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Hosrat, der sie scharf beobachtet batte. r» El nede, ine sich im Bett nusgenclM hatte , IDruck und Verlag I. N«hr Machf. Ar. AU»«« Frisch. Verantwortlich: für die Schriftleitung Dr. «rich Frisch, für die Anzeigen vtt» Koch, Berndt war nach Karlsrube gefahren, um sich ür den ArGn-chalt in der Schweiz noch manches solche zu bestellen. Er Harle in der Sladt rühele Eeschäftssreunde genossen und mit diesen ausgiebig gespeist und gezecht In höchstem Make angeregt, kehre er abends nach Baden-Baden zu- Gertrud hatte auf oen Knopf der Schachtel gedruckt, der aufsprang. Sie erblasste. Vor ihr, in weiße Sammctpöl'terchen gebettet, lag ein Brno. Ein großer tadelloser Türkis, von einem Kranz funkelnder Brillanten cinzesnst. Tie starrte darauf nieder und wurde kreidebleich. „Ich be dauere lehr, Herr Berndt," sag:« sie längsrm, ,aber ein derartiges Geschenk kann ich nicht an- nebmen." Er hatte sie schmunzelnd beobachtet und machte nun eine betroffene Miene: „Na, nu wirds. Tag! Warum denn nicht?" über die uninteressantesten Dinge, lachte und scherzte, wenn sie mii Herrn Berndt neben El friedes Lager Sechsundsechzig spielte. Sie gab dem kranken Mädelchen Kosenamen, naschte int: ihm um die Wette und las ihr Backfischschriften vor, die leicht verstanden und mit Entzücken gehört wurden. Herr Berndt war beglückt. Er überhäuf e beide mit kleinen Geschenken. Er bestand darauf, daß sie auf Ausfahrten Konditoreien aufsuchten Sie waren sogar im Kurgarten zum Konzert, was Elsriede aber schlecht bekam. Obgleich auf Wunsch des Arztes eine erprobte Krankenpflege, rin in Tracht und Stellung eines Stubenmäd chens in die winzige Villa einzog, trennte sich Gertrud nur ungern von dem jungen Mädchen. Lie ziterte beständig, baff ein Unglück geschehen önne. In der nächsten Woche ging es mit Elfriede Berndt sichtlich besser. Sie konnte aufstehen, sich auf nahen Wegen ergehen und vermochte freier zu atmen. Der Vater strahlte vor Freude, wari schaute sie ganz verdutzt an „Aber, Fräuli, Tante Müller hat doch all ihre Schmucksachen vr« Papa bekommen und alle Kleider und alles, was sie besitzt! — Warum denn nicht?" Gertrud legte ihre kaltgewordene Hand aus das hagere Aermchen der Kleinen. „Ich verkenne die große Güte deines Vaters nicht, FriedeA" entgegnete sie. „Wenn ich erst acht Jahr« bei euch weile, würde ich vielleicht aber — aber " Beide bestürmten sie mit Scheltreden und Zu« pru-h, bis sie ganz wirr wurde. Zuletzt regte ich Elfriede derart auf, daß sie einen Anfall ron Atnnnot bekam und Tropfen bekommen mutzte. Sie hat e Gertrud den Ring auf den Finger g«. 'chooen und weinte gekränkt. (Fortsetzung folgt.) deraelassen und plauderte mit ihr. „Ach, Papa, es war heut' ein schöner Tag Denk nur, ich bin bis zum Kajsee Gretel gelau scn und war gar nicht müde. Der Herr Hofra meinte, ich wäre ein Tausendsassa," rief sie dem Emtretenden zu «vid fuhr fort, als er sich über sie beugte: „Pfui! Du riechst nach Wein, Lilör und Tabak, du hast gekneipt!" „Ja, Elfe, und du ahnst gar nicht, wie' ver gnügl und puppenmuntcr ich bin!" sagte er lochend. „Ich habe am Schlosse zufällig.