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— Aschsp««, 20. Juli. Ja «ia«r öffmtttch«».«» sei« Besserung, nicht a» die 'B«ständigk«it sei Zer Antrag des r t«v Vorsteher mitgeteilt, datz fett 191t di, Schulde« und wird aus die zup«h«ndm Gebührutfle ange schönen Tages noch der Teufel. Ich glaube nicht ihre hat in sammelt hatte Dann verteilte sie Blumen, rück te die Staffbleien ins rechie Licht und schob die nichtigen Nenaifsancesessel behqgbirh in di« Ecks vor dem Kamin. meme frei- im recht haben; aber was mich beängstigt, ist. vag sie nicht einmal an Fmu Doktor Wiesener ge schrieben hat!" „Ich kann nur wiederholen, datz 'ch gerade darin ihre Heilung erkenne. Sie lost sich von der ganzen Wiefenersch:.'' ^omil e ..Gott geb«- das? du dich - cht lauschst, mein Kind!" —* Mit dem Roggeuschvitt ist gestern «ach auf Grumbach« Flur bezoaven wocden. Durch die Wärme der letzten Lag« hat die Reife aller Getreidearte« ,rh bbche Fortschritte gemacht, sodaß oirl Hände gebraucht werden, um den Segen 4« bergen. —e. Wie aus einer Nozeig« tu der heutigen Nummer heroorgrht, treten vm 23 Juli auf der Ueberlandbahu erhbhte vsförderyug» preise im Person««- wie auch im Güterverkehr tu Kraft, indem die bisherig«! 30 Pfg.» Strecke um 10 Pfg- erhöht wird; di- halbe Strecke bi« Rathaus GerSlorf kostet anstatt 70 Pfg. jetzt SO Pfg. und di« ganze Streck« bi« Rathaus OelSnitz anstatt 1 30 Mark jetzt 1,70 Mk. Beim Güterverkehr find nur die WagenladungSfätze erhöht, während die S ück- gvtsätze wie bisher bestehen bleiben. —* Ja letzter Zeit mehrt sich, wie uns da« versorgungSamt Glauchau mittetlt, der Schriftwechsel daduch, datz Witwen, gestützt aus — WeigSdorf, 20. Juli. Bom Blitz, getötet wurde der 20 Jahre alte herrschaftliche Katscher Rätzer au» Lun,walde. Der Blitz schlug in eine SSchMchM »»»«,«.<»-2l. J-n UM W«ttstkV»ea«»s»ge für «»rg»«» Warm, vocwiegevd heiter, Gewitterneigung. Temperst«» am 20 Jutt r Miutmum -s-100 12 Uhr ^20,6, Maxim/.» 4-214. Frau Aieinhard machte mü den Hänl)eu ei lt« Bewegung, die auch Zwei«! aurdrückte. .Wir sonnen noch nicht das letzt« Wort über ibn sa gen. Die Auskunst, die der alte Oberförster an Vater schickt«, war gut. Er tut seine Schuldig. echmt werben. Witwen, di« davon bet, off«« wer- deu, müssen sich nach Veröffentlichung der Lutsüh eungSbepimmungru selbst regen, damit ihnen noch nachträglich dir zusteheuden Gebührnifle bewilligt werden können. —* verliehen worden ist Herrn BezirkSarst Vr. Eichhorn die Dienftbezetchnung .Regterungt- medtzivalrat" und Herrn B--irkS,t«rarzt Dr. Weiß» flog die Dtenstbezrichuung ^Regierung-veterinär. at^. —* Gersdorf, 21. Juli. Der Kousamoerein SerSborf Lugau, der Lude Juni sein Geschäftsj ahr sendete, hat «tuen verhältnismäßig guten Zugang au Mitgliedern tm Laufe des Jahres bekommen. Der Umsatz an Waren betrug 8158000 Mk, im Borjahre 1 087 000 Mark, demnach Zunahme von 2 071000 Mk. gleich 1S0 Prozent. Der Konsum» verein Bernsdorf wird sich im Laufe dsS. I». dem Konsumverein G«»dorf-Lugau auschltetzeu. —* St. Egidien, 21. Juli. Zu Ehrenmit ltedkru würben anläßlich einer stark besuchten