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gramme» t» OrUonkehr avd solch«« t« F«r»»er- »ehr findet nicht m«hr statt. —* Am 1. Jalt werden voravdstchtltch wieder -ahlretche Miet-tnlstetgernogen vor genommen werden. Lon ,«ständiger Stelle wird mm mitgetrilt, daß zur Klärung der Frage über »tetgMSstetgernngen ein« landeSgesetz ltchr Regelung vnmittelbar b oorsteht and noch vor Ablauf de» Monat» erwartet wird. G» scheint vu- »weckmüßig, bevor seilen» der Regierung Stellung »u die^r Angelegenheit geuommeu ist, örtliche Len« derungen vorzuuehmen. Gegen jede unberechtigt er scheinende Steigerung ist der Mieter berechtigt, da» Mieteintguugiamt aozumseu. —* Lei den sächsischen Verwaltungtb,Hörden find neue Lmt»be,eichvungeu eiogesührt worden. So wurde bet der Amtshauptmannschast Glauchau Herr Kantleirat Peucker zum Regie rmlg»amtmann, Herr Sekretär und Kassierer Haase zum Kaffeutufpektor und Herr Sekretär Hertel zum »erwaltung»tnsprktor «mannt. —* Da» Präsidium de» Sächsischen Brauer- bttnde» teilt mit, daß au «ine neue Bt«r- nrei»erhöhuug nicht gedacht wird. Die Brauereien find im Gegenteil davon überzeugt, daß ein« Erhöhung de» Absätze» nur durch ein« Verbesserung de» Bi«re» und durch «ine Herabsetzung de» Preis«» erfolgen kann. —* Au» der internationalen Tex tilindustrie wird berichtet,»daß in Japan nicht nur in der Seidenindustrie, sondern auch in bin Wollwrbereten uud in den Baumwollfabrike« erhebliche Betri«b»etnschl änkuugeu zu verzeichne« find. Da»selbe trifft auch auf Amerika ,u. Dage gen sind nicht nur tu diesen beiden Ländern, son der« auch in allen anderen Staaten mit Wirkwa renfabriken solche noch aus längere Zeit gut be schäftigt. Der Rückschlag der Woll- und vaum- «ollpreise hat auf di« englische Trxtiliudnstrte schädigend «ingewtrkt. Der Geschäftsgang tu den skandinavischen Staaten darf noch immerhin als normal bezeichnet werden. Eine wesentltche Verän derung der Grschäftslag« tu Holland, Frankreich und Belgien hat letzthin nicht stattgefunden. —* vbirltMgWitz, 22. Juni. Ja der Nacht znm Sonntag ist hier in der Strumpffabrik sde» Herrn Otto Kunz« etngebrochen worden. Der Dieb Hat sich durch ein Fenster de» Erdgeschosse«, da» am gestrige« Morgen offenstehend gefunden wurde, Gin- dritt verschafft uud hat au» dem ersten Stockwerl etwa 50 Dutzend Flor- und seidrplattiert«, lang- gestreifte Herrenfockev, neun Dutzend seidene laug- gestreift« Krawatten uud «tu Dutzend lrderfarbtge Lnnstseidrue Damenstrümpfe gestohlen. Zur Fort- schaffuug de» Dieberguter, da» einen hohen Wert darstellt, hat er zwei Wäschekörbe, die ihm zur Hand waren, benutzt. Herr Kanze hat auf die Ermittelung de» Diibe» und die Herdeischaffnng der gestohlenen Waren ein« Belohnung von 5060 Mk. gesetzt. — VssgaR, 21. Juni. Der dem Steinkohlen- Sanoeretu »Gott«» Segen" zzt. vorstehende technische Direktor Herr Heinrich Krug ist in der letzten Auf» ficht»rat»sttznng zum Ober-Bergdtrektor ernannt wor den. Sein Wirkungskreis umfaßt nach den neuen Verhältnissen die Werker Stetukohleubauvereiu Got te» Segen