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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-192009159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19200915
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19200915
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-09
- Tag 1920-09-15
-
Monat
1920-09
-
Jahr
1920
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
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hält dte Uebernahm« durch die Stadt für da« rich tigpe, da jede« Jahr LU^schofferr »erdeo müsse. Herr Stadto. Freitag stellt der, Svtkag, Lee Aat möge sich mit d,m Stift iu v«btl.dang setzm, um den Fehlbetrag f-stzustellro. Herr Bürgermeister Dr. Patz warnt vor Ueber- nahme aus dte Stadt, da alle«, wa« stüdttsch sei, nicht mehr freiwillig nuterstützt «erde; der vanag Freitag wird hierauf augeuommer. Herr Vorsteher Wolf bittet, den Betrug für Unterstützung Lungenkranker wesertlich »u »rhbhen, da 4000 Mt zu wenig seien. Herr Bürgermeister Dr. Patz stellt die« dohm richtig daß 4000 Mk. nur die Mittel au« dem Lau »tNdeu feier,, 4000 Mk. stelle der Heimatdanr zur versüaui a, außerdem kämen auch SNftangSmtttel Gur Verwendung, sodaß mit 10000 Mk. gerechnet werden könne. Nach Annahme ein».« Anträge«, die Summe zu erhöhen, dir ziffernmäßige Festsetzung aber aus später zu verschieben, wird dem Abschluß der Stadt taffe im ganzen zugestimmt. Dir M t u e r a l b a d k a s se, über die Herr Etadtrat Eichler berichtet, schließt iu der Ein nähme mit 28083,50 Mk., in der Ausgabe mit 31048,16 Mk. ab, erfordert also einen Zuschuß oon 7964,66 Mk Ihr Abschluß wird nach kurzer un wesentlicher Aussprache geneh migt, ebenso debattklo» der der R u h e g e y a l t » kas s« mit 112142,87 Mark Einnahmen und Ausgaben und der der An- leihe kaise mit 304403 Mk. Einnahmen, 536401 Mark SuSgadeu und einem Zuschuß von 231SS8 Mark, die beide oon Herrn Stadtrat Schneider rwrgettagen werden. Zur Baukasse, deren Einnahmen 155 218 Mk. und deren AuSgaveu 377581 Mk. betragen, demeikl Herr Vtadtrat Fankhänel, der aa sich hohe Zuschuß oon 222 363 Mk, werde durch dte hohen Ausgaben sür Materialien und Löhne erklärt. Den SuSgaLru stünden nach Abzug der Darchgang-posteu so gut wie keine Einnahmen gr- geuüber. Hirr Stadto. Stützner bedauert, daß ver- schiedet» oft au-gesprochrne Wünsche auch jrtzt wie er zurückgest-llt werden müßten. Der Sbichluß wird hierdurch genehmigt. Bei der D ü n » e r a b f n h r k a s s e find die Ansätze von 19176 Mk. Etnrahmea und 24562 Mk. Ausgaben, wie Herr Stadlrat Eichler br- tont, Mutmaßungen nach '/z Jahr berechnet. Herr Stadto. Freitag bemerkt dazn, daß sich nie Stadt mit der Uebrruahme belastet habe, da er oet komm unaltfierten Betrieben mit der Wirtschaft Ütchkrit meist zu Ende sei. Herr Etadtrat Eichler kann dem nicht zu- stimmen, zumal wir schon jahrelang 2000 Mk. zu schießen muzt-n, ohne daß di« Stadt einen Nutzen davon hatte. Nach weiterer kurzer Aussprache, tu der Herr Bürgermeister Dr. Patz eine Erhöhung dec Gebühren für notwendig hält, wird die Kaffe ge- »hmtgt. Die Feuerlöschkasse (Berichterstatter: Herr Etadtrat Legere) schließt iu der Einnahme ntt 4832 Mk., in der Ausgabe mit 5732 Mk. ab, braucht also einen Zuschuß oon 1500 Mk., der aber, wir Herr Etadto. Stützner m«Mt, kaum tu Frage kommen wird, da dte Beiträge der Versicherungen erhöht werden dürften. Der Hauthall wird genehmigt, gleich wie der der KrankeuhauSkasse (Berichterstatter r Herr Stadtrat Wüstner), deren Boranschlag — 8536 Mk. Einnahme«, 31936 Mk. Ausgaben, 28 400 Mk. Zuschuß — allerdings bri grkßeren Baulich, keilen, die dringend nötig sind, übe,schritten werden wird, und der der Wasserwerk» lasse (Bericht- 'erstatt«: Herr Etadtrat F a ukhän «l) mit 125998 Einnahmen, 144561 Mk. Ausgabe« vnd einem Zuschuß von 18 563 Mk; sür Waffersteurr stad 96 000 Mk eingesetzt bet einer Abgabe von 160 000 ebm zu je 60 Pfg. Die EaSanstaltLkass« (Berichterstatter: Herr Etadtrat Lay ritz) schließt in der Einnahme mit 1898 000 Mk. und in der Ausgabe mit 1884 466 Mk. ab, erbringt demnach einen Neber, schuß oon 13 533 Mk. Für 1015000 ebm Eav sind 1010000 Mk. Einnahmen angesetzt, doch be trägt diese Summe jetzt nach der Erhöhung 1280 000 Mt. Di« Eesamttinnahmen stellen sich in Wirklichkeit auf ca. 2 200 000 Mk„ doch find! auch dte «urgaben wesentlich gestiegen, vor allem! die für Eehätlrr und Löhne sowie sür Kohle, dte jetzt über 1 Mill. Mt. betragen. Ja der Aussprache, au der sich die Her« ren Stadto. Fr«, tag, Stadträt, Leger«, Layrttz, Grießbach und Bücgermrtst r Dr. Patz beteiligen,! bemängeln die Herren Stadtrat Legere und Erietzbach, daß der Kokspreis mir nur 24 Mk. eingestellt ser, obwohl er schon lange 30 Mk. betrage. Herr Stadtrat Lay ritz entgegnet dem, daß zurzeit der Aus stellung der Preis 24 Mk. gewesen sei. Nach Annahme eines Beschlusses, die An gelegenheit nochmals im Ausschuß zu beraten, wird der Haushalt genehmigt. Debattelos werden sodann folgende Kassen abschlüsse gutgeheißen: Sparkasse (Berichterstatter : Herr Stadt rar Fankhänel) mit 797 400 Mk. Einnah men und Ausgaben, Giro lasse (Berichter statter : derselbe) 100 000 Mk. Einnahmen und Ausgaben, Elektrizitätskasse (Bericht erstatter : Herr Stadial Layritz) 546 814 M. Einnahmen, 54t 025 Mk. Ausgaben, 5789 Vik. Ueberschuh — die für vereinnahmten Strom ein gesetzten 672 000 Mk. stellen sich heute aus 773 000 Mark, andererseits sind auch die Aus- gaben für Strom wesentlich höher als 280 000 Mk. — F ürj orgekasse (Bsrichtarstatter. .Kerr Siadlrat Eichler) mit t 3 228 Mk. Ein nahmen, 97 630 Mark Ausgaben, 84 401 Mark Zuschuh. Schulkasse! (Berichterstaiter: Herr Etadtrat Grießbach) 443 .300 Mk. Einnah men, 1 058 662 Mk. Ausgaben, 615 362 Mark Zuschuh. . . . Herr Stadlrat Grießbach bemerkt zu letzterer, daß das Bild ganz anders sei wie iw ttvr;ahre, z. B. betrügen die Gehälter 850 000 Mk. gegen 149 814 Mk. m 1919. Der Durch schnittsgehalt eines Lehrers betrug 1914 ca. 2500 Mk., jetzt 15 551 Mark. Die Ausgleichs- taff- in Höhe von 6845 Mk. solle für besondere Zwecke zurückbehalten werden. Bon den Fachschulen, über die eben- salls Herr Stadtrat Grießbach berichtet, er- jordelt" die H a n d e l s s ch u l e bei 9 200 Ml. Eiunamien und 50 900 Mark. Ausgaben 41 700 Mk Zuschuß, die Gewerbeschule böi 3000 Mk Einnahme und 34 576 Mk. Ausgaben 31 575 Mk. Zuschuß und die W e b - u n d Wirksch u l e bei 10 734 Mk. Einnahmen und 4 t 998 Ausgaben 34 263 Mk. Zuschuß. Herr Stadto. Wagner wundert sich über den hohen Betrag für Ueberstunden, Herr Vor steher Wolf bittet, ilm die großen Zuschüsse zu vermindern, eine Erhöhung des Schulgeldes zu erwägen Nachdem noch Herr Stadtrat Grießbach mugeteil: hat, daß ein Zusammenschluß des Fach schulwesens mit Oberlungwitz und Gersdorf an gestrebt werden solle, werden die Abschlüsse der Fachschulen genehmigt. Das Bürgerheim „K ö n i g Albert- Stift" (Berichterstalter : Herr Stadtrat M ü l- l e r- erfordert bei 8964 Mk. Einnahmen und 2«: 345 Mk. Ausgaben 17 380 