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WOm-EmMr WM Anzeiger Amtsblatt Freitag, 13. August 1920 70. Jahrg Rr. 187 Fernsprecher Nr. U. Bankkonto: Lhrmnihrr Bankverein, Chemnitz. Pofischrck-Lonko: Lrtptts »3464. Der Anzeigenpreis belrägl in den obengenannten Orken für die srchsgespslkrnr »»rpu»Mn 7b Psg., auswärts 75 Ofg., im Leklamrkrit 2.00 Pfg. Bei mehrmaligem Abdnuk lariffnMM« Nachlaß. 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Uür dir Lückgabe unverlangt ringrsandlrr Schriftstücke wird keine Verbindlichkeit übernommen. Geschäftsstelle: Schulstratzr Lr. A. Briefe und Crlrgrammr an da» Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal. -- — Die Lage im Osten sm besonderen wie die internationale Lage hat Dicklich eine Verschärfung dadurch erfahren, dah Frankreich die Negierung des Generals Wrangel in Süd-Nutzland anerkannt hat wenige Stunden, nachdem zwischen England und Nutzland eine Basis der Verständigung gefun den worden war. Die eben mit Mühe und Nor erzielte Friedensaussicht wird dadurch aufs neue ernstlich gefährdet, denn die Preisgabe des Wrangelschen Unternehmens in Südrutzland war eine der Bedingungen, die Nutzland gestellt Halle. Es handelt sich hier wieder um eine Eigenmächtigkeit Frankreichs, wie wir sie früher be5 der plötzlichen Besetzung des Maingaues er lebt haben.' Es war in den letzten Tagen zum offenen Geheimnis geworden, daß die Konferenz von Hythe mit einer schweren Verstimmung zwischen den beiden Verbündeten geendet Halle. Durch den russischen Vormarsch fühlte England das Wasser bis an die Kehle stehen und seiner alten Methode getreu, tietz es die Interessen der Bundesgenossen eilends im Stich, um nur ja selbst aufs Trockene zu kommen. Es suchte eine Verständigung mit Nutzland und fand sie bald, unter Bedingungen, deren Tragweite heute noch nicht erkenntlich ist. Jedenfalls fühlte sich Frank reich denacheiligt und machte schnell entschlossen dem Genossen jeweils einen Strich durch die Rechnung, indem es die Regierung des zurzeit er- filgreich gegen die Bolschewisten operierenden Generals Wrangel offiziell anerkannte. Darob in London grotze Bestürzung! Lloyd George zweifelt im Unterhaus zunächst an der Tatsache, da Millerand ihn doch sonst in Hythe verstän digt hätte, das beitzt: er wirft seinem Freunde Millerand Hinterlist vor, wenn er so gehandelt habe. Die Bestätigung der Meldung lässt aber nicht lang« auf sich warten. Lloyd George wird vom König empfangen, der wegen der plötzlich wieder ernst gewordenen Lage seine Schottland- reife aufgibt, und der Premier selbst verzichtet auf die Schweizer Neise, wo er vielleicht auch mit dem deutschen Minister Simons zusammen- tttssen wollte. Die englische Presse macht aus ihrer Ueberraschung und Entrüstung keinen Heb!. Und Frankreich? Millerand tritt trotz der tisch gewordenen Lage seine geplante Neise ins früher besetzt gewesene Gebiet an, um zu zeigen, datz er für England augenblicklich nicht zu spre chen ist. Inzwischen ist Trotzki auf polnischem Gebiet eingetroffen und leitet von Bialystok die Frie-ensperhandlungen, oeauWstigt vielleicht auch die militärischen Operationen Im Zusam menhang mit all dein Durcheinander steht mög licherweise auch die geheimnisvoll ausgehende Nachricht, datz die Spur der polnischen Frieöens- dclegierten verloren gegangen ist. Dunkel ist von allein der Sinn. Soll durch dieses fingierte Ver schwinden eine Verzögerung des Verhandlungs- oeainns begründet werden? Die nächsten Tage werden Aufklärung in das Geheimnis dieser Dinge bringen. Sieht Frankreich durch die englisch-russische Verständi gung das Werk von Verfailies zuschanden wer den, fürchtet es, Deutschländ könne von dein Minsker Frieden, der Rutzland als Diktator sieht, Nutzen haben? Fast möchte es so schei nen. Das deutsche Gespenst taucht in erschrecken der Grütze vor den Parisern wieder aus. Ame rikas Gründe, abzuwarten und Frankreich ins Feuer zu schicken, sind sicherlich andere. Sie lie gen in der Rivalität Englands. Einigt sich dieses mit Rutzland so spürt