Mo ml»o«rsammluug der Tururrschaft ernannt die Tur», drüber vlbin Rabe, Nntou Ruß (beide seit 18V0 Mitglied), Paul Brauer und Rich. Reimann (beide Kit 1894 Bereki-augehörtgr). Der Vorsitzende darkte den Genannte» und übermittelte jedem im Namen rS Vereins eine Ehrenurkunde. Der zweit« Gau- Vertreter Humaun dankt« brn neuen Ehrenmitgliedern mit einer Ansprache und betonte, daß sie sich, wie um den Verein, so auch um den Gau verdtent ge macht haben. Mit einem dreifachen »Gut Heil' iuf die neuen Ehrenmitglieder fand der feierliche Akt setuea Abschluß. ES wurde noch beschlossen, am 31. Juli die Weihe der auf dem Turnplatz für un sre grfallrnm Mitglieder errichteten GedächtniSaulage ,u vollziehen. — Oel»«itzi,«., 20. Juli. Aus dem.Deutsch- kavd" - Schacht wurde am Freitag der 20 jährige Zchmted Bauer aus Hohudmf durch einen abgehen« en Hunt schwer verletzt. An seinem Aufkommen vird gezweifelt. Ferver wurde der Bergarbeiter Arnold »uS Lichtenstein-C. schwer verletzt. — 20. Juli. Am Montag früh fiel in einem Hause an der Leoohardtstraße der 67 Jahre alle Feuer mann Pollmer die Haustreppe hinab, wobei er sich eineu SchSdelbruch zuzog. B - wutztloß wurde er aufgehoben und in seine Woh nung gebracht, wo er alsbald verstarb. — Ehem«ttz, 20. Juli. Ja einer der letzte» Nächte wurden vier Villen, dir im Stadtteile Äder-dorf in den westlichen Waldgebieten gelegen «iud, von vier Spitzbuben, unter denen sich der Fuß- pur noch ein Ktnd befunden Haden mnß, heimge- «acht. Da die Billen gegenwäitig unbewohnt sind, konnten di« Sp tzbuben ungestört Hausen; st« haken die Wohnungen völlig auSgeraubt, sogar die Wand- tldrr wurden mitgenommen. —wl. Meera««, 21. Juli. Gestern mittag nachte der Fabrikant Wilh. Bemmann, Mitinhaber der Firma C. E. Bemmann G. m. b. H, mechanisch, Weber.i. Zwickauer Straße, seinem Leben durch Er- chießen freiwtlli ein Ende. Dr: Grund hierzu c ürste in geschäftlichen Schwierigkeiten durch den ganz rdeutendeu Niedergang d«r Preise für Garne zu suchen sein. Bemmann staub in den SO«r Jahren uad war Mitglied de» KirchenoorstandeS. — Verdau, 20 Juli. Auf dem Werdauer Bahnhof wurde ein ISjähriger Schloff« au» Zwickau ooltzetlich augehalten, der schon immer ausgefallen nar, weil er öfters die Strecke fuhr und abend« mit höheren Paketen zurückkehrte. Diesmal hatte er ;wet KartouS bet sich, die polizeilich geöffnet wurden ud nicht weniger als 23 Stückchen Butter enthielten, ' ie er im Schleichhandel in verschiedenen Ortschaften anfgekauft hotte und Weiterverkäufen wollte. Sie wurden beschlagnahmt. — Werda«, 20. Juli. Festgenommen wurde dier ein aus Haid in Böhmen gebü tiger, 34 Jahr, alter Berga-beite wegen RaubmordoersuchS und Diebstahls, d« vom KreiSgericht Ez« strckbrkflich '-rfolgt wird. Der Gesuchte war bereit» vor einigen Monaten durch Ermittelung der hiesigen Polizei in Bottrop in Westfalen zur Hast gebracht worden, er be' Vater — Mit prüfendem Blick hielt sie dann Umschau und nickte befriedigt. — Man konnte sich keinen schöneren und gemütlicheren Raum vorstellen als diesen, der jetzt von der voll Hereinfluhenden April- leit !" „Wie lange?"" „Das müssen wir abwallen. Vorläufig ist er schlicht und bescl)«rden in dem alten Jäger laus, verlieht die Jagd und überwacht di« Hotz- sälkr, das ist immerhin anzuerkennen: denn Ge- legenheit zum Trunk und Spiel hätte er dort oben beinahe an der Grenze schließlich auch !" Die alte Dame sprach langsam und nachdrücklich. ist aber a<:S dem do'.tigen Gefängnis Anfang vori- 'n Monats wieder anSgebrochen. Unter falschem Namen ist er seitdem umhergereist. — Plauen, 20. I lli. Am IS.Juli, als dem Tag«, an dem sich vor zwei Jahren in der bamasi» gm Kartuschi«. Anstalt da» furchtbare EzplostoL»- »aglück ereigurte, d,m über 300 Mädchen und Frauen -um Opfer fielrn, wurde aus dem hiesigen tzeutralfeiedhose am Massengrab brr verunglückten eine Gedenkfeier abgehackt». Mit du Feier war e Weihe etae» au» Mitteln der Stadt errichteten Denkmal» verbnoderr, — Ara«ts«berg 20. Juli. Eia tödlicher Unfall »rrtgnete sich Sonntag vormittag am Sachsen b arger Zschopauwehr. Ein Ruffe an« dem Ebers dorfer Lager, der bei einem Sachsenburg« Lut», y sttzer beschäftigt war, ritt von der Furt unterhalb d » Wehrt» au» Pferd« in di« Schwemm«. Dabei «kt er mit seinem Pferd au eine tiese Stelle und wurde durch da» Wasser vom Rücken de» Tiere« d runtergelpült. Er versank in den Fluten und kannte erst nach etwa einer Stunde geborgen wer den. Der hrrbetg,rns«ne Arzt konnte nor den Tod festst, llen. ter' '— Trude^lanchi eines" Tages gesund auf''"""« noch einmal durchleuchtet wurde. — Und d«n wilden Wiesener holt eines anderen! (Fortsetzung folgt.) l st du Stadt von 439000 Mk. auf 387000 Mk. gesunken ist, während da» «samtverwögeu um 1 679 000 Mk. auf 1 922 000 Mk. stieg. Glücklich,» Zschopau! — NotzWet«. 20. Juli. In ein« hiesigen Fahrradhandloug ist Freitag nachmittag ein jung« Mensch erschienen, welch« sich al» Sohu einer in Schmalbach wohnenden Gut»besttzrrin au»gab, für tue « «io Fahrrad im Wert« von 1200 Mk holen sollt». Die Fahrradhändlerin, die mit dem «ul» d sitz« bereit» mehrfach in Verbindung gestanden ^atte, schenkte dem jungen Manne Glauben und gab ihm ohne jede Anzahlung da» Rad- Im Laus« d>» Tage» stellt« sich jedoch herau», baß die Frau einem Schwindler zum Opfer gefallen war. Di« r-agelettrttn Ermittelungen haben bereit» zur Fest ft-llung de» Schwindler» geführt; e« kommt ein iu Lhemvttz wohnender junger Manu in Frag«. — Leipzig, 20. Jnli. Za der bereit» be kannten Tatsache, daß die Leipziger Unabhängigen zwölf Arbetterkompagnirn ausgestellt habrn und ve» österen P-obemärsche und llebungrn abhaltev, nimmt r un da» Potizeiamt endlich Stellung. Et macht b könnt, daß di, Polizeibehörden angewiesen worden And, gegen Verbände, die von oersaffungSfeiudlichen Elementen gegründet werde« und unter sportlichem Deckmantel Mä-sche ynd Hebungen veranstalte», aus i ar Entschiedenste einzuschreiten und warnt davor, stch au derartigen Veranstaltungen zu beteiligen. — Die Leipziger kommunistische Jagend hat sich ge palten und vor di«s« Spaltung haben die K. A. B. D.- Jugendgeuossen' sämtliche Heime der Leip- zger kommunistischen Jugend auSgeräumt, sämtliche Schränk« mit Inhalt im Werte von 17 000 Mark! Die K. P. D.