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D^L-Nr. 129 54 Krotkürruug. Di« ia I. 3 der Bekauotmochavg »om b. Februar 1920 vorgesehene der Ma», »e« rt, v 1, »1 *«d die a«geord»ets später» Rücktteser««» hat fich ai» schwer durch, fühlbar erwiese«, da leider eine große Zahl von Bäckereien di« Marte« schon im voran» beltesen». Deshalb wird die Sperrung der Marken k 1, 6 1, u 1 «usgehobe«; sie köuue« «ifo a«A« NghmDkpD heiiefert tverden. Die Gilttgleitsdauer der btßyer gesperrten Marke k 1 wird hi«. Mit verlängert. Dafür wird autgletchtwrtse die vor,unehmerib« einmalige Kürzung (ogl, obige Bekanntmachung) bei Gruppe III (Erwachsen«) mit 3 mal 600 g und bet Gruppe I (Kinder 5 nnd 6 Jahr) mit 3 mal 500 x erfolgen. Diese Kürzung erfolgt bet der nächsten vrotmarkenperiode (1.—28. März) und wird aus 4 Wochen oertetlt werdeu (450 x bez. 375 ss tn jeder Woche). Ab 3. März können aos die folgenden 4 Wochen infolgedessen nur gewährt werden r an Gruppe III (Erwachsene) 1450 ss wöchent lich (2'/, Psd. Brot und 200 s Weißbrot) an Gruppe II (Kinder 5 und 6 Jahre) 1125 x wöchentlich (2 Psd. Brot und ^P!d. Weißbrot). Wer die oorzunrhmend« Kürzung nicht beachtet, wird in der nächsten Periode in Schwierig keiten geraten. Die väckereibetriebe wollen sich auf die Abgabe eine» Weizengebäck« von 200 x schon jetzt «inrichten. Bi» zum 28. März ist di« infolge der Herabsetzung der vrotrattoa oorzunehmend» Kürzung beendet. GlauchiM, den 14. Februar 1920. Freiherr v. WeIS, «mtshanptmaun. Auf Blatt 75 de» hiesigen Handellregtfter» iür die Stadt, die offene Havdrl»ges«llschaft tn Firma Gebrüder Himmelreich in Hoheuftei« Gruftthai betreffend, ist Henie eingetragen wor. den, daß di, Gesellschafterin Smma Lina oerw. Himmelreich geb. Steinbach in Hoheustein'Ernstthal au»geschiedeu ist. Hoheuftein-Gruftthal, den 14. Februar 1920. Da» Amtsgericht. Infolge anderwetter Entschließung de» ve-irkroerbande» der Amihauptmannschaft Glauchau wird von Rückgabe vou Brotmarke« abgesehen. Die Bekanntmachung de» städtischen Lebens« mittelamte» »om 11. Februar 1929 hat sich somit erledigt. Hsheusteiu Gruftthak, am 16. Februar 1920. Da» ftädt. Lebe«»mitt«iamt. »okoSfett, jede Person 50 e 75 Pfg. 1—1350, 4001—4575: Schmidt, 1351-2600, 4576-4980- B'y», 2601—3340, 4981-5600: Lässig, 3341—3700, 5601—5850: Horn. Aettseibftversorger erhalten ebenfalls 50 x Kokolfett gegen Lebensmit ellarte für Fett- selbstoersorger bet Lässig. Geffeutiiche Gemrinderatssttzung in Odertuugwitz Mittwoch, den IS. Februar 1V20, abend» « Ahr in» Sihuugssaale de» Rathaufe». Lage» ordnnngr 1. Mitteilungen. 2. Gesuch». 3. Wahl der Gemeindtältesten. 4. Gehaltssragen. 5. Auf- «ahme eine» Darlrhn». 6. Ort»gesrtz betr. Retseaufwand. Oberlungwitz, am 16. Februar 1920. Der Gemeindedorftand. Oberlungwitz, am 16. Februar 1920. Nachtfrost, heiter, Bei der Vornehmheit der Gesinnung, die aus Der sächsische Bußtag (25. Februar) dische Gold nicht in deutsche Hände gelangt ist. «läßt, als wenn diese die Beschlusse der doch be- Steinkohle Teer öl kaufen, das nur einen etwa 10 Prozent höheren Heizwert hat als Steinkohle, und für das wir bis zu 2 Mark Kilo bezahlen mußten. Der Ersaß für ein um wie das Kilo Febrnarr -t-3,0, Maztmwa Tagsüber m:ld, schwacher südliche bi« westliche Winde. Temperatur am IS. Minimum —0,8, 12 llyr Der »emetndevorftaud WWe WM MMW. Verlängerung -er Arbeitszeit im sächsischen Bergbau? Wie uns gemeldet wird, ist die vorübergehende Verlängerung der Schichtzciten im sächsischen Bergbau um eine Stunde täglich ge plant. Di« Negierung will in Anerkennung Ler Abhängigkeit unseres ganzen wirtschaftlichen Lebens vom Kohlenbergbau den Bergleuten außer dem Uebcrstundenlohn, der natürlich zu zahlen ist, ständig ein Kilogramm Speck für Kopf und Woche zuweisen. 1 Kilogramm Kohle -- 1 Mark zahlt die Zellstoff-Fabrik Waldhos bei Mann heim, da sie statt deutscher Kohle amerikanische kaufen muß — so hieß es dieser Tage in einer Mitteilung, die den Tiefstand unserer wirtschaft lichen Lage charakterisierte. Dazu schreibt den „L. N. N." nun eins Thüringer Firma: „Wir brauchen für einen Teil unserer Produk- livn Zwickauer Steinkohle, die wir auch nicht in genügender Menge erhalten können. Da der Er laß durch Braunkohle und Briketts für den be treffenden Zweck ausgeschlossen ist, so mußten wir wohl oder übel als Ersaß für Zwickauer Die hiesige Gemeindeoerwalmng sucht für ei« 1'/^ Jahr ältere» Mädchen und eins« 10 Jahren alten Knaben Pftegeelter«. Diejenigen Familien, weich« gewillt sind, eine» der angeführten Kinder in Ziehr zu nehmen werden gebeten, fich sofort im Rathaus, Zimmer Nr. 3, persönlich zu melden. Zwickauer Steinkohle kostet uns zurzeit also 1,80 Mark. Würden wir das Teeröl nicht gekauft haben, hätten wir umeren Betrieb schon lange einstellen müssen. Welche Verteuerung der Pro duktion dies bedeutet, kann sich jeder selbst aus rechnen." Soweit also sind wir herunter, daß wir solche Preise anlegen müssen, uni unsere Betriebe über- Haupt noch weiterführen zu können. Die Regierung und das Kartoffel-Deputat. Der Verband Sächsischer Landwirte hatte an die Landeskartoffelstelle eine Eingabe gerichtet, in der unter Hinweis auf den Beschluß der Nationalversammlung vom 27. November 1919, wonach alle Bestimmungen in den Ernährungsverordnungen aufgehoben werden sollen, welche die landwirtschaftlichen Arbeitgeber hindern, die den Arbeitern zugesicherten Deputat- bezüge ohne Beschränkung auszuliefern, um Aus hebung der damit unvereinbaren Verordnung des sächsischen W ir 1 sch a f 1 s m rnä stse xi um s bczw. des Kommunalverbandes über die Ab lösung des Jahresdeputates in Geld ersucht wurde. Auf diese Eingabe hat der Verband den Bescheid erhallen, daß seine Eingabe der Nöichs- kartoffelstelle zur Aeußerung übermittelt worben ut und daß diese erklärt hat: „Entgegen den Aus führungen des Verbandes Sächsischer Landwirte muß daran festgehalten werden, daß Deputate an Kartoffeln, deren Höhe die Selbstversorger- raiion übersteigen, in natura nur gewährt wer den dürfen, falls der einzelne Besitzer die hier für erforderliche Menge aus seiner Ausgleichs- rescrve auforingen kann. Die hierfür seinerzeit erlassenen Bestimmungen sind nach wie vor bin dend. Bei voller Würdigung der Bedeutung der Nationalversammlung dar: doch nicht übersehen — * Fastnacht ist morgen, die früher den Abschied vom Karneval bedeutete. Geigen und Trompeten spielen zum Kehraus