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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-192007179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19200717
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19200717
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-07
- Tag 1920-07-17
-
Monat
1920-07
-
Jahr
1920
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Autor
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Nr. 164. Beilage zum Hoheustein-Erustthaler Tageblatt. Sonnabend, den 17. Juli. 1920. dos 2. Ziehungßtag vom 15. Kilt ISA). Loo»» Ihr Herz schlug heftig, ihre Pulse rasten, wenn wurden wir uns eoen so lange behelfen u sie lächelnd an. der Wandel seit Ialnen sv reifen Leben- aoooo »«»«» »vooo Nr. Nr. Nr. einen Rolf Aus- die Er Liede Liebe - die- nach delw nicht icherwei'er liebst und nicht freigibst, von Eltern verlangt." Gertrud schaute wie versteinert aus die Er scheinung aus der vornehmen Gesellschaft. „Tante — Irmgard —" flüsterte sie stockend, als sie die Schwester ihrer Mutter, die Gräfin Trepen, er- tanme. „Ja, mein Herz, wenn Mohammed nicht zum H M zuck Augenblick lehrt mich zu meimr Grsugtiwng, wie sehr du es geblieben bist. Welche Maskerade Berge lommt, muh der Berg zum Mohammed -ommen das wnßt du doch?" ries die Besuche rin, brütete ihre Arme aus und zog sie an sich, sie herzlich küssend. entgegen. Erst als sie bereits auf hoher See war beförderte. Frau Angelt, ihrem Wunsche gegor Personal der Stewards, Stewardessen und fol fort bis zu den Kochen und Kücheugehilfcn. Die Menschen wurden aufgeregt, beanspruch-1 len mehr schienen nervös. Gertrud Meinhard, die eine Anzahl der besten Kabinen der ersten Deckklasse zu betreuen hatte, kam überhaupt nicht mehr zur Nuhe. Man brauchte sie überall zu gleicher Zeit. Es war ibr wie ein Ausatmen in der allgemein werdenden Ciregung, wenn sie die stille, unentwegte Gme der Baronin Eraunilz genießen durfte. Tödlich ' abgespannt, sank sie spät auf ihr schmales Lager und fiel, unfähig noch denken zu können, sogleich in Schlaf. Wie immer unbeugsam in ihren Entschlüssen und schnell in ihren Handlungen, hatte Gertrud die Anstellung in der Lichtbilderwerlstatl der Czemowska aufgngeöen und daher auch auf ihr Gehalt, das im Rückstände war, verzichtet. Nach kurzer Rücksprache mit der Zahnärztin Karnach batte sie an Frau Angelt, ihre treugesinnte Be- schützerm, nach Hamburg geschrieben'. Dann reiste sie selbst in die alte Hansastadt, machte, mit Empfehlungen ausgerüstet, eänige Versuche und batte bald die Möglichkeit einer kostenlosen Reise > ihm verschiedene Anträge voraelegt werden, teil und beweisen können, ob er deiner arbeiten und beweisen können, ob er deiner würdig ist, nrein Trudchen!" Lie zärtliche Betonung und der gütige druck des schönen Gesichtes blieben auf einem anfänglich harmlosen Kartenspiel verleiten, das —" „Danke, Tante, ich weih genug!" unterdrück Gertrud sie. „Er selbst war ganz gebrochen, erzählte mir Onkel Rolf," fuhr die Gräfin fort, „und vielleicht' darum gmelgt, auf unsere Vorschläge einzugehen.'' „Und worin bestanden diese?" sagte die Nichte und preßte die Finger gegeneinander. „Wir boten Herrn Wiesener freie Ueberfahrt nach Hamburg und ein Wiedersehen mit seiner Mutrer, damit er mit dieser