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.Nein, nein, AräuKi! Sie haben so vieles reise Kind kühl. sah klar, und das Spiel der beiden Menschen. Ich den!:, Friedell, wir schieben die Air üclen an der jungen Dame. „Ich war ein sehr übermütige» und wilder, Verantwortlich: für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Gtto Koch, Druck und Verlag I. Muhr Wachs. Wo. Aidan Frisch. Sechstes Kapitel. „Fräuli, ist es nicht wirklich schon hier? Dus let es nicht wie im Paradiese? Und wie die Bögel jubilieren!" Elfriede Berndl ruhte in einem Liegestuhl au den, offenen Balkon der kleinen Villa, die in dem riesigen Park des berühmten Baden-Badener Hvtels sich erhob. Ger.rud Meinhard saff neben ihr und schaute von der beinahe tropischen Fülle blühender Bäume, Büsche und in das satte Grün des ge pflegten Rasens eingeordneter Beete auf das lalberwachsene Mädchen. Unruhe und Sorge er- affte sie. Ihr junger Zögling hatte sich ihr, seit hrem Antritt der neuen Pflichten mit einer lei denschaftlichen Zärtlichkeit angeschlossen. Sie durfte kaum von Friedels Seite weichen, und es war nur gut, daff sie hier in Baden-Baden aller Fürsorge für die Wirtschaft emhoben war. Seit einigen Tagen fand sie jedoch das Baä- Liebling?" Herr Berndt, Erde befindlichen Balkon seine Zigarre rarrchte, Auch Gertrud ahnte bereits manches, was sich in dem Hause der sehr begüterten Mannes abgespielt haben mochte; aber sie sah nicht klar. Sie beklagte ihn und fühlte sich zu dem bedauerns werten Kinde hingezogcn, dessen Leben nur noch so kurz bemessen sein sollte. — Ihr Emschluff, der armen Elfriede ihr Bestes zu geben, stand fest. Aeufferst abgespannt, aber doch mit dank barem Empfinden für diese Wendung in ihrem Geschick, kehrte sie in ihr dürftiges Stübchen zu rück und packte ihre Sachen ein. Am nächsten Tage bereits sollte sie übersiedeln. Es war aus gemacht, daff Frau Müller noch eine Woche lang sie in die neuen Pflichten einführen sollte. „Ja." Das kurze Wörtchen klang herb. Die seinen Züge nahmen wieder den Ausdruck küh ler Entschlossenheit an. „Sie haben wohl viel Trauriges erlebt?" forschte er aus wirklicher Gutmü igkeit weiter. nachdem Herr Müller plötzlich aus Amerika vonffnhrten besser noch hinaus, bis du dich mehr an neuem ausgetaucht war, widerte sie an und löste das Klima gewöhnt hast Der Arzt meint doch sie von der zu ihr immer liebenswürdigen Frau.jauch, ou solltest vorläufig lieber mehr liegen Darum flog ihr Herz so bereitwil'ig der seinen/Wir bleiben ja so lange hier, daff uns zu allem schönen, jungen Dame entgegen. igenügend Zeit bleibt." waren," beharrte das junge Ding „Um so schöner wird es, wenn du mir alles nack, und nach zeiget. Vorläufig sitze ich am liebsten liier und lese dir vor." „Papa," sagte Elfriede, „wie anders ist doch Fräuli als die Tante. Die wölbe doch immer fort Abwechselungen und Vergnügungen haben. Nicht wahr?" Berndt räusperte sich etwas verlegen. Er mochte nicht zugeben, daff ihm die frauliche, gut mütige Art der Müller fehlte. Bei ihr wär er die Hauptperson gewcien, wurde verhätschelt und umschmeichelt. Die frühere Hausdame war so be quem, so unterhaltend gewesen. Neben Fräulein Meinhard dagegen fühlte er sich klein und unbe deutend, wenn er ihr auch dankbar war für die Anhänglichkeit, die sie seiner Tochter zeigte. „Herzchen, die Menschen sind eben verschie den," erkläre er ausweichend. „Jeder bat seine Vorzüge und Schwächen!" Gertrud lachte. Sie fuhr mit der Hand leicht über die Wange des Mädchens. „Warte nur, du mufft mich erst kennen lernen." „Fräuli lacht!" ries Elfriede staunend und be glückt. „Sieh nur Papa, wie süff und jung sie äussiehi, wenn sie lacht!" „Wahrhaftig, Sie sind gar nicht zum Wie- ercrkennen," behauptete auch er. „Wer so j.ung t wie Sie, der sollte nicht immer so ernst sein!" Seme Augen hingen mit auistrphlendem Ent- unartiges Kind — " „Nein, Fräuli, das glaube ich Ihnen nie!" „M kann es mir auch nicht denken!" sagte Berndt; aber mit einem Male fühlte er sich sei ner Hausdame viel näher gerückt. „Können Sie wirklich, was man so nennt, — — — lustig j sein?" „Aber sehr! Meine Eltern behaupten immer, daff ich schlimmer bei allen Streichen war, als meine Brüder." „So haben Sie Brüder?" fragte der dicke Mann neugierig und stützte sich auf die schmale, mit Klematis und Glhzinen