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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 15.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-192007150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19200715
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19200715
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-07
- Tag 1920-07-15
-
Monat
1920-07
-
Jahr
1920
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 15.07.1920
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Was MM»» NlWl Lik WMsk lWSlMWW -er ElMe ML »7 feite liegt bisher noch nicht vor SMe MMst m lt. M wrark für lvo 4« De antwortlich: * Ausbruch einer Ruhrepld« Ja Kitteletal in 2700000 M. Trotz der neuen Steuern immer »och etwa SOO 000 M. ungedeckt. erheben. 4 Pro- solüe sie in dein Ministerhaus in Berlin, dem sie fremd geworden war? Sie muhte nach Buenos sicrung geschildert hatte. Minutenlang starrte sie mit feuchten Augen in das Grün. lichen Räume und der Gehtlfevzahl zu Sie beginnt mit 1 Prozent and steigt bl« : Aires! Sie muß^e zu ihm, den sie liebte, so- lang« sie denken konnte. In das Land, dessen „Tun Sie, was Sie nicht lassen können/ brummt« die Lichtbildnerin gereizt. „Allerdings. geworden, ohne euch! Gegen eirch!" ASchMchm 15 Jult 1V2S »ett»rvsr«N»f«O« sch, Warm, zunehmende Trübung, Gewitterneigung, westliche Winde. r»«p*r«t»r «« 14. J«N r Minimum -s-11S, 12 Uhr >17,0, Maximum 4-19,0 dam Bolwand», daß ihn eia Freund zu sprechen wünscht«, vor einem Stande aus dem Schützrvplatze angehalten und hinter die Baden gelockt. Dort «r kartete ihn eine Horde Bürschchen — etwa 12 wo» aen e< gewesen sein — und »erprügeltea den langen Mima wrgea srtaer Zugehörigkeit zu den No»krtrupp«n" derart, daß er sofort seine Wohnung 1». 7. aufsuchen mußte. — Lstpzig, 14. Juli. An der Ecke der Hamburger' oud Therefienstraß« warde eta Arbeiter ron /zwei malsterteu Räubern bei eiubrecheuder Dunkelheit überfallen nnd mit einem Revolver be droht. Die stechen Burschen raubten ihm seine Brieftasche, in der sich 20 Mk. befandet». — In Hast genommen wurde eine gefährlich», oft vorbestrafte Taschendiebin, die sich hauptsächlich den Hauptbahn» Hof zum Feld ihrer Tätigkeit ««»gesucht hatte. Sie wurde dabet ertappt, al» sie einer an der Bahnsteig sperre stehenden Händlerin Geld au» der Brieftasche zog. Im Mat hatte st« einer Dame au» der offen- stehenden Handtasche 2000 Mk. und am 18. Juni einer Händlerin 1600 Mk. gestohlen. Die Massen kundgebung, die von der U. S. P. nach dem Au» gustusplatz gegen den Lebeu»mittelwucher, Steuer abzug, Abbau der Erwerb»lvsenunterstützuug and die Schließung der Betriebe «tuberufen worden war. hatte unter der Ungunst der Wttternng zu leiden, e» goß in Strömen. Der Besuch blieb demzufolge hinter den Erwartungen zurück. Irgend welch, Zwt- schenfälle ereigneten stch nicht. — Leipzig, 14. Juli. Wie amtlich mttgeteilt wird, nehmen wie in anderen Großstädten auch in Leipzig einzelne Krteg»beschädkgte di« öffentliche Mild tätigkeit durch Betteln, Haustet,n mit Postkarten, Streichhölzern nab dergl. oder durch Leierkasten spiele« in Anspruch. Nach dem