äkie Be kannte aufgegabelt und bin mit ihnen zusammen- geblieben. Zur Entschädigung und Belohnung habe ich meinen! Hühnchen auch etwas mitge- bracht." „Zeig mal her?" Er legte eine grosze Schachtel mit Süßigkeö len auf die seidene Steppdecke. „Hier, dies ist stil alle drei Süßfchnäbels aber jetzt kommt etwas ganz Feindes: hier Martha, für Sie", er trug der Pflegerin ein Behältnis mit einem silbernen Uhrarmband hin. „Sowas haben Sie noch nicht, wie ich bemerkt habe!" Dann reichte er Gertrud ein hellataues rundes Sammetküstchen und »ei nem Kinde ein gleiches in länglicher Form. „Für den Putz!" Elsriede öffnete und schrie entzückt: „Ist das aber reizend! Ach, darüber ireue ich mich wirk lich." Sie ritz das Kettchen mit den Anbängern von Türkisen und Perlen heraus und schlang cs sofort um den Hals „Sehen Sie nur, Fräuli, wie süß! Martba, schnell hringen Sie mir den Handspiegel " Vater verschweige, kann ich Ihnen sagen. Das Leiden hat außerordentliche Fortschritte gemacht. Leider! Ich fürchte, die arme kleine Maschine wird schneller, als wir vermutet, stille stehen. Sie haben schwere Pflichten auf sich genommen, Fräulein, zeigen Sie sich ihnen gewachsen." „v, wenn ich helfen könnte!" stieß sie er schüttert aus. .„Dazu bin ich La," sagte er kmz, „aber Sie müssen mich unterstützen. Hüten Sie die Kleine vor jeder Aufregung. Seien Sie nicht nur pflicht treu und liebenswürdig, sondern fröhlich, herz lich. Das wirkt auf Vater und Tochter, die jetzt beide unter Ihnen leiden!" „Beid'e? Herr Berndt vielleicht; aber Elsriede?" Gertrud sah ihn zweifelnd an ..Doch, dieses frühreife, kränkliche Geschöpfchen ist unheimlich klug. Sie fühlt den Vater bedrückt, unbefriedigt und statt die Schuld in äußeren Umständen zu suchen, beginnt sie, ihn anzuÄagen. Sie mißt ihn an Ihnen, und dadurch verliert er. Das darf nicht sein. Vater und Tochter haben sich angedetet und die vorige Hausdame war die dritte im Bunde. So herrschte die Sonne, die notwendig ist!" Bleich, mit den Zähnen die Lippen bearbei tend, blickte Gertrud hinaus. Sie unterdrückte Bemerkungen über die Betrachtungen, die sie selbst gemacht. Rückschlüsse, die sie aus Andeutung der Berliner Angestellten ziehen konn e. Ahnte dieser gütige, erfahrene Mann nicht, wie verzweifelt, bebaulich und klug die Müller um Berndt und Elsriede geworben hatte, um Nachfolgerin der kranken Frau zu werden?" Mrquchr NachrlchtM Ktrchgimwwd» It. Frautnverein: Mittwoch nachmittag von t Ahr «m As s«»m«nkunst im Restaurant „Wind". Donnerstag, den 84. Juni, abend» 8 Uhr Jüngling» verein, ältere ALtetlung. G»»«d0»f. Donnerstag, den 24 Juni, abend» 8 Ahr JohanniSfeter uf dem Friedhöfe, bet schlechtem Wetter in der Kirche. Her» Harrer Raecke. harmlose Fröhlichkeit und etwas Herzenswärme, wenn möglich, für beide. Das ist meine ärzt liche Vorschrift. Guten Morgen!" „Aus Wiedersehen, Herr Hosrat!" entgegnete sie tonlos und blickte ihm nach, in