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Ds -tr Iagdroman au« dem sächsisch-böhmischen Elbsandsteingebirge van H. A. B y e r n. 1«) Nachdruck verböte«). ..Ist jemand hier?!" Ein dumpfer Laut antwcrtete, ganz in der Nahe, und im nächsten Augenblick stieb Vanse low einen halblauten Schrei der Ueberraschung und des Schreckens aus, — zwischen zwei halb kreisförmig herabtzebogenen Fichtenstämmchen ! ing, die mit starken Stricken umschnürten Arme auseinandergezerrt, mit den Fritzen etwa einen Meter über dem Erdboden frei in der Lui schwe bend, eine menschliche Gestalt, Marr! „Berger!! — Berger!! — Hierher!! Halten Sie ihn bei den Fützen, aber vorsichtig, so —" Vanselow zog sich an dem kleinen Stämmchen empor und ritz seinen Hirschfänger aus der Scheide, — ein scharfer Schnitt, die oen ihrer Last vefreite Fichte schnellte wie eine Stablfeder empor, — ein zweiter Schnitt, und der Körper des Revierförsters glitt schwer zu Boden. „Ist er verwundet?!" Ernst beugte sich über den regungslos Daliegenden und entfernte den Knebel, dann blitzte die kleine, elektrische Taschen lampe des Oberförsters aus. „Gctl sei Dank, er scheint nicht verletzt zu sein, nur ohnmächtig, halten Sie mal, Berger — —" Vanselow holte em kleines Feldsläschcheu aus der Tasche, gotz ein paar Tropsen in die hoble Hand und rieb Stirn und Schläfen des Bewußtlosen. Ein röchelndes Stöhnen, — Marr schlug die Augen auf. „Wo , wo bin ich > —", da er- kannie er den Oberförster und wollte sich auf. lichten, aber Vanselow stützte ihn im Rücken. „Bleiben Sie nur ruhig noch ein paar Augen blicke liegen, und hier, trinken Sie mal!" Marr schluckte krampfhaß. „Tas , das war zur rechien Zeil, es rat mir fast die Arine aus den Gelenken gerissen," und er rieb die blutrünstigen, geschwol lenen Knöchel. „Haben Sie eine Verwundung?!" fragte Bam selow besorgt. „Nein, nur ein bitzchen schwach isl mir' noch —", er machte erneut den Versuch,! aufzustehen, und kam mit Hilfe des Oberförsters! schwankend auf die Fütze. l „O, diese Hunde! Diese verfluchten, ver dammten Hunde!" „Also ein Ueberfall?!" »Ja, — und die Schufte müssen gewutzi haben, datz ich heute abend hier passen will!" Vanselow tauschte mit dem Hilfsförster einen schnellen Blick. „Mie kam denn nur dieser Ueberfall zustande, Marr?", fragte der Oberförster. „Ich hörte einen Schutz fallen, pürsche daraus zu, sah einen Kerl mit einein Gewehr in der Hand, der mitten auf dem Gestell stand, und ries ihn an. Der Mann schien nor Schreck wie versteinert, lietz seine Waffe einfach fallen und nat aus ineine Aufforderung hin zehn Schritte zurück. Als ich mich ihm — natürlich hielt ich den Drilling schutzferlig im Hüftanschlag — bis aus etwa zwanzig Nieter genähert hatte, Kürzten plötzlich, noch ehe ich recht zur Besinnung kam, von rechts und links sechs bewaffnete Leute in tschechischen Uniformen auf mich los, ich wurde zu Boden geschlagen, im Handumdrehen gekne belt und dann schleiften mich die Kanaillen hier her, irachüem sie mir das Gewehr, Uhr, Börse, Patronen und Nickfänger abgenommen halten" „Also eine regelrechte Falle!" „Jawohl, und am meisten ärgert es mich, datz ich selbst schuld bin, es hätte mir sofort auffallen müssen, datz der Wilderer nicht den ge ringsten Verfrüh zum Widerstand machte." „Haben Sie denn einen von den Kerlen er kannt?" „Nein, es ging alles viel zu schnell, auch !«tun sie die Gesichter mit Kienrutz geschwärzt." „Hm, — und dann wurden Sie hierher ge- -ckkcppt und zwischen den Fichten gekreuzigt?" Marr haschte nach der Hand seines Vorge- ieipen. „Ich verdanke Ihnen mein Leben, Herr Ober förster!" „Ach was", Vanselow wehrte ab „danken Sie Gott, datz uns ein Zufall hierher führte, und nun wik ich II)neu eininal etwas sagen: Ich abe allen Grund zu der Annahme, datz es uns gelingen wird, mit denen von da drüben schon in der nächsten Zeit endgültig abzurechneu. Nun .ommt aber alles darauf an, datz mein Plan l'is zur letzten Minute geheimgehalten wird, und deshalb möchte ich Sie bitten, auch über unsere heutige Begegnung gegen niemanden, nichi ein mal Ihrer Frau gegenüber, Erwähnung zu tun. Wollen