überwucherte Bakkon wand. i Nasch nahm Gertrud den Nonran wieder zur Hand, aus dem sie vorlas. Berndt wanderte > seufzend, unzufrieden durch die Gartenwege. Er langweilte sich, war unbe'riedigt, hatte sich man ches anders gedacht und grübelte, wie er es an fangen sollte, um zum Ziele zu kommen. Elfriede lag regungslos und lauschte. Sie fühlte sich sehr matt, litt an Beklemmungen untz spurte, wie ihr Herz in schweren Schlägen gegen die Brust hämmerte Sie kannte diese Zustände und nahm sie geduldig hin. Ihre Gedanken glitisn von dem Gehörten ab und beschäftigten sich mit Gertrud rmd deren geheimnisvollem Schicksal. Das feine, schöne Mädchen kam ihr wie eine verwunschene Prin- zessin aus dem Märchen vor, aber ihr Feinge- fühl verhinderte sie, Fragen zu stellen. „Herr Hofrat, ich sorge mich um Elfriede," sagte Gertrud einige Tage später zu dem Arzt, den sie hinausgeleitete. Berndt war in die Stadt gegangen. „Erfüllen Sie dies arme Dasein mit Heiter keit und Lebensfreude, liebes Fräulein," meint» der alte Herr. „Sie sind mir zu ernst, zu schwer blütig, und das 'kluge Kintd liest Ihnen die Sor gen vom Gesicht ab. Die andere Dame, diese Frau Müller, dis in den früheren Jahren mit der Familie hier war, verstand sich ausgezeichnet mit Elfriede." „Ist dies ein Vorwurf, Herr Hosrat?" fragte Gertrud bang. (Fortsetzung folgt ) Hergabe eines ansehnlichen Vermögens die Wie- in üer Sonne sitzend derverheiratung ermöglicht hatte. Ihr Verstand chnellte empor. „Gnädige Frau," unterbrach sie Gertrud jetzt ernst, „ich habe nicht das Recht und auch nicht da» Verlangen, in Ihre Verhältnisse einzudrin- B» Es genügt mir, meine Stellung bHtmög- fichst auszufüllen." „So so," entgegnete die andere spöttisch und gereizt. „Nun, dies wird nicht schwer halten, »baleich recht vielseitige Ansprüche an Sie gestellt werden. Sie sind Hausdame, Gesellschafterin und — Beraterin des Hausherrn und Erzieherin Friedel», die recht verwöhnt und launisch, aber gutmütig und lenksam ist, wenn man sie richtig jiehondell. Gelingt es Ihnen, zwischen Vater und Tochter wichtiger ist beinah, seitdem sie eingesegurt ist, die letztere —" klfriede kehrte zurück, den kleinen Hund an der Leine, den sie, weil er wehmütig bellte, aus dein einsamen Zimmer geholt hatte. Auch Berndt kam vom Fernsprecher, an den man ihn gerufen hatte, wieder. „Wir bekommen wieder das kleine Parkhaus in Baden-Baden," >agle er vergnügt. „Der Direktor hat eben von dort angellingelt Es ist ihm gelungen, den Ver trag mit der amerikanischen Familie, die es be reits gemietet hatte, zu lösen." Friedel jubelte befriedigt. „O, das fft schön! Da wird es Ihnen gefallen, Fräuli," ries sie, als Anrede einen Koseausdruck gebrauchend. „Ich kenne Baden-Baden," sagte Gertrud, „es ist ein Paradies!" „Nicht wahr?" meinte die Müller. „Weitz G»tt, ich könnte Sie jetzt fast beneiden. Sie ver leben den Mai in unserem Dornröschenschlutz in dem wunderschönen Hotel, während in wieder in , Berlin die bescheidene Haussrau spielen muff." Morgen fahren wir hinaus zum alten Schloff Elfriede durchschaute, daff hier ein langjähri-!Sie müssen die Aussicht sehen Papa soll gleich ger, sorgfältig angelegter Plan der klugen Frau, nachher den Wagen bestellen," fuhr das Kind an dem Widerstand des Gerichts gescheuert war.! cut. Sie wuffte, daff arge Auftritte vorangegangen „Was soll ich, mein waren ehe ihr schwacher Vater den Müllers nach der, auf dem zu ebener „'Nein, nein, Fräulki! Sie haben so vieles Elfriedes scharfer Verstand lieff die Dinge nicht gesehen, als Sie die paar Tag« damals hier ahnen, die nicht berührt werden buchen. „Papa," besah! sie herrisch, „du sollst nicht quälen. Fräuli, bitte, lesen Sie doch weiter." Annahmestelle: „Hohsustei« Grnstthaler Lageblatt". „Das hast du ja selbst gewollt, Tante, du sifchchen auffakiend matt. Tiefe Schatten lagen hättest ja nicht wieder zu heiraten brauchen, ion- unter den groffen Augen, die seine einzige Schön- dern bei uns bleiben können!" erklärte das früh- heit darstelktm. 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Fninilien - Anzeigen find«« die weiteste Verbreitung im „Hohenstein°«rnstthaler Tageblatt. Kür die uns anläßlich unserer Vermählung er wiesenen Aufmerksamkeiten danken wir herstichst. Matte» N-uter ««d F»au Dora geb. Kriedrich. Hohenstein-Ernstthal, am 22. Juni 1920.