht uud Ar bei. und schlugen mit Worten wie „Diaconissin", „Kran kenhaus" „Au pair-Stelluug" all ihre Illusio nen tot. Aber wie Io traurig und bedrückt dasaß, ein ,unges Bcgelein mit geknickten Schwingen, da vernahm sie plötzlich neben sich Wor-e — wie von der Stimme des „Kleine Io — hättest Du nicht mi' nach Berlin zu kommen?" Fast erschreckt blickte sie empor um wieviel ster cintrekm. Ich bin dafür, dass wir sie ' ? zwischen ein Jahr aufs Lund geben, zur bolung — denn bleichsüchtig ist sic a — tor Iulius Wahl, der sich als Eeneratreprüsen- tam der Firnra Robert u. Eo. in Montevideo aus gab. Ws solcher hatte er Zutritt zu einem höheren BeanUen des ReichsealnährungsminPeri- vms erhalten, der ihm die Genehmigung der Einfuhr unter den üblichen Voraussetzungen m Aussickft jtel te. Rist dieser mündlich gegebenen bedingten Zusicherung reiste Wahl nach Süd- deutschland zurück und richtete von dort aus eine Drahtung an das Reichsernährungsminifte- rium, in welchem er um Bestätigung der wohl- wcllenden Unterredung bat. Wahl erhielt dar raus eine durchaus sachgemäße Antwortdrahtung, in der ausdrücklich noch einmal aus die Voraus setzungen für die Bewilligung hingewiesen wur de Mit dieser Drahtung und einem gefälschten Schreiben wusste er seine Opfer, denen er große Summen für Provisionen, Spesen und Schmier gelder abnahm, in den Glauben zu versetzen, daß er tatsächlich Beziehungen zum Reichsernährungs- rninisterium habe. Als dieses eine Untersuchung einleitele, verschwand Wahl. Er wird sich we gen Urkundenfälschung und Betrugs sowie we gen wissenilich falscher Anschuldigung zu verant worten haben. Es handelt sich um 66 Wag gons Schmalz im Werte von 20 Millionen Mk. * 7 4 Jahre Z uch t h a u s g e g e n eine Einbrecherbande. Das Ältenöur- gcr Landgericht verurteilte einen Teil der Meusel- witzer Bandendiebe, die durch etwa 500 schwere Einbrüche Millionenwerte erlangten, wegen 87 Einbruchsdiebstählen zu insgesamt 74 Jahren Zuchthaus und acht Jahren Gefängnis. Vorläu ig sind 19 Mitglieder den Bande abgeuirteili worden. * Ein vereiteltes R au bat le n- t a t. Auf die beiden Kassenbclen der Firma Kar! Zeiß in Jena, die den Auftrag hatten, von der nrbe gelegenen Reichsbank 780 000 Marl Lvl'ngelder abzuheben, ist am Mittwoch Mittag ein Raubansall versucht worden. Zur Ausfüh rung ihres Planes bedienten sich die Verbrecher, von denen zwei aus Jena und zwei aus Leip zig stammen, eines Automobils, mit dem sie zur bestimmten Stunde in der Rühe der Reichs- „Such' dir aus, was du magst!" Selig wäre sie'ständnis dafür hätte, was inan dem Ansehen der des Reiches, lieber die Grundlagen der zu be- gewesen in dem Bewusstsein, auch einmal geben Familie schuldig sei! Aber das märe eben der! olgcnden Finanzpolitik ergab sich eine einheitliche zu tönnen. l„fremde Einschlag". Und sie warf mrerseiis, Auffassung -es Kabinetts. Zur Aufrechterhaltung Aberda hielt schon Tame Engenie das Geld, ebenfalls einen empörten Blick .u die schönendes oom Reichsfinanzminister eingereich.en Rück- in den Fingern, da schnappte schon die Spar-Frau, die so ruhig von der Wand herumerlä- sillisgelilches lag also keine Veranlassung mehr buchse begehrlich mit ihrem breiten Maul danach schelte. soor. Der Re eren envorschlag für die Besoldung-- — da klimperte schon das Markstück trium! Fislesherrlickkeit