etwaige Zukunft^ eulscheidungen treffen könne. Durch diese werden beiher Liebe — (Fortsetzung folgt) gung suchen wollte." „Na — die hätte sie doch gefunden?" „Gewiß meine Kinder hätten fie iicher nommen, wenn sie von ihrem Dasein Ahnung gehaot Hütten' Als Erzieherin für plant mein schönes Nichtchen jetzt?" „Wer hat dir mein Kommen mitgeteilt und warum suchst du mich auf, Tante?" fragte Ger- 2. Klasse 177. Sachs. LandeS-Lotterle. Ille Nummern, hinter welchen kein Gewinn steht, sind mlt 8t« Mart g«z»g«» worden. (Ohne Gewähr der Nichtigkeit. — Nachdruck verboten). „Woher weißt du denn von meinem Hier sein?" fragte die Nichte noch ganz befangen. „Ja, liebes Trudchen, seitdem dein Schiss im Hajen ist, warten Onkel und ich auf deinen Be- mch ober wenigstens auf Nachricht von dir. „Von mir?" „Allerdings." Gräfin Trepen setzte sich auf den einzigen Stuhl in dein schmalen Zimmerchen und lachte unbefangen „Du warst uns ange- cündigt. -- UcRügens für — hm — für eine trud jo fmttcr und forschend, bah die schöne Frau erbleichte. Sie setzte sich zurecht, zupfte an dem Fächer, den sie an goldener Kette trug, und jagte leise: „Wer sonst konnte es kabeln, als deine armen, besorgten Eltern! Ich well nicht lügen, Trud chen, ich weiß, was dich Herfahrt. Und weil ich dich in deiner Zähigkeit, deiner Willensstärke be wundere, darum bin Ä mu Onkel Rolfs Wol len und Wissen ZU dir gekommen. Ich — zu dir!' Gertrud setzte sich auf den Beltran-, weil sie ihre Knie zittern spürte und an ihrer Kraft ver- zagte. „Ich will es dir danken, Tante Irmgard," meinte sie leise, „aber verzeih, wenn ich offen spreche, ich bin ängstlich und mißtrauisch Was wollt ihr von mir?" „Wir von dir? Nun, nichts weiter, als dein Vertrauen deine Liebe! Wir sind deine nächsten Verwandten, die einzigen Menschen in diesem rie- siaen Erdteile, die dir naheslehen . . ." „Verzeihung," un.erorach sie Gertrud, „die seid ihr nicht. Mein Bräutigam lebt in Buenos Aires, der Mann, dessen Frau ich binnen kurzem zu sein Hotze." Gräsin Trepen fühlte ein solches Erbarmen, daß sie zur Seite sah Sie wagte nicht, die Nichte anzusehen, als sie sich zur Antwort ent- chloß. „Ich mutz dir leider eine Enttäuschung oererten, die mir um so schmerzlicher ist, als ich dich, noch in der Freude des Wiedersehens, betrü ben mutz." „Und?" stietz Gertrud hervor. „Du hast es leider verabsäumt, dich vor dei ner Abreie mit deinen Eltern in Verbindung zu seben, mein gutes Kind. Sonst würdest du wis- en, datz Herr Wiesener bereits vor ungefähr drei Wochen von Argentinien abgerelst ist!" 638 77« 3M 789 702 405 455 487 178 0«! 482 MX)) »i»MO <IOM) »03 3M 575 84t 280 572 <5M) 72g 913 Oäl 014 403 116 »»541 181 882 208 886 688 027 688 121 677 186 (3M) 7LS 138 832 (600) 873 128 100813 517 658 434 618 717 442 083 818 <300) 481 »13 252 1300) 714 518 197 <300) »»1219 716 063 215 093 926 725 002 274 022 659 501 303 207 526 167 104 858 575 811 965 4172 578 503 967 400 710 I0»I98 453 223 765 956 209 398 258 854 852 168 589 289 798 197 057 577 701 <1000) 249 043 362 133 971 »»»162 857 731 921 826 742 130 734 ,300) 632 477 586 917 <300) 083 969 243 120 624 »»4777 407 053 281 339 380 145 778 244 572 764 263 741 (300) 766 200 <2000) »VL788 287 815 867 115 038 ,300) 628 698 855 328 167 228 104 174 