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ErmStz verordn««, der Landet fleischst, ll» vo« L. 2. wird der Kletutzandelspreis für VfstdeUolfch je Pfund um 10 Pfq, also aus Lkudeubralslktsch und Leber 2.80 ML, Wurst 2 S0 ML nutz MtEfleisch 2— ML "höht. ' Nc. 114». 1-1. vetirkAverha«- Glaucha«, den 6. April 1S20. Kreiherr ». » « l », «ml«hauptma»p. A«e»tk. Hafermehl für Kinder bi» 4 Jahre, jeve« Kind »/, Psd. VO Pf»,. LtbenlmtteO karte 0. Nr. 1—600r Weber, Dr«»do«r Strvß«, 2001—2609: «mil Uhlig, SchubeUstroße. L« ist abtuschnetdeu Marke H von der roten ur.d Mark« XIX »oa der grauen Karte. Zuteilung für Mütter, jede Person V, Pfd. 1.8S ML Lkb-u«mttt»Harte ä. Nr. I b!« 600, 2001—2600: Bohne, Ehemnttzer Straße. Es ist abzuschnetdeu Marke 2 L^oon der »eißen Kart«. Erbfe«, jede Prrson 200 x 2 ML 1—200: Lorerz, Hüttengrund, 201-400: Bläser, Schützenstr., 401—860: Meus'l, vi«marckftr., 861—1400: «enter, vt«marckstr., 1401—1V20: Uhlig, Schudertstr., 1S21-2250: W-nter, Karlstr., 2251—2945: Rother Ltmbach r Str., 2946—3275: Weichelt, Aklteustr, 3276—3700: Türschmann, Akiienstraß«, 4001—6850: Konsum Pereta. Ja den »orstehevd z ig,1«tl1,n Geschäften erhalten ans Marke U 3 der Lebenlmittelkarte Mütter gleichzeitig 200 g Gcbsea. Strompreisauderung. Für Monat Mürz betragen di« Kohlenkosteu für Licht 1.20 ML und für Kraft 85 Pfg. pro 1 K. W.-Std, sodaß also für Monat Mürz folgende Strompreise berechnet werden müfs-u: für Sicht 80 -s- 1,20 ---- ML 2 — pro 1 K. W Std., für Kraft 36 -j- 0,84 -- ML 1.20 pro 1 K-W.-Std. Hohr«stet« Gr«stth«l, den 8. April 1V20. Der Etadtrat Für di« Ga«- und ElektrijitätS-Verwallung wird eine flotre Waschinenlchreweriu lohtkMsAßtllsMtl! gesuchL Stenographiekundig« beoo'zugt. Gesuche find bi» 1i. April bet «uler-eichnetem Stadlra» einzureichen. Hohe«ftet« Ernstthal, am s. «p tl 1920. Der Etadtrat. Arbeiterwehr. EalMtag, de« ll. April, vormittag« v Uhr im .Gchützeuhaut* Appell ohne Waffe«. Erscheinen aller unbedingt notwendig, vom Aktionsausschuß Kompagnie-Führer «.Meter. W. Reinhold. Die Anmeldungen der Neulinge zur Gewerbe-, Meb- und Mirkschule staden Eo««tag, de« ll. April oorm. 11—12 Uhr im mittlere« «ebüude brr Altstädte» Ech«le« statt. Da« Entlastungizrugni» der Volksschule ist mitzubringev. Hohenstein Ernstthal, am v. April 1V20. Die Echulleitnng. Oberlehrer Jähnig. Schulautnahme OderUmgmttz der Neulinge der oberen Schule früh 10 Uhr, Zimmer 2, , „ , unteren „ nachm. 2 „ „ 14 der FortbildungSschüler: A E « I im Fortbildungrschulgebäude, Z'mmrr 1. ") « Mädchen « I Die Schulleiter. Fürsorge^ögliuge für -te Kaudmirtschast. Um dem vrbeitermaugrl in der Landwirtschaft abzuhelfen, sollen AürforgezägliNge in lavdwlrtschaftichen Betrieben untergebracht werden. T« handelt sich um 10 bi« 14jährige schul pflichtige Knaben. Diejenigen landwi.tschastlichm Familien, die sich für einen derartigen Knaben ivteressteren, «ollen dies umgehend und spätesten« bi« 14. April d. I., nachmittag 4 Uhr im Rathan« — Z mmer Nr. 8 — melden. vderl««gwttz, am 9. April 1920. Der Vemei«de-Aeltefte. fischen Truppen werden von der Kommend ude- Hörde Tagessolde von 35 bezw. 50 Mark aus- Stahlt. Weitere Besetzungeu? Der „Matin" berichtet, daß der jetzigen Be setzung weitere folgen werden, und nennt als nächst zu besetzende Stadt Aschaffenburg. Dem „Echo de Paris" zufolge soll die Be setzung der Stadt Frankfurt vorläufig drei Monate dauern Die Auflösung -er Einwohnerwehren (Drahtnachricht des »Hohenstein-Ernstthaler Tageblattes') Berlin, 9. April. Der Reichsminister