-.Jugeudgenoffen' sind darüber sehr mpört, sie haben e» im vorigen Jahr aber selbst icht ander» gemacht, al» sie au» der Leipziger Ja .end anSscht drn und Jugendheime auSräumteo, oobet ein Piano sür 600 Mark versilbert wurde. — Ein wahrhast erbauliche» Bild au» der kommu« ltstischeu Jogurdl — Einem vcillantenschwindel ist eine Händlertfrau iu der Uferstraße zum Ops,r gefallen. Zwei junge Männer boten ihr zwei lose Brillanten tm Preis« von 4000 Mark -nm Kaus au. Nach langem Handeln einigten sie sich ans di« Hälft« r« Preise», also aus 2000 Mark, die die Frau so lüft auSzahlte. «l» ihr Mann brimkam, zrigt« sie lese« glückstrahlend die billigen Brillanten, der aber erachte «in lauge» G-sicht — e« waren zwei ganz ewöholiche geschliffene GlaSsteinel — Leipzig, 20 Juli. Auf dem Fußwege Sraunlage—Schierke wurden zwei Damen au» Leipzig von einem unbekannten Räuber überfalle», Mit oorgehalteuem Revolver preßt« der Vagabund rtneu Opfer» ihre Barschaft in Höh« von 268 Mk. >b und stahl ihnen au» den Rucksäcken sämtliche Wäsche. — Leipzig, 20. Juli. Eine Kontoristin hatte m 16. Juli vormittag» zwischen 9 und 10 Un »ou d« Deutschen Bank einen Geldbetrag in Höhe von 20000 M. erhoben und, nicht weit davon ent- luvt, am Neumarkte, »och «in« Kleinigkeit gekauft Als sie au» dem Geschäft heraustrat, sprach sie Ecke Neuma.kt und Preußergäßchen «in Mann mit den Worten au: „Fräulein, St« müssen sofort mit nach oer Bank kommen, dort muß Ihr Geld nachgeprüft werden, meine» ist auch nachgeprüft worden.' In- wischen war noch ein zweiter M^nn htuzugekom m«n, der sich al» Kassier« Kobusch der D-utschen Sank oorstellt« und da» gleiche Ansinnen an st« stillte. Da da» jung« Mädchen den Zuerst bezeich- i«1en Menschen in der Deutschen Bank an einem ktsche sitzen gesehen halte, erschienen thr seine An- laben glaubhast und sie übugab dem angeblichen Kassier« da» Geld. E.ne Stunde später sollte si« et bet der Bank wieder abholen. Dort erfuhr ste M ihrem Schrick«», daß st« von vetrügeru hinter« Licht gesührt worden war, die mit dem Gelbe natür lich verschwunden waren. — Leipzig, 2». Juli. In dem Dorf« Zesch, sitz bei Zwenkrn unweit Leipzig hat am Sonnabend abend der Hofbesitzer Lyltak einen bet ihm beschäf- -tgten russischen Arbeiter «schoflen, der ihn angeblich ««stöhlen und bedroht haben soll, wa» jedoch von auderu Seit« bestritten wird. J-densall« in noch nicht ausget ärt, ob Notwehr oder Totschlag vor- liegt. Häuft wieder Sonne scheinen?" „Susanne", Frau Meinhard «griff Hand und neigte sich ,zu ihr, Kind^ Vater mich heute nacht mtt einer Ansicht eiwas Schrecken versetzt." „So' Vater — dich? —Amtlich?" sozialistischen gegen alle bürgerlichen Stimmen i-SO sich wted« »«heirat«» haben, müssen nach dem angenommen wurde: . - . - . —» ' »der einschränken." AHg. Schiers.and (Dem.) bringt zum Ausdruck, datz seine Fraktion sich mit aller Ent schiedenheit gegen den Antrag wende 1 ! Abg. Niethammer (D Vp.) führt aus, datz selch ein Gesetz unmöglich sei. Dadurch müsse das Vertrauen des Auslandes zu uns völlig schwinden