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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 19.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-192002195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19200219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19200219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-02
- Tag 1920-02-19
-
Monat
1920-02
-
Jahr
1920
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 19.02.1920
- Autor
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sobald ich selbständig denken konnte, hinausge« Inges Herz schlug, aber sie l'css es sich nichl tt (Fortsetzung solgt.) mittelbarer Näh« lag eine dritte Leiche, diejenige eine« Maune«, der zu der Frau intime Beziehungen unterhalte» hatte. Alle drei waren einer Kohlen oxydgaSvergiftung »um Opfer gefallen. — Dresden, 17. Febr. Der Tarifvertrag kür Hausangestellte, den der SchtedSauSsHuß au Bermtttlung«tustanz ausgestellt hatte, ist von einer der beteiligten ßaurfeauenorganisationen abgrlehnr worden. Dresden wird daher wohl um den Ruhm kommen, den ersten Tarifvertrag auf diesem Grbttl abgeschlossen »u haben. j — Bischofswerda, 17. Febr. Der Auf ! -* «erSdorf, 18. Febr. Wie di- ,P. P N.* aus Dresden erfahren, haben sich die Organi sation«» d I Lugau-OelSnitzer Kohlenrevier« auf den Hinweis de« ArbeiUmkristrr«, daß zur Behebung der Kohlennot hi, Bergarbeiter täglich eine Ueberstuade machen sollten, grundsätzlich hierzu buett erklärt. St, würden htersür dieselben Löhn, unter denselben Arbeit»bedtngungen erhalten wie di, Bergarbeiter d,« Rvhrreoier» und außerdem «ztra pro Kops und Woche ein Pfund Brot und Spick. Es wird nun- mehr in den «tazelueu Belegschaften darüber abge- stimmt werden. —* La«ge«churSdorf, 18. Febr. Zu be setzen ist die hiesige Ktrchschulstelle. Da« Einkommen beträgt 1571 Mk. vom Schul-, freier Wohnung, 983 Mark vom Kircheudteast». — Langenheffitt bet Werdau, 17. Februar Et« Schadenfeuer, dem leider auch »in Menschen leben zum Opfer fiel, äschert« am Sonnabend abend da« Wohngebäude de« Gutsbesitzer« Pausa vollständig ein. P. war mit seiner Eatttu zu einem Verein« vergnügen gegangen, während zwei erwachsene Söhne, di« Magd und di« Großmutter im Erdgeschoß des Wohngebäude« und sech« Kinder im Alter von 14 Jahren bi« 8 Wochen in der Schlafstube d«S Ober- geschosst« zurückgeblieben waren. Der umsichtigen, aller Lrben«gefahr trotzenden Haltung de« zvr H>lse herbetgekommenen Schutzmann«« gelang ««, die secht Kinder teils durch da« Fenster, teil« über di« vrr- qumalmt« Treppe in Sicherheit zu bringen. Zwe herbetgerufene Aerzte und mehrer« Samariter stell teu au den geretteten Kindern sofort Wiederbeleb ungsversuche an, dir in fünf Fällen auch von Er folg gekrönt wurden. Nur di« neunjährig, Martha war tot. - glatt-ast-rn, 17. Febr. «ine größere Anzahl von Verhaftungen kommunistischer Agitato ren hat in den letzten Tagen hier stattgefunden Der Kommunist Hoelz ist jedoch noch nicht mit verhaftet, obwohl er sich anscheinend noch in Fol- kensttia aufhält. - PuISnttz, 17. F br. Di« Frage «Relt- gion und Schule- soll nach einem Beschlusse dri Geistlichkeit und Lehrerschaft nicht mehr vff«ntlich behandelt werden. Auch wurde