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Aus -er Praxis Frauenspiegel. Die Frauen sollen sein wie der Mond, so leuchtend und poetisch, und nicht wie der Mond: sie sollen keinen Hof um sich baden. Die Frauen sollen sein wie der Mund, einnehmend, und nicht wie der Mund: niemals verbissen. Die Frauen sollen sein wie Lie Uhren, mit der Zeit fort geben, und nicht wie die Uhren: sie sollen sich nicht aufziehen lassen. Die Frauen sollen sein wie Aurora, früh aufstehen, und nicht wie Aurora: sie sollen keine Ursache haben, rot zu werden. Die Frauen sollen sein wie ein Schiff, grob und erhaben, und nicht wie ein Schiff: sie sollen nicht so viel Stricke um sich haben. Die Frauen sollen sein wie eine geordnete parlamenta rische Versammlung, einen Antrag nur annehmen, wenn er wirklich gut ist, urw nicht wie eine parlamentarische Versamm lung: sie sollen nickt nach Majoritäten gehen. Dir Frauen sollen sein wie eine Nachtigall, den Frühling verkündend, und nicht wie eine Nachtigall: sie sollen nicht immer zu klagen haben. Die Frauen sollen sein wie ein General, fest und ent schlossen, und nicht wie ein General: sie soll nicht so viele Männer anführen. ' Die Frauen sollen sein wie eine Kunstausstellung, wo nur Schönes dem Auge begegnet, und nicht wie eine Kunst ausstellung: es soll nicht alles, was dem Auge begegnet, nur Kunst sein. Die Frauen sollen sein wie eine absolute Monarchie, in der nur einer regiert, und nicht wie eine absolute Monarchie: sie sollen auch eine gute Konstitution haben. — - einem Liter Wasser und einem halben Liter Essig eine halbe Stunde gesotten und dann der Absud abgegossen. Mit dieser Flüssigkeit wird der Kopf vor dem Schlafengehen gut ge- waichen. tim das Sprödewerden der noch vorhandenen Haare zu verhüten, wird der Kopf wöchentlich einmal mit feinem Salatöl abgerieben. Ein Mittel gegen das Anbrenne» don Speisen. Um dieses lästige Übel bür immer zu beseitigen, läßt man sich von einem Schlaffer kleinere und gröbere Roste anfertigen. Die Töpfe läßt man erst tüchtig ankochen und stellt sie dann gut rugedeckt auf die Roste. Dort kochen sie gleichmäßig weiter und sind der Gefahr des die Stimmung und den Geschmack verderbenden Anbrennens entrückt. Um wollene Strümpfe vor dem Einlaufen zu bewahren, gibt es kein besseres Mittel, als Salmiakgeist. Man bereitet sich eine Lauge aus einem Eimer lauen Wasser und drei bis vier Eßlöffel voll Salmiakgeist, weicht darin die Strümpfe ein, reibt und klopft sie, legt sie in frische Lauge, wiederholt das Reiben und Klopfen, spült sie dann in reinem Wasser aus, zieh: sie nun über eine hölzerne Srrumpfform und läßt sie trocknen. Nach diesem Verfahren behält die Wolle ihre frühere Elastizität. Matte Lampcnglockor zu reinigen. Um die Lamven- glocken von Olfleckrn zu reinigen und das schöne matte Aus sehen deS polierten Glases wiederzugeben, gießt man zwei Lönel einer Auftömng von Pottasche auf die Glocke, befeuchtet damit die ganze Oberfläche und reibt die Flecken mit einem feinen leinenen Läppchen, spült hierauf mit reinem Wasser nach und trocknet sie mit einem feinen Tuche ab. Lustige Ecke. Beim Dorfbader. Fremder, der sich einen Zahn bat riehen lasten und dabei in der ganzen Stube herumgeschleift wurde: .Eigentlich sollten Sie auch einen Wandergewerbe schein haben, Bader." — »Wieso denn?" — »Nun, Sie ver dienen Ihr Geld im Herumziehen." Erklärt. Herr: »Wie komint es, daß'die Bürstenbinder so viel trinken!" — Bürstenbinder: »Ja mei, wenn wir immer an den Staub denken, der mit unsern Bürsten wegg wischt wird, nacka kriegt ma balt gar so a trockene Kehle. Lakonisch. Weinhändler lder seinen