verbunden war, so blieben immer noch die „Schneetvrtchen" mit dem bräun lichen Zacken am weißen Turm, den man vor sichtig herunterlöffelte und langsam, langsam durch die Kehle glitschen ließ, bis man zu der geheimnisvollen Lremesüllung oordrang, die, dem Uneingeweihten verborgen, sich in dem Blät ter leigfundament befand; oder die „Mohren- löpfe", die, entgegen ihrer Bezeichnung, durchaus nicht innner schwarz zu sein brauchten, sondern auch m weißeni oder rosa Gewänd e zu erscheinen pflegten. Diese Spezialitäten des Stadtkondi- lors waren am besten geeignet, einen knurrenden Magen zu beschwichtigen und in das ewige Einerlei der von Tan e Eugenie geführten Küche, in diese bis zum Ueberdruß geüote Wiederholung von Weißkohl, Grünkohl, Spinat, von Sauer- tlops, Bratklops und falschem Hasen eine wohl tuende Abwechslung zu bringen. Denn Tante Eugenie war ein Genie in der Auffindung der billigsten Gemüse, und sie schwor auf Gebäck- ces weil es die Bezeichnung „Fleisch" auch dann noch wirklich ertrug, wenn man es mit aufge- weichtem Weißbrot oder geriebenen Kartoffeln brutal verlängert hatte. Eugenie hielt es sür ibrcn schlauesten Trick, das; sie es auf diese Weife dem jeweiligen, der unter ihrem Zepter häufig wechselnden Dienstmädchen unmöglich machte, etwa unter die Leute zu r,ringen, daß es im Dokrcrhause kein Fleisch zu Mittag gäbe. Ja, die Konditorei von Leinert am Marti, das war ein Lichtblick in dem Dasein der kleinen Io; aber sie hüte wohl immer nur vor den Fenstern stehen nnd sich die Mehren öpfe und Schnee örtchen von draußen ansehen können, wenn nicht eine ihr offiziell verbetene, weil nn- standesgemäße Freundin, die Tochter des Schläch te>Meisters Scheffler, die über ein reichliches Taschengeld verfügte, sie zuweilen zu einem heim lichen Kouditoreibesuch emgeladen hätte. Und Jo hatte immer Hunger gehabt, Hun ger, so lange sie denken konnte, nagenden, boh renden Hunger trotzdem ihr sämtliche Verwand ¬ tem dritten Facp, zwischen den Kissenbezügen, noch ein anderes Sparkassenbuch verborgen lag, und daß dieses Sparkassenbuch keineswegs Jos Ramen trug, sondern den Ram-m Eugenie Seltmann, und Daß nicht ?twa siebemmdachtzig Mark und sechzig Pfennige darin verzeichnet waren, sondern zweitanfenddifeilumdertundmerzig Mark und achtzig Pfennige. Und sie pries innerlich dankbar die Einsicht des Schick'als, die es den unerbittlichen Augen der lieben Familie unmöglich machte, durch die braune, festverschlvffmc Tur hindurch die Ge heimnisse ihres Wäscheschrankes zu erspähen. Und wenn sich auch d e Basen noch so an gelegentlich in d e Wirtschaftsbücher vertieften — Mann!" setzte ihre Schwester erbittert einem Mädchen, das kein Vermögen zu erwar- das Wort „Diakonissin' hörte. Das sollte ihre ten hat —" ^Zukunft sein? Krankheit, Siechtum, Hortben „Traurig, traurig!" seufzie Tante Marie und sandte einen vorwurfsvollen Blick zu dem Bilde i maus, das Jos früh verstorbene, schöne Mutter darstellte. „Nicht mal eine Aussteuer — es ist unverzeihlich!" Wobei sie rs im Dunkel ließ, oo sie das Fehlen einer Aussteuer im voraus der jungen Jo oder noch nachträglich deren Mutter zum Vorwurf «nachte, die einst zum lebhaften Entsetzen der ganzen Verwandtschaft „arm .wie eine Kirchenmaus" in das schlichte Doktorhaus gclommen war. Während dessen hatte Tante