des Innern hat den deutschen Landesregierungen di« N o t e des Generals Rollet über die E i n- woh verwehren mitgeteilt und hinzugefügt, die Neichsregierung werde von Gegenvorstellun gen ab'ehen und die Regierungen der Länder ersuchen, die Ausführung des Verlangens als bald in die Wege zu leiten. Es werde anheim gegeben, dort, wo ein genügender Schutz nicht gegeben sei, gleichzeitig für einen Ersatz durch eine anderweitige Schutzorganifation zu sorgen, wobei jeder Anschein vermieden werden mutz, welcher auf Verletzung der in dem Schreiben des Generals Rollet angeführten Bestimmungen des Friedensvertrages schließen lassen könnte. Sie La«e im Mnevler. Bevorstehende Räumung des Ruhrgebiets Vom Gewerkschaftsbund geht dem „Vorwärts" folgend« Erklärung zu: Bei den gestrigen Ver handlungen der Vertreter der Arbeiterorganisation »en mit der Neichsregierung ergab sich folgendes: Di« Reichsregierung erklärt, daß die Truppen, wenn irgend möglich, in den n ä ch st « n lagen aus dem ganzen Ruhrrevier zurück- gezogen werden. Der Reichswehrminister bat angeordnet, daß der Vormarsch südlich der Ruhr nicht erfolgen dürfe. Die gleiche Anordnung hat Severing getroffen. Seitens der Regierung ist bereits angeordnet, daß die Zeitfreiwilligen-For- mationen in Deutschland sofort ausgelöst werden sollen, desgleichen die Einwohnerwehren. Die Ortswehren sollen nach den von den Arbeiter organisationen gemachten Vorschlägen eingerich tet werden Die Säuberuugsaktioa -er Reichswehr. Bis Mittwoch früh waren von Truppen des Reichswehrkcmmandos Münster im Ruhr revier 212 bewaffnete Plünderer festgenommen worden. Sie sind dem Reichskommissar zur wei teren Verfügung überstellt. In Oberhausen ist nach vorläufigen Schätzungen durch die Stadt gemeinde bei den zweitägigen Plünderungen ein Schaden von fast vier Millionen Mark verursacht worden. In Essen dürste sich der Schaden auf das Doppelte belaufen. In R e ck ll i n g- Hausen wurde am Mittwoch abend noch erbit tert gekämpft. Die Entscheidung der Kämpfe dürfte, der „Herner Ztg." zufolge, erst in den letz ten Tagen der Woche fallen, da die Rote Armee den gesamten Artilleriepark — man spricht von 30 bis 45 Geschützen — rückwärts in Sicherheit bringt. In Bochum ist der Streik der Eisen bahner beendet. Der Verkehr nach allen Richtun gen ist wieder ausgenommen. Die Forderungen der Eisenbahner sind restlos erfüllt. In der Be völkerung des Industriebezit les wird das Ver halten der Regierung und des Reichskomissars Severing, die so lange untätig zusahen, wie die Note Arme« im Jndustriebezirke hauste und rie sige Werte vernichtete, scharf kritisiert Auf dem Drahtwege erfahren wir hierzu noch: Berlin, 9. April. Die Säuberung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes von den aufrührerischen Banden vollzieht sich, wie laut „Deutscher Allgemeiner Zeitung" der Zivil- kommissar Thielemann in Düsseldorf mitteilt, programmäßig ohne ernstere Schwierigkeiten, eben so nach Mitteilung des Vertreters der Reichsregie- :ung die W a f f e n a b g a b e. Düsseldorf wird einstweilen von Neichswehrtruppen nicht be setz: werden, da hier Ruhe und Ordnung ge wahrt wird. Die Ermittelungen des Standge richts in Duisburg ergaben, daß sich tat sächlich zahlreiche Ausländer bei den roten Trup pen befanden. Im ganzen wurden durch die im Ruhrgebiet gebildeten Standgerichte 10 Notgardi sten zum Tode verurteilt. Es wurden jedoch nur zwei Urteile vollstreckt, da ein Telegramm von der Negierung eintraf, die Urteile nicht auszu führen. Die wahre Truppenstärke