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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.06.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-192006167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19200616
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19200616
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-06
- Tag 1920-06-16
-
Monat
1920-06
-
Jahr
1920
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.06.1920
- Autor
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Pbg. Dr. Roth (Dem.): yaustofie zum Reuoau unseres Eekneindefwesens lfabe die DenI- fchrist in reichsten» Platze gebracht: es srag« sich nur, ob sich auch der Baumeister dazu sinde. Bezüglich der Amtshauptleute sei es am zweck- mäßigsten, sie als Organe der unteren Staats- Verwaltungen bestehen zu lassen, den Bezirlskör« perschasten aber das Vorschlagsrecht zu geben. Wenn zwei Gemeinden von sich) aus eine Ver einigung wünschen, sollte man ihnen keine Hin dernisse in den Weg legen. Die Notwendigkeit des staatlichen Au sichtsrechtes könne niemand be streiten, doch dürfe das (Recht nicht zu Einschnürun gen der Verwaltungstätigkeit führen. Redner be antragt Ueberweisung der Vorlage an den Nechtsausschutz. Abg. Liebmann (Unabh.): Seine Par tei fordere das Aufhören irdes staatlichen Ein griffs in die Selbstverwaltung der Gemeinden und Beschränkung des staatlichen Kontrollrechts in der Finanzverwaltung der Gemeinden, Beseiti gung des Eemeindeältestensqstems und des Zwei- kammersystems. Redner fordert durch seine An- grisfe vielfach den Widerspruch und die Heiter- teir des Hauses heraus. Abg. Blüher (Deutsche Vclksp.): Die »orgelegte Denkschrift scheine ibm etwas zu viel mit Einzelheiten zu arbeiten. Der Abg. Lieb mann hebe das Selbstbestimmungsrccht der Be- Völkerung in den Vordergrund, must aber selbst zugeben, dah man sich dabei nur auf die kleinen Landgemeinden beschränken must. Man solle den Städten nach dem weitsichtigen Beispiel der Revi dierten Städteordnung von 1873 die Fasson selbst wählen lassen, nach der sie selig werden wollen. Bei der Aufstellung der Amtshauptleute dürfe sich die Regierung nicht jeden Einflusses begeben. Es liege gar keine Veranlassung vor, die Gemeinde- Verfassungen völlig umzustürzen. Wir hätten so zuviel Umsturz. Den obersten Grundsatz jeder Verwaltung habe Freiherr v. Stein wie folgt dar gestellt: Einheitlichkeit und Kraft in der Füh rung! Dieser Grundsatz sei viel wichtiger als die demokratischen Prinzipien des Abg Liebmann Eine der grasten Ausgaben der Großstädte sei es, die Leute aus dem steinernen Meer der Grotz- städte herauszusühren in flache Wohnungen und Gartenland. Nicht ohne Not solle man deshalb das bisher Bewährte fortwerfen. Die Denkschrift wird dem Rechtsausschust überwiesen. Nächste Sitzung: Mittwoch, den 16. Ium, 1 Uhr. Tagesordnung: Anfrage Arzt übler Re- »inon der Gebührensätze der inneren Verwaltung, Antrag Dr. Wagner auf Entschädigung der durch 'Hätz' Treiben geschädigten Einwohner des Vogt landes, Antrag Dr. Günther wegen Tumult- schäden-Notgesetzes, Antrag Barthel über Auf lösung der Zeitsreiwilligenformationen und Er last einer Amnestie. KSÄMrWk HstzlUWKU-GNWt-«!, 16. Juni 