484 830 256 485 563 <300) »»«806 595 8'0 016 020 658 431 385 484 669 600 540 1)04 125 033 699 810 068 229 385 657 927 »»7258 326 565 <300) 427 27» 319 083 771 904 799 352 688 078 6« 124 518 914 422 610 389 494 »»»412 24» 656 395 405 884 145 968 635 557 974 <300) 906 918 491 070 754 699 866 120 050 Tat nicht anders gefühlt als heute, Tante." „Neschmacksache! Im Hause des Ministers Meinhard pflegen sie eher die Dienstmädchen als die Tochter zu tragen, dachte ich!" Sie lachte wieder. Gertrud warf den Kopf zurück. „Zwischen Bcr- in und Buenos Äiccs liegen Welten, Tante Nichte ohne Wirkung. „Tante Irmgard," entgeg nete sie heftig, „mit welchem Rechte mischt ihr euch in die Angelegenheiten zweier mündiger Menschen? Warum latz ihr uns nicht allein ge mcinsam überlegen und schlüssig werden? Georg und ich —" Gräfin Trepen lietz entlastet den Facher fal len, den sie spielend ausgenommen hatte. „Du gehst >zu weit!" sagte sie. „Ich erinnere dich dar an, das; du selbst in Breslau in einem sehr rührigen Gefühle deine Mutter um Hilfe für Herrn Wiesener angerufen hast. Du selbst hast die Rettrrng dieses verzeih — zum minde ¬ ren verwahrlosten Mannes, den du unbegreif- ' deinen »544 349 <300) 698 861 520 S42 052 064 530 599 007 595 333 933 110 9« 610 322 638 <500) 012 »307 831 776 ,600) 710 538 727 512 851 815 845 547 267 007 »41 720 »822 888 132 201 277 416 450 479 902 146 577 720 293 162 270 019 944 876 437 SIO »173 680 <300) 434 246 <500) 986 864 812 137 108 414 714 504 126 4718 437 661 629 644 221 965 236 747 795 619 256 981 »918 111 (MO) 240 223 <500) 720 067 407 926 481 525 986 080 474 813 890 811 496 486 767 969 791 502 281 691 449 744 MI 255 006 501 144 29 1 261 5M 613 238 521 899 »129 764 <500) 040 843 348 413 956 564 90t 243 >300) 652 122 <300) 82? <500) 532 290 306 319 <300) OM 507 8014 648 094 505 296 733 964 456 382 680 056 269 643 175 «35 769 214 »176 613 »41 341 953 <300) 503 249 <S00) 519 940 833 799 449 <300) 163 876 167 N5 402 »0785 590 585 102 367 187 <300) 599 819 529 <1000) 345 286 817 732 <300) 278 929 720 129 839 013 841 »»137 017 208 680 918 172 HZ 013 578 832 350 (800) 995 673 784 OM 689 »»629 955 630 <300) 948 <500) 174 434 00 t 952 73? 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Sie nahm in ruhiger Weise Ab schied, danlte für alle Güte und Anreilnahme und gab ihren festen Entschlutz kund, binnen kurzem als Gatlin Georg Wieseners mit diesem ein neues, arbeitsreiches Dasein zu beginnen. Dieser Brief veranlatzte in dem Minister palast einen wahren Aufruhr. Man tauschte lange Kabellelegramme mit oom Schwager in Buenos Aires hielt grotze Beratungen miteinander ab. Es kam zu einer sehr dickeren Auseinander setzung zwischen den Eltern und Susanne, bei der Susanne erregt für die Schwester eintrat unv b.chaupte.e, datz das Verhalten von Vater und Muttrr von Anbeginn an ein sol ches gewesen und Gertrud in all die Qualen, hinei'ngetrieben l abc. Weinend verlietz sie endlich das Zimmer, in dem Herr und Frau Meinhard außer sich zu rückblieben. „Was uns dieses Kind anlut," murmelte er verbissen. binstarrte. „Onkel Rolf hat ihn genau beobach ten lassen, hat ihn fchorf geprüft Er hat mir :raurig gesagt, datz nichts mehr au Wiesener dar an erinnert, datz er einst, wie deine Mutter schrieb, ein