Grundsatz der Krieg»- beschädtgieufürsorge, jeden bedürsttgeu Kriegtbeschä- dtgten durch Zuschüsse zu den Rentenbezügen der Straßen- nnd Hau»bett«l«t fernzuhalten, hat da» OrtLamt für Krirgersürsorge unter Mitarbeit der Krieg,beschädigtrnorganisationen in den lrtzten Mo- «ateu durch eingehende Straßen- nnd Wirtschaft»- kontrolle die in Leipzig bettelnden Krieg,beschädigten festzustellen vermocht. E» hat stch dabet zunächst herau»gestrllt, daß stch unter den die Mildtätigkeit al» BetU,r sowie al» Leierkasteuspieler in Anspruch nehmenden Personen auch solche befinden, die gar nicht kriegtbrschädigt sind, sondern Krieg»beschädigung Vortäuschen und diese Täuschung durch da« Tragen von Milttäruniform leichter zu erreichen versuchen. Die durch die Kontrolle ermittelten bedürftigen Krieg»beschädigten stad vom Ort»amt für Ketegrsür- sorge sofort in lausende Fürsorge und in besondere Ueberwachung genommen worden. Die meisten waren arbetUsähig, sie find de»halb in Arbeit» betriebe eingegliebert worben oder werden noch ein« gegliedert, sobald eine paffende Beschäftigung ge funden worden ist. Bi» dahin erhalten ste Unter» Akllkltes oom LsM * Sine mißglückte Schiebung. Sine Schlebergesellschaft, die sich gegenseitig zu be- trügen suchte, wurde von d,r Berliner Kriminal» Polizei entlarvt und unschädlich gem cht. Ein Herr «eeke, Mitbesitz» eine» Berliner Kaffeehause», wandte stch durch Vermittlung eine» Herrn Eohn an einen Kriminalbeamte», um diesen für ein „gu te» Geschäft" zu interessier«». Wie «r dem Beam» ten erklärte, sei ihm ein russischer Fürst bekannt geworden, der sein au» Rubeluoten bestehende» vermögen zu Geld machen wolle. Dem Beamten wurde der Vorschlag gemacht, al» Käufer aufzutr,» ten, stch dann aber beim Kauf al» Kriminalbeamter zu legitimieren, da» ganz« Geld zu beschlagnahmen und hinterher mit den Vermittlern de» „Geschäft»" zu teilen. Der Beamte ging zum Schein auf de» Vorschlag ein, unterrichtete jedoch seins vorgesetzte Behörde und ging mit deren Einverständni» der Sache auf den Grund. Al» schließlich der Kauf vollzogen werden sollte, beschlagnahmte der Beamte die 250 000 Rubel nnd verhaftet« alle Teilnehmer der Schiebung. Der russisch« „Fürst" stellte stch al» ein Dr. Konstantin Biegischoff au» Kiew her an», der e» verstanden hatte, von der Wiener ukrai nischen Gesandtschaft al» Delegierter de» intern a- tional«u Komitee» zur Hilfeleistung für di« Opfer dr» Bürgerkriege» notifiziert zu werben, zeut. Da» Defizit de» Haußhaltplan«» beträgt m i« in Thüringen. I - - - """" """ "" ' E-- bleiben Thüringen ist eine schwere Rnhrepibemte au»gebrv' —* ObirllMSwttz, 15. JE. Unter dem Schweinebsstande der G»t»besttzeriu Lina orrw, Claus ist di« Schweinepest ««»gebrochen. —* H«rm-dorf, 1b. Jult. Die Orttgruppr d«» Reich»buvde» der Kriegsbeschädigten, KrieMetl nehm» und »Hinterbliebenen veranstaltet, wie be rett» bekannt gegeben, am Sonnabend, den 17. Jult in der „Grünen Linde" «in Wohl1ätigkeit«kon-»t, auf da» auch an dieser Stelle hiugewteseu sei. — Werda«, 14. Juli. ^Um einen Anzug im Wirte von SOO Mark geschädigt wurde ein hier wohnhafter Arbeiter. Der