Sie mir das versprechen?" Der Reviersörster olickte Vanselow sekunden ¬ lang scharf an, dann sagt« er seltsam rauh und gepreßt: „Der Herr Oberförster können versichert sein, ich werde schweigen, — gegen jedermann'" „Gut, und nun, — fühlen Sie sich kräftig genug, Den Weg bis zum Prebifchtor allein zu- rückzulegen?" „Jawohl!" „Na, schön, Herr Marr, dann komme ich in den nächsten Tagen einmal zu Ihnen, und falls Sie eine andere Wa. e für Ihren Drilling brau chen —" „Danke gehorsamst, ich habe noch die Mehr- ladebüchse und die Doppelflinte und nochmals, Herr Oberförster — ", er drückte die Hand leines Vorgesetzten, als wolle er sie zerquetschen, „ich werde Ibnen und dem Kollegen Berger die heutige Stunde nicht vergessen!" Dann wandte er sich kurz um und schritt, als trüge er «ine schwere Last, mit unsicheren, schwankenden Schrit ten den schmalen Eeftellweg entlang. „Der arme Kerl", sagte Berger leise, „wenn er wätzte — " Vanselow blickte dem Reviersörster nach. „Ich glaube, er ahnt die Wahrheit, und das, was er jetzt durchkämpfen mutz, ist vielleicht schwe rer als der qualvolle Tod, dem wir ihn ent rissen haben! — Kommen Sie, Berger —", der Oberförster sah zu dem Himmelszelt empor, an dem in leuchtender Pracht der Abendstern neben der zunehmenden Moirdsichel schimmerte: „War um nur spielt das Schicksal so grausam mit uns armen Erdenkin dein — ?" In den Zweigen flüsterte leise der Wind und wie perlende Tränen fiel der Nachttau zu Boden Sechstes Kapitel. Das Mädchen hatte Vas Kaffeegeschirr abge- raumt und legte die schwarzlederne, verschlossene Brie tusche auf den Tisch. .Soll der Post wte etwas mitnehmen, Herr Forstmeister?" „Nein aber er kann sich in der Küche einen Topf Kaffee geben lassen, es ist heute kalt draußen." Reutter öffnete die flache Tasche, zwei Zeitungen fielen heraus, der Sankt Hubertus und der Pirnaer Anzeiger, sowie ein einzelner Brief. „Die Handschrift kenne ich doch gar nicht, Erreichen," meinte Traute. ' „Hm " der alte Herr drehte den Umschlag rin und her, sah nach dem Poststempel und öffnete dann das Kuvert. „Ach, von Vanselow, — — — so, so — er war also bei Maior von Fristen und hat auch mit Leutnant Nohr- scheidt gesprockM, am 1. Dezember soll s los« gehen, die Grenzjägerabteilung ist um sechs am Lehm-Hübel." Waldtraut lächelte. „Da will ich mir nur immer meine warme« Sachen zurecht legen." „Ach, Unsinn, Mädel, du kannst doch nicht mit'' „Weshalb denn nicht, Väterchen? Wie oft waren wir zusammen im Januar und Februar ganze Nächte lang draußen, um in der Luder- bütie auf Füchse, cder an der Schmillaer Fähre auf Otter zu passen!" „Ja, aber diesmal handelt es sich um eine ernste Geschichte —" (Fortsetzung folgt.) Gelcbäftliebes. Koche« «nd backe« ist immer schon «in« der wichtigsten Aufgaben der Hausfrau gewesen, bildet aber h'Ute ein oft schwer zu losende« -Lempe!. Wie erfreulich ist es da zu hören, daß es der hoch- -ntwickelteu deutschen Nahrur gtmittelindustri« g«. lunger, ist, ein Präparat Herz „stillen, da« für die Haulsrau in vielen Beziehungen groß« Erleichterungen schafft. Oetkers «ilchstw-ibpnlv-r, wie diese« ideale Hilfsmittel heißt, ist ein reinliche«, nm tätliches Eiweiß, also von wtikltchem Nährwert nur mit dem Unterschieb, daß e« statt au» dem Hühnerei au« der Milch gewonnen ist. Es bietet neben seiner Stlltgkett — denn e» ist in allen Lebensmittelg« chäften für 70 Pfg. pro Päckchen zu Haden — noch >ie Vorteile der praktischen and reinlichen Hand- >abuvg beim Kochen. ckie »Ute, nicht lstteocke Tuckood-Lremo, weit' aus ckss Reste rar Verscköaeraa^ uack Ver- ieiueruvA ckes Oesiekts avck cker lläacke, ist jetst wiecker überall in alter, vorrüglicker piieckenkgualitat su baden, bleu: Tuckooh- Lrewe kettkaltix (kür trockene, Sprocke anck snt- gespraogene Haut) anck Tuckook-Llite-Lreme, ckie Königin aller ltaatcremes (iür ^anr ver- wöboten Lescdmaek) 2 Herren können besseres Logis erhalten Zu erfahr, in der Ge schäftsstelle diese« Blatte«. Welcher Hausbesitzer würde einem jungen Paar ein Stübchen oder eine gr Kammer als Wohnung abgeben? 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