zu Lagau, (Gotte» Segen-, Kaiserin Au gusta- und Gott«» Hilfe-Schacht), Lugauer Stein- rohlenbauoeretu (vertrauen- nnd Hoffuungschachi) Gewerkschaft Katsergrube Gersdorf (Katsergrube und Konkordtaschacht), Bockwa Hohndorf, Beretnigt-Feld zu Hohndorf. — Gli»ttch<M. 21. Juni. Gestern abend fuhr der gegen ^.9 Uhr hier au» Waldenburg aokom mevde Personenzug auf dem hiesigen Bahnhof über da» Schtrnenende hinan», fuhr über die Drehscheibe, riß den dort sich befindenden Zaun um und grub sich tirf in di« Steivpflasteruug «in. Die anfäng lichen vkmühnugen der Lokomotive, mit eigener Kraft wieder zurück auf da» Gleis zu kommen, wa ren ersolglo». ' - —wl. Meerane, 21. Juni. Durch einen R« «oloerschvß in» Herz getötet hat sich eine schon meh rere Jahre hier in Stellung btfiadliche, au» Alten burg gebürtige Kellnerin, nachdem sie noch wenig« Mir uteu vorher tu heiterster Stimmung die Gäste bedient hatte. Die Ursache ist unbekannt. — EchäNtzeide i. E., 21. Juni. Die wirt- schastliche Krisis macht sich auch iu unserer heimi- scheu Bürsteniudustrie stark bemerkbar uud hat Be- triebselnschräukuugen und Arbeitrrentlaffungeu zur Folge. Bi» vor kurzem war der Geschäftsgang i dieser Branche lebhaft. — VIb«r«han i. E., 21. Juni. Läng« den sächs.-böhmtschen Grenzorten erfolgen jrtzr zahlreiche Einberufungen von Angehörigen der tschecho slowa- ktschen Armee. Man glaubt, daß da» Militär gegen Polen gebraucht wird. — Zschorlau, 21. Junt. Stn Unfall mit tödlichem Ausgange ereignete sich tu der Nähe der Schubertschen Material»arenhaudlong. Die schwer hörige Spulerin Ida Colditz dir von einem Einkauf uns dem Geschäft kam, überschritt d-e Straße, kehcte plötzlich um uud l'ef in den nach Nu« fahrenden Kraftwagen der R-ichtpost hinein. Die Schwerver letzte, die sofort nach b«m Pilltngschrn Sanatorium gebracht wurde, verstarb kurz darauf. — Leipzig, 20. Juni. Der iu Leipzig tagende Zeutraloerrta der deutschen Lederindustrie hat in einer Unstimmig angenommenen Entschlitßung er klärt, di« Led«rpr«tse so zu gestalten, daß st« sich aufbau«» auf den jeweiligen Wettmarktprei» der Rohware und de» fertigen Leder», uud zwar ohne Rücksicht auf die iu deu Betrieben befindliche», wesentlich teu «reu Bestände. Der Zentraloerein erwartet, daß auch die Schuhwarenfabrikanten uud -Händler sich diesen Gesichtspunkten auschlteßen wer den. Geschehe die», dann sei ein« Hebung der Kauf lust de» Publikum» uud Wiederbelebung aller Be triebe der Leberwirtschaft zu erhoffen. — DreAde», 21. Jnni. Heute in deu zeitigen Morgenstunden find tm Ostrag»hege in der Nähe von Onkel Lom» Hütt« «in« männliche und eine weibliche Person — oermntlich «in Lteb«»paar — erschaffen aufgefuodeu worden. Reben den Loten la- «tue vrowntngpistole. Wahrscheinlich liegt Mord und Selbstmord vor. — Pir»«, 20. Juni. Gia tutereffaute» Ra turspiel kann mau jetzt an der Elbe auf de« Pio uittübuugsplatz beobachten. Der hinter dem Schützev- salon gelegene Acker war tm Herbst mit Kora bestellt worden. Da» tm Winter eiugetreteu« Hochwefftr überschwemmte diesen