1V2S. »rtterv»»«»»»««« f»» «-»««er Warm, vorwiegend heiler, östliche Wind«. Lemperatnr am 18. Jnntr Minimum -s-8,3, 12 llhr >19,4, Maximum -f-LO.6 —e. Die Weihe der Gtocken der Trini 1 att » ktrch «, die am kommenden Sonntag er folgen soll, wird vom Kirchenchor zum Aalaß gr- nommen, am darauffolgenden Montag, den 21. Jant ein« öffentliche geistlich« Musikaufführunf zu orranstalteo, zu d«r al« Solisten Fra« Dr. Frank und die Herren Söge und Georgi gewonnen wor- d«u find. Zar Aaffkh.uag kommt da» große »ombergsche Chorwerk über Schiller« „Lied von der Glocke". Nähe«» besagt die Nazeigr in der heult- geu Rammer. —* Herr vezirttarzt Dr. Eichhorn ir Glauchau ist vom 2. bis 2t. Juli 1920 beur - laubt. Mit seiner Stellvertretung ist Herr Be ztrkSarzt Medkzinalrat Dr. Arnemann in Ch-muitz beauftragt woben — * Zur Abstimmung tnOstpreußen Der Deutsche Schutzbund teilt mit, daß die Ein spruchsfrist für Abstimmungsberechtigte iu Ostprrußev bis zum 20. Juni verläugert wordeu ist. Stimm berechtigte, di« den Wahlantwet» bi» 18. Juui noch uicht erhalten haben, tun dah« gut, unverzüglich bei der AbstimmungSkommisflou ihre» Geburtsorte» Einspruch zu irhiben. —* Da die Trnppenabwtcklung». stellen zum 1. Oktober 1920 aufgelöst werden, so »st e» augezeigt, sämtlich« Anliegen (wie Aufordern von Persoualpapierm vsw.) spätesten« bi» zum 1. August bet der zupäudtgeu Vbwtckluug»- stelle anzubringen, da nach diesem Zeitpunkte auf baldige Erledigung nicht mehr zu rechnen ist. —* vb»,I«N-W1tz, 16 Juni. D« hlestgr Ratmhetloerein veranstaltet am morgenden Donner» tag abend «inen vortrag»ab«ud in Eichler» Gast Han», in welchem Herr Polomlkt über eine Reih. v»n gesundheitlichen Fragen spricht. Da jedermann, L« über 18 Jahre alt ist, Eintritt hat, so dürste dem Abend zahlreicher Besuch sich« sei». —e. VherlNAgWitz, 16 Jnnt. Auf eine 25. jährige Arbeitszeit bet der Firma Max Löbel Rachf könnt« am v«rgaugen«o Sonntag d«r Packer und Lagerist Hrrr Otto Weißbach zuruckblicken. E« wur- den ihm au» diesem Anlaß mannigfach, Ehrungen und Geschenke von seinem Arbeitgeber, Herrn Albert Vieweg wie von feinen Arbeit«!«liegen zuteil. —D vderlrmgwttz, 16. Jant. Znm ersten Male w«dr» in den nächsten Tagen Sohu, und Gehaltempsäugrr überrascht werden durch Lohnab zöge, die nunmehr regelmäßig zur Erhebung der ReichStinkommeusteu« stattstnde» werden. Damit wird der großen schaffenden Masse die groß« Steuer «form vahegerückt, die ein Hauptwerk der verfloss, Rattovalousammlung ist. Da wohl jedermann iu der Einwohnerschaft da» Bedürfnis hat, genauere» üb« düse ttefeiuschveiLevde und weitgretfeud« Um- g«stalvn»z uns««» Süurrwesen» z» «fahren, hat der hiesige BolUbildung»ao«schuß beschlossen, einen euer Vortragsabende zu eiozr öffentktchea Gin» Mohnuoerfammlung umzugestalten, in d« über llr- lochrn, Wesen und W »lang dieser großen Finanz resorm berichtet werden soll. Zum Vortragenden hat er feinen Vorsitzenden, Herrn I. E Falk-, ge- woanen, der die hierauf bezügliche vom Reich», finauzamt nach Chemnitz berufen« Versammlung stenographisch aafgenommeu und schon mehrfach au» wärt» zu diesem Thema gesprochen hat. Di« Ver sammlung soll DouaerStag, den 24. Juni d. I., im „Lamm" stattfiaden. — s Gersdorf, 16. Juni. Ht« wurde eto neuer Verein gegründet, der den Nameu „Verein der Z>eg«uhalter von Ger»bois und Umgegend" führt. Der Verein bezweckt die Ziegenzucht zu hebe« durch Beschaffung gesunder, klüftig« Ziegen, gemetaschasi- > chra Bezug von Futtermitteln, Aufklärung über Pflege d« Ziegen usw. Al» vorstzend« wurde Herr P ul Mitten ent,wei, al» Schriftführer Herr «d. Illing und al« Kassierer Herr Paul Lasch ge» wählt. Di« Ziegenhalt« wudru znm Anschluß «tn- geladen. Am 27. Juni uachm. 