Amerika schon die Faust des Nebenbuhlers am Kragen. Der Kcrridor und Polen sind ihm Hekuba, aber wer weitz, was die beiden Pattierenden über den fernen Osten beschließen. Die internationale-Lage ist mit einem Male wieder ernst geworden. Es fragt sich nur, ob es der englischen Pclitik auch diesmal wieder ge lingt, dem eigenwilligen Frankreich in den Arni zu fallen und es «zur Zurücknahme des getanen Schrittes zu nötigen, oder ob die Franzosen sich Zeit nehmen und einige Tage lang ruhig zusehen, wie die Dinge lausen, im Verstauen auf die Vereinigten Staaten und den General Wrangel Millerand bereist das besetzte Gebiet, Llovd Ge orge und sein König bleiben in London Die Lage pt kritisch. LIM Seme Wkv MIM. Auf eine Anfrage im englischen Ucherhaus betreffend die Pariser Meldung, wonach die französische iRegiserung beschlossen habe, Wrangels Negierung n nz u- erkennen, sagte Lloyd George, er habe die Meldung mit Ueberraschung und Besorgnis gelesen. Er könne kaum annehmen, datz die Meldung korrekt sei, weil er sicher sei, datz Mil- lerand ihm die Avsichten der französischen Regie rung bekannt gegeben haben würde, wenn er etwas Derartiges beabsichtigte. Ein Vorschlag -auf Anerkennung Wrangels sei aus der Konse- Zenz in Hythe nicht gemacht worden. Lloyd George fügte hinzu: Wir beabsichtigen nicht, Wrangel anzuerkennen, außer in dem Falle, aus welchen ich gestern hingewirsen habe. (Ge meint ist der Fall, datz Polens Unabhängigkeit gefährdet werde. Ned.) Der Eindruck in London. Nach einer Londoner Meldung des „Tele- graaf" hatte Lloyd George Mittwoch abend eine Audienz beim König. Der Premiermini ster wird seine Reise nach der Schweiz wahr scheinlich aufgeben. Laut „Pall Mall Gazette hat der König seine Reife nach Schottland angesichts des Ernstes öer politischen Lage ausg» schoben Die Londoner Blätter erklären im allgemeinen die Pariser Meldung, betreffend die Anerken nung des Generals Wrangel, für u n b e- g r e i f l i ch. Nach dem Amsterdamer „Telegraaf" ries die Pariser Meldung, betreffend die Anerkennung der Wrangelschen Regierung, in London geradezu Ueberraschung, um nicht zu sagen Sen sation hervor. Der radikale „Star" veröffent licht einen Artikel mit der Überschrift „Frankreich wirf, dem Frieden einen Stock zwischen die Beine." Unter Hinweis auf die a meri k a- nikche Note, welche von keinen Verhandlun gen mit der Sowjetregierung etwas wissen will, erklärt „Star", datz die Bundesgenossen in der russischen Frage in zwei Parteien geteilt sind; Frankreich und Amerika ständen gegenüber Eng land und Italien. Die Verschleppung des Minsker Kongresses Lloyd George hat, so wird aus London genreldet, in der Angelegenheit öer Verzögerung des Minsker Kongresses einen Brief an Kamenew geschrieben. Er spricht darin die Hoffnung aus, datz sofort Weisungen wegen der Durchreise der polnischen Delegierten nach Minsk und über die Entgegennahme polnischer Mitteilungen durch die russischen drahtlosen Stationen erteilt werden. Die ständige Weige- tung Moskaus, Mitteilungen aus Warschau enl- gegenzunehmen, sei einer friedlichen und schnel len Lösung der Krisis nicht förderlich. Nach einer Meldung der „Hmnanite" aus London haben sich die Mitglieder der russischen Delegation in London, Miljukin und Rothstein, gestern abend an Bord eines englischen Torpedo bootes nach Reoal begeben, von wo sie im FUg- zeug nach Moskau Weiterreisen Sie seien Ueber- bringer einer wichtigen Mitteilung von Kame new an Lenin über die Haltung der Mliierien in del russisch-polnischen Frage. Die russisch-Polnischen Verhandlungen „Temps" meldet vom Mittwoch aus War schau: Die polnische Delegation telegraphiert nach Warschau, datz die Russen ihre selbst mitge- tciltcn Bedingungen für die Einstellung der Feindseligkeiten nicht h e r a b m i n d e r- t e n. Sie erwarten die Zustimmung der polni schen Delegation bis Freitag mittag 12 Uhr. Eine Sowjetrepublik Ostpolen? Die „Morningpost" meldet aus Warschau: Obwohl die Verhandlungen mit Polen csstziell eingelcitet sind, haben die Bolschewisten