nnd verhindert werden, datz i ausländisches Kapital hinemkomme. Die Sa- i betagt des Unternehmers sei ein sagenhaftes Gespenst. Er habe dafür kein Verständnis, in solcher Stund» «inen solchen Antrag einzubrin gen. Abg. L « hnig (Dtschn. Vp.) bemerrt, die heutige mehrhechssozhaWische „Dresd. Volksztg." , l abe diesen Antrag mit der Ueberschrist erwähnt „Gegen Umernehmer-Sabotage". Er for dere die Sozialdemokraten auf, endlich Beweise sür solche Behauptungen zu bringen. Die Re gierung habe bisher auch nicht den teisesten Be weis erbringen können. Daher müsse man mit L>em Unfug endlich aufräumen. Seine Partei stehe im schärfsten Gegensatz zu diesem Anträge. Keine Regierung, die es mit dem Wirtschaftsle ben ernst nehme, könne einem selchen Anträge zustimmen. Das Verhängnisvollste fei, datz die Regierung die Betriebe „vorübergehend" über nehmen wolle. Das widerspreche sogar dem Er furt« Programm. Bei Annahme des Antrages werde der Kredit völlig schwinden. Es sei un erträglich, -atz der Staat den Betrieb übernehme, die Lasten aber auf den Schultern des Unterneh mers belassen wolle. Mit lder Staatsverwal tung von Betrieben hatten wir die schlimmsten Erfahrungen gemacht, wie es die Post und Ei senbahn bewiesen. In dem Worte „vorüberge hend" liege die ganze Schwäche des Antrages und auch seine Gefahr. Dafür, datz ein sozia lisier!« Betrieb sich besser rentiere als ein pri- vatwirtschasllicher, sei noch in keinem Lande und in keinem Volke der Beweis erbracht. Durch den Antrag würden die rechtlichen Grundlagen sür jede Wirtschaft abgcschnitten. Autzerdem rücke sich ein Parlament, datz einen solchen Antrag stelle, dem Ausland in kein vorterllmftes Licht. Zud«m verstoße der Antrag auch gegen die Reichs- »ersassung. Zum Schlutz fordert der Redner die Sozialdemokraten noch einmal auf, Beweise für Lie Unternehmer-Sabotage zu erbringen. Arbeüsminister Heldt will in dem An trag .nur eine warnende Stimme suchen, vor beugende Matznahmen zu ergreifen. In dem finde er seine Zustimmung. Wie neue Unter- suchungen ergeben hätßpn, seien bei! L^rietbsein- schränkungen und -Stillegungen folgende Grün de maßgebend gewesen: Großer Lagerbestand, miss äutzerste angespannter Bankkredit, stocken der Absatz und Mangel an Aufträgen. Der Fall Bubendorf sei kein Schulbeispiel sür Unterneh mer-Sabotage, sondern nur ein ganz autzer- gcwöhnlicher Fall. Er ersuche die Kammer die Stellungnahme des Reichs wictschaftsministeri- ums abznwarten. Abg. Krause-Chemnitz (Soz.) versucht den Antrag zu verteidigen, kann aber keinen Fall von Unternehmer-Sabotage anführen. Die Mstimmung wird, da das Haus be- schlutzunfähig ist, verschoben. Es befindet sich wie das Präsidium feststellt, kein einziger Unab hängiger im Saale Sodann erledigt die Kammer noch den letz ten Punkt der Tagesordnung. Nächst« Sitzung: Mittwoch, den 21. Juli. Äbends 6 Uhr. „Mich solls freuen !" ries die Tochter. „Mag es ihm glänzend gehen, wenn er nur r Schwester aus seiner unheilvollen Macht gibt! Endlich einmal mutz doch auch hier „Nein, liebes Lind k" „Was du sagst! Hat unser oiehoiermögen- dec Minister denn