bestrickend hübscher, lieoenswindiger Offizier war, dessen einzige Fehler Leichtsinn und Leichtlebigkeit waren' — — Mein Mann Hal mir schaudernd erzählt, datz in diesen ver wüsteten jZügen neue Leidenschaften, fa das Laster deutlich zu erkennen seien. Dem Onkel glaubt nicht, datz Wiesener noch zu retten ijl' — Ich fühle die Verpflichtung in mir, dir dies zu soacn, donu ein tiefer Schmerz erfaßt mich, jetzt, da ich dich vor mir sehe, da ich suhle wie lieo ich dich habe, bei dem Gedanken, daß du durch ihn vor immer neue Kämpfen, vor eine trostlose Zukunft gestellt werden wirst." Mit tief geneigtem Kopfe hatte Gertrud ge tauscht. Trotziger Widerstand uud verbitterte Ab- le inung rerstuimmen angesichts eines so innigen, aus tiefem Herzen kommenden Tones. „Ihr hät te; mich wenigstens mit ihm sprechen, ihn prü fen lassen sollen!" „Trudchen, deine eigenen, überhastenden, all zuschnellen Entschlüsse haben unsere Pläne wie deine eigenen durchkreuzt. Hier wallet ein un seliger Zufall vor." „So muß ich nach Europa zurück," sagte das Mädchm tonlos uach kurzem Nachdenken. „Ich -ann ihn nicht fallen lassen. Vor mir selbst nicht, weil ich ihn liebe. Noch immer und trotz allem liebe! Und um seiner verzweifelten Mutter wegen nicht, die in mir seine letzte Reckung sieht! Auch er, Georg selbst, klammert sich an mich in 373 943 470 <3M) 357 211 216 235 179 839 <3M) 238 362 ,300) 864 105 537 <3M0) »«753 525 350 879 534 507 015 752 481 110 094 <IMO) «55 065 VM WZ 15MM) 3M 842 839 161 910 898 050 412 »7225 MI 867 910 <3M) 206 AI 286 739 232 958 434 290 7M 472 «8093 719 017 <3M) 054 604 495 596 482 167 174 936 2M 826 <3M) «0388 534 070 814 <500) 957 282 283 581 059 8M 493 -MV) 404 520 286 658 427 357 »0926 791 <2000) 32« <10000) 177 134 451 117 4IZ 438 73t <5M) 923 0«9 817 078 071 091 055 082 577 SI47I(3M) 070 867 961 417 085 526 934 136 891 93« 538 «»038 980 514 187 251 «II 571 395 139 777 «73 7M 460 573 «97 953 «23 »»712 505 <20000, 939 494 785 333 619 728 915 266 212 411 <5M) 5»I 506 229 908 961 933 183 827 021 263 <3M) 479 54613 905 892 052 201 689 553 063 786 917 038 IkSV86 280 920 558 185 232 892 M3 395 I9S 318 518 923 488 889 849 314 128 408 «47 764 792 141 463 S«M8 021 803 IM ,3M) 2M <3M) 901 834 OM <3M) 996 70)3 984 757 740 852 «26 579 270 947 710 178 151 IW «73 »7023 <3M) 8A 289 051 <1000) 829 »74 370 572 851 254 750 809 383 .58483 422 416 778 256 sm 482 441 807 467 431 MZ 811 501)0 020 237 671 7A 189 «19 823 74 t 927 179 706 254 052 9K5 «»784 354 OM »II 71« <5M) 057 <M0) «03 (MO) 654 295 268 659 272 574 «01 027 512 275 <3M) 253 883 870 490 <3M) 507 «1813 596 4M 3W 838 485 652 722 471 496 498 903 «15 M1 588 144 191 432 <3M) 612 516 W8 «»»87 383 118 247 65« 871 501 239 5«9 <SM) 210 879 419 783 «»882 »94 <IMO) 947 119 WS 737 <5M) 884 895 <300) 872 209 N4 285 870 ««307 138 788 057 218 W8 <5M) 275 596 MZ 182 <3M) »19 «8258 856 025 897 479 932 859 193 138 481 040 773 058 378 243 661 685 ««5VZ 877 MO <M0) 028 797 <3M) 688 052 188 853 519 141 780 897 «V3M 973 981 189 761 015 882 <5M) 586 W5 977 477 579 4)0 65t 695 709 935 201 «8987 479 940 <300) 521 829 869 37,6 682 447 <3M) 714 313 959 529 171 883 393 027 717 200 836 4M «»514 036 341 (IMO) M2 257 823 831 »78 970 551 898 578 KM »18 288 <3M) 147 944 <3M) 26» V086I 