im Ruhrgebiet. (Drahtnachricht deS „Hohenstein-Ernstthal-r Tageblattes'') Berlin, 9. April. Wie von amtlicher Seite gegenüber dem französischen Funkspruch lLgon an Alle vom 6. April abends mitgeteilt I wird, ist es unwahr, daß 1 50000 Mann Ideu 1 sche Truppen im Ruhrgebiet operier- ten. Am 5. April haben dort vielmehr 43 800 Mann, davon 15 000 Mann innerhalb der durch den Friedensvertrag festgesetzten neutralen Zone, operiert. Bei den Aufständischen handelt es sici um militärisch organisierte, modern ausgerüstete Kampftruppen von mindestens 30 000 Mann Ge samtstärke. Es ist unwahr, wenn der Funk- spiuch behauptet, daß die Aufständischen beim ersten Angriff davonlausen würden. Vielmehr haben hartnäckige und bill ige Kämpfe stattgefun den. Die bisherigen Verluste der Reichswehr, etwa 200 Tote und mehrere hundert Verwundete, sprechen eine andere Sprache. Bewußte Unwahr- oeit und Verleumdung der deutschen Wehrmacht ist die Angabe des Funkspruches, daß die Negie rung in der Verwendung ihrer Kampfmittel giansam und rücksichtslos gegen die Bevölkerung vorgegangen sei Einberufung dec Nationalversammlung Dir Nationalversammlung ist vom Präsiden ten Fehrenbach auf M o n t a g, den 12. April, cinberu'en worden zur Entgegennahme einer Regierungserklärung über die Aktion im Ruhrgebiet und den französischen Einmarsch in deni Maingau. Die Parteien werden eine gemeinsame Entschließung annehmen, die den franzö sischen Vormarsch als Frvedensbruch kennzeichnet und an den Völkerbund einen Appell richtet Die Aussprache dürfte sehr lebhaft werden, da die Parteiführer, wie wir hören, auf dem Stand punkt stehen, daß die französische Politik es Deutschland unmöglich mache, seinen Wiederauf bau zu vollziehen und die Verpflichtungen aus deni Friedensvertrag zu erfüllen. Die Negierung wird der Entente sofortige Abänderungen des Friedensvertrages über die Behandlung der neutralen Zone Vorschlägen. Der Schadensersatz für -le Gegenrevolution. Die Reichsregierung hat sich bereit erklärt, alle Schäden an Leib und Gut während der Zeit vom 14. März bis zum Schlüsse der Aktion im Ruhrgebiet aus Reichsmi 1 teln zu decken, darunter fallen auch alle Uebergriffe der sogenannten Noten Armee. Der Steuerzahler also hat die Zeche zu be gleichen! Die Situation für einen Generalstreik nicht reif. (Drahtnachricht deS „Hohenstein-Ernstthaler Tageblattes") Berlin, 9. April. In einer Eeneraloer- sammlung der revolutionären Betriebsräte von Großberlin erklärte Däumig, die Situa tion sei für einen Generalstreik noch nicht reif. Es könne sich höchstens um das Zustandekommen eines Teilstreiks handeln, wel cher unter allen Umständen vermieden werden müsse. Erzberger schreibt Erinnerungen. (Drahtnachricht deS „Hohenstein-Ernstthaler Tageblattes") Berlin, 9. April. Wie aus Stuttgart ver lautet, hat Erzberger, der sich in Iordans- bad bei Biberach befindet, seine Erinne rungen der Jahre 1914—20 niedergeschrieben, welche demnächst veröffentlicht werden. Erzberger wird von der Zentrumspartei des württembergi- schen Oberlandes als R esi ch s t a g s k a n d i- dat aufgestellt werden. MWWW M heil SemWlkll. BetriebL-elegierttNfitzui g in Chemnitz. Der für gestern vom Chemnitzer Vollzugsrat anberaumten 6. V o l l v e r s a m m I u n g der Arbeiter- und Angestelttendelegierten gingen um 4 Uhr nachmittags FrMonssitzungen der drei politi schen Parteien voraus. Nachdem die Parteien sich wiederum im Saale zusammengefunden halten, eröffnete Herr Friedel die Versammlung. Zum einzigen Punkt der Tagesordnung: „Stellungnahme