4 Uhr soll im Gast hau» „Znm Sdl«' die erste Versammlung statt- finden. Anmeldungen nehmen an die Herren Fletschermetstu Mox Wolf, Paul Mltteueutzwit und Ed. Illing. — s Gersdorf, 16. Juni. Ein schwerer Un- glückrfall «eignete sich grsteru nachmittag hi« in der Nähe der Schmiede von Pilz. Ein 12 jähriger Knabe war vom Wagen ein,» Ztegelgeschirr« ge- salleu und, bevor da» Geschirr stand, überfahren worden. D« Knabe erlitt einen komplizierten Arm- bruch. Ein Arzt war schnell zur Stelle. — o Gersdorf, 16. Juni. Di« Blutlau« »ritt dies«» Jahr in starkem Maß« auf. Die Ber- uichtunga ufzuurhmen, ist Pflicht eine» jeden Baum- besitz«». — EheMAih, 15. Juni. Bou d« Kriminal polizei wurden festgenommen ein SS Jahr« alter Vertreter au» Nelkanitz und ein 34 Jahre alter In gevieur au» Frankfurt a. M, die sich mit einem in Siegmar wohnhaften Fuhrwerttbefitzer und «in«m Ingenieur au» Dresden, der inzwischen dort eben- fall« fistgenommen wurde, an einer großen Benzin- Verschiebung beteiligt hatten. E« wurden hier 14000 Kilo reine» Benzin, 14000 Kilo Echwerbenzia und in einer Feldscheune in Siegmar 2500 Kilo Betriebs stoff beschlagnahmt. Der Wert d«S stcherg,stellten Betriebsstoffe» beträgt «twa 300000 Mk. — AWickatt, 15 Juni. Bon selten einer der beiden htrfige« Brauerei-Aktiengesellschasten war an- gestcht« der Z'itonhältuiff« eine Verschmelzung der beiden Unternrhmeu angeregt worden- Die Gegen» seit« hat jedoch, wie wir hören, «tue solch« Fusion abgelehnt, odschou fie bei reiflicher Gkwägung im Jnterrfse de» Brau«eigewerbe» liegen dürfte, den» etnersett» werden die Bitriebruukoste-r immer höher, anbererseit» der Au»stoß immer weniger. Dazu tritt noch da« Eingehen größerer Gast- und Schankstätten, zu denen Ende diese» Monat» auch der „Golden, Ank«" hivzukommt. — Nitzschka», 15. Juni. Der Bahnwärter Schilbach und der Htlstwetchenstell« Horlbeck be merkten in vergangener Nacht gegen 2 Uhr am GÜtubahuhof mehrue verdächtig« Männer. Auf ihren Anruf «rwidttt n dt« Leut« mit Gewehrschüssen, durch die die beiden Eisenbahner schwer verwandet wurden. Den Uubkkannten gelang e^, im Dunkel der Nacht zu entkommen. Offenbar find ste ln vr - biuduug zu bringen mit einem Einbruch, der «b<u- fall» tu du vergangene« Nacht tu «in hiesige« Ke'- derstoffgeschäkt ««»geführt worden ist. von d-u Einbrechern stad dort zwei groß« Tücke Kleiderstoff- gestohlen worden. Jedensall» wollen die Spitz buben di« gestohlene Beut« am Eüterdohnhofi unter sich vttteilen. Schilbach ist nach seiner Einlirserung in da« Kcankrnhau« in Plauen stirer schweren Ver letzungen erlegen. — pengeitfekd, 15. Jun». Ja der letzte» Stüdtvero-dnetevsttzung wurde bezüglich der zu er greifenden Maßnahmen zur Wiedererlangung der bei den Hö z llaruhen «'preßten 50000 M städti sch« Gelder einstimmig beschlossen, der Anstrengung eine« Prozesse» nochmal» mit den seinerzeit al» Geiseln sestgevommerea Herren zu ve handeln. — Nalkena«, 15 J-Mi. Ein Schadenfeuer brach tu der niederen Fabrik du Georg Liebermann A. G. au». Durch Warmlaufen waren Maschinen im obersteu Stockwerk Le» Hauptgebäude» in Brand geraten. Durch die starke Raucheutwickmug war der Brand weithin sichtbar. Gin Uebergretsen del Feuer« auf die ander«» Stockwerk« könnt« verhin dert wttdeu. — Marienberg, 15. Juni. Eia schwerer Uuglück»fall mit tödlichem Ausgange «eignete sich gestern früh in der hiesigen Mosaikplattenfabrik Beim Rangieren der Wagen ans dem Anschlußgleis der Fabrik geriet d« 26 Jahr« alte Arbeiter Tipp- manu au» Großrück«r«waldt zwischen die Puffer der Wagen vnd wurde dabei so schwer verletzt, daß u bald danach starb. — Zschorlau, 15. Juui. «tu Unfall mit tödlichem Au»gauge «rignete sich am Sonnabend in der Nähe der Schubertscheu Mat«talwarevhaudlung. Die schwerhörig« Spulerin T«lditz, dt« von einem kmkauf au» dem Geschäft kam, überschritt di« Straß«, kehrt« plötzlich um nud lief tu den nach Au« fahren» den Kastwage» der Retchrpost hinein. Di« Schwer verletzte, di« sofort nach d«m Ptllingschen Sanatorium gebracht wurde, oustarb kurz darauf. — Zschopau, 15. Juni. Tot aufg,fuud«u wurde im Walde du hiesige Maur« W., «iu schon »ejahrter Manu. Uebu die Tode»ursache ist bi» etzt nicht, bekannt gewordm. W., der tm Walde Reisig holen wollte, ist vumutltch von einem Baum abgeftürzt und hat sich dabet die tödlichen Verletzun gen zugezogeu. — ZetMtz bei Rochlitz. 15. Juni. Bet der Rlunmühw orrunglückie der 51 Jahr« alt« Zimmer mann und Wtrischast»besttz« Dathe von hier. Auf der Heimfahrt vou Langenau, wo « berufltch tätig war, begriffen, stürzt« «r vumutltch tusolge plötzlich eiug«ttrt«urn Unwohisrtu» vom Rade, wobei er einen Schädelbroch erlitt, au dessen Folg«» er starb. — Leipzig, 15 Juni. Der Nat hat den Stadtverordneten «tu« Vorlage über neu« Steuerer- höhur-g«, zugeheu lassen. Au» ihr ist ersichtlich, daß tm neuen städtisch«» Hau«hallplan insgesamt 185 Millionen Mark un,«deckt bl«tbeu dürft«». Nach dem nun da» Reich die direkt« Besteuerung von Etnkommru und vermögen all«tn für sich tu An spruch genommen hat, steht sich der Rat gezwungen, die Deckung dr» Fehlbeträge» durch «tuen Ausbau d«r bereit» bestehenden Gemeindesteuern zu suchen. G» handelt sich dabet tn erster Liate qm dte Erhöh- uog d« städtischen Karten- und LuftbarkeitSsteueru, sowie der Miet- und Pachtwertsteuu. — Mckchsr« (Bez. Leipzig), 15. Juni. Uus« Ort wird wieder einmal von einer rasstatuteu Spitz, bubenbande hitmgesucht. Ja vergangener Woche wurden tu eiuu Gastwirtschaft viele uud kostbare Lebeu»mttt«l gestohlen. Bei «iuem Landwirt schraub ten dte Dieb« einen 20pferdigen Motor ab, uud da st« d«uselb«u doch nicht gut sorttragru kouut«u, borgt«» st, sich bei dem brtr. GuiSbesttzer etueu Haubwagev, um ih e Beute darauf iu Stch«h«tt zu bringe». Ja derselben Nacht räumten Spitzbuben bei einem Hausbesitzer den Hühaerstall au». — Wermsdorf, 15. Jant. Sonvtag nach mittag entstand tn der 4. Stunde am Ktrcheutrtch tm Wermsdorfer Revier «tu Waldüraad, drr große