Anzug war dem Eigen tümer etwa» zu weit. Unter d» Angabe, einen Schneider an der Hand zu haben, der die Reparatur Lillig auSführe, ließ stch der Geschädigt« von einem Mitarbett» überreden, den Anzug hinzubriugen. Unterwegs verschwand der gut« Fr«und mit dem im Karton verpackt«» Anzug plötzlich und ließ stch nicht wieder in der Wohnung sehen. Später teilte der Ausreißer mittelst Postkarte aus Plauen dem Ge schädigten mit, daß der Anzug später wieder zuge- pellt würde, wa» aber wohl nicht eintretru wird. — Mittweida, 14. Juli. In der am Dirn»- tag abend stattgehakten außerordentlichen Stadloer» orduetrnsttzuug gab Bürgermeister Freyer die auf- sehmerregende Erklärung ab, daß die städtischen Kaffen völlig leer find und in den nächsten Wo- cheu weder Gehälter und Löhne gezahlt, uoch sonstige größere Zahlungen geleistet »erden können, wenn nicht sofort Geld durch neue Steuern beschafft wird. Die Stadtverordnete»» beschlossen demzufolge die Erhebung «in« Zuschläge» zu dem von der Reich»- tivkommeusteuer befreiten Teil bi» ,n 1600 Mark zur Hälfte, und zwar bi» ,»m höchsten Prozentsatz der StaatSsteuer. Die Erhebung soll jedoch erst Lei einem steuerbaren Einkommen von 8000 Mark bet verheiratet«» und 6000 Mk. bei Ledigen be ginnen. Man richuet mit etwa 600000 M. Ein- «ahm« aus der Steuer. Weiter wurde beschlossen, al« städtische Grundsteuer 8 vom Tausend (eine Etnnahme von 150000 M) und eine Gewerbe- steuer oom Randetukommen, der Größe der gewerb- ler-Etubrecher, di« 200 OSO Mark bare» Geld und 70000 Mark tu Wertpapieren au» dem oon ihnen elektrisch angebohrten Kaffenschrank stah» re«, wurden, wie an» München gemeldet wird, ver haftet, nachdem einer oon ihnen in Berlin sestze- nommen worden war. 13V 000 Mark bare» Geld konnte ihnen wieder abgenommen werden. Der Haupttäter ist et« gewiss» Daantoger. * In den Schaffhausener Rhein- schnellen ertrunken. Neun Pioniere an» Schaffhausen versuchten mit einem DreUeilpoutou di« Etromschnelle« de» Rhein« bet Schaffhausen zu passieren. Da» Fahrzeug kippte jedoch um. Sech» Manu retteten stch schwimmend an» User, dr«t stad ertrunken. * Raubmord,« Thüringen. Nach einer Mitteilung des Leipziger Poliizeiamtes hat ein Räuber am 28. o. M. den Bergarbeiter Stange auf der Straße von Monterode nach Windeberg-Mühlhausen i. Th. durch einen Bauch schuß tödlich verletzt und ihm sein Fahrrad so wie seine Barschaft oon 200 Mark geraubt. Der Mörder konnte noch nicht ergriffen werden. * Verhaftung eines D e s r a u- danten Der an der Fahrkartenausgabe des Anhalter Bahnhofes in Berlin beschäftigte Dienst ansänger Anders hatte, wie gemeldet, Unterschla gungen in Höbe von 850 000 Mark i-eiiivt und war vor kurzem flüchtig geworden Anders hone sich zunächst nach Basel, Konstanz, Freiburg i. Br., Hamburg und Swinemünde begeben. In diesen Städten hat er so verschwenderisch gelebt daß er von 200 000 Mk., die er noch aus den Unterschlagungen besaß rund itO OOO Mark ver- >ube!te In Swinemünde konnte er setzt rerhaf- tet werden. Bei seiner Festnahme sand man in seinen. Besitz noch 90 000 Mark rcr, die be- schlagnahmt wurden. * Dre Handgranate unter