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Lnzrigenaufgabe durch Fernsprecher schließt jedes Beschwerderecht aus. »et zwangsweiser Eintreibung der Anzrigengrbührrn durch Klage oder im Konkursfalle gelangt drr volle Betrag unter Wegfall der bei sofortiger Bezahlung bewilligten Abzüge in Anrechnung Anzeiger für Hohenftetn-Srnftthal mttHätt-ngrnnd, Oberlungwitz, GerSdorf, HermSdo^, Bernsdorf, RüSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Reichenbach, LangenchurSdorf, Ealleu- berg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Piecha und Rußdorf. für Sils SMttW Mi in Zkitrilt za Hohenfttin-ßriWl. Orga« aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. WKiMWlkl UM Amtsblatt M Anzeiger oische» 70. Jahrg Somlabend, 20. März 1920 Nr. 66 Mitteilungen des Ardeiterrates Die eilen des Landes zur Bildung von gegen die Arbeiterschaft unternommen wird, an Aktionsausschüssen schichte beteiligt sei. Die Negierung ersucht, dahin zu wirken, das; das Oldershausen wieder übernommen. v. bisher gestattet in Landesrnffrssung bewiesen haben. Leider 'st in der B'Nwi-rung dieser Tage viel kostbares Men- und die Beseitigung Noskes Es hieß lnt rergossen worden. Die Negierung ^j^n den Rücktritt Heines Süde- Verluste und richtet -in oie qetanite verlangt. Doch ist diese Meldung nicht nach Wir erhalten sie nur, wenn wir Werte Zchaffen, fabr gearbeitet haben. auch in Hohenstein-Ernstthal mit heute Freitag die Arbeit wieder ausgenommen wird, mit dem Zusatz, daß von Seiten der Unternehmer nichts men. de« jedoch ffnun, Zett netalle Die M e h r h e i t s s o z i a l i st e n haben deni Kabinett Bauer scharfe Bedingungen für die Beendigung des Streiks gestellt. Sie fordem u. a. Zurückziehung und Entwaffnung der Truppen Wir daß der k/r- 5» sten dczu beigetragen, die Kapp und Luttwiß schnell zur Strecke zu bringen. D e sächsische Ne gierung dankt allen Volkskreisen, die mit wi ge meinsam an der Beseitigung der reakt'onü.en Ge- Die Lage der Baltikumtruppen. Es heißt, daß 5 000 Baltikumleute Altengrabow bereitständen. Halbamtlich wird und imposanten Verlauf des Generalstreiks hier im Ort seine größte Genugtuung auszusprechen Nun aber appellieren wir an eure Einsicht und an euer Gewissen, uns, wenn auch unter neuen Umständen, wei.er so treu und energisch zu unter stützen, wie es bisher geschah. Bedenkt, die Lage ist genau noch so gespannt und nnheildrohend wie zuvor; nur zeigt sie jetzt ein anderes Gesicht. Wir haben es nun mit Gegnern zu tun, die neben der brutalen Gewalt noch das Mittel der schlei chenden Niedertracht, des Bruderverrats und der demokratischen Phrase anwenden werden zur Ver wirklichung ihrer deni Proletariat feindlichen Ziele. Nach ihren heißt es nunmehr: der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, er kann gehen; das beißt mit anderen Worten, das Proletariat hat Kapp gestürzt, nun aber mag es sich begnügen, denn w i r treten nun wieder ans Ruder. Werk, catige! Das darf auf keinen Fall geschehen Ebert und Bauer sind die erbittertsten Feinde der Diktatur des Proletariats, das heißt, die über große Mebrbeit des Volkes soff in Wirtlichkeit Immer wieder nach der Pfeife einer kapftaUstr- schen Minderheit tanzen. Die anderthalb Jahre „demokratischer" Regierung haben es euch '-ur Ge nüge gezeigt, was das bedeutet Darum macht durch diese saubere Rechnung einen dicken Strich. Bewahrt euch euren gesunden Sinn für eure große Aufgabe als klassen- und zielbewußte Kämpfer wie ihrs bisher bewiesen habt. Damit ist es eure heilige Pflicht, dem Arbeilerrat zu jeder Minute beizustehen. Seid auf dem Posten, wenn euch der Arbeiterrat in eurem eigensten Interesse notgedrungen rufen sollte. Treue