SaSdehuuug auuahm und 8 Hektar 10 bis 35jäh- rtgeu Ftchteubeftand oeruichttte. Da» Feuer ist durch dte Achtlosigkeit abkocheud« Wanderburscheu entstanden. Da» grsamte Forstprrsonal war bald an der Brandstätte, in den umliegenden Dörfero wohnende Waldarbeiter sowie die Feuerwehren von Mutzschen, Wttm»dorf und Lappa hatten sich zur Hilfeleistung etugefuudeu. Der Schaden wird auf 15—20000 Mark geschätzt. — Radebe«!, 15. Juni. Festgenommen wurden zwei Arbeiter, die tu Paketen mrhr al» 2000 Kerzen nach Dre»ben transportierten, dte von einem Diebstahl in Neusörnewitz herrührten. Dir beiden Einbrecher wurden al» diejenigen bi»her Unbekannten ermittelt, dte in der gleichen Fabrik vor kurzer Zeil mehr al» 5000 Kerzen gestohlen hatten. — Grotze«bat«, 15. Juni. Durch eine Fmer»brunst, die am Sonntag tn der Mittagsstunde m dem Ocre Großthiemig unwett der sächsischen LandeSgreuz«. zum Ausbruch kam, wurdeu nicht w« ntg« wie 18 Wohn- nnd Stallgebäude nud 30 Scheunen infolge ungünstiger Windrichtung binueu kurz« Zeit vom Feuer ergriffe» und bi» auf die UmfaffungSmaueru zerstört. Die Feuerwehren und Gemrtndrspritzen de» gesamten Landbezirke» zwischen Gioßenhatü—Elsterwerda—Ortrand waren zur Be kämpfung aulgerückt. Auch am gestrigen Montag waren dt« W»h en noch mit dem Ablöschen beschäs. t'gt. Da» Feuer war tu der Scheune «in« W twe Häßlich zum Ausbruch gekommen, di« ihr« Wirtschaft vor kurzer Z-it verkauft hatte. Die Uebergabe stand bevor. Große Vorräte au frischem Heu fielen dem Gchadevfku« zum Opfer, dergleichen alle landwirt schaftliche» Maschinen, Etektromotoriu nsw. Da dte Ernte beoorsteht und Baumaterialien nur sehr schwer zu beschaffen find, wird diese» Brauduaglück doppelt schwer empfunden. Die polizeilichen Ermittelungen über dte EatstchuugSursache sind noch nicht zum Abschluß gekommen. MW WWch «m ü. Mi. IX«! für »ov »uld,Kr..Fr,B«s 1b. Selb v. Brief 14. «eld 0 Brief Hollmrd 1408, bv »470,bv 143--.VO »441,40 Brlgiw 324,SS 32ö,35 317,15 317,85 Norweger, 714,30 715 70 ess.so 700,70 DLnemark es«,so S88,20 «IS 30 S7O,7O Schweden SS»,10 8»0,»0 SS»,10 870,90 Finnland 1S4/0 1Sb,20 »89,80 »90,20 Italien 2L8,S5 228,75 223,25 223,75 London IW. St. »so,so »S070 157,t0 »58,20 «ewyork 1 Doll. 40.8»'/, 40,92»/, 40 20 40,30 Part» 30»,70 3l0,S0 303,2» 303,kO Schweiz 73»,2S 740,75 72»,25 730,75 Spanten «es,so S70,7O SSS.80 «88,20 Men, alt Dt. Oesterreich 27,0«'»/, 27,15'/, 27,0»»/, 27,15'/, Prag 88 »5 88,35 87,»0 88,10 Budapest 22,22 22,28 21,97 22,03 Letzte Drahtnachrichten. Berlin, 16. Juni. Zu der Erklärung de» Vorsitzenden der demokratischen Partei, iu welcher dte Bereitschaft drr letzteren eikiä.t wird, an der Bildung eine» Kabinett» teilzunrhmen ohne vorherig« Bildung «in« Partetkoalttion, sagt der „vorwärts": Die Erklärung ist nicht ablehnend, aber aurwetcheud. Dte Frag« d« RegterungSbil düng tst durch st« nicht oi«l weiter gekommen. Mau erhofft vom heutigen Tag» eine Kläcuu;. Dte „Voss Ztg." meint, daß der Erklärung ohne Zweifel die weiteste» Kreis« zustimm«» würden. St« stellt sich auf den «inztg richtigen Standpunkt, daß «S Sache de» vom Retchlprästd.'