L u m- p e n. Ms der Lumpenhändler Berendes in Dorimund die aufgekauften Lumpen' bei dem Großhändler Biermann abliefern wollte, fand er eine Handgranate darunter. Als er sich mit ihr zu schaffen machte, explodierte die Handgranate und zerriß ihn vollständig Frau Berendes wurde auch schwer verletzt und in das Krankenhaus ge bracht * Ein Opfer ihres Berufes. Im Lcddersee bei Rummelsburg in Pommern gerie ten beim geineinsamen Baden einer Schulklasse zwei Mädchen in tiefes Wasser und oelsamen. Bei den durch zwei Lehrerinnen erfolgreich aus- gesührten Rettungsarbeiten erlitt die Lehrerin Templin einen Herzschlag und versank lautlos in die Tiefe. »». «ls der Vorredner, wenn sie sich auch den schwe ren Bedenken gegen diese nicht verschlösse Redner wünscht ebenfalls Ausschußberatung. Ministerial-Direktor Dr. Lantzsch: Be. «etriebseinschräniungen größeren Umfanges habe das Arbetts-Minlisterium stets Erörterung«» ««gestellt. In keinem Falle sei Sabotage des Unternehmers festgestellt worden, immer nm Mangel und Zurückziehung von Aufträgen. Nach dem Schlußwort des Berichterstatters wird der Antrag auf sofortige Schlußberatung angenommen und schließlich der ganze Antrag »egen die Stimmen der Deutschnationalen. Nächste Sitzung: Donnersiag, den 15. Iu!i, mittags 1 Uhr. Tagesordnung: Weiere Etot- Kapitel. —* Der Stadtrat schreibt un» r Bet der Aus gabe von Sptrttu»marke« war za be» obachteu, daß sich Pecsouen etnstelltev, die keinen Anspruch auf eine Spirttu»marke hatten. E» sam- mrlt« sich «in« groß« Meng« Leute an, und wurde dadurch di Au»gabe nur unnötigerweise erschwert. E» stehen dem Stabtrat« nur wenige Spiritu»mark«n zur Verfügung. Ja erster Linie haben Anspruch darauf Hau»haltungru, di« über kein Ga» verfltgen und in denen sich Krank« und Wöcha«rinnen befin» d«n. Bei der die»malig«n Aurgabe könne« v«r Ein wohner vom Stadtteil Neustadt Marken erhalten. Einwohner oom Stadtteil Hütteugrund und Alt padt wurden bei der letzten Au»gabe berücksichtigt. Auf di« tu der heutigen Nummer erscheinende Be- kauutmachung wird hierbei ausdrücklich htvgewiesen. —p. Line Betrügerin, die sich als Verkäuferin Kurze aus Aue bezeichnete, ist gestern in einer hiesigen Gastwirtschaft auf getreten und mit einer Zechschuld in Höhe von 27,60 Mark unter Zurücklassung von Hut und Schirm ver- schwunden, nachdem sie ein im Hause wohnendes junges Mädchen noch um 23 Mark geschädigl hotte. Sie mar klein, hatte spitzes hageres Ee- sicht, krumme Nase, dunkelblonde Haare und war auffällig braun gebrannt; bekleidet war sie mit braungrauem Kleid mit gelben Kugelknöpfen. —p. Dem Besitzer der „Hüttenmühle", Herrn Pocheri, ist gestern nachmittag eine Jahre alte graubraune Ziege mit schwarzen Rückenstreifen und schwarzen Beinen sowie Behörnungsansatz im Werte von 80 Mark oon der Wiese weg g e- stohlen worden In Verdacht kommen zwei Frauen, die am Bahnviadukt an der Klausmühle mit einer Ziege gesehen worden sein sollen. Et waige Wahrnehmungen werden an die Polizei erbeten. —* Wie die Zeutrumö-ParlamentSkorresponde«, hört, ist feiten» aller Partei«« in der preußischen La«be»vttsammluug der Antrag «ingebracht