935 641 283 417 4M 492 810 318 «10 <5M) 228 22t S5S 7I5M 831 757 94 1 741 869 246 MO <ZM) 718 475 398 859 230 «05 826 938 942 »»702 186 274 662 078 588 (500) 737 730 <5M) 7W 051 653 M3 383 IM 937 »10 7E2 917 841 1»1 718 445 125 755 406 852 664 883 455 089 r«595 428 170 889 339 «53 399 »14 317 531 (3M) 230 208 823 899 VS5M 582 129 010 901 680 <3M) W2 (3M) 285 214 492 M5 4W 753 <3M) 676 652 686 184 371 <5M) 3M M7 «01 »«UM 549 231 935 578 609 818 838 858 053 882 879 605 7 7012 455 47« 843 816 940 713 632 088 9M 983 267 287<20M) 964 5IZ 209 4H 130 312 703 78853 266 422 880 828 261 639 703 840 «29 7V325 231 MI 821 04Z 961 275 (MO) Gertrud verstummte. Ihre Tante fuhr kraftvoll fort: „Auf Brief meiner Schwester hin haben Onkel und ich alles aufgeboten, dem Manne zu helfen Es ift und wird geschehen, was du verlangst, Gertrud! Man wird ihm Gelegenheit geben, sich zu rehabilitieren Wir wollen keine Vorwürfe »einerseits in Zukunft haben. Du bist das Sor- geatmd der Familie geworden. Du, Trudchen, die iir Stolz, ihr Sonnenschein war! ^si das glaublich? Ist es zu verstehen, daß du -eine eine! die Welt erfährt?!" , diel Der Minister verstümmle und biß sich aus beiden Jüngsten hätte sie sich *nt ihrem tadellosen! die Lippe. Sein Fuß stampfte den Boden „Bin Deutsch und ihren Umgangsformen sein geeignet! lach verantwortlich jur nrein KinSN hatte er sagen Aber das arme Ding icheint eine große Ent.äu-Iwollen. Aber er unterdrückte die Worte, denn Fräulein Wald lunnte die Barvmn Graunitz,laus der Straße große Münnergestalten vor ihr darum versuchte sie nicht mehr, Einwänoe zulauftauchten. BestüM-ig zitterte sie, den Geliebten machen, sondern zog ihre Häkelei hervor. Diel zufällig wiederzusehen, und danach — im Inner- alce Dame hatte sich eben in die hübsche llcincl f'en ersehnte, erhoffte sie dieses Wiedersehen. Sie L.cwardetz veruevt und würde nicht eher ruhen, war schon jetzt so erfüllt von dem Kommenden, bis sie ihren Wunsch, sie Laueruv zu gewinnen, daß sie auf nichts achtete und nicht bemerkte, wie durchgesetzt hatte. Iir eine ältere Frauensperson auf Schritt und Der riesige, mit allen Bequemlichkeuen rer-I Tritt folgte. schwenäerisch ausgestacketesBremer DMip.er stE Am dritten Tage, — sie fühlte sich ausae- nach wochenlangcr Fahrt bereits auf Genua zu, I ruht und gestärkt — war sie zu der Vermittlerin die Passagiere erwachten allmählich aus dem! Nskellt worden, da sie einer englischen Dame, dämmernden Belagen, das solche Ozeachahrten l die eine deut che Erzieherin suchte, vorgcsiellt wer- auslöfen. Der alte Erdteil mit seinem fiever-I Sen sollte. Gertrud hatte ihr ueues, geschontes haften Erwerbstreiben warf schon seine Ein-1 Kostüm aus Breslau angezogen und stand , slchse, die kommenden Sorgen und Erwägungen, l sorglich prüfend, vor dem schmalen Spiegelchen, vor der Annäherung in die Hirne und Herzen I als es an ihre Tür klopfte. Stewardeß sieht mein teures Nichtchen ganz aus! Ich fürchtete schon, dich in Schwarz weißer Haube und Schürze anzulleüen." Ge.' rud errötete. „Ich stabe mich in all dmser aus verschiedensten Völkern zusammen-! Auf ihr „Herein" stand eine ältere, schlanke gemftchckn Menschen. Opgüich Las Orchester wei-1 Dame in einem kostbaren Spitzenklelde und rei- ter zum Tanze au,spielte, und