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Amtsblatt für lit ml le» Staltrat M H»he»stti«'8rnfttiil Orga« aller Gemeindeverwaltungen der umliegende« Ortschaften. Anzeiger ^für Hohenftein-Srnslthal mit Hättengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Herm-das--' Bernsdorf, RÜSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Reichenbach, LangenchurSdorf, Talle»- berg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach^ Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf. Nr. 100 Sonnabend, 1. Mai 1920 70. Jahrg. Der Hypothekenbrief, der über die auf vl, 12S8 de» Grundbuchs für Oberlungwitz in Abt. Hl unter No. 2 und 6 auf den Namrn de» Privatmanns Herma«« Louis Fränzel in Grü«« etngrtrageue oerzin«ltche Forderung von 2000 Mk. — Psg. ausgestellt ist, ist durch das am 28. Ap:tl 1920 verkündete Ausschluß artet! für kcafilo« erklärt worden. Hohensteiu-Grustttzal, den 29. April 1920. La» Amtsgericht. Am 1. Mat bleibt da» Rat- und Reinhardhaus geschloffen. Nur da« Standes-, Ledeusmittelamt und die Wache sind zur E ledtguug bringender Arbeite« vormittag« von 11 bi« 12 Uhr geöffnet. Der Stadtrat. Da« Standesamt befindet sich vom 1. Mat 1920 ab im Retohardhau», Obergeschoß, Zimmer Nr. 6. Der Stadtrat. Der städtische Erdkeller soll teilweise geräumt werden. Zu diesem IKnitlllir IIUlli Zwecktw rdmsämtlicheWochenkartoffelkarte«in nächst b nder chGUtzbVUbeb Vvbbtöws» Reihenfolge im G^dkeller an der Golobachftraße doll beliefert. U« wird jedem Giuwohner dringend empfohlen, von dieser Gelegruhrit Gebrauch zu machen. Zur Ber- meiduug voa Andrang und zur Ermöglichung eine« geordneten Verkauf« müff-n di» oorgeschrtebenrn Zeiten unbedingt pünktlich eingehalten werden. Personen, die nicht zur festgesetzten Zett erscheinen, müssen zurückgewtesen werden. «0«tagt 8-9: 4701—4770, 9—10: 4771—4840, 10—11: 4841-4920, 11-12: 4921 bi« 5000, 2-S: 1—100, S—4: 101-200, 4-5: 201—330. Dtettstagt 8—9: 331-400, 9—10: 401—470, 10—11: 471—840, 11—12: 541-010, 2-3: «11-680, 3-4: 681—750, 4—5: 751—820. Mittwocht 8-9: 821—890, 9—lOr 891—960, 10-11: 961—1030, 11—12: 1031 bi« 1100, 2-3: 1101-1170, 3-4: 1171—1240, 4-5: 1241-13t0. Do««erstagt 8—9: 1311—1380, 9—10: 1381—1450, 10-11: 1451—1520, 11-12: 1521-1590, 2—3: 1591-1660, 3—4: 1661—1730. 4—5: 1731—1800. Krritagt 8—9: 1801—1870, 9—10: 1871-1940, 10—11: 1941-2010, 11—12: 2011 bis 2100, 2—3: 2101—2200, 3—4: 2201—2300, 4—5: 2301—2400. So««ab»«dt 8-9: 2401-2750, 9—10: 2751—2850, 10-11: 2851—2950, 11-12: 2951—3000. Hohrustei« «r«ftthal, den 30. April 1920. Das stLdt. Lebmsmittelamt. »usla«dsb«tter, jede Person 50 x 1.60 Mk. 3341-3700, 5601—5850: Horm La«veier, 1« 2 Pers. 1 Stück, 1,20 Mk. 2946-3010, 5286-5340: Egerland, vreitestraß»; Hübnerhilter haben keinen Anspruchs Vordrucke w»d«n den Verrieben rechtzeitig zu^est-Ht. Die aukgefüllten Vordrucke find ab 4. Mat d. I. ß«r Abh»l««g bereit -U hatte«. Dre Erläuterungen auf der Rückseite der Verdrucke stab bei der Zählung genau zu beachten. Auf den ZSHlblättern an der frei:» Stelle zwischen 1 und H — wo früher die Angaben Über die Krteg«gefangenrn ihren Platz hatten — stad noch einzutrageur a) Zahl der Schwerbeschädigten, da« find Personen, die wegen einer Dleustbeschädtgung ein« Mtl tärreyte von 50 '/, oder mehr der Bollrente beziehen. (R-tch«verordnung oo» 9. 1. 1919 § 8 Sette 28 N-S.-Vl) b) Zahl der Leichtbeschädigten, da« find Personen, die weniger al« 50 der MilttSroollrente beziehen. Dies« Zahlen müssen daun in den recht« davon einzuiragenden Zahlen („männliche", weib liche", .zulammev") mit aufgeuommen werden. Etwaige Auskstufte werbe« i« Zimmer 4 des Rathauses erteilt. I««s« Für die Pferdebefitz», die nicht Landwirte find, ist ein Posten Kleie eingegangen. Die vezug«scheine hierzu stad ab Mo«taD, de« S. Mat d. I. im Rathau« — Zimmer Nr. 7 — zu entnehmen, wo gleichzeitig die Bezahl«»- der Kleie erfolgt. Auf 1 Pferd kommt 1 Zentner. 