worden, bet der R«ch»regt»vug zu oeranlafsea, den Ehr«u- sold der alten Krtrg»oet«raneu entsprechend d» Geldentwertung zu erhöhen. —* Nach einer Bekanntmachung de» Wirtschaft». Ministerium» oom 6. Jali 1S2O da-f der Verkauf von Salzheringe u, frischen und geräucherten Fischen aller Art, Klippfisch, Stockfisch und Fischspeck (Haifisch, und Steinbetßttfletsch) im Kleinhandel nur nach Gewicht erfolgen. Zuwidtrhandlungev werbe« mit Gefängnis dis zu 6 Monate« od» mit Geldstrafe bi» zu 1500 Mk. bestraft. . Spa, 15. Juli. (Agence Havas). Die Deut- scheu haben unter gewissen Bedingungen die Vorschläge d e r A l l i i e r t e n in der für die Schriftleitung Ar. Erich Frisch, für die Anzeigen Ott» Anch, erlag -. Mnh» »achf. Al»«« Frisch «I» nicht wahr, — die Karnach hat eine große Druck und Verlag chen, Heber fünfzig Personen stad «krankt, sech»! Praxis, — Sie werden — ich meine, alles, was hie» vorgeht, kommt doch nicht über diese vier Pfähle heraus?" „Seien St« unbesorgt, Fräulein Czernowska, ich pflege nie über anderer Lewe persönlich« Än- oelegenheilen zu schwatzen," lehnte Geraus ob. Die andere erhob sich und schlurrt« auf zer rissenen Hausschuhen davon. Gertrud machte sich zum Ausgang bereit. Als sie aus die Straß« trat, begegnete ibr der Post- bote mrd überreicht« ihr zwei Schreiben. Hhr Herz begann stark zu klopfen, als sie aus der Aufschrift erkannte, daß das eine von Georg Wiesener -- das andere von ihrer Mutter kam. Lie eckte auf den im frischen Frühlingsfchmuck prangenden Platz neben dem Hause, auf dein Bänke zwischen Blumengruppen und Büschen standen, und Springbrunnen Hobe Wasserstrahlen in die Lust schickten. Aus einer etwa» versteckt stehenden Bank lieh sie sich nieder und öffnete beide Umschläge. Zuerst las Gertrud die wenigen Zeilen von Georg: „Liebste, süß: Gertrud! Bon einer ziemlick) schweren Verwundung ge nesen, bin ich nach Buenos Aires zurückgekehrl. Ich habe eine leitende Stellung in einem hiesigen Welthause gefunden und beziehe ein gutes Ge- Hali. Nunmehr werde ich mir eine kleine Woh nung einrichten und hiesigen deutschen Vereinen vcitreten. Ich bin sehr froh, daß ich nun end lich in soliden Verhältnissen lebe und boffe. vor- wärls zu kommen. W< rn Du ^etzt hier eine Stellung in irgendeiner der vornehmen deutschen Familien annehmen würdest, könnten wir beisam men sein, bis ich — wie ich hoffe, in nicht zu weiter Ferne — Dich zu heiraten in der Lage bin. Lu bist meine einzige Liebe, meine Hoffnung, mem Glück! Ich bin endvich aus dem Wege, der mich zu Dir führt. Du mußt für Deine Treue, Dein Vertrauen belohnt werden! — Wen« >ch Dich bloß neben mir hätte, daß ich stark blei ben könnte gegen all die verwünschten Versuchun gen. Schicke mn, wenn Du schon nicht kommst, wenigstens Dein Btto als Talisman. Es küßt Deine lieben Hände Dein zufriedener Georg. Gertrud Meinhard schloß die Augen in einer auswallenden Seligkeit, die sie fast überwältigte. Das hatte sie nicht erwartet' Georg in einer lei tenden Stellung in auskömmlichen Verhältnissen? Wie rührend seine Angst vor sich selbst war, wie er zitterte, zu strauer-eln — aus Liebe zu ihr, aus