Acker, der Boden mit dem Saatkorn wurde teilweise fortgespült und setzte sich auf dem Pionierübungsplatz fest. Nachdem das Waffer abg«floffen war, keimte da» Kora und jetzt lst der lttbungsplotz in ei» Kornfeld oerwandelt. Da» Getreide steht gut in Blüte. So hat die Natur srlbst dort den Platz nutzbar gemacht, ohne daß die Netchsbehördeu ihr« Einwilligung dazu gab«n. — Hetderras», 21. Juni. Di« Sektion der Leich« der Iran Holzheim hat zu dem Ergebnis geführt, daß der Tob nur durch wasoergistvng «iu- ,etret«n ist, andere Einwirkungen nicht iu Frag, kommen. Wir mitg«teilt wurde, war unter dem Bedacht de« Gatteumorde» der Ehemann verhaftet worden. — Bautze«, 20. Juni. Am Eingang« d«s Hvllengruude« bet Schöaltade wurde die Stiche der 22 Jahr« alten Herta H«ffe au» Langenau aufg«- suudeu St« hatte eine Schußwunde tm Kopfe. Uu wett von thr sand man d«n 26 Jahre alten Fletsch« Marschner au» Schöaltnde ebenfall« mit einer Schuß wunde, doch noch am Leben. Er wurde in dal Lchvultnder Krankevhau» gebracht. Die beiden dürften di« Tat au« unglücklicher Liebe begangen haben. — Hirschfeld» bet Zittau, 20. Juni. Ein Schadenfeuer vernichtete hier die Pceßanlage im Wetchenhaiuschen vrauukohlenwerke. Durch die un geheure Hitze wurden Motoren uud Maschinen g« schmolzen, sodaß da« Werk pilliegt. Nur der herr schenden Windstill« ist e» zu danken, daß nicht auch sie rirstzen hölzernen Trockenschuppeu mit mehr al« einer halben Million Preßsteinen vernichtet wurden. Der Schaden ist beträchtlich, die Entstehung de» Feuer« unbekannt. Km 8tMiMr»t zu GnMrf. Sitzung am 21. J««t 1S2V. 1. Erhöhung de» Straßeubahnta- rif». Nach Bekanntgabe der neuerdiug» «luge« reichten Forderungen der Ueberlaudbohagesrllschaft wegen ein» wetteren Erhöhung de« P-rsoneutarts« and Erläuterung de» Standpunkte», deu der Bahn» verband zur Sache einnimmt, b«schließt der Gemeine berat, grundsätzlich einer Erhöhung zuzustimmen, wenn der Kommiffar sür Kleinbahnen die» für un bedingt erforderlich erachtet. Die Notwendigkeit soll in der Hand der Geschäftsbücher genau geprüft werden. 2 Die Einführung einer neuen Gebüh renordnung sür die Schornsteinfeger, wt« die» vom verband im kcetsh. B-zirk Chemnltz zewüuscht wird, l«hnt der Gemeiuderat ab, erkennt aber die Notwendigkeit einer Erhöhung dir Gebüh ren an uud beschließt die» durch Erhöhung der jetzigen Sätze um 50 0. H. Die Einführung oov vewerbmlrstrn wird einstimmig abgelehut. 3. Infolge der immer noch auhattenden T«ue- cung bittet der T 0 1 e n b et 1 met ster um Er- Höhung der Gebühren sür da» Grabmachen. Di« Bitte wird auch noch mit brr längere« Dauer der Aushebung eine» Grabe» begründet, die sich infolge Verwendung der alten Gräber ergibt. Der Ge meinderat erkennt die Notwendigkeit etnrr E hö huvg an uud beschließt, ab I. Juli 1920 folgende Lätze zu «heben: für da» Grab eine» Kinde» statt 5 M. künftig 7 50 M, eine» größeren Kinde» statt 9 M. künftig 12 M. und für das Grab eines Erwachsenen statt 12 M. künftig 20 M. 4. Zm Durchführung der Wohlfahrt s- psiege wird die Gründung eines