Eugenie in dun Wäscheschrank, im zwei en Fach, zwischen den Bettlaken, oas Sparkassenbuch gesunden, auf dem m schwarzen Lettern der Name „Jo Seltmann" stand „Ich halte es für meine Pflicht," sag.e sie feierlich, während sie dem Eerichtsrat das Buch überreichte, „dir, lieber Herbert, als Jos Vor mund, dieses Buch von umte ab in Verwah rung zu geben. Leid<r" — abermaliger Seufzer — „leider war es mir nicht möglich, sür Jos Zuiunst etwas mehr zu tun." lind während sie den Wäscheschrank wieder stimmten, und niemals in der Lage sein, zu er gründen, was auch der oerstorbene Hausherr nicht im entferntesten geahnt halte: daß sich jede- palbe Pfund Zucker, das sie beim Kaufmann drüben holen ließ, aus dem geduldigen Papier in ein volles Pfund verwandelt hatte, und daß die Bmt;r, Die in den Wirtschaftsbüchern ver zeichnet war, nur offiziell die Bezeichnung Bra ter führte, während sie aus der Bratpfanne ireu und brav ihre Pflicht als Margarine er- stillte. Und daß die Kahlköpfe auf Lem Markt um zehn Pfennig billiger gewesen waren, als in dem Wirtschaftsbuch, und daß der Bohnen kaffee steis zu zwei Dritteln mit Eerstenmalz- kasiee gemischt gewesen war — das alles waren Gelseimnisse, die ties im jungfräulichen Busen der cetreuen Eugenie verborgen lagen, und über die sich mild und schonungsvoll der Mantel des Vergessens breitet, während nur Die vielen Zah len in oem versteckten Sparkassenbuch die in einem Jahrzehnt gesammelten Resultate dieser Buchführung veranschaulichten. „Also immerhin," sagte der Amtsgerichtsrat und dem fremden OMel aus Berlin um Lei» Hais geflogen: „Wie gern komme ich mit zu Dil, wie gern!" Aber weil die arme Jo ein oerschüchterles kleines Mädchen war. das nie hafte tun und sprechen dürfen, was es gern gewollt hatte, si machte sie in stirer Verwirrung über den plötz lichen Umschwung lein Won heraus. Und mit lahmenden Entsetzen spürte sie wie sich das Schweigen, das eiiige Schweigen im ganzen Zimmer verbreitete. Sie wagte kaum, die Tanosn anzuseben. Und als sie doch endlich sckM uud verstohlen den Blick hob. sah sie in allen Mienen kalte Abwehr und mengen Hochmut. Die Eousinen machten Ge sichter, als oo sie unversehens auf ein Pfeffer korn gebissen hätten, und Tante Eugenie schlug züchtig die Augen nieder, während Tante Nia- ries spitze Nase ihrerseits ganz hoch in die Luit iagle, bis die Wor.führerin der Familie endlich die peinliche Stille zerriß: „Lieber Robert" — das war, als ob eine kalte Dusche jäh über lebenswarme Glieder l92l sollen grundsätzlich keine neuen Ausgaben eingestellt. und eine sisstemaw.che Einschränkung der bisherigen Ausgaben ohne Unterbindung des Ausbaues von werbenden Anlagen durchgefühn werden. Neue Beamtenstellen tollen nicht geschaf fen werden. Weiter wurde beschlossen, größte Spaisamkeit auf persönlichem und sachlichen Ge biete, fortschreitender Abbau der bisher genehmig' ten Stellen, erneute Nachprüfung ses Bedarfes in den einzelnen Nessons, betchleunigser Abbau der b.'stehenden Kriegsorganisationen, iusbeson" dcre der Kriegsgesellscha ten und KriegMeilen unter Mitwinung und Mit'ontrolle des Reicbs- siuonzminisleirmms, schleunige Abwicklung des Kiicgssonds und der noch bestehenden Stellen des allen Heeres, Zusammenstellung aller Or ganlsationen, welche, gleichen Zwecken dienen. Tas Reihs abinett ist der