vereits eine neue Tatsache geschaffen. Sie haben in B i e st - L i 1 o w s k und K o w e l die S c w- jet - Nepublik Ost polen aus gerufen , die sich unter den Schutz von Moskau stellte. Russisches Eintreten für Deutschland? Wie der Korrespondent der „Frankf. Ztg." aus Stockholm meldet, wird der russische Vor marsch in Polen mit grösstem Nachdruck und ohne Rücksicht aus die Verhandlungen in Minsk fortgesetzt. Die russische Sowjetregierung ist entschlossen, der bereits gebildeten ostpolnischen Sowjetregierung die Herrschaft über das ganze Land zu verschaffen Die Verhandlungen in Minsk werden inzwischen geführt werden nach den Grundsätzen, nach denen die E n- tente Deutschland behandelt Hai Es wird also, wie bereits dekanntgegeben, f a st völlige Entwaffnung gefordert. Jeder Einwand der Entente wird abgelehm mit dem Hinweis auf die berüchtigten Waffenstillstands bedingungen, die Deutschland auferlegt wurden. Die praktische Poli ik dürste also mit der Ent waffnung und Bolschewis i e r un g Polens rechnen müssen. In ihr Programm für die Friedcnsverhandlungen mit Polen bezw. der Entente hat die Sowjetregierung folgende Punkte ausgenommen. 1. Teilnahme Deutschland an den Verhandlungen mit der Entente 2. Beseitigung des Danziger Korridors. 3. Strenge Anwendung des Selbstbestim mungsrechts der Völker auch für die an Polen abgetretenen deutschen Gebiete. Ob Sowjettruppen beim Vormarsch auch in das deutsche Gebiet einrüäen werden, ist zweifel haft, es scheint aber unter gewissen Umständen eher das Gegenteil wahrscheinlich. Grundsätzlich betrachtet jedenfalls die Sowjetregierung die Be dingungen des Versailler Vertrages bezüglich der Ostsragen. heute schon für verfallen. Sie ver folgt mit äußerster Spannung die politische Lage Deutschlands. Es ist schwer zu entscheiden, ob die Sowjetregierung bereit ist, sich der E i n- nischung in innerpolitische Ver hältnisse Deutschlands mit Rücksicht au ihre Wiederaufbaupläne und ihre aggressive Pcli tik gegen die Entente zu ensshalten. Mos kau ist, wie der Korrespondent weiter gehört baden will, überzeugt, datz die englische Negie rung in den nächsten Wcchen noch energischer als b'sher die Verständigung mit Rußland suchen wird, um die wachsende Gefahr für die Stellung Englands im Orient zu beschwören. Der Kampf um Warschau Der Ring um Warschau schließt sich nach Königsberger Berichten immer mehr und mit überraschender Schnelligkeit. Im Süden der pol nischen Hauptstadt ist Rado m in den Händen der Bolschewisten. Ihre Einkrcisungslmic geht über Iwangorod, Drogitfchin und Ostrow. Auf der Strecke zwischen den Bahnlinien War schau—Bialystok und Warschau—Brest-Lite wsk hält nach den neuesten Meldungen der Vor marsch der roten Truppen an. Die Möglichkeit einer Einschwcnkung des russischen Nordflügels nach Süden auf Warschau zu unter scharfer Flankendeckung durch auf Thorn vorst atzende Truppen bleibt bestehen, da eine schnelle Ein nahme Warschaus praktisch und moralisch für die Bolschewisten äußerst wertvoll wäre. Mit der Einnahme Warschaus ist in Kürze zu rechne n. Ein Moskäuer Funispruch besagt, daß der beabsichtigte, groß angelegte Angriff auf die Festungswerke von Warschau in vollem Gange sei. Die bolschewistische Kavallerie strei t bereits bis in die Vorstadt P r a g a. Fünffache russische Uebermacht. Wie der „Warschauer Kurier" meldet, sind die vor Warschau stehenden Heere durch erhebliche bolschewisiiche In anterie- und Kavallerie-Massen aus dem Petersburger und Moskauer Militär bezirk verstärkt. Die für den Angriff auf War- scbau zur Verfügung stehenden roten Truppen sind gegenüber den polnischen Vertcidigungsstreitt krästen in fünffacher Uebermacht. Die Stimmung der Bevölkerung in Posen, E r a u- denz und Thcrn ist fieberhaft erregt. In Eraudenz trafen neue grotze Verwundeten - Transporte ein Es wird wieder bestätigt, datz ein Teil der bolschewistischen Nordarmee dazu bestimmt zu sein scheint, in den K o r r i d o r einzurücken. Jeder weitere Vormarsch ohne Sicherung am Korridor würde eine unerträgliche Flankenlbedrohung der russischen Armee durch die Polen bedeuten. Die letzten polnischen Vorposten bei Napierken, dem Eingang des Korridors, sind zurückgezogen worden, so datz die Aussage rus sischer Offiziere, ihr Marschziel sei Thorn und ! Posen, richtig sein könnte. Mit dem Einmarsch ! der russischen Streitkräfte in die ehemaligen deut schen Gebiete ist jede Stunde zu rechnen. Ra-ek iu Berlin? Die Berliner „Nat.