beschlossen, die po- l tischen und kirchlichen Parteien und die Ort«pnss- um Zerückhaltung in dieser Angelegenheit zu er suchen. — Coldih, 17. Febr. Beim Anvrennin ei ner Kerze fing das Hemd der Sjährtgen Tochter de. Eheleute G. Feuer. Di« Kleine erlitt so schwirr Brandwunden, daß st« bald starb. — Leipzig, 17. Febr. In de» Tarisoerhavd luugen, die am 13. u»d 14. Februar in Leipzig zwischen Vertretern der Arbeitgeber und Arbeit- nehmer-Organtsationen der Landwirtschaft gepflogen wurden, ist ,S gelungen, eine Einigung zwischen Ar beitgebern und Arbeitnehmern zustande zu bringen. Der neue Vertrag soll Gültigkeit bis 31. Juli hsben, die dann »otweudigen Verhandlungen sind bi« zu diesem Zeitpunkte abzuschlietzen. Der jetzig« Vertrag sieht Lohnerhöhungen vor, die einer allgemeinen Er» Höhung von 70 Prozent gletchkommen. Um den wirt. schaftlichea Gegensätzen innerhalb der KrsiShaupt manuschakt gerecht zu werden, sind drei Zonen «tu geführt worden. — Leipzig, 17. Febr. Ein Mann, der sich an einen Rollkutscher hrranmachte und ihm später bi der Nblufernng einer Anzahl Ballen Leder be- h'Ifl ch war, ist nach einige: Zett bet dem Empfänger der Ballen erschienen und hat dort di» Rückgabe eine« der aSgelieferten Ballen verlangt unter der Angabe, daß dttser nicht zu der Sendung gehöre. Da der Manu schon bet der Ablieferung zugeger- war und mau ihn für einen SpedttronSgrhtifen ac- ich, hatte man krm« Bedecken, seinem Verlange, dette» weiden entlass?» und da« sächsische Kuttu« Ministerium hat die Nbstchr, in den Räume» des Kadettrnhauses eine LandeSerzirhungSanstalt mtl Realgymnasium zu errichten. Selbstverständlich müssen erst die Besitzverhältnisse zwischen dem Reiche und Sachsen bezüglich der Kadettrnanpali geregelt sei». — Dresden, 17. Febr. Eine erschütternd« Famtlientragödie hat sich hier vor einigen Tagen zugetrage«. Ein hiesiger Kaufmann lebte von seiner Ehefrau getrennt und hegt« gegen dieselbe den ver dacht der Unlrme. Die Frau strengte gegen ihren Ehemann die Klage auf Wiederherstellung der ehe- liehen Gemeinschaft an. Da« Landgericht wie« di? von dem Mann« erhobene Ehescheidungsklage ad und oerurtettte ihn, die Ehe wieder herzustelleu und mit seiner Ehefrau in einem gemtiusamev Haushalt? fortzusetzen. Der Ehemann begab sich nun i« die Wohnung seiner Ehefrau und suchte vergeblich Ein- laß in bi« Wohnung zu erlauf«». Mit Hilse elni g«r HanSbewohaer öffnete man die Woh-mrig und ..Wer sollte mir wohl dabei Helsen? „Ich, Fräulein Inge!" zogen, um das wirkliche Leben aufzusuchen. Es geschah nicht nach dem Willen meiner Eltern, und ich habe mit meiner Handlungsweik monche aufopfernde Liebe enttäuscht, die ich mir jetzt erst wieder schwer zurttckerobcrn mutz. Ich habe cs nie bedauert. Jeder Mensch mutz sich sein Leben nach seiner eigenen Natur formen. Konn ten Sie nicht den Mut finde», das auch zu tun?" „Ja, wenn ich so genau wüsste, welches meine eigene Natur ist?" „Aber wenn man Ihnen dabei Hülse, Fräu lein Inge?" fund,uen Auslosung der Geschworen« », di« an den Sitzungen der Schwurgericht« im erste» Vierteljahre teilzunehmeu haben, wurden u. a. aus gelost: Bergarbeiter Friedrich Alban Weißpslog in Gersdorf; Fabrikant Voitel in OLerluugw