Auffassung, das; die Beteirgung des Fehlbetrages von 16 Milliarden bei der Eisenbahn und 2 Milliarden bei der Post mit allen Kräften angestrebt werben muß. Das Kabinett beschloß einstimmig, den Reichs- etwaige Außenstände, so können wir alles in allein auf mehrere Hundert Mark zählen, von war sie würden immer nur zugeben müssen, daß Ein Da strömte eine beiße Welle durch I" nahmen und Ausgaben ans Heller und Pfennig Glieder, nnd sie wäre am liebsten aufgesprungen Also" — faßte Tgntc Maric die Meinun ordnung wurde mit Vorbehalt kleiner Abärrderun- sphterenD auf dem Blechboden und war ihr ver-'gen zusammen und schlug mit der stachen Hand,'gen angenommen. Die von der Nationaloer- ' t — denn den'am den Tisch — „mit dem Lehrerinnenberuf istffammlung verabschiedeten Steuergesctze fallen rm- „ ff ' h ; Bleiben wir bei Diakonissin. Noch ist! beding,, dmchgrsührt werden, insbesondere auch Und wie die Tante nun mit selbjtgvsälligem'Jo allerdings zu jung — kaum sic.zehn — mttjdw Rcichsnotopser, wovon ein erheblicher Teil Reichsminister Dr. Simons ausgearbeiteten Plan ur Obcr'chlefien sind völlig unzutreffend. Berlin, 22. Sept. Aus Veräraucherkrei sen w.ndcn Befürchtungen laut, das; zualge der Freigabe der Karho'helwirtscha't Kant affe kn ron den Händlern in grossen Mengen und zu libermäßigen für den Konsum nicht er räglichen Preisen aufgekaust und ins Ausland ver schoben werden Der Reichsminister für Ev- lähi ung und Landwirschast hat daher den Reichs beauftragten erneut angewiesen, in Verbindung mit dem Reick,sverkebrsminÜsterichn kie Aus- ubrkontrolle wesentlich zu verschärfen. Auch der von dem Konsumenten beklagte Ankauf von Kar toffeln durch Brennereien ist nicht statthaft! Fer- üouen Jes Berufsausbildung bestritten werden andere Erbeutet daran denkt, sein Testament zu dürfte." jmachen, lichs noch l alle einfallen lassen, zu hci- Hier hatte Jo den Eindruck, als ob Ontel'rcucn. Und noch dazu „so eine". Robert aus Berlin etwas sagen wollte, und sie! Eine vom Theater. Und nicht einmal eine horchte schon aus und fühlte etwas in ihremjHosopernsangcrin, was vielleicht unter simstän- Herzen sich regen wie eine zage, unbestimmtes dm noch verzeihlich gewesen wäre, — nein, eine Hoffnung — aber da kam i m Tante Marie'von der „leichten Muse", wie Onkel Herbert mit zuvor mit ihrem scharen Dis'anst der alles andere'streng gcrunzetten Brauen rmd einem verstohle nie?erschrie: ,'ncn Zug privaten Wohlbehagens um den Mund „De Frage ist nun: welchen Berus? Für'sich auszudrücken pflegte. Und wenn auch Jo ein junges Mädchen aus unsEN Kreise gibt! immer, wenn von Onkel Rodert und der neuen e; nur zwei Möglichkeiten : entweder Lehrerin' Tante, die es fertig brachte, Lola zu heißen, ge- edcr Diakonissin Das «erstere kommt nicht in kprochen wurde, hinausgeschickt worden war — Las Sparkassenbuch" — sie rassel e umstünLlich mit ihrcm Schlüsselbund — „ich weiß es zwar aus wendig, es sind genau siebemmdachtzig Mark und sechzig Pfennige — aber ihr sollt es sehen — all üie Jahre gäbe ich es hier verborgen gehal ten, hier im Wäscheschrank — — —" Jo folgte den übereifrigen Bewegungen der diuren Tante Eugenie, folgte mit finsterer Miene den Händen, die in dem Wäscheschrank kramten —- die en Händen mit den langen, spitzen, roten Fingern, die solange sie denken konnte, eifrig und