gegen Treue! wachung des Waldes ausschicken, denen unbe dingt Folge zu leisten ist. Der Wald iff als Ge meingut zu betrachten. Selbstverständlich kann SM MMsW -kl Die Eisenbahnen müssen fahren, die Bergwerke arbeiten. Den Weisungen der Behörden, die l allein den notwendigen Ueberblick haben könnens und die Anordnungen der Landesregierung aus fuhren, muß Folge geleistet werden. ! Der Handstreich der Reaktion hat in vielten', Stuttgart gelangt. Die alte Regierung erklärt, mit General von L ü t t w i tz keinerlei Verhandlungen geführt zu haben. Mit Kapp sei von verschiedenen Par- teivcrtretern verhandelt worden. Mehrheitssoziali sten wären dabei nicht beteiligt gewesen. Der Stellvertreter des Reichskanzlers, Reichs- Minister Schiffer, teilt mit, daß alle vom Gencrallandschaftsdirektor Kapp.und General v. Lüttwitz getroffenen Anordnungen ungesetzlich den Vorschlag, eine starke Wachmannschaft be stehen zu lassen, im übrigen das Proletariat zu bewaffnen. Einstimmig wurde beschlossen, daß heute Freitag nachmittag 5 Uhr die Vertei lung von Waffen an die von den Betriebsräten für ihre Betriebe in Vorschlag gebrachten Arbei ter stattsinden soll. Weiter wurde noch über die, Bezahlung der Wachmannschaft verhandelt und über die Lösung der Geld- bezw. Lohnfpage. Es wird bekannt gegeben, daß, falls nicht auf andere' Weise Geld beschafft werden kann, in den näch sten Tagen vom Bezirk aus ein Notgeld heraus gegeben werden müsse. Schließlich wurde noch auf Anregung des Ver treters der seit zirka 4 Wochen im Streik sich be findenden hiesigen Feilenhaucr beschlossen, den Streik zu beenden, doch haben die Unternehmer sich an die Tarißfestsetzungen zu halten. Nach Schluß der Versammlung wurde aus der Präsenz liste festgestellt, daß von den 53 Vertretern 42 sich der Kommunistischen, 3 der Sozialdemokrat!- f scken und 1 der Unabh. Sozialdem. Partei zu- zäblten. Die übrigen 7 Verreter sind parteilos. öffentliche Leben wieder in die geordneten Wege gelangt. Das Wirtschaftsleben darf nicht durch unrechtmäßige Eingriffe gestürzt und an der Ge sundung gehindert werden. Eingriffe in die Aus gaben und Befugnisse der Verwaltungsbehörden sind unzulässig. Die Aktionsausschüsse, soweit sie vorläufig bestehen, können nur durch rückhalt lose Unterstützung der Orts- und Staatsbehörden dem Gemeinwohl dienen. An einigen Orten haben sanatüche und vn klare Köpfe, die sich als K o m m u n i st e n ausgeben, die kritische Lage zu benutzen versucht, um die Bevölkerung unter ihre Diktatur zu beu gen. Gegen derartige Putschversuche wird sich Ler gesunde Sinn der Arbeiterschaft eben'.' ent schieden zur Wehr setzen, wie gegen den Putsch versuch der Neaftwn. Wenn die unverantwort lichen Elemente nicht alsbald ihre gewalttätigen Unternehmen einstellen, so wird die Negierung von ihren Machtmitteln den schärff.tcn Gebrauch machen. Die Reaktion ist geschlagen, und die Vergel- uinq ihrer Frevel wird nicht ausbleibcn. Als Losung der Stunde muß jetzt für alle Volkslre.se gcl.en: U nverzügliche W i e d e r a u f- n a !' m e der geordneten Arbeitsver hol t n i s s e a u s d c r ganzen Linie! Die sächsische Regierung: Dr. Gradnaue-. Ministcrpräffdent Dr. Harni'ch. das Holzholen, wie es von der Behörde war, weiter vor sich geben. Dank der Reichsregierung au die ruhige Bevölkerung. An das deutsche Volk! Der bewaffnete Aufstand ist zusammengebro chen. Der verfassungsmäßige Zustand ist wieder hergestellt. Bedingungslos hat Herr Kapp das von ihm angemaßte Amt des Reichskanzlers auf gegeben. Die Reichsregiecung ist in vollem Be sitze ihrer vom Volt bestimmten Rechce. Die Füh rung der Truppen ist dem General v. Seeckt über tragen worden. Einmütige und