eigenen P s l e g e b e z i r k s in Gemeinschaft mit Oberlungwitz beschlossen. In den zu bil denden Wohlfahrtsausschuß (werden folgende Personen gewählt: der Gemeinde»orftand oder sein gesetzlicher Vertreter, Herr Obel als lang jähriger Vorsitzender des Tuberkuloseausschuisses, Herr Jacob, Frau Schubert, als Gemeindever- treler, die 3 Hebammen, Frl. 0. Hvrlessem alsVer- treterin der Schule, Herr Hantke als Vertreter der Krankenkasse, Herr Paul Escher als Vertre ter des Sanitätswesens, Frau Bergarbeiter Men de, Herr Dr. Schmidt, Schwester Kufs. 5. Durch die fortgesetzte Steigerung des Preises ,ür elektrische Energie und die Erhö hung Ser Gehälter und Löhne kommt das Was serwerk mit den jetzigen Wasser z i n s - jätzen nicht mehr aus. Di« Kasse hat mit einem erheblichen Fehlbetrag abgeschlossen. Auf Vorschlag des Bauausschusses beschließt deshalb der Gemeinderat, vom 1. Juli 1920 ab den Wasserzins um 100 v. H. zu erhöhen. Es wird dem Wunsche Ausdruck gegeben, die Hauswirte möchten den Wasserzins getrennt vom Mietzirts erheben. 6. Mit Rücksicht auf die von Reichswegen ungeordnete Zwangsanleihe von 1000 Mk. für jedeü F e r n s p r e ch a n schlu ß jwitrd be schlossen, den Anschluß in der Wohnung des Herrn Eememdevorstandes zu kündigen. Die im Rathause vorhandenen Anschlüsse können nicht entbehrt werden. 7. Man nimmt Kenntnis vom Jahresbericht des Tuberkuloseausschusses und dantt Herrn Obel für seine aufopfernde Tätigkeit im Dienste der Allgemeinheit. Weiter nimmt der Gemeinderat Kenntnis vom Haushaltplan )cs Emmahospitals und dem Bericht über Be- rchtigung des Hospitals durch die Kreishaupt- mannschaf!. Der im Bericht empfohlenen Aus- ösung des Hospitals stimm man allseitig zu. 8. Dem Kan!inchenzüch,ie!rverein werden 50 Mark zu einen: Ehrenpreis aus An laß der im November statt findenden A u s st e l- lumg bewilligt. 9. Hinsichtlich der K a r l 0 s f e 1 v e r s 0 r- gung im kommenden Wirtschaftsjahr wird be schlossen, dieselben dem freien Handel zu über lassen 10. Das Gesuch der K r i e g s h i n r e r- bliebenen um Neuregelung der U n t e r st ü tz u u g s s ä tz « wird a»de« Fmanz- und Verskssungsausschuß zur Vorbe ratung überwiesen mit der Festsetzung, daß et waige Erhöhungen ab 1. Juli in Kraft zu tre ten haben. 11. Die Festsetzung der ortsüblichen Tage köhne soll künftig nach Gehör des Eemeinde- rales erfolgen. 12. Wegen der sehr häufig auftretenden, ganz erheblichen Mindergewichte der Brote soll eine schärfere Kontrolle eingcführt werden. In der nichtöffen.lrchen Sitzung wurde das Gesuch des Bergarbeiters Beliebil um Ein bürgerung in Sachsen einstimmig zu befür worten beschlossen. Weiter wurden für 3 er holungsbedürftige Personen Beihilfen zur Erlangung von Freistellen im Bezirkserholungs- beim« bewilligt. Leyte Drahtnachrichten. Berlin, 22. Juni. In einer B e s p r e- chung des Reichskanzlers und der Parteifüh rer, welche beim ReichstagsPräsidenten für heute in Aussicht genommen ist, soll die endgü l- tige Zusammenstellung des Kabi netts erfolgen. Das neue Kabinetts wird