Furcht, sie doch noch zu verlieren. Sie hatte fast aufgejauchzt vor Jubel. Ein brennender Drang überkam sie, eine zehrende Sehnsucht, zu ihm zu eilen, ihn zu halten, zu stutzen. Als Braut. Als Frau! Sette an Sette mit UM zu kämpfen, bis sie dereinst stolz den Eltern jagen konnte- „Seht ihr. wir sind glücklich stützung, die zur Bestreitung de» Lebensunterhalte» aurrttcht. Die Mildtätigkeit de» Publikum» ist nicht mehr angebracht, sie hält nur Arbeit»fähtge oon du Arbeit zurück oder verleitet di« tu die Für- sorge di» Ort»amt» genommenen Krteg»beschädtg1en zum Rückfall. — LAstchtt, 14. Juki. Ein« Staffelung de» Gakpceise» nach den Wohuuug»m!«t«n s ll hier eia- trete«. Der Stadlgemeinduai hatte in seiner vor- letzten Sitzung befchloflen, den Ga»preiS von 1 Mark avf 1,50 Mark zu erhöhe«, wa» ah» i« der Be- vvltuuug auf so heftige« Widerspruch stieß, daß er stch zu einer sofortigen Aenderuvg seine» Beschlusse» verstehen mußt«. Statt oom 1. Juni wird der neue GaSp ei» erst oom 1. Jult ab eintreten nnd zwar wird er nur 1,40 Mark betragen, Einkommen bi» zu 3000 Mark solle« einen P et»nachlaß erhalten. Sobald di« notwendigen Erhebung«.-, über die Woh» uu«g»mietku usw. «»gestellt sein we-öen, soll di« Staffelung Platz greifen. In Sachsen hat nur noch eine Stadt eine solche Staffelung. Die Unabhängi gen hatten eine Staffelung nach dem Einkommen beantragt. — Wegen de» zrhnprozenttgen Steuerab zug,» sollte nach einer Anregung der Sozialdemo kraten in du letzten Stndtgemeinderat»sttzung die Stadt beim Reichrfinanzamt dahin vorstellig werden, baß dieser endgültig unterbleibt. Da die Stadt in dessen keinen Einfluß bei dies» Stell« hat und da» R«ich»finan,Ministerium überdies unter allen Um- ständen an dem Steuerabzug festhaltrn will, wird dieser Schritt unterbleiben. Dann seuizre sie aus tiefster Brust, atmete be- Frage der Kohlenlieferungen a n g e u o m m « n.. ,reit, wie nach emem festen Entschlusse und er- wailung der Befriedigung geschrieben, londern Wort für Wort sorgsam abgewogen in ängst licher Vorsicht, mit ganz bestimmten Zwecken der Schreiberin. I „Mein liebss Kind! I Es srem uns, zu hören, daß Du in Deiner neuen Stellung Befriedigung zu finden scheinst. Neigungen für den ärztlicken oder zahnärztlichen Beruf und alles damit Zusammenhänge lassen sich nicht erzwingen. Hoffentlich stehst Du oorläusio um rechten Platze. Gott schütze Dich! Vaters neue Stellung bringt auch für mich zahlreiche neue Pflichten. Unsere Wohnung ist '.ehi groß und !ehr tchön, macht daher natürlich, trotz des vergrößerten Personals auch mir mehr Arbeit. Wir haben leider fast zu viel Gesellig- leit, obgleich die Jahreszeit schon so wett vor gerückt ist; besonders nehmen uns die wohltäti gen Veranstaltungen in Anspruch. Doch das ge hört zum Am e. Deine Geschwister sind wohl und senden Dir herzliche Erüfze. Susanne malt jetzt einen kleinen Landschastsausschnitt am Wannsee-, es macht ihr, wie sie versichert, viel Freude. Von Onkel Rolf haben wir auf unser« An flage jetzt eine eingehende Antwort erhalten. Ich kann Dir nicht verhehlen, meine Gertrud, daß sie bei aller Schonung leider