unerschütterliche s Entschlossenheit des deutschen Volkbs haben ver mocht, die ungeheure Schädigung des politischen und des Wirtschaftslebens in wenigen Tagen wieder auszuschalten. Allen Schichten der Bevöl kerung, die in der Vereidigung der Demokratie neu zusammenstanden und' dadurch die rasche Wiederkehr des verfassungsmäßigen Zustandes ermöglicht haben, spricht die Reichsregierung ihren Dank aus. Der dem deutschen Volke außen wie innen zugefügte Schaden ist unabschätzbar. Das Wirtschaftsleben ist 'chwer erschüttert. Um seinen vollkommenen Zusammenbruch und da mit den der Volksgesamtheit zu verhüten, ruft die vom Volkswillen geschaffene und getragene Reichsregicrung das gesamte deutsche Volk zur Wiederaufnahme der Arbeit aus. Der Stellvertre ter des Reichskanzlers: gez. Schiffer. Sitzung des erweiterten ArbeiterrateS Gestern Donnerstag abend 7 Uhr fand im Saale des Meisterhauses eine von 53 Vertretern besuchte Sitzung des hiesigen erweiterten Ar beiterrates statt Nach Eröffnung durch den Vor sitzenden des Ere.'ulivkomitees erstattete das Mit glied des Arbeilerrats, Arthur Meier Bericht über die Verhandlungen der Konferenz aller säch sischen Arbefterräte, die am gestrigen Tage in Chemnitz sta.tgefunden hatte. Er führte aus, daß dort fast alle Arbefterräte Sachsens vertreten ge wesen seien, sogar ein Vertreter von Dresden war anwesend. Nach Schilderung der augenblick lichen Lage gab er bekannt, daß dort beschlossen wurde, den Generalstreik mit Donnerstag zu be enden. Es fand eine lebhafte Debatte statt, nach welcher einstimmig beschlossen wurde, daß t erklärt, daß General v. Seeckt keinen Verband bei Baltikumtruppen kenne und auch keinen Arbeit?« verband solcher anerkenne Württemberg lehnt -ie Bewaffnung -er Arbeiter ab. Die württembergische Regierung hat das Ver langen der Unabhängigen auf Entwaffnung der Reichswe' r und der Einwohnerwehren und B e- wasfnunA der Arbeiter a b g e- lehn t. Die Reichswehr unterstehe als Organ des Reiches nicht der würltembergischen Negie rung. Die Einwohnerwehren ständen auf deni Boden der Verfassung. Zu einer Aenderung die ser Wehren und zu einer einseitigen Bewaffnung könne die Regierung nicht die Hand bieten. Aufmarsch der Feinde im Rheinlands? Wie der Pariser Berichterstatter der „Baseler Nationalzeitung" meldet, ist der A u f m a r s ch der E n te n t e tr u p p e n im Rheinland« im Gange. Es wird ausdrücklich versichert, daß die Maßnahme nur für den Fall gilt, daß der Sturz der Negierung Ebert eine Beein, rächtigung der Versailler Bestimmungen zur Folge hat. Vas 8WMIS im WM. Nach langen Verhandlungen zwischen der Negierungspartei und Vertretern der beiden Rechtsparteien, besonders zwischen den Abgeordneten Trimborn, Südekum, Goibein, Stresemann und Hergt, ist nach ein gehenden Erörterungen und wiederholter Gefahr des Abbruches ein Kompromiß auf folgen der Basis zustande gekommen: 1. Die Vertreter der Mel rheftsparteien wer den sich dafür einsetzen, daß die Wahlen zur Nationalversammlung spätestens im Juni stattsinden; 2. daß die Wahl des Reichspräsi denten durch das Volk erfolgt und 3. daß die R e i ch s r e g i e r u n g bald eine Umbildung erfährt. Die Führung der Geschäfte in Berlin hat Vizekanzler Schiffer bis auf weiteres über nommen. Weiter verzeichnen wir folgende Meldungen aus Bertin: Bevölkerung die ernste Mahnung, alles zn ver meiden, wodurch gewaltsame Zusammenstöße hcr- beigeführt werden können. Jeder Kamvf zwischen All eitern und Truppen wäre unberechtigt und ffnnios. Die Waffen nieder» Z u r Ar beit Z u r.