man die Reisen-1 cstcn Brillamschmuck tragend, vor ihr Md blickte den der verschiedenen K.assendccks zu gesellschaft lichen Veranstaltungen zusammenzuhal.en ver suchte, obgleich die Allcrweltsjrcunde uoch Geül- ilglctt in den herrlichen Räumen an Bord psleg- te'n, trenmen sich schon die einzelnen Gruppen kaum merklich voneinander. Nicht nur Kapitän, Offiziere und Besatzung verspür'.en das nahende Ziel, sondern auch das „Und?" sagte das blasse Mädchen tonlos. „Herr Wiesener ließ sich leider wieder z ^..^Iungard! Ich bleb d e Güiche, die Dime, in nach Südamerika gefunden. Als Schllfsschasfnc-! allen Trachten und alle n Stillungen meines an rin — Stewardeß — angeworben, fuhr sie in'"' ,— .. wastrer Hochstimmung nach Buenos Aires, wie sie hosste, den: Gluck und dem geliehen Manne Die Wter des WiGn. Roman von Ernst Gtorgq 35) < Nachdruck verbal«»). „Gönnen Sie Meinen weißen Haaren und meinen siebzig Jahren den Vorzug, schneller Ver trauen zu gewinnen." Die Greisin seufzte. „Ich gebe auch nicht nach. Darum muffen Sie für mich Patrouillendienst verrichten und die Kleine fragen, ob sie bei mir bleiben will. Ick bewil lige ihr f.mszig Mart für den Monat bei steigen dem Lohn." „AVer, Frau Baronin!" „Es ist beschlossen Pauline!" Diese hob die Schützern und schüttelte den Kopf. „Sie haben ja zu beslismnen! und doch, -„Das ist — — nicht möglich!" Gertrud wuroe schneeweiß. „Es ist Tatsache! Aus Veranlassung deiner Mutter setz re sich Onkel Rolf mit ihm in Ver bindung und stellte ihm die Mittel zur Ver- Mguug, nach Deutschland zuruckzukehren." Gertrud schüttelte den Krpf. „Es kann nichi sein' Ich glaube es nicht! Georg schrieb mir so beglückt, datz er eine gute Steilung gesunden habe. Er bat mich ja selbst, jetzt zu kommen. Lie schrie es fast, weinend vor Qual. Die schöne Gräfin blickte sic beklommen an. „Auch diesen Posten verdankt er meinem Manne" „Warum behielt er ihn nicht? Warum kehrie er heim?" „Vierzehn Tage — — aber du mußt ruhiger werden und dich zusammennchMn, Trudchen! Die Wände sind dünn. Man könnte uns be lauschen!" „Ihr habt ihn fortgetzicben. Ihr wolltet nicht, daß wir Zusammenkommen! Dahinter steck: mein Vater!" „Trudchen, versündige dich nicht an deinem braven Vater, deiner gütigen Mutter, die das Best- für euch beide wollen," sagte die Tante kraftvoll. „Wiesener hat, wie ich soeben sagen wollte, sich zwei Wochen ausgezeichnet gesühn Tann kam wieder die alte Ruhelosigkeit über ilm Er suchte die Gesellschaft von Zechkumpanen und vermachte die Abende in kleinen Gastwirtschaf ten. Die Leute, mit denen er dort in Berührung kam. sind ein gefährliches Eesiickel und — —" sie stockte. wenn ich es mir überlege, als Stewardeß ver dient sie mit den vielen Trinigcldem mestr!" „Sehr richtig, aber haben Sie, sonst eine ;o gme Menschen ennerin, denn noch nicht bemerlt, welche Qual uud Ueberwindung es sie kostet,! „Ich habe mir jedes Wort überlegt," stöhnte eiwas anzunehmen? Sie wird ;edesmal kreide sie. „Alles war so sorglich bedacht, so gut cin- weiß uud zittert, sc daß ich es nicht mehr wage, gelciler. Es konnte M nicht mehr fehlgehen! Und ihr eiwas zuzusiecken." nun spielt sie uns diesen Streich'. Auch — Franz." „Bielleicht fährt sie noch nicht lauge. Ich habe Huftos streckte sie die Hand aus. sie uoch