1 Zentner kostet 19 Mark. Die Klei« ist tu der Uhlix-Mühle in Hermsdorf zu holen. KM«, ler S«WttlieftMt. «ad Dteustag, de« 4. Mai d. A mit je 50 Pfund. Der Z-ntner kostet 35 Mk. D:e Vs- lreferung geschieht in naqstrhender R-'heufolge: Moatag, de« 3. Mat OttSl. Nr. 301—400. Borm, von 8—9 Uür OrtH-Nr. 301—815, 9—10: 316—330. 10-11: 33l—345, 11—12: 346 bis 360, nachm. 2—3 Uhr 361—380, 3—4 : 381—400. Dte«stag, de« 4. Mai OrtSl.-Nr. 401—500. Vorm, von 8-9 Uvr Orttl.-Nr. 401—415, 9—10: 416-480. 10—11: 431—445, 11—12: 446 bi« 460, 2—3: 461—480, 3—4: 481—500. — Die Zetten müssen streng eingehalten werden. Oberlungwitz, am 30. April 1920. De» Gemeiude-Aetteste. SM UW M SK Di« Gegensätze und Meinungsverschiedenheit len, die auf der Konferenz van San Nemo zwischen Mulerand und Nitti—Lloyd George ausgetragen wurden, die dann durch die gemeinsame Erklärung der Alliierten vertuscht werden sollten, werden setzt in der Presse der Entente weitergesponnen. Ist der Ton auch etwas freundschaftlicher geworden, so gehen doch die Meinungen über die Bedeutung der Konferenz von Spa auseinander. Die Ausfassung Nittis ist von selbst gegeben, durch seine europäische Versöhnungspolitik, in der die Romreise des deutschösterreichischen Staatskanzlers von San Nemo die ersten, für ihn immerhin ermutigenden Etappen waren. Ihm folgt die italienisä^e Presse, die in scharfer Opposition steht zur französischen Politik gegenüber Deutschland, die in der Welt politik Englands und Frankreichs eigensüchtiger Gefolgschaft im Orient und im Mittelmeer eine schwere Beeinträchtigung der italienischen Jmer- essen sieht. Für England hat Lloyd George das Stichwort gegeben. Lloyd George erklärte englischen PresseleHen neuerdings, das; die Alli ierten zwar fest entschlossen seien, das; in Spa von Deutschland der ehrliche Versuch verlangt werde, die militärischen, wirtschaftlichen und finanziellen Klauseln zu erfüllen, aber man werd» verständig sein. Er Hosse, das; die Verhandlungen in Spa ebenso fruchtbare und gute Ergebnisse ausweisen würden, wie die von San Remo. Soweit wir sehen, bewege» sich die Darstellun gen der englischen Presse durchaus in diesem Nahm«». Auch die Northclisspresse, die ja Lloyd Georg« durchaus nicht freundlich gesinnt ist, weif;, das; in San Nemo englische Weltpclitik gemacht wurde und vermeidet es, Lloyd Georges Pro- sramm von Spa zu kritisieren. Es herrscht Ein mütigkeit darüber, dass mit der Festsetzung einer Entschädigungssumme ein ernsthafter Schritt zur Gesundung getan wird. „Daily Lhronicle", das Blatt Lloyd Georges, läßt davei den Gedanken durchschimmern, daß auch die finanziellen Ver einbarungen, die im Mai in Spa getroffen wer den sollen, keinen endgültigen Zustand schassen werden. Das Blatt deutet die Möglichkeit von Korrekturen nach oben oder unten an, die sich in späterer Zukunst aus der wirtschaftlichen Lei- stungsfähigkei. Deutschlands von selbst ergeben mühten. „Daily News" und „Manchester Guar dian" begrüßen gleichfalls die in San Nemo er- zielte Entspannung. Man mutz also seststellen, daß Lloyd George in diesem Falle wieder ein mal ein» tragfähig« politische Meinung Himer sich hat, di« ihn in der Fortführung der in San Nemo eingeschlagenen Poliik unterstützen wild. Viel bunter liegen die Dinge in Frank reich. Die Negierungspresse feiert zwar noch unentwegt den Sieg von San Nemo. Um so eindeutiger weist die französisch« Arbeiterpresse, „Populaire" und „Humanitee" auf die grundsifi;- lich« Bedeutung der Abmachungen von San Remo hin, die einen Bruch mit der Methode Clemen- nau b«d»«ten, „Humanste«", di« trotz ihrer Par ¬ teirichtung als Arbeiterblatt