Mk. Zuschuß. Herr Vorsteher Wolf bittet, auf eine Er höhung der Einnahmen zuzukommen, um den Zuschuß zu vermindern. Herr Bürgermeister Dr. Patz bemerkt da zu, nach der Gründung habe sich fast niemand nm das Stift gekümmert oder eine Stiftung ge macht. Er bit.e die Einwohnerschaft, sich des Stiftes wieder einmal zu erinnern. Der Haushalt wird genehmigt, ebensc wer den in der Hauptabstimmung d.e Gesamteinnah men genehmigt und die Gesamtausgaben bewil ligt, womit die Beratung des Haushaltplanes beendigt ist. Auf Wunsch des Herrn Bürgermeister Dr. P a tz werden noch zwei dringliche Vorlagen be raten und zwar zunächst die veschaffung eines Lastkraftwagens für die Gasanstalt Hehr Vorsteher Wolf trägt dazu aus den Allen vor, daß man in den Ausschüssen geteil ter Meinung gewesen sei. Das Auto soll der Kohlenanfuhr dienen und für 55 000 Mk. an die Gasanstalt abgetreten werden. Nach befürwortenden Ausführungen des Herrn Sladtv. Freitag wird der Ankauf einstimmig genehmigt. Die andere Vorlage betrifft die Autolinte Lichtenstein S —Herrstein- Ernstthal-Waidenvurg—Mtenvnrg. Herr Vorsteher Wols verliest den Vertrag mit der OberpostdiMtion, aus dem wir das Wesentliche schon umher in unserem Bericht über die Versammlung in der „Katze" wiedorgegeben l aben. Auf unsere Stadt entfallen 25 Prozent der Gewährsumme oon 6000 Mk. Eine Wa genhalle nebst Lagerraum muß unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden, die O. P. D. bezahlt nur Heizung, Beleuchtung und Wasser. Dafür soll die jetzige Schlachthalle oon Herrn Schürer für 1200 Ml. Jahresmiete ermietet und umge- vaut, der Benzinraum sür 300 Mk. «gemietet werden. Her«. S adtrat Fankhänel biilet, der Vorlage zuzustimmen, Herr Bürgermeister Dr. Patz bemerkt, daß Langenberg ebensalls beige- trelen sei und die Tilgung der einmaligen Aus gaben ,ür die Hallen usw. und der lachenden Ausgaben nach dem gleichen Prozentsatz wie obengenannt erfolgen solle. O Hierauf wird die Vorlage von den beiden Kollegien einstimmig angenommen und die öf- fcntliche Sitzung um 12 Uhr nachts geschlossen. Eine kurze nichtöffentliche Sitzung schließt sich an KZchlMm. H»tzr»K»t«s»rsKt-«t, 1b S«pt. 192». Lür r Nacht', kühl, taMter wäim«, heiter, meist trocken. LempMeatnr «« 14 September» Nt>^ mum Z89, 1.2 Uhl -)-128, Mazur-r m 4-183- —e. Aus Anlaß seines 2 5 jlä h r ige n Dienstjubiläums erschienen heute vor- mit ag 9 Uhr im Amtszimmer des Herrn Eas- inspektor Martini die Herren Bürgermeister Dr. Patz und S adtrat Layritz , um ihm die Glückwünsche del Stadt zu übermitteln. Herr Bürgermeister Dr. Patz geoachte in Mner An- spräche der Verdienste des Jubilars um die Ent wicklung der Gasanstalt und überreichte ihm eine städtische Ehrenurkunde, zugleich mit der Mitteilung, daß ihm der Titel Gas werks- direktor verliehen worden sei. Herr Atadtrat Laylitz brglückwiinschte Herrn Martini im Namen des Gas- und Elektrizitämausschusses, woraus der Gefe erle mit bewegten Worten dankte und versprach, auch weiterhin in reger Arbeit für die S adi, insbesondere für die Gasanstalt, tätig sein zu wollen. Der schlichten Feier wohnte die Be amten-, Angestellten, und Arbeiterschaft bei. — Am Vorabend des Ehrentages sowie heue früh halb' die Stadtkapelle den Jubilar mit einem Stündchen erfreut. —e In genau vierstündiger Sitzung berie ten gestern die stäoüscken Kollegien den Haus- haltplan sür das Rechnungsahr 1920-21. Er bietet, w'e nicht anders zu erwarten, ein ziemlich trübes Bild, schließt er doch mit einem ungedeckten