üten beruf-neu Reichs, kauzler» sein müsse, aus Grund «in«» sachlichen Pro gramme» stch die geeigneten Mitarbeiter zu suchen Dem „Lokalauz." zufolge hat sich die Lage etwa» geklärt. Zu der Erklärung Dr. Petersen» wird diesem Blatte von angeblich hervorragender oolk» parteilich« Seite mitgeteilt, daß, wa» Pitersen aut, süh-e, von der deutschen BolkSprrtei schon zu Beginn der Krist» gefordert wurde. Wenn man dte Er- klärung lese, habe mau die Empfiadaug, drß auf die RetchSkanz «schäft Schiffer» hiugearbettet werd». Dte deutsch« BotkSpart«t küaue unter keinen Um ständen dulden, daß die kleinste Partei tm Reichs tage Len Kanzler stelle. Mit der Person Fehren bach sei dte deutsche Volkspariei einoerstauden. Eine »wischen Herrn Trimborn aus dessen Veranlassung mit führenden Persönlichkeiten de» deutschaatioualeu SollSpartet gestern abend stattgehabte Unterhaltung hatte, wie dte „Kreuzztg." schreibt, lediglich orien tierenden Charakter. Die Aussprache de» Zentrum», welche gestern vormittag stattfaud, wurd« der „Ger mauta" zusolge noch nicht beenbtgt, st- soll heute fortgesetzt werden. Da» ZentrumSblatt meint, all S sei noch vollkommen in der Schwebe. Auch dt« deutsche Volkspartei hätte den versuch machen köa- neu, welchem sich jetzt Herr Trimborn unterziehe, eine Regierung ohue Sozialdemokraten zusammen zu bringen. Man müsse sogar sagen, sie wär« dte nächste dazu gewesen. Nur da» Zentrum mache von dem Parteiegotlmu» d«r Stunde wird« «tue rühm- ltch- AaSnahm« Hrrr Trimborn «fülle ein« Pflicht welche in'erster Ltnt« d« siegreich«» Opposition aal der Rechten hätte auferlegt werden müsse». Kopenhagen, 16. Juni. Nach «ine« Tete- grawm au« Helstagfor» wurde« am Sonnabend m Dorpat die finnisch-rosstschen Frt«- ben»oerhandluage» eingelettet. Kopenhagen, 16. Juni. Wie „BerltugSk Tidende" meldet, tst di, Berufung de» schwrdtschrn Gesandten iu Helstagfor» zur vertchterstaltuug »ich Stockholm nur al» Zeichen dafür aufzufaffeu, daß dt« schwedische Regternug der fiaütsch«a Negierung ihr« Auffassung üb« dt« Lag« zu «kennen g«be» will. Dt« Stimmung in etag«wkihtru Kreise» Stockholm» und auf deu Aland» Jasela ist sehr erust. W-tter« 420 Manu feldmäßig ausgerüste ter finnischer Tcuppru werden in den nächsten Ta gen erwartet. Part», 16. Juni. Nach ein« Prioatmelduug d«S „Tempi" au» Konstantinopel sollen vier Anhänger von Mustafa K««al Pascha, dt« Urheber etm» Komplotte» gegen den Großwestr, auf dem freien Platze vor Lem Krieg» Ministerium gehängt wordeu sein. Part», 16. Juni. Nach einer Haoa» Mel- düng au» Bangkok tst der Erbprinz von Stam an deu Folg«« ein« LnugenevtzÜaduug in Singapur, gestorben. Part», 16. Juni. Nach einer Hava»-Mel- düng au» Athen hat dte griechisch« Regierung dt« vorzeitig, Einziehung der Jahre»klasse 1921 ungeordnet. M Wer des Misten Roman von ErnstG « orgy. Nl (Nachdiack verboteobW Frau Meinhard und Egon lasen den Bries durch. „Sehr vernünftig. Klingt ganz harmlos,' lobte Egon, „nun weiß sie wenigstens, daß ein« Person in der Familie zu ihr steht. Und woran uns am meisten liegt, wir haben eine Verbin dung mit ihr, behalten sie im Auoe und können, wenn es notmt, durch Susanne helfend ein- springen. Ich werde deinen Bries selbst durch die Rohrpost an sie vesördern. Dann empfängt sie ihn noch heute. Bei Trudes jetziger Berfas- ;ung, ist es nicht ausgeschlossen, daß