Volltext Seite (XML)
oWU-EMckr TuM Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Glauchau, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Druck und Verlag von I. Nuhr Nachfolger Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für'die Anzeigen Otto Koch Anzeiger ^fttr Hotz-nSeLmTrnstthal «itHSttengrnnV, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsven^ Bernsdorf, RÜSdorf, Langenberg, MeinSdorf, Fallen, Reichenbach, Langenchursdorf, Talle» berg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, MittelbaH Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf. Nr. 224 Sonnabend, 25. September 1920 70. Jahrs, Kaatgntprrise für Brotgetreide, Gerste und Hafer. Gemäß der Rckchsoeroldnung vom 26. Juli 1V20 (R. G Bl. S. 1473) »ird bestimmt: 1. die vom Vezirklverband unterm 12. vuzust 1S20 bllannt gegebmen Getreidehächstpreise gelten nicht für Origtualsaatgut, wenn di« Bestimmungen über den Verkehr mit Saatgut Gnegehaltrn w reden. 2 Für anerkannte» Saatgut betragen die Höchstpreise: bei Weizen, Spelz (Dinkel, Fesen), Emer und Einkorn für dir erste vbsaat bi« zu 2110 Mark , , ,w«tt« U I» 2010 , , , dritte 191« , bei Roggen für die erst« «bsaat bi« zu 1970 Mark , , zweite 1870 , » . dritt« 1770 . bei Gerste und Hafer für dis erste «bsaat bis zu 1920 Mark , , «weite «s 1820 , , , dritte 1720 , für die Tonne. Anerkanntes Saatgut find nur erste, zweite oder dritte Absaatm, bi« unt«r Bezeichnung des aubauenden Landwirts, der Fruchtart, der Größe der Anbaufläche und der anerkennenden Stelle in einem von der Reichsgetretdrstelle im Deutschen Retchsanzeiger zu veröffentlichenden Verzeichnis aufgeführt find. 8. Für sonstige« Saatgut (HandelSsaatgut) beträgt der Höchstpreis bei Weizen, Spelz (Dinkel, Fesen) Emer und Einkorn 1810 Mark bet Roggen 1670 , bet «erste und Hafer 1620 . für die Tonn«, 4. Dis Höchstpreise unter 2 und 3 stad nur zulässig, wenn die Bestimmungen über d«n Verkehr mit Saatgut innrgehalten werden. b. Beim Wetteroerkaufe von Saatgut dürfen neben den Saatguthöchstprsts«« insgesamt Zu. schlüge bts zu 18 vom Hundert der Preis« genommen werde». Diese Zuschläge umfassen auch die Auslagen für Säcke, aber nicht die Auslagen für die Fracht von drm Abuahmeorte, sowie di« durch Zusammenstellungen kleinerer Lieferungen zu Sammelladuugrn nachweislich «ntstandenen vorfrachtkostes und die BeförderungSuukoßen von der Verladestelle dr« Erzeugers ab. Abnahmeort im Sinne dieser Bestimmungen ist der Ort, bis zu dem der Verkäufer die Kosten der Beförderung trägt. 6. Die vorstehend festgesetzten Preise find Höchstpreise im Sinn« deS Gesetzes, betr. Höchstpreise. Zuwiderhandelnde werden nach Z 6 des Gesetze«, beir. Höchstpreise vom 4. August IV14, bestraft (R.-G.-Bl. S. 516). BezirlAVsrbAAd «lairchaiH, am 21. September 1920. K.-L'Nr. 1622 6etr. I B.! De Wahl, RlgterunMat. Kienrryucker . Da ein« weitere Zuteilung von Bienenfutterzucker au» Jnlaudsbeständen im laufenden Jihre nicht möglich ist, hat der Reich»mtvister für Ernährung und Landwirtschaft, um gleichwohl den Ver hältnissen so sehr als irgend möglich Rechnung zu tragen, nochmals au» den A«-land-beständen der ReichSzuckerauSgleichSgrsellschaft 3 Pfund Zucker für das Volk, berechnet «ach der t« Jahre ISIS belieferten Zahl der Böller zur Verfügung gestellt, die sofort zur Verteilung