zur gegenwärti gen Lage und Generalstreik", nahm zunächst Herr B'r andler das Wort. Am ver gangenen Freitag, so führte er aus, war die Lage im Reich: noch vollkommen ungeklärt und m-besondere traf dies auch auf die Verhältnisse im Ruhrgebiet zu. Nur eins war bekannt, daß die Regierung mit der dortigen Arbeiter schaft in Unterhandlungen stehe, um den Kampf zu beenden. Die Verhandlungen gaben aber der Neichsregierung genügend Zeit, um die besonde ren militärischen Maßnahmen zu vollenden Von den gegebenen Versprechungen hat die Negierung nichts erfüllt. Im Gegenteil, General Walter bringt nunmehr die militärisch« Macht zur Gel tung. Obwohl die Reichsregierung nun erklärt, daß die eingeschlagencn Operationen und die UeberschreUung der neutralen Zone von den Truppen ohne ihre Zustimmung vor sich gegan gen sei, und sie Abhilfe schaffen will, kann die Arbeiterschaft den weiteren Maßnahmen der Neichsregierung nur mit Mißtrauen entgegcn- sehen. Zu der ungeklärten Lage im Reiche kom men sodann die Vorgänge im Vogtlande hin zu. Der hiesige Aktionsausschuß hat mit dem Falkensteiner Hölz, als auch mit den verschie densten Ausschüssen des Vogtlandes verhan delt, aber leider ohne Erfolg. Hölz ist von seinem Treiben nicht abzubringen und rich tet sich nicht einmal nach den Beschlüssen des Aktionsausschusses in Falkenstein Die Verhand lungen in Plauen hatten das Resultat, daß die Mitglieder der Unabhängigen und Kummunisti- schen Partei aus dem dortigen Aktionsausschuß ausgetreten sind. Die kommunistische Partei hat Hölz aus ihren Reihen ausgeschlossen. Sie dulde nur Leute in ihre: Partei, die Par teidisziplin zu bewahren wissen. Aber auch die Negierung, die da immer sagt, sie befände sich in einer schwierigen Lag«, hat mit den gemachten Zusicherungen nicht Wort gehalten Die Prämie von 30 000 Mark für die Ergreifung Hölz' ist nichi rückgängig gemacht worden. Der zugesagte Ncgierungsvertreter ist nicht zu den Verhandlun gen nach Falkenstein gekommen, sondern hat sich anderswo im Vogtlands aufgehalten. Von den an die Negierung gestellten Forderungen ist keine erfüllt worden. Nun wolle die Regierung von dein Mittel des militärischen Eingreifens im Vog lande Gebraltch machen. Der Fall Hölz soll« als Vorwand dienen, um die Arbeiterschaft im Erzgebirge und in Chemnitz niederzuringen und ihr die Waffen aus der Hand zu nehmen, mit denen sie bisher die Ruhe und Ordnung bei dem Kapp-Lültwitz-Pulsch aufrecht erhalten hat Den gemachten Zusicherungen der Regierung, sie wolle alles vermeiden, was bei der Arbeiterschaft ein gewisses Mißtrauen erwecken könnte, kann di« Ar- vei.erschaff nach den gemachten Erfahrungen mit der Reichswehr nicht Glauben schenken Der Standpunkt der 'kommunistischen Partei sei der: Jeder militärische Einmarsch in das Vogtland bedeute die Kampfansage der Regierung an dar Proletariat und muß zur Folge haben, daß wir sofort in den verschärften Genera l- st reik eintrelen müssen, ausgenommen hiervon sollen sein die Werke für Gas, Elektrizität und Wasser. Redner weist aus die Bedeutung der späteren Abstimmung zum Generalstreik hin. Ein jeder müsse nach bestem Gewissen handeln. Sollte der Antrag keine Mehrheit finden, so würden die Kommunisten aus dem Aktions ausschuß austreten. Sollte seine Par tei bei der Neuwahl die absolute Mehrheit der Sitze erhalten, dann würden sie die Führung im Sinne der Arbeiterschaft übernehmen. Herr Friedel erläuter: sodann den Stand punkt der Mehrheitssozialisten. Wir haben in der elften Sitzung zum Ausdruck gebracht, daß