gierig noch jedem Geldstück gegriffen hatten, das fm jie bestimmt gewesen war. Wie hatte sich ihr Kinderherz zuweilen an solch ein blankes Fünfzigpfennigstück, an solch Ein- oder Zweimarkstück geklammert — was sür Herrlichkeiten Halle sie dasür kaufen wollen: Oblülen oder Abziehbilder, Tuschbogen oder einen Gummiball — ach, oder gar so ein Feder ballspiel, das als plötzlich ausgctauchte Mode alte kleinen Mädchen der Stadt in Aufregung verletzt batte. Was Hütte sie sich für Seligkeit verschaffen können mit solchem winzigen, unjchemb.ncu Geldstück — wie oft hatte sic vor den Schaufen stern am Marktplatz gestanden und sich irgend eine Herrlichkeit ausgesucht, die sie zu besitzen wünschte — fc glüssend, so sehnsuchtsvoll, wie nur Kinder wünschen können: die Lchreibmavpc dort zum Beispiel — oder die Ordnungsmappc — nein, noch lieber das Tagebuch dort, das verschließbare, dem man alle Gedanken, auch die geheimsten, anvertraucn kennte und das man vor Tante Eugenies kalten Blicken irgendwo ver stecken würde, völlig unauffindbar .... sind dann vielleicht noch jenes Buch dort mit dem lachenden Mädchenkopf — und sich damit iu einen Winkel setzen und lesen — und Hütchen- schokolade dazu essen cder „gemischte Bonbons", die in hohen Gläsern gleich nebenan im Kauf- mannsladen standen und von Lenen man nie, nie. niemals etwas kaufen durfte. Fast noch verlockendere Aufsichten bot aller dings der Konditor nebenan; selbst wenn man von den Marzipanherzen und den Ostereiern cw- sebcn wollte, mit denen die Vorstellung von und zog die Brauen in die Höhe, während er strömt — „lieber Robert — das ist selbst verstäub- aufmerksam die Eintragungen in Jos Sparkas-, sich gänzlich ausgeschlossen!" kenbuch prüfte, „immerhin hätten wir, wie Euge-i Die paar Worte genügten vollständig, um nie pmz rich ig bemerkte, hier ein Fundament für alle Auwekuden öie Sachlage grell zu be- sift Jo, aus dem sich weiteres aufbauen ließe. leuchten. ! -Letzte Drahtnachrichten. ' 'f " " 7- B e r t i n, 22. Sept Die heutige K a b r- Emmal mit Agathe Scheffler zu Leinert gehen'Lchlächtermeisterstvchter, den man iihr so vftt n e t l s s i tz u n g umer dem Vorsitz des Reichs- aen, auf der nun Berichtes der So ¬ und anderen Gelegenheiten erhielt, in die Spar- waren, da mußte Jo daran deuten, buchse wanderte, und am Ende des Jahres habe jrohe, glückliche Stunden die Tante mit ihrer viel-! ich regelmäßig die Büchse geleert und das Geld! gelobten Sparsamkeit sie betrogen hafte. . Es war meine Ansicht," setzte Tante Eugenie-vor allem zur Erlernung der Wirtschaft. Au pair Notwendigkeit bestehst zur Vermeidung des Zu ¬ zehn Männern ihr Schmuck im Werte von min- Agathe Scheffler gegenüber einmal revanchieren ibrcn Töchtern, Gott sei Dank, vvn zartester Kind ! deslens >/2 Million Kronen und erhebliche Geld- zu können. Ach, einmal, ein einziges Mal, so ein,seit an habe beobachten können. Dagegen wäre betröge geraubt. — Dem Schichtmeister-Assistenten Markstück in Händen hallen und sich sagen tön-'Jo ihr schon häufig etwas , „Ich habe getan, was ich konnte," seufzte fienmen, unwiderbringlich verloren — o f.... aufs neue, und sah mi einem Ausdruck, der so Schlüssel zur Sparbüchse besaß Tame Eugenie. !es nichts etwas wie mütterliche Fürsorge markieren sottte, sind wie Lie Tante nun mit felbftKffälligem'Jo