ü ck ! Es gilt, unser Wirtschaftsleben so schnell als möglich wieder in Gang zu setzen. Hungersnot droht uns, wenn nicht Lebensmittel im Ausland gekauft werden können. Abreise der Reichsregiei ung nach Berlin. Wie aus Berlin vom 18. dss. gemeldet wird, gedenkt die Negierung heute noch aus Stuttgart nach Berlin abzufahrcn und zwar nach der auf 4 Uhr nachmittags angesetzten Sitzung der Nationalversammlung. Wiederaufnahme der Geschäfte durch Geuer«! v. Oldershausen. Vom Neichswehrtruppenkommando 1 wird mitgeteilt: Die Geschäfte des Chefs des Stabes im Reichswehrtruppenkommando 1 hat General Unabhängigen erlassen einen Aufruf, der der alten Negierung ein feiges K o m p r o- Iusinminifte- Heldt, Aibeitsminister Nitzschke, Finanzminitt-r. Dr. Seyfert, Unrerrichtsministcr. Schwarz, Wh jschaftsminister. Uhlig, Minister des Innern. webr und den Organen des Sicherte i t e- -- schutzes für die Treue, die sie zur Reichs-und befördert und planmäßig verteilt werden können.' r der Arbeiterschaft UI i ß vorwirft und gegen die Wirderauftichtung in'der' Stunde der Gesabr des „fluchbeladenen Regiments Bauer-Noske" den weiayr pflügt. Der Junker v. Lüttwitz Lohvzahlung betr. Die hiesigen Betriebsräte werden darauf auf merksam gemacht, daß sie sich betr. Beschaffung von Geldern zur Lohnzahlung die Lohn listen vorlegen lassen sollen und die Geldanwei sungen mit zu unterzeichnen haben. Holzdiebstähle. Es wird beobachtet, daß das Holen von H o l z aus den Waldungen einen direkt gemein- chädlichen Umfang annimmt. Die Unvernüns- igleft geht so weit, daß man ganze Stämme allt und hereinschafft und außerdem sich an chon gefälltem Holz vergreift. Das muß unter affen Umständen aufhören. Der Arbeiterrat hat dazu Stellung genommen und wird nunmehr bewaffnete Patrouillen zur Ueber- Werktätige! Der General st reit ist auf seiner vollen Höhe und, nachdem das erste Ziel erreicht ist, für beendet ertlärt worden. Das bedeutet nun durchaus nicht, daß der Kampf um unsere Be freiung seinen Abschluß gefunden hat. Nein, nur die Lage ist eine andere geworden. Der Arbeiter- lat kann es nicht unterlassen, über den ruhigen Sie dankt der Reichs- die wir als Gegenleistung bieten können. Hun- und deshalb der Rechtswirksamkeft entbehren gersnot droht uns, wenn die Lebensmittel nicht ' oernfalls soll sofort die Arbeit wieder geschlossen! Nu ns a uss ck niedergelegt werden. In der Aussprache über die geführt. Sie sollten m der (stunde der Bezahlung der StreiKage wurde von dem Be-Z" starker Abwehr feder Reaktion dienen. Junker 0 Seeckt"ersetzt worden Der lckftuk des Fabrikantenvereins Kenntnis aenom- dann ZUM Ausdruck gekommene Wachiamkett ist in mwa) oeu ^un er 0. ^orven. a^er icymg oes ^aorttamenveielns ^enn ms »enom- § » .»ie tiek und set'A'ffruf Meßt mit dem Verlangen, daß alles men und be chlo sen, daß alle Arbeitgeber, auch sm ersreuuafer -oewers oafm wie ues uno feg . < gestellt werde was an ver Ge- die kleineren, die Streiktage zu bezahlen haben.!?" Gedanke der demolralr,^ werde, was an Oe Hierauf reerierte Born schlegl über die Be- wurzelt. Mit dem Falle der ^app- fest igung der Macht der Arbefterräte. Er machte "" die Aufgabe im weseWl.chen gelost. Weingelage betr. erklären hiermit, daß wir überzeugt sind, Bericht über ein sogenanntes Wein- Zu neuer Arbeit 1 Die Nachrichtenstelle in der Staatrkanrlci ver biet et folgenden Aufruf der sächsischen Regierung: Daz verbrecherische Unternehmen der Reaktion ist zusammcngcbrochen. Unser Land Sachien hat durch geschlossenen und entschiedenen Widerstand aller demokratischen Volkskreite nicht zum wenig ¬ st r l a g e im Hotel „Drei Schwanen" insoweit unrichtig ist, als es sich nicht um ein Weingelage landelt, sondern um ein harmloseres Beisammen- ein einiger Herren. Wir sind von unseren Patrouillen falsch berichtet worden. Der Berichterstatter.