gelangen. Diese Zuteilung wird die Imker nicht der Rotwindigkrit entheben, schwächere Völker zu ver einigen und Honig für die Wintersüttrrung mit zu verwenden, um die Ueberwinternug lebensfähiger Völker zu gewährleisten. Dir Zackecbestellungen und -Verteilungen werden wie bisher durch die BleneuBHtrroereia« und den Vienenwirtschaftlichen Hauptverein in Rauschwitz bei Elstra vermittelt werden und zwar nicht nur für die Mitglieder der VienenzÜchteroereine, sondern auch für biej-nigev, die keinem Vereine angehören; diese wolle» sich hierzu wiederum an den f»r ihrs« Ort rNftSndtge« Bienenzüchter- verein wenden. gzy — veztrl»v-rha«d Glaucha«, den 24. September 1920. I. v.: Dr. Wahl, Regierungsrat. Kebensmittelvreise. 1 ») Tafelöpf«» Erzeuger- u. Eroßh. Pcei«: 1 Pfund Kl«iuh -Prei«: I Pfund. 080 Mk. I.— Mk. b) WtrtfchaftsSpf-l 0.55 , 0.70 , 2 ») Tafel-Vie«-« 0.80 , 1.— , b) Wtrtschaflsbie«»» 0.55 , 07« , 3 Pflamme« 0.80 bi, 0.90 , 1,10 bi« 1.20 4 Zwetfche« 1.— . 120 , 5 Tomate« 1-— . 120 . 6. »ei-kramt 02« . 0 35 . 7 Ro1kra«t 0.40 , 0.60 , 8 Ga«erkra«t —— 060 , 9 Lah«e« 0.60 , 0 70 , 10. »öhes« 020 , 0.30 , 11 K-hleabt 0.20 , 0.30 , 12 »ücktt«g» — « s- , 13. ««rte« OSO , 0.80 , 14 Lt«le-egNeke« — , Scheck 7 50 , 15 Zwiebel« «tadteat Hohe«ftet« Se«ftthal, 0 80 , Pfund 1.— , am 25. September 1920. Moatag ftSdttsche« Speck bet den Fleischern. Jede Person */. Psd. --- 4.50 Mk. Das städtische Moch»«-«. Iahrmarktstmdengerkt ist vom 1. Januar 1921 ab anderweit zu verpachten. Pachtgesach« find bts zum 15. Oktober 1920 an den Stadtrat einzuretchen -ahe»ftet«-Srnftthal, am24. September 1920. Der «tatztrat. Ler Ge«»et«Pep-rD««p ltvlp großer Teil der hiesigen Landwirte ist mit der Eturelchuag der Milch- ÄlllGGksslGlk «ks». bericht« äußerst säumig. Hierdurch wird nochmal« auldrückltchst darauf ausmerksam gemacht, daß di« Milchberichte pünktlich au jedem Montag im Rathau« — Zimmer Nr, 7 -- etnzureichen sind. Nicht pünktlich, Einreichung wird nunmehr uonachsichtlich von der Amt«haupt« Mannschaft Glauchau streng bestraft. ÜvEk Da« Krarkenbrot ist vom 26. Sept, bi« mit 20. November d. I. für dm NtzllUlkUvI'Ikä unteren Ort,teil bet Bäckerriinhaberin Marte oerw, Molch, für den oberen Ortsteil b»t Bäckermeister Robert Pfeifer zu beziehen. ObsrltMgWitz, sm 25. September 1920. Am Dte«st«E, de« SS. Septemder, vormittag lO Uhr sollen im BerstetgerunMokal des AmtD-ertchtA Waldenburg gegen Metstgebot und Barzahlung öffentlich oersteigert werden: 1 Schrotmühle mit Handbetrieb, 2 Beile, 1 Kartoffelhacke, 4 Handsägen, 1 Fuchsschwanz, 1 Haken, 1 Meißel, 2 Säcke, 1 Messer. 1 Stoffgrobe und 2 St. Spitze. Der Gerichtsvollzieher deS Amtsgerichts Waldenburg. Zkl MWWW W M. In der Veranschlagung der allgemeinen Finanzoerwallung der Reichseinnahmen aus Steuernund Z ö 11 e im Rechnungs jahr 1920 werden folgende Zahldn angeführt: 1. Die E i nl e mm e n st e u er soll l2 Milliarden ergehen, von wellchem AuMmmen den Ländern und Gemeinden zwei Drittel zu überweisen sind. — Die Körperschastssteuer wird mit 0,9 Milliarde angesetzt, wovon ebenfalls den Ländern zwei Drittel überwiesen werden. — 3. Lon der K a p i t a l e r tv a g s st e u e r glaubt man im ersten Veranlagungsjahre auf nicht mehr als 1,3 Milliarde rechnen zu können. — 4. Die Eesamteinnahme aus dem Reichsnotopfer wird