tz; Sirumpfwirker Gebhardt in St. Egtdie»; P-t- oatwann Held, hier. Vorsitzender ist Landgericht«- Präsident Dr. Wagner. Die Sitzungen werben vor autstchtllch im März beginnen. —e. Beim Zusammeustellen d«S 6,05 Uhr un sere» Bahnhof in der Richtung Chemnitz verlassenden Personen,uge« entgleiste h-ut« früh gegen ^/,6 Uhr di« Maschine mit einer Achs-, ohne daß et«' Berk»hr«fiörung entstand. Die Aufgleisung wurde durch den kleinen Htlfrzug au« Ch-mnitz besorgt. —* verhaftet wurde dieser Tag« der hier wohnhaft« verheiratete Bergarbeiter Gunder- Provokatioue» durch die Entente Kommissivuen. In Dresden halten sich seit einiger Zeit einige Kommifsionen der Entente, die aus französischen und belgischen Offizieren und Mannschaften bestehen, auf. Sic sind reichlich mit Autos versehen, in denen sie in so lüäsichiskoser schneller Fahrt durch die Stadt jagen, dass man mir annehmen kann, dass sie auf diese Weise ihr übermütiges Siegergefühl austoben lassen wollen. In der Dresdner Bevölkerung hat dieses heraus fordernde und rücksichtslose Benehmen sehr be- areijlich Missstimmung und Erregung ausgclöst, die am Montag abend zu sehr verständlichem Ausdruck kam. St« hatte ihrem Vater Essen in den Steinbruch ge- tragen. Später fand man st« mtt einer schweren Kopfverletzung bewußtlo« in der Nähe des Stein Es gibt in Dresden nur eine Stimme der Verurteilung und tiefste Entrüstung über das pro vozierende Gebühren der Mitglieder der Enlente- kommissionen, und es darf nicht wundernehmen, wenn diese Entrüstung angesichts der von den Ententeleuten begangenen rohen Tätlichkeiten zur Abwehr ihren Ausdruck findet. Unsere Negie rung würde sich in Uebereinstimmung mit allen Kreisen der Bevölkerung befinden, wenn sie bei der Entente nachdrücklichste Vorstellungen erhebt, dass die Mitglieder dieser Kommissionen sich weni ger provokatorisch aufführen, und dass diejenigen, die an den empörenden und beklagenswerten Vor gängen am Montag schuldig sind, schnellstens und wirksam bestraft werden. Soweit sind wir denn doch noch nicht her- unter, dass wir bei uns daheim die Beleidigun gen fremder Rohlinge ganz widerspruchslos hin nehmen müssten. mann, wrtl er sich beim letzten Berga« b-it«rstr«ik im Lugau-Gersdorf« Revier schwere Ausschreitungen gegen mbeitSwilltge Bergarbeiter zuschulden kommen ließ und auch andere streikende Bergarbeiter zu schweren Ausschreitungen veranlaßt,. brache« auf. Za Hause ist fi, am selben Tage noch gestorben. — Altissberg, 17. Febr. Unterschlagung«« von H«ere«gnt wurden bet «tue« hier ansässiger Feldwebel, der In Freiberg Militärdienst tut, festge- stellt. Eine Hau«suchuug förderte große Popen von Stiefln, Decken, Mänteln, Wäsch«, Pilzen, Feld- stecheru rc. zutage. Der Mann lebte vor dem Kriege tu dürftigen Verhältnissen al« Waldarbeiter «nd hat sich kürzlich ein Hau« gekauft. —Der warme Sonnenschein, der un« seit einigen Tagen erfreut, hat auch, trotzdem die Luft im Schatten noch kalt ist und die Rächte stet» Frost und Reif bringen, die gefiederten Frühlingsboten herausgelockt. Am Sonntag wurden die ersteo Lerche« beobachtet, wie sie lustig in dis Lüfte stiegen und ihr Lied hiuauSschmetterten, und auch der Star ist, wenigsten« nach den Berichten