wir der Parole des Zentraloorstandes folgen werden, wenn die Verhältnisse im Ruhrgebiet die Prokla- nierung des Generalstreikes notwendig erscheinen affe. Bei der Beurteilung der Gesamtlage im Reiche solle man die Angelegenhell eines Hölz nicht init in Ve racht ziehen. Alle Parteien sind sich einig darüber, daß das Theater in Falken stein ein baldiges Ende Haden muß. Die Hoff nungen, aus dem Verhandlungswege zum Ziele zu gelangen, sind trotz vielfacher Bemühungen aller Parteien ergebnisios geblieben. Nun bleibt der Regierung lein anderer Weg mehr übrig, als durch Reichswehr Ordnung im Vogtlands zu schaffen, wenn es ihr nicht gelingen sollte, aus andere Art und Weise zu dem gewünschten Ziele zu gelangen. Namens seiner Partei gibt der Redner folgende Erklärung ab: 1. Wir lehnen den Eintritt in den Generalstreik ab, wenn die Negierung versuchen sollte, Truppen zur Wieder herstellung geordneter Zustände nach dem Vogt- lande zu senden; 2. wir treten in den verschärf ten Generalstreik ein, wenn Chemnitz oder seine nächste Umgebung zum militärischen Stützpunkt ausersehm werden sollte, und Truppenverschie bungen über Chemnitz nach dem Vogtlande statt- finden. Auch bei dieser Gelegenheit wird betont, daß die Mitglieder der sozialdemokratischen Par« :ei aus dem Aktionsausschuß austreten würden, wenn bei der Abstimmung ihre Anträge unter liegen sollten Nachdem von jeder Partei ein Redner zu den Anträgen und zur Lage selbst zu Worte gekom men war, wurde zur A b st i m m ung der An träge geschritten. Der 1. Antrag: Wir treten in Sen sofortigen Generalstreik, falls Truppen Chemnitz berühren sollten, gelangte e i n st i m- m i g zur Annahme. Den 2. Antrag erläuterte Herr Brandler nochmals dahin: Wir haben nichts dagegen, wenn es der Regierung gelingt, den Abenteurer Holz durch Polizei zu verhaften. Der Antrag, in den verschärften Generalstreik einzutreten, wurde mit 705 Stimmen gegen 410 Stimmen a n g e- n o m m e n. Die sozialdemokratischen Delegierten hosten sich während der Auszählung der Stimmzettel nochmals zu einer Besprechung zurückgezogen. Herr Friedel verkündete sodann der Vollver sammlung, daß zwischen den Parteien ein Kom promiß geschlossen wurde. Hiernach soll über den angenommenen Antrag nochmals eine Ur abstimmung in den Betrieben cr- folgen, und zwar spätestens morgen Sonnabend. Das Ergebnis der Abstimmung ist sofort dem Aktionsausschuß schriftlich unter Angabe des Be- triedes zu übermitteln. * Eine Bela n ntmachung des Chemnitzer Nollzugsrats enthält nähere Bestimmungen über «ine U r a b st i m m ung sämtlicher Betriebe über die Frage, ob in den Generalstreik eingetre- leu werden soll, wenn Reichswehr nach dem Erzgebirge oder Vogtland geschickt wird. Die Wahlzeit ist mcrgen Sonnabend von 1 bis 3 Uhr nachmittags in den Betrieben. Betriebe mit weniger als 20 Beschäf.igten stimmen in fol genden Lokalen ab: Ballhaus Adler, Börsensaal, Linde, Gasthaus Neugablenz, Bochmanns Gast haus, Zur Bleibe, Volkshaus, Lohses Gasthaus Altchemnitz. In dem Aufruf wird gesagt, daß dre Bezahlung der Streiklage noch nrcht sicher sei. Wer deshalb für den Generalstreik mit „Ja" stimme, müsse bereit sein, mit ferner ganzen Person einzutreten. Andernfalls ivlle er lieber mit „Nein" stimmen. Sozial vemokratischer Parteitag für Sachsen Wie uns aus Dresden gemeldet wird, findet die diesfähnge ordemliche Landeskonfe renz der sozialdemokratischen Partei Sachsens am 25. und 26. April in Meißen statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1. Die politische Lage in Sach-