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siens ist uns Sieben, die wir für die Abtretung sind und waren, nichts davon bekannt; am Wenigsten möch ten wir Vie Ansichten jenes Aufsatzes für die unsrigen er klären. Meine Meinung ist und bleibt, daß die Patri- monial- oder Munijipalgerichtsbarkeit nichts werth und umsonst zu theuer ist. Dieses alte Institut mochte vor dem für eine Stadt Werth haben, jetzt gleicht es einem alten zerlöcherten Schlafrock: man denkt, er ist bequem und leicht; er ist aber, beim Tage besehen, schmutziger und drückender, als jeder andere Gottfried und kaum warm genug, „einem jungen, freisinnigen, bür- „gerlichdenkcnden Mann, der uns vhneoder „mit noch nicht zu zahlr eicher Familieum 40S „thlr. in al len Nöthen mit Rath undThatbei» stehen könnte," die diensthungrigc Blöse zu decken. Ich, meines Theils, halte dafür, solch' altes Gerümpel von schlechten Einrichtungen zu vernichten und fechte offen dagegen. Mag's sein, daß auch die königl. Justiz ihre Gebrechen hat; im Ganzen genommen ist sie aber doch unparthciischcr, also besser, und mir zehnmal lie ber, als die vom Kopfnicken des gnädigen Herrn Ge richtsprinzipals oder von der Huld des Bürgcraristokra- tismus abhängige Patrimonialjustiz. Wilhelm Becker. Kirchliche Nachrichten. Am zweiten Bußtag predigt Vormiu. He. k. Wimmer u. Nachmilt. He. Diät. Steudel r am Sonntag darauf pre digt Vor« u. Nachmilt. He. k. Wimmer. Beerdigte: 99) Mstr. Joh. Fr. Riedels, Weber- u. Einw. in Geltengrün T. Jgfr. Joh. Marg. Kath. 17 I. 6 M. 9 T. mit LP. 100) Mstr. Jol). Sebastian Adler, B. u. Vormstr. der Schuhmacherinnung allh. ein Wittwer, 85 1.10 M. 7 T. Filialkirche Elster. Am 2. diesjährigen Bußtage predigtHr.Diac. Steudel; am Sonntage drauf, als am Schluffe des Kirchenjahres, derselbe. Geboren: 1) Mstr. Joh. Gg Braun«, Weber-u. Einw. in Sohl S. Joh. Erhard. 2) Eine todigcb. unehrl. T. von Sohl. Z) Joh. Christian Stößen«, Einw. aus dem Sohlhause, todtgeb. T. 4) Ein unehrl. S. von Sohl. Beerdiget: Die 2 ebengenannien todtgeb. Kinder von Sohl. 3) der Christiane Kathar. Dräcklein von Grün unebel. S. 1 I, 2 M. weniger 2 T. Holzaukzion. Künftigen 26. dies. Mon. Nachmittag- 3 Uhr sollen in der Erpcbizion de« unterzeichneten SladtrathS noch 2 dürre Bäume» 6 Klaftern Stöcke, 2 Schock Reißig« büschcl und ein Sägeklctz au« hiesiger Kommunwaldung an den Meistbietenden verkauft werden. Nähere Auskunft darüber, in welchen Orten sich dieses Holz befindet, giebt der Kommunförster Stöß. Adorf, am 19. Novbr. 1838. Der Stadtrath das. Todt. Schnittwaaren - Verkauf. Don heute an beginne ich mit dem Verkaufe ausran« girter, größtencheils noch moderner Schnittwaaren zu be deutend herabgesetzten festen Preisen, als: Sächsische und engl. Cailune die lange Elle zu 2 bis 34 gr-, bunte Ging- hams und Jacconets 1H — 3» gr., bunten Köper 24 — 34 gr., halbleinenes und leinenes Bettzeug j und Z breit 34 — 44 gr., carrirle Merinos 34 gr., engl. und sächsi sche Merinos 34 — 5 gr., Dcinkleiderzeuge 24 — 44 gr., Piquee-Westen S—12 gr., gedruckte Casimir-Westen 10 gr., halbseidene u. seidene Westen 7—26 gr., halbseidene u. sei dene Modetücher 8—24 gr., halbseidene u. seidene Cravat« kenrücher 8—18 gr., baumwollene Jacconel- und Cattun tücher 1 — 6 gr., braune Kopftücher mit weißen u. bunten Kanten 7—14 gr., Schweizeriücher 8 — 10 gr. Mein außerdem noch gut ossortirte« Schnittwaarenlager empfehle ich zugleich unter Zusicherung der billigsten Bedienung. Neukirchen, den 22. Novbr. 1838. W. Ammon. Gesunden worden ist ein eiserner Dcichselnagel und wieder zu erlangen in der Erpd, d. Bl. Gesellschastsihearer. Nächsten Sonntag, den 25. dirs. Mon., wird von der hiesigen Theatergcsellschaft aufgesührt werden: Die Einsalt vom Lande, Lust spiel in 4 Aufzügen von vr. Karl Töpfer. Wir lade» zu dieser, so viel uns bekannt, im Voiglland noch nicht ge« gcbcnen Vorstellung alle unsere Gönner und Freunde ganz ergebens) ein und bemerken zugleich für diejenigen, welche zeilher bisweilen aus Versehen vom zweiten auf den ersten Platz übergestiegen sind, daß zu Vermeidung derartiger Verirrungen von nächster Vorstellung an der erste Platz abgesperrt sein und also nunmehr wahrscheinlich Jedermann sich zurecht finden wird. Adorf, am 19. Novbr. 1838. Die Theatergesellschaft dak. A usforderung. Wenn die im heurigen Frühjahre von 2 verschiedenen Personen bei mir versetzten Gegenstän de, als: 1 Taschenuhr, 1 Klrid und 1 Schürze, nicht binnen ästo und 4 Wochen wieder eingelöst werden, so werde ich selbige verkaufen. Adorf, am 22. Novbr. 1838. Johann Strobel. Notizen. 1) Aus Seiptendorf. ES ist Grundsatz, daß die Einsender sich uns nennen. S) Wenn mehre, zcitber uns zuge kommen« Aufsätze bis jetzt noch nicht abgedruckt worden sind, so mögen dies die geehrten Einsender entschuldigen. Wir waren gc- ndthigt, einige Zusendungen auf besonderes Ansuchen der Berfaffer oder auch aus audern Gründen früher zu benutzen. Wa« aber ») die Anekdötchen betrifft, die mit eingegangcn sind, so wissen Sie schon, verehrter Herr Einsender, daß wir dergleichen nicht gern passiren lassen, wenn sie zumal, wie allem Anschein nach die Ihrigen, sich auf bestimmte Personen beziehen. Damit kann doch eigent lich der Nutzen der Gcsammlhcit nicht befördert werden. Ueberdies wüvde auch an Nr. 2 ein anständiger Zensor Manche« unanständig gefunden haben. Doch Sie dürfen uns das nicht übel nehmen. Wir möchten Sie nicht gern vor den Kopf stoßen. 4) Die Beileids bezeigungen fanden wir recht gut gemeint, aber wir wollen damit noch zurückhalten, damit wir den Teufel nicht an die Wand mahlen. Karl Todl, Rcbakiör; der Sladtralh, Verleger.