nicht gefragt." Der Gacke ergrisf sie und umschloß sie fest. Die atze Dame ticherte. „Ich habe es getan. .Rotf weiß nun Bescheid. Er wird sie in Emp- Es ist ihre zweite und letzte Fahrt Sie hat sich! sang nehmen und.ihr Mitteilen, daß dieser - um diese Stellung beworben, um kostenlos nach ser unnütze Bursche bereits aus dem Wege Buenos Aires zu kommen, wo sie eine Beschäm- DeMschiand ist' Je länger ich nachdenke, ! ruhiger werde ich! Es ist vielleichi so noch am schlechtesten!" ge-I „Unsere Tochter als Stewardeß! Wenn schling in den drei Wochen ihres Amenlhaltes ge-I ckwerer als je empfand er heute, daß er — nur stabt zu staben Es trciht sic nach Europa zu-!er schuldig war an dem Tun oieses Mädchens, !'ück. Nur mit größter Muste und auf Lie Emp-I oas durch ihn aus dem Hause geschieden war. se lung des Vertreters der Hamburger Gesellschaft! Am dem Meere waren zwei Dampfer ancin- hat sie'dann endlich oieies Schiff gefunden, das i-Mder vorübergerast und statten sich in üblicher ja nur bis Genua fährt" IWette begrüßt und gute Fahrt gewünscht. Aus „Wer weiß, ob sie nicht nach Deutschland zu- Aner Luke hatte ein bleiches Mädchenantlitz sin- iück will und somit keine Luft hat, mit uns .und dem Riesenchiff na^ Auf cin Eit- ocu Wmier an der Riviera zu bleiben?" I mr gelehnt, starrte ein Zmischendeckspassagier „Wir können uns umere Fragen nicht selbst! oüsier aus das schwimmende Eastpaus, das da beantworsten," sagie die B.uonin jetzt ärgerlich.! Sern Lanöe zusteuerte, von dem er tarn. „Ich will, daß S.^ das Kind etwas aushocchenl Der wundervolle Hafen von Buenos Aires, und voroereiten Sagen sie mr, daß wir im »die Landung, der Avschied von dem Schiss, die Mmz nach Luzern gesien und con da tzmzfam kni CN.tljchnung im Geschäftshaus der Gesellschaft in Etappen über Wiesbaden nach Bremen." I ^er Stadt, das alles ging wie ein Tarum an „Ich werde es selbstverständlich tun. Wenn! Gertrud vorüber. Sie kam erst zur Besinnung sie aner . . . Im dem Hospiz, das ihr eine Kollegin als „Liebe Pauline, der Marrn, der das Wennl „dcuisch-anstündig-sauber-^ empfohlen hatte. r,nL Aber erdacht hm, hat sicher aus Häckerling! Noch hatte sie das Gefühl, als schwanke wie in Grld einst gemacht! Wenn die kleine Stewardeß lden letzten Wochen während der Ueberfahrt der durchaus nach Deutschland will, jo kann ich cs! Boden unter ihren Füßen, da machte sie sich schon oben nicht ändern. Vielleicht genügt es ihr, wenn lauf den Weg zu einer deutschen Stellenvermittle- ich ihr vier Wochen für eine Regelung rrgendwel-I rm. Sie wollte Miergebracht sein, ehe sie Georg cher Geschäfte dort bewillige. In diesem Fackelaussuchte. 48S83 H. «. F. Fisch« Rachf., Leipzig. »4527 Ferdinand Schreiber, Wurzen. 53505 Hermann Straube, Leipzig. »ovv Nr. 5032« Theodor Graff. Leipzig-Anger-Grotlendorf. »000 Nr. I12SS7 H. B. g. Fischer Nach?., Leipzig. NOM) 0)2 I o» I7I 230 977 «38 ,3M) 570 291 5M .305 491 832 950 250 175 153 321 110852 049 447 889 866 281 518 698 986 862 023 180 NO <3M) 694 983 - — 0-- ... -665 111948 432 <3M) »36 926 »IO 152 «56 475 324 W9 (800) 481 051 «57 771 Keri an einen Memcbcn bonalt, der Nicht nurj247 553 4591«8 n»«M 212 554 884 459 »29«»? 520 «i« 788 898 <73 <3M) Z.ch"" . . "PR". 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