sie wieder die Wohnung wechselt, damit wir nickit ihr, Adresse kennen." Die Mutter hatte die Hände gefaltet und blickte grtihelind in den Schötz. „Wir müssen Barer den Plan mitteilen damit er richtig antwortet, wenn er gefragt wird! — Aber ich hab« doch meine Bedenken!" „Und die wären?" „Es mutz doch sehr bald aufsallen, datz Ger trud uns keine Briese schreibt und nicht einmal Kauengrütze sendet. Sie seufzte. Auch Egon tat einen schweren Atemzug: „Das habe ich mir auch schon gesagt, liebe Mutter. Aber wir können eben nichts weiter tun, als di« Harmlosen spielen. Die Menschen sind nicht so dumm, wie wir meistens annehmen; aber di, gnterzogencn sind wvnigstenrs f^invihlliger, als wir meinen. Denkt ibr denn, unser Bekannten kreis hat nicht längst in diesen fünf Wochen Lnme gerochen, wie es hier im Hause steht, und datz etwas „faul im Staate Dänemark ist ' Patzt auf, sehr bald wird keiner mehr eine Frag« nach Gertrud tun. Nur seid klug und zieht euch nicht zurück wie Schuldige, die etwas zu ge stehen haben." „Bravo, das predige ich Mutter immer," wars Susanne ein. „Egon hat ganz recht. In du aller letzten Ieit haben sich wirklich nur noch die Ver wandten nach Trude erkundigt. Die Fernstsehen den fragten nicht mehr nach ihr. Und Erna Elckinghauser hat Tante Adele erzählt, sie habe aus sicherer Quelle erfahren, datz Fräulein Mein- mnd ganz plötzlich in ein Sanatorium gebracht werden mutzte." „Ktat'ch und Tratsch um unseren Namen: Ge rade das, was mir und Baler am allermeisten ocruatzt ist!" „Wir wollen froh sein, wenn es dabei bleibt," murmelte Egon. Atle drei verstummten, denn im Gange wurd« es lebhaft. Der Hausherr kam zu Tisch. „Die Herrsämslen sind im Wohnzimmer, Erzellenz," honen sie das Mädchen drautzen sagen, das ihm beim Ablegen half. Der Präsident begab sich in sein Arbeitszim mer, uiu die Aktenmappe in den Schreibtisch zu verwahren. Dann ging er nach dem Speisezim mer, wo ihm die Seinen bereits entgegentraten. Fünftes Kapitel. Der Bruder war verschwunden. Gertrud mutzte wohl oder übel ihrer Vermieterin noch ver schiedene Fragen beantworten, die neugierig zu ihr in das Stübchen kam. „Allo fo'n vornehmen Offizier Haven Sie zum Bruder," meinte sie, mit den Augen schnell den geöffneten Koffer durchforschend „Ich kenne mir aus Ich habe immer zu mein' Mann gesagt: „Du, Hermann," hab' ich gesagt, „unser neues Fräulein, die is was ganz Feines, da kann mir keiner ein X für ein U machen." Und Hermann versteht doch auch was von sein' Gewerbe. Der steht doch auch, datz all Ihre Sachen Schneider arbeit sind! — Und was Ihre Koffer und Ihre Handtasche is, sowas sieht inan dock» auch nur bei Hobe Herrschaften " „Soso — ja — ja," war die einsilbige Ant wort der jungen, ohnehin überreizten Dame. „Ins ganze Haus zerbrechen se sich die Köpfe, warum Sie woll hier sind, Fräulein," fuhr Frau Flübbe fort. „Na nu wo der schöne Leutnant per war, wer'n se schon sich die Münder fusselig eben. Aber wenn sie, und da sollten sie mich nur kommen. „Es kann sich doch auch woll 'ne eine Dame mit ihren Familienanhang verkra chen," werde ich ihnen sagen. „Und was meine Mieterin is, die is hochanständig, und der schnei»
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