neuo wir belüde Gedanken versunken. Tiefe Beforgnis um Elsriede, die sie liebgewonncn hatte, erfüllte sie. Der Wunsch, zu Helsen, zu lindern, stieg auf. Und dazwischen eine selbstsüchtige Unruhe. Was würde aus ihr, wenn dieser Boden unter chren Fußen ihr wieder entzogen war. Ihr graule vor dem neuen Suchen nach Einlebenmüssen. Von jenem Morgen an wurde Gertrud Mein liard äußerlich eine Komödiantin. Sie plauderte Alt Wttt dtt Wsttli^ Roman von ErnstGeorgy Ich (Nachdruck verboten). „Rein; aber eine Richtschnur für Sie, liebes Kraulet«. Sie sind jung und unerfahren, Falzer gestatten Sie einem Greise wohl Offenheit. Sehen Sie, dieser Berndt ist ein äußerst gutmütiger schwer reich gewordener Spießbürger, der an einem schweren Kreuz schleppt. Er hat die ge mütskranke Frau und dies unglückliche Kind, des- sen Tag« gezählt sind." Gertrud fuhr entsetzt zusammen. „Um Goi- teswillen, Herr Hosrat, halten Sie den Zustand denn für so bedrohlich?" „Wir sind unter uns und was ich dem armen Wüstend»««». Mittwoch, deu L3. Jun», abend» halb 8 Uhr Jungfrauen verein Im Pfarrhaus». Donnerstag, de» 24. Juni abend» 8 Uhr Johann »feier auf dem Friedhöfe, bet ungünstigem Wetter in der Kirche. Anschließend Beichte und heU. Abendmahl. , L«»-rmh«»*»o»f mit Falke«. Mittwoch, den 23. Juni, abend» 8 Uhr JüngliugSverein. Alle kommen. Donnerstag, den 24. Juni, abend» 8 Uhr Abendmahl»- gotteSdienst iw Falken. Freitag, deu LS. Juni, abend» 8 Uhr AdendmaihlSgotte». dienst. S«slr«»e»I mit Meicheudach. Donnerstag, den 24. Juni, abend» halb S Uhr Johanni«. >: Toteng-dächtn'-fe er ans dem Friedhof» allo Angst beiseite und meinte: „Eo.t sei gelobt, nun habe ich sie wieder über den Vera. Jedes Fnihiahr bringt solche böse Zeil. Wenn wir jetzt bald in die Schweiz fahren, wird sie sich erholen. Jedes Jahr mehl. Auch der Professor hat ge jagt, sobald wir sie erst über die achtzehn haben, hmt die Angst auf, dann ist sie gerettet!" Nichts für ungut» Uelxs Fräulein," sagte dersrück und sand seine Damen bereits im Oberftoc ... r--.—- Mo oes Häuschens. Die „Jungfer", in Wahrheit die Pflegerin, hatte Elfriede zu Bett gebracht und saß init einer Handarbeit am Tische. Neben seiner Tochter hatte sich Gertrud nie« Zur Beförderung von Wik» lllls IM Baumaterialen, Holz usw. werden Lastkraftwagen zu billigsten Preisen vermietet. WM- Verlangen Sie Mietbedingungen. 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I W »tiimr A!er ch der Srch aS Meier Mk. W M An den Folgen eines im Kriege zugezogenen Leidens, nachdem er be reits sein Augenlicht dem Vaterlande opfern mußte, verschied gestern früh '/.8 Uhr nach langem, mit großer Geduld ertragenen Schmerzen mein innigst- I geliebter, herzensguter Gatte, der treusorgende Vater seiner Kinder, unser I lieber Sohn, Bruder und Schwager I Karl Georg Wendler I in seinem 28. Lebensjahre. W / In tiefstem Schmerze f W Marie Wendler geb. Pfeifer W «ebst übrigen Hinterbliebenen. Wüstenbrand, 23. Juni 1920. Die Beerdigung findet Sonnabend nachm. 2'/. Uhr vom Trauerhause aus statt.