für 1920 auf 3,5 M i l 1 i a r d e n ge ichätzt. Tas Gesamtaufkommen aus dem Neichs- nüopfer wird auf 45 Milliarden veranschlagt — L Die Besitzsteue: ist mit 100 Millionen einge schätzt. — 7. Die Erbschaftssteuer soll 520 Millionen betragen, wovon ein Fünftel an die Länder zu überweisen wäre. — 7. Die U m- satzsteuer ist mit 3,650 Milliarden eingesetzt, wovon 15 Prozent den Ländern und Gemeinden zugutekommen. — 8. Die Grunderwerbssteuer soll 220 Millionen betragen, die zur Hälfte auf die Länder entfallen. — 9. Die Neichsstempelab gaben werden mit 400 Millionen beziffert. — 10. Die Abgabe von Personen- und Gütertarifen können von 445 Millionen im Vorjahre auf 630 Millionen gesteigert werden, weil die Erhöhung der Tarife entsprechende Mehreinnahme verheißt — 11. Die Kriegsabgabe vom V e r> mögenszuwachs wird nach Maßgabe der Zablimgssrkst mit 3,5 Milliarden auf das Jahr 1919 und 4^l Milliarden auf 1920 berechnet — 12. Oie Z o ll e i n n a b m e n werden auf 2,5 Milliarden geschätzt einschließlich des mit 1,8 Milliarden angejchten GoldausgeVdes. — 13. Aus der Kohlensteuer sollen 4,5 Milliar den vereinnahmt werden. — 14. Die Tabaksteuer wird aus eine Milliarde bemessen. — 15. D'e Bierverhältnisse geben Anlaß die Bierstener mit nur 130 Millionen anzusetzen. — 16. Der bis- beuge Etatansatz der Weinsteuer betrug 100 Mil lionen, die Steigerung auf 250 Millionen ent sprich! einer vorsichtigen Schätzung, denn es scheint einigermaßen fraglich, ob der starke Weinkonsum angesichts der gepfefferten Weinpreise von Dauer sein wird. — 17. Der Ertrag der ScharMwein- steuer ist von 30 auf nur 100 Millionen her ausgesetzt worden; obgleich die Steuer vervier facht ist. Doch scheint es nicht geraten, die Steuer im ersten Jahre zu überschätzen. — 18. Aus dem Branntweinmonopol werden aus ver schiedenen Posten insgesamt 320 Millionen Ein nahmen nachgewiesen. Die rund 170 Millionen mmnahmen von Jnlandsbranntwcin reichen frei- lich zur Deckung der Ausgaben nicht. Das Ge schäft mit ausländischem Branntwein gleicht je doch den Fehlbetrag aus und ermöglicht der Mrnopolverwaltung, außer 50 Millionen von den Hektolitereinnahmen weitere 200 Millionen der Reichskasse zuzuführen. — 19. Die Zucker- sieuer wird nach den Ergebnissen der Vorjahre mit 100 Millionen in Rechnung gesetzt. — 20. Die Zündwarensteuer konnte infolge der Mrdop- pelung der Steuersätze von 22 auf 50 Millio nen erhöht werden. Die Leuchtmittelsteuer bleibt mit 15 Millionen Ertrag auf ihrer bisherigen — 21. Die Spielkartensteuer, die 1919 2 Millionen einbringen sollte, ist im Hinblick aus das neue Gesetz vom 10. September 1919 sechs fach höher veran'chlagsc worden. Die Entwaffnungsaktion in Berlin. In Berli n sind in der Zeit vom 15. bis 21. Septemoer abgeliesert worden: 14 000 Ge wehre und Karabiner, 1500 Revolver und Pisto len, 170 Maschinengewehre, zwei Geschütze, 425 000 Schuß Kleinmunition und 4700 Hand granaten. Unter den abgelieferten Waffenteilen befinden sich mich drei Geschützrohre. Die Zahlen aus dem Reiche liegen noch nicht vor, doch kann schon gesagt werden, daß überall ä h n- lich günstige Ergebnisse vorliegen, Bayern nicht ausgeschlossen. Dr. Löwenstein Oberschulrat von Berlin In der außerordenlichen Sitzung der neuen Berliner Stadtverordnetenversammlung erhielt bei der Abstimmung über