die politischen Son- derinteressen Frankreichs nie vergißt, schreibt: „Lloyd George und Nitti, die Sieger, haben den Takt besessen, ihrem Partner Wortröftungen zu geben, aus denen er parlamentarischen Nutzen ziehen kann. Die ganze achtzehn Monate lang verfolgte Taftik der interalliierten Diplomatie fei diskret umgestoßen worden, besonders aber die Taktik Clemenceaus. Früher habe man zu Deutschland gesagt: Schreib« und rede nicht. Heute sage man zu ihm: Rede, aber schreibe nicht. In Wirtlichkeit nehme man die Revision des Vertrages von Versailles in An ariff, weil man sie als unanwendbar an- sehe." Wie die Gleichberechtigung ausfieht. Der erste Havasbericht über das Programm der Alliiertenkonserenz in Spa, zu der Deutsch land eingeladen wird, ist am Mittwoch nachmit tag ausgegeben worden. Darnach wurde auf die Tagesordnung in Spa gesetzt: Die Wiederher stellung der französischen Sicherungen für die Bezahlung Deutschlands an die Entente und die Frage de r-deutschen Wehr macht. Der Havasbericht bestätigt, daß Deutsch lands Vertreter nicht den Beratungen und Be schlüssen der Alliiev en beiwohnen werden Das Programm von Spa. Reichskanzler Hermann Müller wird am 25 Mai in Spa zunächst mit den drei Minister präsidenten der Alliierten Lloyd George, Mille rand und Nitti konferieren. Man wird zuerst die zur Verhandlung stehenden Fragen in großen Umrissen festlegen und erst dann werden die Ressortminister und die gleichfalls anwesenden Kommissionen die Einzelheiten dieser Fragen ver arbeiten. Es verlautet aber bereits, daß in Spa lediglich die großen Gesichtspunkte beraten werden sollen, während man die Em- zeiberatungen auf später« Zeit zu verschieben ge denkt. Die b>s ins kleinste gehenden Verhandlun gen über diese Einzelheiten werden deshalb, da sie längere Zeit in Anspruch nehmen werden, noch nicht in Spa, sondern zu einem späteren Zeit- mnkt an einem anderen noch zu bestimmenden Orte erörtert werden. Deutsch-sranzös. Wirtschaftsbesprechungen. Die Neichsregierung hat in Paris angeregt, anläßlich der demnächstigen Besprechung über Ein- und Ausfuhrverbote noch eine allgemeine Aus- tproche über die deutsch-französischen Wirtschaftsbeziehungen zwischen hervorragenden beiderseitigen Sachverständigen stattfinden zu lassen. Der französische Minister präsident ist bereitwillig auf diesen Vorschlag ein- gegangen, indem er betonte, daß auch er auf die Wiederaufnahme der wivtschaftlichen Beziehun gen zwischen den beiden Ländern großen Wert lege. Der Zeitpunkt der Besprechungen werde ehestens festgelegt, und ebenso sollen die Sachver ständigen in Bälde bestimmt werden, die Deutsch, land zu vertreten haben werden. Amerikanische Kredite auf die Ent schädigungssumme? Nach einem Telegramm der Pressewarte des Auswärtigen Amtes ist ein Syndikat amerikani scher Bankiers bereit, Deutschland die ganze Summe seiner Kriegsschuld zu leihen, sobald die Alliierten den endgültigen Betrag festgesetzt haben. Man wird gut tun, diese Meldung mit äußer ster Vorsicht auszunehmen. Wenn das Dollar land zu so „uneigennützigen" Maßnahmen bereit ist, so dürfte der Hintergedanke nicht von der Hand zu weisen sein, Deutschland finanziell voll kommen von Amerika abhängig zu machen. MWe MW MellWk«. Die Koalitionsregierung in Sachsen bleibt Am gestrigen Donnerstag fanden in Dres den die von uns angekündigten Verhand lungen Zwischen der mehrheitssozialdemokrati- schen und der demokratischen Fraktion in der säch sischen Volkskammer statt wegen der Regierungs« Umbildung, die infolge des Rücktritts des bis herigen Ministerpräsidenten Dr. Eradnauer not wendig geworden ist. Die sozialdemokratische Fraktion schlug in Uebereinstimmung mic der Landeskonferenz in Meißen Stadtrat Buck in Dresden, dem früheren Kultusminister, zum Mini