sich, wie die „Deutsche Allgemeine Zeitung" schreibt, in das parlamentarische Leben einführen als ein Kabinett des Wiederaufbaues. Sein Ziel gehe auf Maßnahmen, welche dem Gesamtstaate, der Wiederherbeiführung geordneter Zustände, der Schaffung von Ruhe und Sicherheit und der Festigung des Staates nach außen dienen sollen. Berlin, 22. Juni. In der gestrigen Frak- tivnssitzung der deutschen Volkspartei fand laut „Vossischer Zeitung" die Taktik der Demo kraten herben Tadel, weil sie di« Deutsche Volkspartei unnütz in eine schiefe Situa tion zu bringen geeignet gewesen sei. Besonders günstig wird von den Blättern die Berufung des Geheunrats Simons zum neuen Minister des Aeußern ausgenommen. Ein Blatt sagt: Als langjähriges Mitglied des Auswärtigen Amtes kann Dr. Simons Anspruch erheben, als Fach mann für sein neurs Amt bezeichnet zu werden. Berlin, 22. Juni- Heute findet in W ar- s ch a u eine Sitzung über die p 0 l n i s ch e Korridorfrage stcHt, an welcher Vertreter des Auswärtigen Amtes, des Neichsverkehrs- ministeriums, Eisenbahnbevollmächtigte, die deut schen Reichskommissare aus jAllensteiN und Marien werder, sowie Vertreter der polnischen Regierung teilnehmen. Die polnisch» Negierung hat, wie verschiedene Blätter berichten, ihre grundsätzliche Bereitwilligkeit zur Durchführung der Abstim mungsberechtigten durch den Korridor mit einer genügenden Anzahl von Zügen erklärt. In der Sitzung sollen nur noch Einzelheiten verhandelt weroen. Berlin, 22. Juni. Soweit ein Ueberblick bereits möglich ist, werde nach den neuen Gemeind ewa.h len dem „Vorrvärls" zu folge einer Mehrheit von 125 sozialdemokra tischen Sitzen 100 bürgerliche gegenüberstehen. AL!'«!.'' - — - , KG KrchUchr AachrichSsL VßrrumßMsH. Dienstag abends 8 Uhr Bitelstuude in der Nutzung«« Schule. Donnerstag, dm 24. Juni, abend» 8 Uhr Jünglings- verein, ältere Abteilung. Donnerstag, de» 24 Juni, abends 8 Shr Johannisfeier aus dem Friedhöfe, bei schlechtem Wetter tu der Kirche. Her, Pfarrer Raecke. Müfirttstr««». Dienstag, den 22. Jun», abends halb S Uhr Bersamm lung der lanbeSkirchltche« Gemeinschaft im Pfarrhause. Mittwoch, den 23. Juni, abends halb 8 Uhr Jungfrauen Verein tm Pfarrhause. Donnerstag, den 2t. Juni abend» 8 Uhr Johann »feier auf dem Friedhose, bei ungünstigem Wetter in der Kirche. Anschließend Beichte und heil. Abendmahl. LmsGrirchmkOorf «tt Falke«. Mitiwrch, dm 2S. Juni, abend» 8 Uhr Jüngliugsverein. All« kommen. Donnerstag, den 21. Juni, abmdz 8 Uhr Abmdmahl» gottrSdienst in Falken. Freitag, den 25. Juni, abend» 8 Uhr Abendmahlsgotte»- dienst. SaMttUnsrD «tt Meicherrbach. Donnerstag, den 2t. Juni, abend» halb S Uhr Johannis- fest: LotmgMchtn »fe er aus dem Friedhof» M»« - —- >> -—El SMe MWrs, m A. W. «cark ftrr »ov Guld.Kr.,Fr,P.s 2t. Geld S. l Brief t». Geld v Brief Holland l3b»,VV 137V,vv I3sv,«0 Belgien 313,ök 314 35 317,1b 317,85 N-rv»ge« «54,SO «5b,70 «74,30 675,7» Dänemark K313V «35,«5 «41,85 613,15 Schweden «24,1b k2b,«b 84»,Sb 813,3b Finnland »73,80 »74,2» »72,80 180,20 Italien 237,2b 227,75 232,75 230,25 London 1Ps. St. 142,10 »42,4« »52,87 Ib3 07 Newyork I Doll. 37,20 37,30 38,L7'/. 