den Posten eines Ober schulrats von Berlin Dr. Löwenstein (U. S P.) 109 Stimmen, Stadtschulrat R e i- m a n n 84 Stimmen. Somit ist also Dr. Löwenstein zum Oberschulrat von Berlin gewählt. Ferner wurden am Donnerstag auch die Wah len für den neuen Berliner Magistrat fortgesetzt. Die Wah! des Stadtrats Dr. Ritter zum B ii r g e r m e i st e r von Berlin erfolgte mll 115 für ihn abgegebenen Stimmen; Dr. Scholz erhielt 52 Stimmen. Die beiden sozialidemottatischen Parteien haben also trotz der ernsten Warnungen aus bür gerlichen Kreisen ihre Absicht durchgesetzt und den Dr. Löwenstein, der einstzRabbiner werden wollte, zum Oberschulrat von Berlin gewählt. Wird diese Wahl von der preußischen Negierung be tätigt, dann ist mit Sicherheit mit dem Aus- nuch des bereits angekündigten Schulstreiks in Berlin zu rechnen. Die Eisenbahner gegen Groener. Die der völligen Anarchie gleichkommendc Zerrüttung der S t a a tzs^-Ut o r r t ä 1 irnd die Ohnmacht der jetzigen Reichsleiter be leuchten schlagartig heute drei Meldungen. In H erne und Gels snkrrchen haben die Eisenbahner entgegen den Anordnungen des Ministers Groener die Gütertransports für die Reichswehr eigenmächtig zurück gehalten. In Hannover haben die Eisen bahner die Kontrolle der K a r i o ffe l t r an s- Porte an sich gerissen und das Unglaublichste wird aus Berlin selbst gemeldet. Hier sind in einigen Werljstätten die ontlaffene n Ar beiter wieder erschienen und tun, un- gehindert von den Aufsichtsorganen, ihren Dienst. — Im Berliner Roten Vollzugsrat führte Bro- latb aus, der Minister könne noch so viel be fehlen, wie er Lust habe, was davon erfüllt .(wurde, bestimme nicht der General Groener, son- Idern die Arbeiterschaft, die sich ihrem Schluß- kamps nähere. Das Ende könne nur Reaktion loder Kommunismus sein. Die Finanzminister Konferenz in Berlin. Die Zusammenkunft der deutschen Finanzmini ster am 29. d. M. in Berlin gilt der Erledi gung der neuen Sieuervcrlagen der Neichsregierung. Die neuen Steuervorlagen sind in: Reichsinanzminksterium fertig gestellt und fr m: jährlich Mehreinnahmen von 2 bis 3f4 Mil mrüen vor. Eine Einladung des Völkerbundes an Deutschland. Wie W. T. B. hört, hat der Generalsekretär des Völkerbundes der deutschen Negierung eine Einladung zur Teilnahme an einer in Paris am 15. Oktober d. I. beginnenden Tagung des vorläufigen Vö l k e r b u n d a u s- schusses für Verkehrs° und T r an- sitfragen übermittelt. Die deutsche Regie rung hat die Einladung angenommen und wird sich durch Beamte der beteiligten Ressorts in Paris vertreten lassen. Nach der Tagesordnung satten in Paris in erster Linie die Maßnahmen beraten werden, welche einer Erleichterung des internationalen Reiseverkehrs, insbesondere hin sichtlich der Ausstellung direkter Fahrkarten, so wie der Zoll- und Maßbehandlungdienen könnten. Warum die freie Mehl-Einfuhr abgelehnt wird. Oie Frage der freien Einfuhr von Mehl oder Getreide durch Bäckereigenossenschaften und Innungen oder durch Gemeinden und Gemeinde- verbände ist in letzter Zeit wiederholt öffentlich erörtert worden. Hierbei hat der ableh nende Standpunkt, 1 welchen das N e i ch s m i n i st e r i u m für Ernährung und Landwirtschaft gegenüber dieser Einfuhr ein - nimmt, in der Presse eine lebhafte Anfein dung erfahren. Ueber die Gründe, welche das