Fehlbetrag von fast einer Million Mark ab. Trotzdem hofft man, diese hohe Summe durch äußerste Sparsamkeit und Schaf fen neuer Einnehmequellen decken zu können. D«n Gang der Verhandlungen wollen unsere Leser in dem ausführlichen Sitzungsbericht nach- lesen — * Eine gewiß seltene Beute machten ge. stern mehrere Anwohner der König Abbertstrah« indem sie eine Kreuzotter, welche sich von dem Garten des Herrn Alfred Zwingenberger nach der Straße zu bewegte, abfingen — * Eine Geldlotterie sür die Grenzspende der kreishauptmannschast Dresden soll, wie aus einer Anzeige in der vor liegenden Nummer ersichtlich ist. Ende Oktober in Dresden statlfinden. Lose zum Preise von 3 Mk. sind zu haben oeim Jnoalidendanl sür Sachsen, Chemnitz, Poststraße 8, sowie bei allen StaatsloNerie-Ernnahmen und sonstigen durch Plakate kenntlichen Geschäftsstellen. —-p. üNt»rn nachmittujj n 8 Uh: scheut- auf d«r Chemnitzer Straße dar vor dar «»schtr- eine» hüstln Futsch »mnstecit gespuLiite Pferd uw rast« m» dem Waren dmch die Aar nach der Sür- straße. Hier wurde kudaurrticherlvr.se da» 7jährig- Ktrid dr» Herrn Siadtrat Drescher, daß auf de Gtrcß« spielte, überfahren und schwrr verletzt, —p. Währena de» Jahrmarktes wurden Meh rereu Marr-sinartten oon einem Diebe ob« eia« Diebin Stoffe im Wert- vou einigen Hunde» > Mark vo-t den Bud-rr weg gestohlen, oh. daß e» geim geo wäre, oie Täte- zu - m-nerrr — * St. (Kgivien, 15. Septbr. Unter dem Viehbestände von Eutsbes. Arno Schwarzenberg und Gutsbesitzer Guido Berthold, hier, ist die Maul- und Klauenseuche abgebrochen. Sperrbe zirk ist St. Egidien rechts des Lungwitzbaches vom Viadukt vis zur Lichtensleiner Straße, Be- vbachlungsgebiete das übrige St. Egidien. — Chemnitz, 14. Septbr. Von einem son. deroaren nächtlichen Vorgänge wurden in der Nacht vom Montag zum Dienstag die Anwoh ner verschiedener Straßen in der Näh« des Schlacht'») s aus dem Schlag geschreckt Es war kurz vor 2 Uhr, als die Straßen en.lang -üne aufgeregte Volksmenge daherschritt, johlte, schrie und lärmte, als- wenn irgendwie etwas gestürmt werden sollte. Dazwischen ertönte dann wieder em kurzer, unverständlicher Gesang von rauhen Männer kehlün und ab und zu kreischende Weiber- ftimmen, kurz und gut, ein Höllenlärm, der in der finsteren Nacht etwas Unheimliches an sich hatte. In allen Wohnräumen der Häuier stamm ten die Lichter auf und aus den Fernstern wurden Rufe laut, was denn eigentlich los sei? kein Mensch wußte den Vorgang zu erklären, ikundlge Leute aber wußten aus dem zeitweiligen Gesänge zu schließen, daß es sich uni Russen bandele. Aengstliche Leute glaubten schon an einen Ausbruch der Gefangenen und dergleichen. Es währte etwa eine reichliche Viertelstunde, bis sich der nächtliche Spuk langsam verlor. Am frühen Morgen nachsorschend, erfuhr man, doß es sich tatsächlich um Russen gehandelt hatte, die ans dem Ebersdorfer Gefangenenlager nach dem Hauutbahnhofe zum Hchmtranspcrt übergeführt worden waren. In ihrer Beglei ung befanden sich aber eine Anzahl Männer, Frauen und halb- ! wüchsige Burschen, die durch Neben und Anspra chen ocn Höllenlärm verführten — Kretder-, 14. Si-Pt. Der Stabil at bc- schloß mit Rücksicht ans die schlechte RemabMläc de: elekrrlschtn Dtraß nbc-Hu, die schoi fett Beginn de» laufend,u Juhre» ruh«, d-n Settteb nicht wieder ans« zunehmev. Die Steatzendahnwage« und da» cwl «oll zum Vukans gestellt «Vreden. Dte Ansicht' erhalturg de» S r cher bahnbetrkek.» Hot »u der letzte» Zeit der Su-dr jah lny 50 006 Mk. und