3",»?-/, Pari» 292,70 300,32 30i,20 30b,80 Schweiz V»1,k0 «83.20 «22,30 760,7» Spanien «12,35 «20,«5 «32,3S 640,65 Wien, alt Dt.> Oesterreich 26,34-/, r«,4«-/. 36.58'/, 2«,«b-/, Prag S5,d2'/, «»,72-/, «5,«b «5,8b Budapest 22,«»-/, -2,»»-/, 21,27 22,03 Sprecklaal. <Kür Zusendungen an dieser Stelle übernimmt die Schrift- leitung, die diesen Darlegungen sernst ht, nur die s.reßgesetzlich« Berantwortung.) Zwiebackzuteilurg für Kinder. Wir hatten rin« Zeit, da wwde Säug- lingSfürsorg« mit allem Nachdruck be- tritbeu. Jetzt scheint so langsam da» Gegenteil be- tritbeu zu werden. Zu der Zeit, da der Zwie back noch am Ort« gebacken wurde, konute jede Mutter regelmäß'g Douu«r»tag und Freitag di» Zwiebäcke für die Kleinen hole», wenn auch mit unter minderwertig au» Mangel an genügend« Zuteilung, so doch pünktlich. Selt jedoch die Zwto- backbäckeret recht schön organisiert ist, kann üt« Mutter, die ja Zett hat, paar Tage htuteretnaud«: lausen, oha« biß die ZwUbäcke «tngetroffea wäre«. Hiute ist Dteu»tag; die Zwiebäcke, die am Freitag »um Berkaus gelaugrn sollten, stad noch nicht da, Grieß oder sonstig« Nährmittel w«rd«u nicht »«- gewieseo, soll «io Ktvd vier Lag« huuguus Wer «» bester w«tß, d«r red«! K. L. .. Aie Win des MißM. Roman von Ernst Georg y 1») (Nachdruck verbot«-. In einer Aufwallung zog Gertrud das Mäd chen an sich und küßte es aus die Stirn; wobei El riede die Arme um sie schlang. Herr Berndt stand gerührt. Er ließ keinen Blick von den beiden. Ein hämisches Lächeln glktl über das ge- schminkte Antlitz der Frau Müller. I» ihren Augen glänzte es plötzlich tückisch auf. Sie klopft« dem starken Mann aus die Schulter, daß er erschrocken zufammenfuhr. „Ja, ja, lieber Freund, so haben wir uns die Sache doch nicht gedacht, was? Unsere Klieine hat Feuer gesungen und sich in meine reizende Nachfolgerin verliebt. Sie wird Fläukin Meinhard ganz sür sich beanspruchen und eifersüchtig machen. — Sie werden sich be- scheiden müssen und vielleicht noch manchmal an Ihre alte Müllerin zurückdenken!" „Pepa wird es leichter haben, Tante," schrie Eisriede schrill, sich dieser zuwendend, „wenn e» dir nicht mehr zu gehorchen braucht. Dann iß er wieder Herr im Hause." „Friedel, mein Engelchen!" Entsetzt unterbrach sie der Vater. Um weitere Worte zu verhüten, meime er hastig. „Wollen Sie nicht erst das Haus sehen, Fräulein Meinhard!" „Ich würde gern genau die Pflichten «fah ren. die mir obliegen", erwiderte dies« nnd stand wieder aus. , , „Gewiß müssen Sie alles genau wissen, ehe Sie sich entscheiden", sagte Berndt und fügte hin zu: „Sie werden es nicht schlecht bei uns habe«, liebes Fräulein!" „O nein, sonst hätte ich es nicht so lange ausgehalten," warf Frau Müller lachend ein „Aber ich sehe, es ist im einfachen Bürgerleben nicht anders als im staatlichen: Der König ist tot! Es lebe der König! Ich werde bald verges sen sein!" Berndt widersprach lebhaft. Seine Tochter schwieg, obgleich Frau Müller sie