auf, es fehlt vielleicht auch nicht an Punsch und Pfannkuchen, um eine Stunde süßer Leckerbissen zu bereiten. Allerdings wird auch dabei noch der Zeiten Laus Nechnnung getragen werden müssen. Aus der Freude der Fastnacht erwächst der graue Ascher mittwoch empor. Der Beginn der ernsten Fasten zeit bedeutet für den denkenden Menschen auch den Beginn einer Sammlung. Das Leben der Ar beit, die der nahende Frühling im gesteigerten Maße bringt, verlangt seine Rechte. —1>. Aus der elterlichen Wohnung entfernt hat sich der Stiefsohn eines hiesigen Handwerks meisters, der Arbeiter NoschIau, unter Mit- nalime eines 6 Meter langen und 9 Zentimeter breiten Treibriemens. Da durch die Stillegung WaS geht in Amerika vor? Wie aus Washington vom 11. dss. ge meldet wird, hat Staatssekretär Lansing fein E n I l a s s u n g s g e s u ch eingereicht. Präsident Wilson hat das Gesuch genehmigt. Eine spätere Meldung besagt, daß Polk zum einstweiligen Staatssekretär ernannt werden wird. Die amtlichen Stellen geben offen zu, daß ie nicht wissen, wen der Präsident zum dauern den Staatssekretär ernennen wird. Internationale Wissenschaft in englischer Ausfassung. Professor Dr. Einstein, der vielgenannte Gelehrte, dessen Arbeiten über das Nelativitäis- prinzip nicht nur in astronomischen Fachkreisen Auf chen erregt Haven, hatte seitens der Londoner Ronal Society für seine wissenschaftlichen Lei stungen die goldene Medaille zuerkannt bekommen. Beiläufig richtete man von London aus an den Gelehrten die offenbar aus Bejahung war tende Frage, daß er doch wohl Schweizer oder Holländer sei. Als Professor Einstein darauf selbstverständl ch wahrheitsgemäß mit- tcilte, daß er deutscher ^Staatsangehöriger se^, wurde die ihm zugeteilte goldene Medaille seitens der englischen Herren wieder zurückgezogen. kanntlich souveränen Nationalversammlung über haupt nichts angingen, ist sehr bezeichnend. Vorläufig bleibt es also bei der Erklärung, daß Deputate an Kartoffeln, deren Höhe die Selbstversorgerration übersteigen, in natura nur gewährt werden dürfen, falls der einzelne Besitzer die hierfür erforderlichen Men gen aus seiner Ausgleichsreserve aufbringen kann. Das Ergebnis -es sächsischen Eisenbahnbetriebes 1V18. Mit starker Verspätung ist soeben der Bericht der Eeneraldirektion der sächsischen Staatseisen bahnen für 1918 erschienen. Danach belief sich die Einnahme aus 254,3 Millionen Mark oder gut 23 Millionen Mark mehr als im Jahre 1917. Daran ist der Personen- und Eepäckverkehr mit 13, der Güterverkehr mit 10 Millionen Mark beteiligt. Die Ausgaben sind aber mit 343 Millionen rund 89 Millionen Mark höher ge wesen als die Einnahmen. Das Jahr 1918 hat also nicht nur keinen Uekerschuß wie die früheren Jahre erbracht, sondern einen Zuschuß von 376 Prozent des gesamten Anlagekapitals erfordert. 