aut wärtiger Zeitungen, eingetroffen, un« den hoffentlich nicht mehr all,userne» Frühling zu verkünden. —* D« r erste Blick der Leser unsere« Blatte« bet Empfang einer jeden Nummer ist sicher auf die Rubrik gerichtet, welche di« Lckalnachrichten enthält. In ihr sucht mau die örtlichen Neuigkeiten, tu ihr soll daL öffentliche Leben unsere« Orte« sich wiederspiegeln. Gerade dies« Rubrik aber stichhaltig und iutereffant zu gestalte», ist für den Schriftleiter keineswegs eine so leichte Aufgab«, wie mancher Leser vielleicht denken mag; denn ersten« passiert nicht all« Tage etwa« wirklich Bemerkenswerte« »r.d «weiten« kommt auch nicht all und jede«, war al« lokale Notiz gebracht werden könnte, zur Kenntni« der Redaktion. In dieser Hinsicht bedarf die letztere deshalb außer der Mitwirkung ihrer ständigen Be- richttrstatier auch der freiwillige» Mitarbeit der Leser. Wer darum etwa« Neue« weiß, wer Zeug« irgerd eine« Borkommuiff.« ist, da« die Allgemein» heit interessiert, w-r Mißstände erfährt, deren Besei tigung iw öffentlichen I -terrfle liegt, der mvze un« mündliche oder briefliche Mitteilungen hinüber ma chen, damit wir diese im lokalen Teile besprechen können. Sogenannter Klatsch und Reibereien aller ding« find auRgeschlosse», wie wir wohl auch voraus- setzen dürfe», daß all« nnA zugeh-uden Mitteilungen strrng der Wahrheit entsprechen. —e. In Nr. 23 unserer Zeitung vom 29 Ja nuar hatten wir in brr Bekanntmachung de« Be zirkSoerbandrL Lb-r Vrotmarkenbelieicrung nichr allein, wie d"e Nmtthaupimonnschvft au die Gemeinden geschrieben hat, infolge ,rn ßoerständbcher Auffassung und eij enmächriger Abänderung", sondern auch infolge undrutiich geschcUbmen und auhrsach oerbeflertru Ma- uskr'ptcS gesagt, daß „nur noD Mark-, 3 und 4 und w e bisher schon Mark« 1 nur Weizenmehl beliefert werken lücfen, dagegen Maik« 2 nur mtt Pfand Bror beliefert w-rben wvtz . Er muß dagegen heißen: „Von den in: Laufe dieser Woche zur Ausgabe kommenden ab 3. Februar btt 29. Februar gültigen Brotmarken dü-fen nur noch Am Montag abend fuhr, wie wir schon kurz mulettten, ein solches Auto wieder in ganz un verantwortlich schneller Fahrt die Hauptstrasse hin durch und bei dein Versuch, einem entgegenkom menden Wagen auszuweichen, fuhr dieses Auto direkt in das auf dein Fusssteig vorübergehende Publikum, wobei eiu junger HandlungsgehMe überfahren wurde und einen Schenkelbruch erlitt. Das Auto erlitt einen Nadbruch und musste lie gen bleiben. Selbstverständlich bemächtigte sich des Publikums eine sehr starke Erregung gegen die Insassen des Autos. Eendarms und Neichs- mehrman»schuften mussten die Entemleleute in Sicherheit bringen, da das Publikum immer mehr eine drohende Haltung annahm. Kurz darauf fuhr ein zweites mit Ententcleuten besetztes Auto vor, das anscheinend das beschädigte erste Amo abschleppen wollte. Auch um dieses Auto sam melte sich wiederum eins grosse Menschenmenge an. die ebenfalls wieder eine drohende Haltung einnahm, als die Inlassen des Autos den Ver such machten, gewaltsam durch die Menge Hin durchzustotzen. Schlietzlich bahnte sich auch dieses Auto seinen Weg so gewaltsam, dass noch eine Anzahl weiterer Personen verletzt wurde. erzählt, die mich dankbar entzückt hat, gestatten Sic mir, Ihnen daher auch ein bisschen von mir zu reden! Meine Kindheit verlief der Ihrigen durchaus unähnlich, das, was man Ihnen ver- sagte, ist mir in vollster Fülle gewährt worden. Meine Jugend war voll vom Glauben an die SSchMchrs. 