auffordernd anlah. Als Gertrud zwei Stunden später wieder «uß der Straße stand, schwirrte ihr der Kopf. Lie batte alle überreich ausgestmteten Räume des Hauses gesehen und war den beiden Mädchen, so wie dem Gärtner und seiner Frau, die gleich zeitig Hausmeisterdienste verrichteten, als zrMnf- ng« Lellerrn des Hauswesens vor gestellt worden. Merkwürdige abschätzende und gleichzeitig höh« nifche, auch mitleidige Blicke hatten sie getroffen, die sie sich nicht zu erklären vermochte. — Im Oberstock lagen die beiden Zimmer Elftie des, an die das große Fremdenzimmer anstieß. in dem jetzt das Stubenmädchen schlief. „Hierher kommen Sie," bestimmte das Kino. „Soll denn Fräulein Meinbard nicht di« Zimmer von Frau Müller beziehen?" fragte Herr Berndt etwas scheu. Die braunen Augen der Tochter blickten ihn so scharf an, daß er sich unbehaglich den Batt strich „Die Wahl überlassen wir Fräulein Meinhard wohl am besten selbst?" entschied die Hausdame kurz. Gertrud schwieg. Sie bettachtete stumm die ilkerpattten Räume, die betäubend nach Parfüm dufteten, und eher einer Ballettänzerin als einrr Dame ohne ähnlichen Berus anzugehören schie nen Sie bemerkte, daß die Zimmer unmittelbar an das Schlafgemach des Hausherm grenzten, während Elfriede nach dem großen Eartrn hin aus wohnte. „Ich liebe die Natur", sagte sie kurz, „und der Blick von dein Zimmer, das mir Friedel zugedacht hat, ist wunderhübsch, abge sehen davon, daß wir ihren Wunsch erfüllen wollen. Ich bitte also um den Raum da drü ben, der mir völlig genügt, wenn ich ihn mir ein wenig umgestaltet habe." „Selbstverständlich fügen wir uns Ihrem Wunsche", erklärte der Hausherr. Gertrud hatte noch mit den drei so verschiede nen Menschen den Nachmittagskaffee eingenom men. Wieder fiel ihr auch hier das Zuvie! an Kuchen Schlagsahne und Süßigkeiten, auf, das si » unangenehm berührte. Der Zufall fügte es, daß sie wenige Minu- -en mrt Frau Müller allein blieb, und diese gab ihr die Aufklärung. „Wundern Sie sich nicht, daß unserer Klei nen jeder Munsch erfüllt wird', meinte die an dere. „El riede ist schwer herzleidend. Die Aerzle geben ihr höchstens noch zwei Jahr«. Und da iic-tct Herr Berndt in seiner Vaterliebe natürlich alles cutt, um ibr jeden Tag zn einem Fest zu gestalten, soweit dies möglich ist, da sie anderrr- eits ganz ruhig gehalten werden muß." „Das arme süße Kind! Der bedauemswerie Vater," flüsterte die Zuhörerin entsetzt. Die Müller seufzte. Vertraulich legte sie die die Hand auf Gerauds Schulter: „Sie sollen sehen, ' sagte sie, „ick) gehe aus dem Hause, weil - —. Nun, Herrn Berndts Verfrühe, sich van einer kranken Frau scheiden zu lassen, sind end gültig gescheitert. Die Jrrcnärzie können sich -- es ist wirklich ein Verbrechen an dem armen Manne — nich. entschließen, Frau Berndl ftr unheilbar zu erklären So muß und will ich denn nicht länger »nein Dasein verzetteln. Ich rrilr wieder Herrin in meinem eigenen Heim sein, und da mein Gatte und ich uns eigentlich nur aus pekuniären Rücksichten trennen mußten und diese heute behoben sind, so "