1919 ist dieser Zuschuß ins Nielenhafte, nämlich auf etwa 285 Millionen Marl gestiegen. Zur geplante« Wiederaufnahme -es Freiberger Silberbergbaues. Dmch eine dieser Tage verbreitete Meldung, daß die sächsische Regierung angesichts des unge heuer gestiegenen Preises für Silber die Wieder inbetriebsetzung der Freiberger Erz gruben in Erwägung ziehe, sind mancherlei unbegründete Hoffnungen erweckt worden. In den Kreisen der Bergsachverständigen ist man sich darüber einig, daß eine solche Wiederinbetrieb setzung jetzt einfach unmöglich ist. Von einem Bergfachmann, der die Verhältnisse des Freiber ger Erzbergbaues bis ins einzelne kennt, wird uns mitgeteill, daß der Wiederaufnahme des Sil« berbergbaues ganz unüberwindliche technische und finanzielle Schwierigkeiten entgegenstehen. Zu nächst muß berücksichtigt werden, daß, da die Stillegung der Silberbergwerke schon während einer Reihe von Jahren plamäßig eingeleitet wurde, in dieser Zeit/ ganz selbstiMständlich in den Gruben geradezu Raubbau getrieben worden ist In solchem ausgebeuteten Zustande sind die Gruben dann verlassen worden und zum größ ten Teil ersoffen. Es würde also, wenn es gelin gen sollte, die Gruben wieder befahrbar zu machen, nicht nur nötig sein, niit den Schäden Lmzuräumen, die in den ersoffenen Gruben seit der 1913 erfolgten Stillegung entstanden sind, sondern es würden dann auch erst noch die Fol gen der jahrelang betriebenen Naubbauwirtschaft beseitigt werden müssen. Für eine Wiederauf nahme des Betriebes fehlen auch die Maschinen, die abmontiert und verkauft worden sind und deren Neuanschaffung jetzt ganz ungeheuer hohe Aufwendungen erfordern müßte. hier einen Orginalbrief der norwegischen „Elektro chemischen Industrie-Gesellschaft", aus dem sicher gibt, daß Erzberger das Verfahren während des Krieges an das Ausland verkauft hat. (Be wegung.) Erzberger: Herr General v. Oven, ent sinnen Sie sich, daß die ganze Unterredung mit Ihnen nur Larin bestand, daß ich Sie gefragt habe, was Sie von der Sache halten? Zeuge: Das ist richtig. Ich hatte auch beschlossen, daß viel Sohlenleder hingeliefert wird. Erzberger: Das Generalkommando Kas sel hatte die Zustimmung dazu erteilt, daß die Erfindung nach Norwegen verkauft wird. Vorf.: Es ist doch etwas auffallend, daß dies nach Norwegen hin geschah, das doch mehr oder weniger engM) war. General v. Oven: Ich würde, wenn ich befragt worden wäre, mich dagegen ausgespro chen haben. Erzberger: Bin ich an Sie herangetre- len, die Firma zu begünstigen oder zu bevor zugen? Zeuge v. Oven: Das würde ich auch abge- lchnt haben. Dr. Helfferich hält es für auffallend, das Lizberger als einfacher Aktionär solche Ver handlungen wegen des Verkaufs an Norwegen geführt hat. Es kommt nun zu heftigen Ausein andersetzungen auf beiden Seiten, woraus die Verhandlung abgebrochen wird, doch ist der Fall Anhydat hiermit noch nicht erledigt; cs wird aber erst am nächsten Donnerstag weiter darüber verbandelt werden, da für Montag und Diens tag schon andere Dispositionen getroffen sind. Nächste Sitzung: Montag 9^ Uhr. Kullurstaat, in dem nicht Abgeordnete an Ge sellschaften beteiligt sind, und m Holland und so gar Minister im Aussichtsrate. In Holland lack,: man darüber, was der Angeklagte hier sagt. Hieran schließt sich wieder eine lange Reihe von Kreuz- und Querfragen an Erzberger. General v. Oven bekundet u. a., daß er von dem Anhndatverfahren Kenntnis erhalten und es als gutes Verjähren erkannt habe, daß er es aus voller Ueberzcugung unterstützt habe und mit Erzberger nur gelegentlich über den Stand der Sache beffagt worden