autzer für lein Amt überhaupt m ch Zeit, an etwas anderes zu den'en, spöttelte die Malerin. „Wie sehr verkennt ihr ihn. Vcn aller Welt ani meisten — seine Töchter!" „Der Kammerdiener und die nächsten Ange- übrigen schauen immer ani klarsten", erwiderte Susanne. „Das soll nicht einmal ein Vorwurf sein Das bringt die Stellung so mit sich. Vvlksbeglücker Haven von jeder wenig Zeit für die eigene Familie übrig." „Susanne!" „Doch Mutter!" Darum ist ja alles so ge- kommen, wie es kam. — Gott ja, die Brüder gingen ihren natürlichen Weg, aber man ge währte ihnen ja auch schon in der Erziehung au« Möglichkeiten." — — „Hat man sie dir verwehrt?" „Nein! Wie man andern Liavierstunden geben läßt, so erlaubtet Ihr mir die Zeichnerei so als nettes, kleines Spieltalentchen für den Hausgebrauch auszubilden. Wäre nicht der Lrach mit Trude gekommen, der euch welch ge macht hat. so hätte ich doch nie das durchgesetzi und erreicht, was ich fchlietzlich - — erreicht ha- Alt Wer -v MMtis. Roman von Ern st Georg q. 3b) lNachdruck verboten). „Liebe Mutter, bei Trudes unseligen An lagen mutzten wir darauf ge'atzt sein, datz sie mit der Enttäuschung drüben nicht so schnell fer tig wird. Durch Trepens wissen wir, wie ge- „Dein guter Vater", unterbrach sie Frau Meinhard ablenkend, „ist, was ihn und nun auch mich rech' quält, der Ansicht, datz du um unieretwillen, um mich gerade jetzt in der ewi gen Sorgenqual um Gertrud nicht allein zu las sen, Doktor Linden nicht zu einem Antrag kom men lätzt. Du weitzt, in wie rührender Weife der prächtige Mann dich liebt und verehrt-, aber du opferst ihn und dein eigenes Glück um meinetwillen! Ist das so, Herzenskind?" Aengstlich sah sie empor, als die Tochter aus- i! rang und aufgeregt das Zimmer durchschritt. „Mutter", sagte Susanne nach kurzem Schwei gen tief Atem holend, „ich bin erstaunt. Das ist ein schöner, warmer Eödan.'e von Vater ' — Wahrhaftig! — Aber ich kann dieses Lob. das in ihm liegt, leider nicht unwidersprochen lassen. Ich denke nicht daran, mich zu opfern l — — Doktor Linden ist mir ein guter Freund gewor den, den ich sehr hoch schätze, lehr — gern mag. Aber von Liebe ist nie zwischen uns Sie Rede gewesen. Ich glaube noch gar nicht, datz er :n:hr als Freundschaft für mich empfindet!" Die Mutter lächelte „Du törichtes Mäd chen, du! — Er hat langst bei Vater um dich angehMen und ist unserer Einwilligung sicher." Die Tochter schaute sie bestürzt an. „Was? Er hat bereits angehalten ! ? Plötzlich lachte sic bell auf. „Also Ihr seid einig! ? Nun, letz ten Endes bin ich eigentlich die Hauptperson. Und an die hat er sich noch nicht gewandt! - - — O, Oitheinrich Linden, daran «kenne ich ineine Pappenheimer! — „Ick; werde also mit der Emscheidung war ten, bis Seine Herrlichkeit zu sprechen geruht. — Und nun, teure Frau, gib Urlaub mir ! Bei mir in der Werkstatt warnet eine junge Mutter mit zwei Kindern. Modelle, die ich als Vorder grund siguren auf meinem neuesten B.ld brauche. — Sorge dich nicht, deine Susanne ist nicht edel genug, um ihre ganze Zukunft Rücksichten zu opfern!" Der Tag verlief wie die meisten