mehr Zr. jchuß gelostrt. Df der ßmMchj. Jagdroman aus dem sächsisch-böhmischen Elbsandsteingebirge von H. A. B y e r n. 84) Aackdruck verboten). Leutnant Rohtscheibt wählte selbst die Leut« aus, dann trat er wieder aus Vanselow zu, der die Karte zusammenfaltetc. „Ja, imd nun zu uns. Der Abschnitt zwi schen den Vorderen und Hinteren Partschenhör- nern zersällt in zwei Teile: vom Anschuß-Hcrn bis zur Schwarzen Schleuse und von da bis zum Großen Zfchand. Wenn uns die Tschechen überhaupt einen Besuch zugedacht Haden, dann wc den sie, meines Erachtens, diese Uebergäuge wichten. Die Aussichten sind an beiden Stellen gleich groß. „Würden Sie, Herr Forstmeister, mit dem gnädigen Frättlein, dem Herrn Leutnant und sieben Grenzjägern die Strecke oon der Winter- bcrger Neviergrenze bis zur Schwarzen Scheuss besetzen? Ja? Eui, dann übernehmen Herr Rc- vicrförster Marr, ich und die übrigen sieben Leute den anderen Teil. Wir liegen hier io nahe bei einander, daß im Noisall, das heißt, sobald es knallt, die eine Abteilung der anderen zu Hilje kommen kann. Für diesen Fall habe ich Herrn Leutnant Rohrscheidt bereits bei unserer Unter redung in Pirna gebeten, uns ein paar Leucht- kugeln zu Lichtsignalen zur Verfügung zu stellen." „Jawohl, ich habe alles Nötige angeordnet, jeder Mann hat zwei Leuchtpatronen bei der Mmli.ionsausgabc erhalten." „Ausgezeichnet! Nun nun noch eins: falls eins größere Bande, so wie neulich am kipp - Horn, ein,: Ueberrumpelung versucht, müssen wir die Gesellschaft erst weit genug herein lassen, und sobald die Lrchtsignale gegeben werden, besetzt di« andere Gruppe die Grenze, dann haben wir die Lumpen zwischen zwei Fettern. Hat einer der Herren noch eine Frage?" „Wie lange soll denn die Streife dauern?" meinte der Forstmeister! „Bis um drei Uhr? Nicht wahr?" „Ja, wir treffen uns etwa einhalö oder drer- viertel vier am Anschuß-Horn und marschieren bann zusammen nach dem Lehm-Hübel, dort stoßen Rusche und Berger zu uns." „Uird natürlich beziehen wn feste Stellungen?' erkundigte sich Leutnant Robrscheidt, „oder soll pattu mitten werden?" „Am besten wird es sein, je zwei Mann iu Zciträumen von etwa einer Lrund« nach rechts und links auf Schleichpalrouille zu schicken, dec Rest bleibt geschlossen beisammen. Di« Mann- schauen haben doch alle Karten nnt?" „Jawohl!" „Gut; na meine Herren, dann werden Herr Nevierförster Marr und ich mit unseren Manner chen immer losmarschieren, also, Weidmanns beil!" „Weidmannsdank," entgegne!« Traut«, uns gab Vanselow, von dessen Lippen sie wahrend der ganzen Zeit keinen Blick gewandt hatte, die Hand. „Und nicht wahr," fügte das junge Mädchen leiser hinzu: „Sie sind vorsichtig!" Ernst lächelte. „Dieselbe Bitte wollte ich eben an Sie rich ten, guaoiges Fräulein, aber unbesorgt, ick« babe meinen Talisman!" „Ihren Talisman? Wo denn?" Der Oberförster griff in die Tasche und hielt einen .leinen Wilblcderhandschuh empor. „Den nabe ich neulich am Roßsteig gefun- ben, als ich am Tage nach Ihrem Abenteuer nnt bem Wilderer noch einmal eine genaue Ortsbe- siyligung oornahm." Vanselow fühlte, wie Waldlrauts Hand, bi« in der seinen lag, zitierte. „Eo.t schütze Sie!" Das war das letzte Wori, dann stieg dis ttleme Abteilung den schmalen Berapfad empor und war Sekunden spater den Blicken der Zu- lückvleibenden entschwunden. * * Seit vier Stunden lag ser Oberförster neben Murr in einer kleinen, fikachen Mulde hinter einer Ncifigweile. Der Wind Hane nachgelassen und es war eine sternenklare, frosltalte