sei. Dr. Helfferich. Haben Sie die Anhydat- ersindung für eine kriegswichtige gehalten? General v. Oven Ja, durchaus. Dr. Helfferich Was würden Sie da zu gesagt haben, wenn Sie erfahren hätten, daß während des Krieges VN das neutrale Ausland ver'auit worden ist? General v. Oven Ich würde das nicht ver stehen und jedenfalls auf das schärfste nußbilligm. Dr. Helfferich: Dann überreiche ich des Betriebes seine Angehörige schwer geschädigt sind, werden sachdienliche Mitteilungen über sei nen Aufenthalt an die Polizei erbeten. x. Bei dem KartoMverkauf am Freitag MchMchW. Hohe«stetmEr«ftthal, 16. Februar 1920. Wettervora«»sage für morge«» MxÄWchk Getraut: Der Lotzubuchhalter Johannes Arthur Müller tn Gersdorf mit der HanSwchter Anna Marte Rudloff hier. Der Schreiber Poul Oskar Uhltg hur mit dir Haustochter Frieda Martha Lässig in Hohenstein Ernstthal. Begrabe»: Paul Kurt, S. de» Friseur» Karl Paul Müller, 14 T Mittwoch abend» 8 Uhr Mtssionllesekränzcheu. Donne: »tag abend» halb 9 Ahr Versammlung der lande»« kirchl. Gemeinschaft. Wüster»-»««». Mittwoch, den 18. Februar, abend» halb 9 Ahr Probe dr» ev. Jungstauenverein«, danach Versammlung im Pfarr- Hause. Donner»tag, den 19. Februar, abend» halb 9 Uhr Imides» kirchl. Gemeinschaft im Pfarrhause. Freitag, dr» 20. Februar, abend» halb.9 Uhr Kürdek- gotteSdienstvorbereitmig i» Pfarrhause. dieser Handlungsweise spricht, brauchen wir csZu schaffen vermag, aber daß die Naüonalver-der letzten-srtzung ausführlicher als sonst Wieder wahl nicht zu bedauern, daß auch dieses auslan-jsammlung von der Negierung sich so behandeln geben zu sollen. — _ . seiner persönlichen Auskunft seien 150 000 Mk. an Erzberger gezahlt worden, um ihn wohlge sinnter zu machen. Die Beweisaufnahme wendet sich dann dem „A n h y d a t f a l l" (Kommerzienrat Rechöerg) zu. Helfferich hält ein längeres Referat hierzu. Es handelte sich bei der Beteiligung Erz bergers um eine sechsstellige Zahl. Erzberger habe die Beteiligung angenommen, obwohl das Unternehmen lediglich für Heeresbedars arbeitete, und obwohl er parlamentarischer Aussichtsrat der KriegsgesMchast war. Die Rechberg-Erzoerger- Fabrik habe große Millionenauftrüge absorbiert. Erzberger hat seine Beteiligung wohl auch heute beibehalten, jährt Helfferich fort, obwohl er in seiner einflußreichen Stellung als Reichsfinanz minister auf das Schicksal der Lederindustrie gro ßen Einflluß hat. Er ist auch in der Kriegsleder- akticngesellschast eingetragen, in der Kommerzien rat Nechberg Vorsitzender ist. Dr. Helfferich schloß seine Ausführungen mit den Worten: Ich habe ein Wort hinzuzu ügen, um verständlich zu machen, aus welchen Gründen heraus ich den Kampf gegen diese Art der politischen Korrup tion führe. Der Nebenkläger hat mich bicr nament lich daran erinnert, daß er in der Tippelskirch- Angclegenheit das Ausscheiden des Ministers v. Podbielski erzwungen habe. Ich kenne die Ange legenheit genau. Auf Podbielski fällt kein Makel. Seine Majestät der Kaiser hat damals ei klärt: „Auf meine Minister darf auch in diesen Sachen nicht der Schatten eines selbst unberechtigten Ver dachtes fallen. Podbielski muß gehen, so gern ich ihn mag, und so große Stücke ich aus ihn halte." So war es