nicht günstig lautet. Die Auskun t über G. W. ist recht schlecht aus gefallen. Dennoch will Vater in seiner unend lichen Güte uno den: Bestreben, Dich von seinem Wohlwollen zu überzeugen, alles aufbieien, um den unglücklichen Mann noch zu retten. Aller wird richtig eingeleilet. Du mußt nur vor allen Lingen Vertrauen zu uns haben und Geduld. Sobald wir etwas Neues erfahren oder Ergeb- , nisse unserer Bemühungen vorliegen, werde ich Dich sogleich benachrichtigen. Sei immer über zeugt, daß nur Dein Bestes will Deine treue Mutter." Gertrud sprang empor. Trotz und Zorn wall- icn in ihr empor. „Wir brauchen und wollen eme Schonung nicht und euer Wohlwollen," dacht« sie in ihrem auflehnendeu Grimm. Wir sind in der Tiefe — ihr auf der Höhe des Lebens; aber wir werden aus eigener Kraft wie der emporsteigen! — Ich gehe zu ihm!" Mit die sem Entschlusse, der sie stählte, bestieg sie die Straßenbahn, um zu Doktor Karnach zu fahren (Fortsetzung folgt.) Anmerkung-. Eine Bestätigung von deutscher griff den Bries der Mutter. Er war nm t wie der Georgs m der Aus- — Uerchem, 14. Jal». Eia«« Fall voa «« Personen find gestorben. Di« Gemeind« ist «ach glavblich» Rohhett bericht» du .Auzttgu für avßeohta abgesperrt, »ameotlich «m Lebtv»«tttelo». Lrebftu": Et« htefizer Einwohner, der zurzeit btt kehr, damit die Epidemie nicht wettu um stch a» Reichtwehr dteot, wmd« am Sonmag ««tu grttft. * D t « M ü « ch e n e r R a 1 h a a » k « l - Jie Wer des Misten. Roman von Ernst Georg y 83) (Nachdruck Verboien,. „Ach, Georg, wärst du doch wie Emst Horne!" hatte die Einsame seufzend in das nächt liche Schweigen gemurmeL „Fräulein! Zu Tifch!" Das schlampige Dienstmädchen ruf Gertrud zu der Mahlzeit, die must schlecht und flüchtig zubereikt war. Fräulein Tzemewska wünschte nicht, daß Gertrud sich um die Küche kümmerte. Sie sollte keinen Essensgeiuch an der Kleidung tragen Etwaige Kunden sollten durchaus den Eindruck haben, als wäre die jetzt einnamige Firma noch' immer aus der Höhe wie früher, als noch die Endrig dabei war. Mürrisch und schweigsam wurde die Mahl zeit eingenommen. „Soweit ich weiß, liegt für heute keine Auf- , nahm« vor," meinte Gertrud „Ich möchte gern zu Fräulein Doktor Karnach gehen. Hoffentlich ist es Ihnen recht? Ich bleibe nichl läng« als zwei ' Stunden fort." j Die Czernowska blickte mißtrauisch auf. „Haben i Lie Zahnschmerzen?" , „Nein. Fräulein Doktor Hai, wie ich zufällig erfuhr, Geburtstag, Und ich möchte ihr gratu lieren." Holland i r3vS.ro 13V8.20 1848.0» 1341,35 Belgien 342,15 342,85' 342,15 317,85 Storwegen «4g,3b »50,S5 63S,85 638,15 vSnemark ! Sd4,35 655,65 64185 648,15 Schweden sss.oo 858,40 847,15 848,85 Finnland 158,80 15»,20 157,30 157,70 Italien L2S,7b 23S.25 228,25 228,75 London 1 Pf- St. rrr,85 152,15 151,lv 151,40 -iewyorl 1 Doll. 38,55 88,65 38,20 38,30 Uari» 322,15 322,85 812,65 320,85 Schweiz 887,80 »88,70 631,80 688,2V Spanten »1»,Sd 617,65 614,35 615,65 «Aen, alt 21,»7 22,08 21,27 22,03 Vt.-Oesterreich »5.84V, 25.»»»/, 25,27 2»,03 Prag 84,»» 85,10 84,80 85,0V Budapest 23,37 23,43 23,47 27,53
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