18. Ftbruar 1920. WettervOr«»»»««« für mor«««: Heiter und trocken bet leichten südlichen bi« östlichen Winde«, schwacher Nachtfrost. remp«r»t«r im 17. A«br«a«t Minimum —1,0, 12 Uhr I5,7, Maztattt» ^-6,3. regierung vom 26. 1. 1920 RGBl. S. 136 vor läufig weiter in Geltung. Danach ist nach wie vor die Untersuchung des Fleisches das in.luftdicht verschlossenen Büchsen und ähnlichen Gefässen in das Zollinland eingeht, ferner von Würsten und sonstigen Mengen aus zerkleinertem Fleisch, dessen Einfuhr weiterhin gestattet ist, auf die Feststellung einer äusseren guten Beschaffen heit beschränkt. Die Untersuchung ist bei der Ein fuhr vorzunehmen, ohne dass es der Zuführung an eine Untersuchungsstelle bedarf. Ferner bleibt bis auf weiteres die Einfuhr von Tierkörpern ohne Miteinfuhr gewisser Eingeweide oder ohne Zusammenhang mit solchen gestattet, desglenhen die Einfrchr von Tierkürpern, die bei Rindvieh ausschliesslich der Kälber, in Viertel zerlegt sein dürfen. Schliesslich bleibt das Verbot, Pökelfleisch in Stücken unter 4 Kilogramm einzusühren, auch weiterhin vorläufig äusser Kraft. Die verlängerte Geltung dieser Ausnahmebestimmungen ist not wendig, um in: Interesse der allgemeinen Ernäh- runaslage die Einfuhr von Fleisch mnd Fleisch- waren zu erleichtern. Der Neichswirtschastsmini- ster kann bestimmen, wann und in welchem Um fange die Erleichterungen äusser Kraft treien. - Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg Die Schweriner „Mecklenburgische Zeitung" meldet aus Wiltgrad: HerzogJohann Albrecht von Mecklenburg ist Montag nach mittag 5 Uhr entschlafen. Der Verstorbene, 1857 geboren, war ein star rer Förderer aller nationalen Bestrebungen, be sonders aus dem Gebiete des vaterländischen Ver einswesens. So sei besonders gedacht seiner lei tenden Tätigkeit in der Deutschen KolonialgeseU- schasl. Mannigfach hat er eindringliche patrio tische Mahnungen an das deutsche Volk auch schon in den Jahren vor dem Kriege gerichtei. Allge meiner bekannt geworden ist er durch die Ueber- nahme der Regentschaft in Mecklenburg von 1897 bis 1901, und dann von 1908 bis 1913 in Braunschweig nach dem Tode des Hohenzrülern- schen Regenten, des Prinzen Albrecht, vis mit der Vermählung des Sohnes des Cumbcriänders mit der Kaisertochter die Braunschweigische Frage ihre Lösung fand. „Fräulein Inge — !" Er nannte sie zum ersten Male beim Vor namen, und er sprach diesen Voraamen mit einer solchen Innigkeit aus, dass Inge überrascht den Kopf hob. Aber sie senkte ihn sofort wieder, denn das seltsame Leuchten seiner Augen ver wirr,e sie wider Willen. Obgleich die Erwartung dieses Augenblicks in den vergangenen Wochen den Bestandteil so mancher Berechnungen von ihr gebildet hate, empfand sie doch etwas wie Furcht, nun es so weit war. „Fräulein Inge, lassen Sie mich ehrlich zu Ihnen sprechen, wie ich als Freund zum Freunde reden würde!" „Bitte!" sagte sie und sah ihn voll an. ..Sie baden mir von