unter dem fluchbeladenen allen Regime. Unter dem neuen Regime aber ist in Deutschland etwas möglich, was in keinem anderen Kulturlands denkbar wäre: daß ein Mann, gegen den all das oorliegt, was Herr Erzberger m diesem Prozeß gegen sich selbst hat zugeben muffen, noch als amtierende: Mini ster im Eercht-saa! erscheinen kann. Erzberger erklärt darauf sehr gereizt: In keinem Lande der Weil, "o mochte ich bemerken, ist es möglich, daß ein früherer V ze'anzler so tief sinkt, wie es bier geschieht Es gibt keinen „Englische Menschlichkeit"! 'Wie die englischen Blätter melden, hat der Gemeindera: von Bradford den Vorschlag verworfen, 1000 Kinder Mitteleuropas in Bradford aufzunehmen. Ein Mitglied nannte den Vorschlag abscheulich, da in Bradford Kinder seien, deren Ellern von den Eltern der Kinder, die man aufnehmen wolle, ermordet worden leien. (!) Diese Art „englischer Menschlichkeit" zeigt, was für Früchte der englische Haß zeitigt! Die -Lutsche» Gefangenen in Turkestan. Wie der Volksbund zum Schutze der deut schen Kriegs- und Zivilgefangenen mitteilt, ent sprich: die Nachricht der „Westminster Gazette", baß in Turkestan bereits 60 000 Gefangene an Hunger und Krankheit zugrunde gegangen seien, nicht den Tatsachen. Der nach Deutschland zurück- gekehrte Leiter der 13. Deutschen Fürsorgekommis sion, Leutnant Brendel, der in der Leitung des Volksbundes tätig ist, gibt bekannt, daß sich in Turkestan im ganzen 26 000 österreichische und 2800 reichsdeutsche Kriegsgefangene befinden, deren Lage allerdings sehr fchlecht ist. Polnisches Angstpro-ukt oder Falle? Das „Neue Wiener Tagblatt" hat vor eini gen Tagen eine Meldung veröffentlicht, wonach Polen an Deutschland mit dem Ersuchen her- angerreten sei, es im Ka pfe gegen den Bol schewismus zu unterstützen. Die Eniente würde uns zu diesem Zweck eine Erhöhung unse res Heeresbestandes auf 500 000 Mann zuge stehen. Außerdem sei die Eniente bereit, Deutsch land Munition und Kriegsmaterial zu liefern. Falls sich Deutschland bereit erkläre, gemein sam mit Polen gegen Rußland zu kämpsen. würde Polen auf die Abstimmung in Oberschlesien verzichten. Diese Nachricht wird uns an zuständiger Stelle als durchaus falsch und als nicht ern st zu nehmen erklärt. werden, daß solche Entschließungen zunächst noch sind auf dem Eüterbabnhos zwei neue Hand» nicht Gesetz sind und noch nicht bindende Kraftiw a gen, von denen einer mit „Hermann Teu- baben." jmcr" gezeichnet war, mitgenommen bezw. ver« Die Sächsische Landeskartoffelstellc bemerkt zu tauscht worden. Es wird ermcht. die Wagen so» dieser Entscheidung: „Von Landes wege n!fort auf dem Polizeiamt abzugeben, wo die Eigen kann eine andere Entscheidung nicht ergehen." -llümer ihre richtigen Wag«n erbalten können. Interessant an dieser Antwort ist besonders dies — * Der Prozeß Erzberger- souveräne Nichtachtung, die dem Beschlusse der'H c l s fe r i ch näber! sich allmählich seiner Ent- Nationalversammlnng gegenüber zutage tcitt. Es scheidung. Die Verhandlungen beleuchten die ist formell gewiß richtig, daß ein bloßer Be- Praktiken des geschäftstüchtigen Herrn Erzberger schluß der Nationalversammlung noch/nicht Recht jetzt so hell, daß wir glaubten, die Ergebnisse