-Zig." erhält aus angeb lich „sehr zuverlässiger Quelle" aus Prag fol gende Meldung: Radek befindet sich in Bei lin. Er ist in Deutschland vor zwei Wochen unter falschem Namen mit Zeiner wichtigen Mis sion der Sowjets eingetrvfsen. Wrldek war zuerst von Moskau dazu bestimmt, die russisch-polni schen Friedensoerhandlungen zu leiten. Da die Sowjets die Verhandlungen mit Polen hinaus- schieben, hat man ihn nach Berlin gesantdt, uni hier einem Kongreß aller k o m m u- nist'schen Parteien der ganzen Welt (!) vorzustehen, der von Moskau einberufen ist, um ürer die Frage einer direkten Aktion in? Falle einer militärischen Interamtton der Alttierten gegen Rutzland zu beraten. In tschecho-slowa- kisch-kommunistischen Kreisen versichert man, datz Radek noch einen anderen wichtigen politischen Auftrag hat. Es wird behauptet, daß er zum Verttreter Tschitscherins für ganz Mitteleuropa ernannt werden wird, sobald dir Entente die Sowjetregierung offiziell anerkennen wird. Aufhebung -er LaNouiemos? In einer Sitzung der Berliner Gewerkschaf ten wurde ungeteilt, daß nach zuverlässigen In formationen am 1. Januar die bisherigen R a t i o n i e r u n g s v o r s ch r if t e n mit Ausnahme von Milch und Mehl! allgemein zur Aufhebung gelangen sollen. Ne WMM UlMMMsM Die vereinigten Ausschuss« des Reichswirt- schaftsrates für Wirtschafts- und Sozialpolitik setz- ten am Mittwoch die Besprechungen über di« Vorschläge des Unterausschusses zu dem Anna- Wisset! über die Förderung der produktiven Er« werbsLosensürsorge fort. Vitt der Vorbereitun- des Gesetzes über eine Abgabezur För derung des Wohnungsbaues (Miet- steuer) wurde der Unterausschuß der beiden Aus schüsse beiraut. Abg. Keinerth (Zentralverbandsdes Groß handels) führte in der ersten Lesung aus, di« wirtschaftliche Notlage hänge wesentlich mit den c.ttgemeincn Arbeitsverhälmissen nach der Revo lution zusammen. Der Erport müsse gehoben werden. Die staatliche Reglementierung der Wirt schaft müsse aufhörcn. Abg. Wrssell: Den Erport können wir nicht fördern. Die Industrie kann nicht einnial den Bedarf des Inlandes decken. D.« Waren preise müssen der Kaufkraft angepatzt werden. Ich halte die von den Arbeitern vielfach er« zwungene Unterlassung des Steuerabzuges für sein Verbrechen. Abg. Kommerzienrat Wallerstein-Offen bach a. M: Die Zeil für den Lohnabbau ist noch nicht gekommen, im Gegenteil mußten neue Lohnforderung«: n bis zu 20 Prozent zum Ausgleich sür den Steue r- abzug bewilligt werden. Die Erteilung staat licher Aufträge a's Hilfsaktion für bedrängte Be triebe und Vergebung der Aufträge durch Vermitt lung der Fachorganifationen nehmen sich auf dem Papier recht schön aus, stoßen aber in der Plans auf große Schwierigkeiten. Die Wissel- sche Planwirtschaft ist ebenso unmöglich wie die Ausrechterhaltung d«r Zwangswirtschaft. Im allgemeinen stimmte der Redner den Vorschlägen des Unterausschusses zu. Staatssekretär D r. Hirsch bestreite«, daß die Aktion für die Pir masenser Schuhindustrie gescheitert sei. Die Ding nehmen jetzt ihren richtigen Verlauf. - Abg. Dr. Rösicke, Vertreter der Landwirt schaft, vermißt in dem Bericht des UMerausschu'- ses zwei Ursachen der Preissteigerung, die m a n- golnde Ernährung und den Kohle n- mangel. Die Löhne spielten «ine um so größere Nolle für die Warenpreise, als die Ar- bckzelt verkürzt sei. Den Grundsätzen der Wissell- scheu Planwirtschaft, die zum Teil den Vorschlä gen des Unterausschusses zugrunde liegt, könne er nicht zustimmen, ebensowenig der Ausgabe der beschränkten Erwerbslosenurrterstützung auf 26 Wochen und der Sozialisierung der Holzwirt, schäft.