sich mit einer Offenheit Arme Schönheit. Roman von Günther Hohenfels. «2) (Nachdruck verboten.) „Ich wollte, ich wäre dumm!" seufzte Inge, „das ist für eine Frau so gut wie ciue lebens, lange Versicherung ans Glück! Die Eltern sind selig, wenn sie zärtlich zn ihrer Tochter sagen können: Du dummes Kiud! Uud uie ist ein Mann glücklicher, als wenn er zu seiner Frau: Du Dummchen! sagt! Ich bedaure nichts so sehr, als dass ich das Glück der Dummheit nie kennen gelernt habe!" Egon sah sie fragend an, und sie fuhr lächelnd fort: „Ja, sehen Sie, als ich noch ein Kind war, sagten schon meine Eltern immer zu mir: Sei klug! Halt die Augen offen! Und da ich ein ge horsames Kind war, beging ich in der Tai die Dummheit, so klug zu sein. Die Maulwurfs löcher bei uns im Garten, unser altes Dienstmäd chen batte mir gesagt, dass die der Zugang der Heinzelmännchen zur Oberwelt wären. Aber meine Mutter lachte mich aus und belehrte mich, dass es überhaupt keine Heinzelmännchen gäbe. Ich habe damals die ganze Nacht darüber ge weint, aber von nun ab wusste ich es, und kam mir grausam klug gegenüber den anderen Kin dern vor, die noch immer an die Heinzelmänn chen glanbten. Wenn ich ehrlich sein soll, die anderen Kinder sind ganz gewiss glücklicher ge wesen als ich." „Liebes Fräulein Salten!' r ef Egon und liess sich von seinen: Mitgefühl für die trauernde Schönheit wieder fortreißcn. „Wie gern würde ich gerade Ihnen den Glauben an diese Heinzel männchen wieder schenken!" „Versuchen Sie es!" Inge schüttelte den Kopf. „Meines königlichen Dankes dürfen Sie sicher sein! Aber ich bürge nicht für den Erfolg! Was in der Kindheit Erziehung war, ist jetzt bei mir längst Natur geworden." „Aber Sie müssen doch', rief er äusser sich, „irgendwelche Hoffnungen, irgendwelche Erwar tungen an das Leben knüpfen!" SMlMkWUlW Ükß M-tS ver LMMle Am Dienstag mittag wurde im Zirkus Busch in Berlin die G e n. e r a l v e r s a m m I u n g des Bundes der Landwirte eröffnet, die wiederum ausserordentlich gnt besucht war. Vertreten waren etwa 47 Körperschaften, ferner die Bauernverbände Deutichösterreichs und ein Vertreter des Bundes der Landwirte Böhmens. Von bekannten Persönlichkeiten sah man den Staatsminister a. D. Freiherrn v. Schorlemer- Licser, Staatssekretär a. D. Dr. v. Linosguist und Graf Westarp. De Eröffnungsan sprache hielt Dr. N v e s i ck c. Er warf einen Rückblick auf das letzte Jahr. Die Hauptrede des Tages hielt der Bundes- oorfitzende Freiherr von Wangen hei m. Er fand stürmische Zustimmung des Hauses, als er sich gegen das Auslieferungsbcgehren der Entente wandte. Beifall lösten auch seine lrittschen Aus führungen über die Erzbergerschen Sienern aus. Die deutsche Landwirtschaft ist gewillt, mit aller Kraft für die Ernährung des deutschen Volkes zu sorgen, aber dies darf ihr nicht unmöglich gemacht werden. Das wichtigste sei, dass ü b e r- all Arbeit geleistet würde. Der Redner gab dann eine gedrängte Uebcrsichl über die Lebens mittelversorgung. Hinsichtlich der Browersorgung leben wir von der Hand in den Mund. E ne starke Stockung des Eisenbahnbetriebs, ein gro sser Streik in den Mühlen, und die Industriebe- zirke würden für lange Zeit ohne Brot und Mehl sein. Ob