a!ler'o.,^v z» zu Jo hinüber. „Ich hielt daraus, daß jeder Lächeln das Sparkassenbuch hervorjuchte, in demftubtzchn iönme sie im Amalicnhaufe bei kcr!Lurch ein besonoeres Gesetz alsbald dem Reiche Groschen und jede Mark, Lie Jo zu Geburtstagen die alljährlichen Eintragungen verbucht wvrden'Frau Oberin, meiner Freundin als Lehrschwe- mgeführl werden soll. Ferner soll die Stellung Ler Giesche-Grube wurden etwa 120 000 Mark uen: damit kannst du ansanzen, was du willst! kommen. Zum Beispiel dieier Verkehr mit der 'Löhnungsgelder von 8 bis 10 bewaffneten Emmal mit Agathe Scheffler zu Leinert gehen'Lchlächtermeisterstochter, den man iihr so vf: —- Banditen auf der Landstraße Gieschevald—Mps- und mit frohklopsendem Herzen sprechen dürfen:!habe verbieten müssen! Als ob iie gar ein Ver-Präsidenten beschäftigte sich mit Der Finanzlage tvvitirit Vt« vrtvrilj„,v Vic zu zeitraubend denn man war der Ansicht, daß das ^homa Kasjenboten, nachdem sie das Geld abgehoben mütterlich' sorge. Ja, sie war überzeugt, Daß'und kostspielig ist." j,Onkel Roberts Ehe" nicht für die Ohren eines hatten, zu Boden schlagen, das Eelspaket an sich auch der Vater nie richrio satt gewesen war, — i „Es gehört auch hohes Veramwortungsge-ftuugen Mädchens geeignet sei —, soviel härteste reißen und mit dem Automobil flüchten. Der er sagle zwar nie elwas davon.es war ja über-!suhl und cestlvie Selbstaufgabe dazu!" sagtedock' gelegentlich in Erfahrung bringen können: Plan ist cwer rechtzeitig entdeckt und durch Lie hvupr nicht seine Art viel zu sprechen — abcrj Lenchen, die seit fünfzehn Jahren an der höhe- Die den hier versammelten Familienmitgtiedern Polizei, die die Straßenzügc besetzt hatte, ver- er konme ja gar nicht satt werden von dem, was freu Töchterschule von Fräulein Rehfeldt angc-mnielmmtc Tante Lola war viele Jahre lang eilest worden. Mit Hilfe Der Lerpziger Krimi- Tame Eugenies spitze Finger ihm zuteilten.f stellt war, „und ich bezweifle, daß Jv diese Fä- der „Star" eines Berliner Theaters gewesen, in ualpolizei wurden die Verbrecher festgenommen'sind vielleicht hatte er nur darum des Abends s lugicilen besitzt. Eine Musterschülerin war sie Lem ninnals „Wilhelm Teil" oder „Wallenstein" und in ihrem eigenen Auto m sicheren Gewahr- immer im „Lindenhof" gesessen und ein paar nie." : geflickt wurde, sondern saft ausicbsießlich sran- Gläjer Bier getrunken, weil sein Magen den' Ihre Schwester Lieschen pflichtete ihr bei 'zöjische Stücke und in einen, Kleid, das überall * R a u b a t t e n I a , e. Der Direktorin der ganzen Lag über genau so leer geblieben war Und auch Lie Frau Bürgermeister fand, Laß eben zu kurz war, jene Schlager gesungen, die sich Handelssümle, ^Frau Gisela Glöhn-Frep, in Wien wie der ihre. snicht jedes junge Mädchen die vorzüglichen Lha- von der Residenz aus über ganz Deutschland zu Es war Jos heftigster Wunsch gcwejeu, sich'urktcreigenschafien awzuweijen habe, die sie an verbreiten pflegten. (Fortsetzung folgt.) - —' . —. , „daß natürlich. Dort -kann sie sich nützlich machen und mmmenbruobes der Finanzen einen/Stillstand und Io nicht früh genug den. Wert des Geldes schätzen unter fremden Menschen bewegen lernen." u omöglich einen Abbau in den Reichsausgaben berbcizus.ihrcn. In bm ordentlichen Etat von
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