Sohn zum ersten mal zum Wässern des Weines mit in den Keller nahmst »Also, da hast De de Seele des Geschäfts: Verdünnst De — verdienst Del" Oer Reichtum -er Natur. Die Natur bietet dem Menschen ungeheure Reich tümer, man muß sie nur zu finden wissen. Manchmal ist das, was uns ohne unsere Mühe geboten wird, so einzig dastehend, daß man sich über die Leichtigkeit der »Ernte" wundern muß. So erlangt man in China den Talg von den Bäumen. Dort wächst ein 3 bis 4 Meter hoher Baum, unserer Silberpappel ähnlich, der eine ziemlich dreieckige Frucht trägt, die um die Zeit der Reife aus einer banen, glatten Schale besteht, in der sich erbsengroße Samenkörner be finden. Zerquetscht man die ganze Frucht, alio Schale sind Körner, und kocht man die Fruchtmasse in Wasser ab, so steigt ein Fett empor, das abgekocht werden kann und sehr bald in festen Zustand übergeht. Dieses Fett ist der Laumtalg. Vermischt man damit ein wenig Wachs oder Leinöl, so lassen sich daraus schöne weiße Talg lichter ziehen. In Westindien und Südamerika wächst ein 20 bis 30 Fuß hoher Baum, der weiße Blüten und pflaumenähnliche Früchte trägt und Seifen baum genannt wird. Die Früchte haben ein scharf saftiges Fleisch und dienen den Bewohnern der wärmeren Länder zum Reinigen der Wäsche. Da? Frucht fleisch hat fast alle der Seife notwendigen Eigenschaften; es schäumt sogar. Auf Malabar wächst der Lorbeer- Seifenbaum. Dieser trägt traubenähnlicke Frückte. Sie schäumen ebenfalls und dienen zum AuskoÄen silberner Gegenstände und Geschirre sowie zum Reinigen von Tüchern und anderen Waschgegenständen, ferner auch als Medizin. Der Säst von den Früchten deS Javascken Seifenbaumes ist zu scharf, weshalb man ihn zur Wäsche nur ungern anwendet; er zerfrißt sie. Die Seifenfrückte find nicht eßbar. In Afrika gibt es einen Butterbanm von 40—60 Fuß Höhe, mit großen, schönen Blüten und braunen, birnenförmigen Früchten. Im Fleisch und im Kern steckt ein gelber, butterähnlichrr Säst, mit dem die Eingeborenen ihre Speisen schmelzen. Forscher haben 'über Lie Baumbutter berichtet, sie halte sich nickt nur ein ganzes Jahr ohne Salz, sondern sie sei auch weißer, fester und schmackhafter als die beste Butter ans Kuhmilch. Für die Afrikaner ist der Baum aber höchst wichtig, da fein Saft außer zur Speise auch als Salbe bei verschiedenen Übeln und besonders zur Einreibung gebraucht wird. Im heißen Amerika schlägt ein äußerlich dürftiger Baum da, wo die Sonne fastalles andere versengt bat, seine harten, starken Wurzeln in Felsspalten und sprengt oft durch die Gewalt seines Wachstums Stücke von dem dürren Gestein ab. Sein Aussehen ist traurig. Trockene, pergamentähnliche Blätter hängen an ihm herab, und seine Zweige ragen wie ab gestorben in die durchglühte Lust empor. Dieser unansehn liche Baum ist für die Bewohner Südamerikas eine un schätzbare Naturgabe, da er ihnen in reicher Fülle Nahrung und Erquickung spendet. Er heißt Milchbaum, da er wirklich eine Milch erzeugt, die höchst nährend und wohlschmeckend ist. Mit Tagesanbruch bohrt man ihn an, labt zunächst sich selbst und füllt auch noch seinen Krug, um von der wohltätigen Gabe der Natur einen Vorrat mit nach Hanse zu nehmen. Wie reich ist die Natur, wie verschieden sind ihre Gaben, wie verschieden dis Art und Weise, wie sie spendet! L «-nA -L r- « L o — - Brennessel „iS Haarmittcl. Die Brennessel soll ein aus- gezeichnete« Haarerhaltungsmittel sein, ja sogar noch mehr, sie soll dort, wo die Haarzwiebeln noch nicht erstorben sind, wieder neuen Haarwuchs erzeugen. Das Rezept ist folgendes: NO Änwun tetogeschnittener Brennesselwurzeln werden in lung dei immer 4