wir im n ä ch st c n Winter ver hungern werden oder nicht, hänge davon ab wie man die Kartoffeln bei den: schlech ten Stand der Winterfrüchte bestellen könne. den Etutretenden bot sich nun ein erschütternd« ------ -- Anblick. In d«r Küche lag «utsrrlt die Ehesrau und, Heinzelmännchen! Und gerade darum bin ich, neben ihr ihr einzige« lOjährtge« Kiud. In »n- ' ' " - - - - Make 3 und 4 mtt Wttzmnnht bUi«s«rt, daoegeu müssen Mnke 2 und wie bisher schoa Mark« 1 nur mtt Vz Pfund Brot beliefert werden'. —x. Du« zurzeit »ttke Gemüter bewegende Th-ma „Religion u n d S ch u l e' soll in einer vom htest,,«» B-z'ikslehrrro'rrin für Freitag abend im „Bchützerhau»' aoberaumten öffemllchen Versammlung durch Vortrvg und sr«t-- Nu«, spräche erörtert werden. Nöhrre« wird »och mit- geteilt. —«. Dte wachsende BKiebiheit, deren sich di» in verschiedenen Gaststütten unserer Stadt orran- stalttttn Küustlerkonzerte erfreuen durften, veranlassen die Besitzer vom »Echweizrrhau«' und „Nlbertschlößchrn", derartig» Konzerte auch in dieser Woche zu veranstalte», uud zwar «m morgenden Donner«:cig in: „Schweizerhau«' und am kommen d«n Sonnabend t« .Albertschlößcheu'. Nähere« über dir Bortrag«folgen bringen di, Anzeigen in der -eutigen bez. Sonnakendnummer unserer Zeitung. —* Bet der am Montag in Zwickau stattge- ladebraunrr Farbe im Werte von 10000 Marks musste sich gewaltsam beherrschen. Hingerissenheit D-r Betrüger dürfte seinen Trick auch ar.derwärtt sund Mitgefühl einten sich in seiner Seele zu versuchen. einem unwiderstehlichen Gesühl, das stürmisch alle — DroSden, 17. N«br. Da« sächsische Ka i'Schranken nicderzureitzcn drohte. dettenko-p« wird nunmehr am 10. März d. I. aus Inge bemerkte davon nichts. Sie hing ihren Grund d.» Frieden verttageb aufgelöst. Dir Ku Gedaukcu uach uud hob deu Kopf nicht. Üärung bedarf der Tob der 16 Jahre alten Tochter .-« Steinarbetter« Hohlfeld im nahm Schmölln, merken. „Ich kann mich eigentlich nichl erinnern, dass ich das jemals getan Hütte. Darum sehne ich mich auch aus der Heimat hinaus, was Sie so verurteile::. Der Abwechslung wegen. Ich denke mir, Abwechslung, das wird es sein, was die Menschen so gemeinhin Glück nennen. Anders kann ich es mir nicht gut vvrstcllcn." Sie stand lässig da und sagte alle diese un geheuerlichen Dinge so ruhig, als spräche sie da mit die selbjtverstäudtichsten Sache» der Welt aus. In ihren goldvlonden Hcnchcn spielte der Wind und crieb sie ihr neckisch in die Schläfen. Sie hatte die langen goldenen Wimpern wie Vorbünge über die olaucn Augen geseml uud blickte ruhig und nachdenklich zu Boden. Dem von ihrer Schönheit verzückten Manne erschien sie wie die Verkörpe- vuchzokomme». Später stellt« es sich dann heran« ruug des Märchens, aber wie ein fremdes Mär- lnß alli« «tu wohlvorbereiteter Schwindel war, berschen von sonderbarem Reize, das er noch nie ge- E bezweck'«, da« Leder z» erlang«». Der B>ll«i short harte. Die irostlose Eigenheit ihrer Rede -rtthrrlt oorgerickteteS Rtndleder tu gerellten Häute»'machte ipre Schönheit selisam herb wie die eines in etwa 1'/, d>« 2 Millimeter Stärke von schoko»jMalmorbildes aus altgriechischer Zeit. Der Mann
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