Winternachi. Trotz des warnten Pelzes und der zwei Woilachr suhlte ^Vanseicw, wie ihm die erstarrende Kälte durch alle Glieder drang, aber jetzt hieß es aushalten, unv im Feldzug mußten noch ärgere Strapazen eriragen werden." „Wer weiß, ov dis Kerle heule überhaupt kommen!" Der Nevierförster, in dessen braunem Voll- bart Eislustacke glitzerten, zuckte die Acheln. ,.Es ist ja erst els Uhr." "Nun schwiegen die beiden Beamten wieder und lauschten gespannt auf jedes noch so leis« Gei ü usch Wie oft täuschten sich Auge und Ohr! Atte Liubven, einzelne S'.rüucher und die über all verstreut hrrumliegenden Felsblöcke nahmen Form und Gestalt an. Hin und wieder knackte ein vrm Frost gedrochener dürrer Ast, dann fuhr osr Oberförster unwilltürlicb zusammen und griff nach dem scharfen Nachtglas, um die Halde und den Erenzkamm, der sich scharf und zackig gegen den Himmel abhob, abzusuchen. Allmählich gewöhnte sich das Auge an das dämmernde Zwielicht. Bis auf hundert Schritte Entzemlmg tonnte man alle Einzelheiten deut- kkch unterscheiden, und das silbci flimmernde Nachl- kmn cestaltete ein leidlich sichercs Abkommen Jetzt näherten sich gedämpfte Tritte, die eine Pa'couille kehrte von ihrem Streifgang zurück. „Nun?" „Nichts zu sehen!" Es mar immer dic gleiche Meldung, und Vanselow suhlte, wie sich eine dumpfe Mattig- keil inner bemächtigte. (Fortsetzung folgt.) Leyte Drahtnachrichten. Berlin, 15. Seplbr. Die R echlspar te i s n wandten sich in einem A w sruf an ihre F: runde im Lande, um feslzuuellen, daß bisher dis Ablieferung des Brotgetreides nickt in dem erforderlichen Maße ersclgt sei. Es sei Pflicht aller Landwirte, ihrerseits dafür zu sorgen, daß umer allen Umständen durch entsprechende An- liefet ung die. Brotversorgung für die nächsten Monaie gesichelt und eine gewisse Brotreserve ür vor.ommende Fälle vorhanden sei. Berlin, 15. Septbr. Die mehrfach v-r- brsüste Nachricht, datz ein Transport der von Amerika gestifteten 2 5 0 0 Milchkühe bereits nach Deuffchland unterwegs sei, ist verschiedenen Blattern zu'olge nichl zuires send. Der erste Transport werde voraussWiich erst Anfang Oktober abgehen könnrn. Berlin, 15. Septbr. Gestern vormittag zogen etwa 5000 demonstrierende Aroeilslose mit roten Fahnen zur Arvcitsloseufürsorgestelle in der Klvslerstrahe. Sie wrderlcn dort stürmisch die Absstznna des A r b e i t s ! v s e n r a t e s und ver,rieben um sckließlich gewaltsam aus sei nen Diensträmmn. Der Zug bewegte sich so dann zu den Werken der Allgemeinen Elektrizi- tclegeiellsclmft in der Brunnenstraße. Es mußten umsangreiche AbfpMungen vorgen-ommen werden. Berlin, 15. Septbr. Vor dem Volks- qericht in M u n ch e n sand gestem wieder um ein Hochoenatsprozeß statt, und zwar gegen den I 8jährigen Kommunisten D^erbeck, bei dein vor kurzem eine Liste gesunden worden war, welche die Namen von Mitgliedern der Neichswebr, Einwohnerwehr und Sicherheitspoli zei enthielt, von denen einzelne durch ein Kreuz be'onders gekennzeichnet waren. Die Erhebungen ergaben, daß die gekennzeichneten Per onen bei Gelegenheit eines neuen Linksputsches in Haft ge nommen werden sollten. Das Gericht verirrteilte über den Antrag des Staatsanwaltes lffniaus den Angeklagten zu einer Z n cht h a u s st r a f e von Jahr. Air les Bains, 14. S-vlbr. (Agonce Haras.» Eiolitli hat heute vormittag Air es-Bains verlassen Die beiden Ministerpräsi denten verabschiedeten sich in berzlickster Weise von einander.
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