andern. Frau Meinhard fuhr in ihre verschiedenen Ver eine. Der Minister arveiiete und Susanne malte. Um zwei Uhr versaminelte sich die Familie zu ei ner Mittagsmahllzeit, die einfach war, da die Nu- der Tagesordnung fielst soLamr folg««- Wltrveo, die nach d«m 1. «prU 1920 geheiratet — Afch«p««, 20. Ja». Ja eia« öffmtttchiu.aa sei» B<sserung, nicht v Rechtrausschufses, der mit allen -aöev. «Iso all« Wttwev, dl« oorm 1. «pril SM»oha«ro«lsammluag wmdi »om Stadloerord-l ner neuesten Entwicklung? nau sich sich nach dem edlen Lumpen er- _ . kündigt hat, und datz sie nun Bescheid über ihnsHcruptmahlzeit um sieben Uhr elngencmmen wur- weitz. Damit mutz sie sich erst abfinden! Trude'de. Doch siel diese heute aus, da Seine und schämt sich vor uns, vor sich selbst, datz sie um'Jhre Erzellenz bei dem Geheimen Kommerzien- diesm Wiesener soviel .Aussehens gemacht hat.jrat Worbing, dem Schwiegervaier Herbert Mein- Jch halte ihr Umertauchen, ihr Schweigen für Hards, eingeladen waren, und auch das gnädige ei» Zeichen beginnender Genesung nach schwerer^Fkäulein fortbleiben wollte. Krankheit!" j Die Auswärterin hatte in Susannes Werk- ttttu G«s«t aögtfundea werde», worin gesagt ist, „Die Kammer wolle bvschlietz«n: die daß kein RtchUanspruch auf die «bstadnvg»snmme Staatsregierung auszufordern, die Reichsregie- besteht. Da die «u»führnng»bestimmuugm zu dem rung zu ersuchen, unverzüglich ein Ermächtigung--' ueuen Gesi- um- »icht vnüffentttcht wordeu sind -«setz zu schaffen, wonach den Regierungen der'und auch bis zur vnvffeutlichung noch einig« Zeit Bundesstaaten das Recht gegeben wird, vorüber '«gehen wird, müssen alle die, di, »ach dem 1.ll gehend in die Rechte der Eigentum« von lano- § April 1920 sich wieder oerheiratrt haben, vorläufig ! wirtschaftlichen, industriellen und koudnäninM)en!nach den Sätzen de» alten Gesetze» abgefuvdi» wer- l Betrieben einschlietzlich der Bergwerke, einzutre-^«o; di«se Summ» ist al» Vorschuß auf die »ach l l«n, wenn die rechtmützigen Besitzer ohne zu-,dem neuen Gesetz zustehenden Sätze zu betrachten j reichenden Grund ihre Betriebe Mlftehen lassen und wird aus die zusteheuden Gebührutfle ange ! Zeitungrbtttcht«, zu dem Glanben gebracht Word« sind, daß sie schon j'tzt nach dem u«u«n Gesetz ab- gesunden werden müsse». Sogar Witwrv, die schon vor Jahren sich wieder verheiratet hadev, stad da durch irregrsühft worden und in dem festen Glau- den, daß auch ste urt« da» reu« Gesitz fallen, j Gruppe Lrutearbnter; Rätzer, der di« Sens« trug, Unter den Genuß de» ueuru Gesetze» fallen nur die wurde ge vt«, di« anderen betäubt. Susanne hatte diese Tröstungen und Erwä-'statt gründlich aufgeräumt und den Teetisch ge gangen häufig aufgeboten und wunderte sich,'deckt, ehe sie sortging. Die junge Malerin kam datz die innerlich zermürbte Mutter sich immer schwer bepackt an, schlotz aus und ordnete Kuchen, wieder daran klammern konnte. Auch jetzt er-jObst. Zigaretten und Sützigkeiten in schöne al- hellten sich die vergrämten Züge. „Lu magst lertamliche Körbe und Gefätzc, die sie seit kur- ' zein aus Reisen oder bei Althändlem eifrig ge-