sterpräsidenten vor. In der gemeinsamen Sitzung beider Fraktionen, in der auch die politische Lage eingehend besprochen wurde, be'chloß man, im Interesse des Landes an der bisherigen Koalition umer voller Wahrung der pro grammatischen Selbständigkeit beider Fraktionen festzuhalten und der Kandidatur des Herrn Buck als Ministerpräsidenten zuzustimmen. Ueber die von ihm einzuschlagende Politik, über deren Grundlage Uebersinstimmung erzielt wurde, wird sich Herr Buck nach vollzogener Wahl in der Volkskammer aussprechen. Der neue Minister -es Annern Otto Kühn ist am 30. April 1871 in Rochlitz geboren. Von Berus ist er Zigarrenarbeiter. Er kam früh nach Dresden und gehört dem dortigen Stadtverord- neicnkollegium seit 1907 an. Nach der Revolu tion wurde er dem Polizeipräsidenten beige geben. 1919 wurde er in die Volkskammer ge wählt. Seit viesen Jahren ist er Parteisekretär. Irgend ein« besondere Rolle hat er nicht gespielt und wird er wohl auch kaum jemals spielen. Die säckfischen Staatsbeamten gegen die mißbräuchliche Demokratisierung . -er Verwaltung. , In einer aus allen Teilen des Landes stark besuchten Versammlung in Dresden nahm die Vereinigung sächsischer höherer Staatsbeamten Stellung zu der Frage, die das neue soziali stisch« Schlagwort von der D e m v k r a t i f i c- rung der Verwaltung in den Vorder-' grund der politiWn Betrachtungen gerückt hat. In sachlich gehaltenen, aber sehr bestimmen Aus führungen aller Redner kam zum Ausdruck, daß die Beamtenschaft, aufmerksam den Mißbrauch verfolge, der mit dem Won« „Demokratisierung der Verwaltung" getrieben werde. Immer mehr werde es üblich, es als politisches Schlagwort «» benutzen, um dahinter den Wunsch zu verberge». ParteipolMer ohne fachliche Vorbildung in Be amtenstellen unterzubringen. Zunächst richtete» sich die Wünsche aus leitende Stellen der inner» Verwaltung. Völlig verkannt werde dabei dar Maß an Fachwissen und verwaltungstechnischem Können, das zur Ausfüllung derartiger Stellun- gen und zur sachgemäßen Bearbeitung der ver- schiedenamgen Aufgaben nötig sei. Verkannt werde ebenso die zersetzende Wirkung, die ein derartiger Verfahren bei der Besetzung von Beamtenstelle» auf die Leistungsfähigkeit des Beamtenapparater und die Heranbildung seines Nachwuchses habe» müsse. In der Forderung einer Demokratie au, solchem Wege komme ein unberechtigter Mißtrauen gegen die Beamtenschaft zum Ausdruck. Mit Entrüstung nahm die Versamm- lung Kenntnis von Beschuldigungen und Be schimpsungen durch Angehörige einer der jetzigen Mehrheilsparteien, wie sie sich in einer der Zei tungen dieser Partei wiedergegeben finden. Unte» der einhelligen Zustimmung der versammelten Beamtenschaft wurde erklärt, daß derartige An» griffe die Beamtenschaft sehr bald zwingen könn ten, aus der schweigenden Zurückhaltung heraus» zutreten. Die Beamtenschaft sei darauf gefaßt und stelle fest, daß es auch sür ihre Ge duld eine Grenze gebe. Schließlich wurde ein Ausschuß gewählt und die Forderung ausgestellt, daß. die Negierung diesen Ausschuß in den einschlägigen Fragen zur Mitwirkung her anziehe. W END KsLMMlL H»tzeaftei«rE*«stt-al, 30. April 1920. Wstterv»ea«ss«se für m-»s««r Kühl, hriter, vorwiegend trocken, westlich« Winde. Lemperat«» «m LV. April r Minimum -s-41, 12 Nhr -^9,3, Martmum 4-10,0. — * Das st ä d l. Levens mittelamt schreibt uns: Die schon seit langer Zeit bestellt«» Frühsaatkartofseln sind auf wieder holte Vorstellung endlich im Kartosselkeller ein getroffen. Feldbesitzer und Kleinbauern, dem» Frühlaatkartoffeln noch nicht haben zugeieiltwer den können, können einen Bezugsschein für Früh, saotkartoffeln im städt. Lebensmittelamt erhalten. die "Ute, ksntverjün^ende 2uckoob-Oeme, neben ^nolrook-Llite-Lreme da-, veitsus lZcsta lür Qesickt und Hände!