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110^ treff,n? Er fühlt sie nicht alS solches, die Prügel Her die fühlt er. Es ist daher auch dem Bürger und Bauer gar nicht so sehr zu verdenken, wenn er sich bei Betrach, tung solcher Fälle, wo blos der Form, nicht der Thar nach gestraft wird, dahin ausspricht „daß Vie Spitz, duben das größte Recht hätten." Das haben sie nun zwar deshalb noch nicht, allein, in die Sprache der Wissenschaft übersetzt, will das ungefähr so viel sagen, als: „Wenn die Strafe für den Verbrecher kein Uebel „ist, so kann sie euch ihren Zweck nicht erreichen; „sie stellt daher weder die Unverletzlichkeit deS „Rechtsgesetzes äußerlich dar, noch wird sie rin „Mittel zur Sicherung des Rechts, indem sie auf „die Geneigtheit zu Rechtsverletzungen nicht hem- „mend einwirkt." Zum Schlüsse möge — nicht der Wunsch deS Verfassers der Betrachtungen, daß die Prügelstrafe auS unserm Gesetzbuch? ganz wieder verschwinde, sondern — der Wunsch ausgesprochen werden, daß Zeder sächsische Staatsbürger von der ihm von Gott verliehenen Vernunft Gebrauch mache und sich nie mals durch Entäußerung dieses göttlichen Geschenks tn die Lage versetze, baß wider ihn Prügelstrafe zu erkennen sei. F r a u < n v e r e l n. Auch in Adorf hat sich, wie bereits in andern Städten deö Landes, ein Frauenvercin gebildet, über dessen Zweck Einsender dieses Folgendes berichten kann. Zunächst hat sich der hiesige Frauenvcrein die Aufgabe gestellt, armen Personen weiblichen Geschlechtes, vor züglich Kindern, Gelegenheit zu verschaffen, die nvth- wendtgsten weiblichen Arbeiten unentgeldlich zu erler nen (Stricken und Nähen). Sodann will der Verein dahin zu wirken suchen, die ärmere Jugend hiesiger Stadl überhaupt und ohne Unterschied des Geschlechts zur Arbeit und Beschäftigung heranzuziehen. Endlich sollen auch alten, kranken und verschämten Armen, sowie bedrängten Wöchnerinnen, vorzüglich insofern alle diese Personen aus Gemeindekasscn nicht unter stützt werden, wenn die pekuniären Kräfte des Ver eins Solches zulassen, Unterstützungen gereicht werben. Nun — die Zwecke sind gut, auch besonders den ört lichen Verhältnissen entsprechend. Möge eS dem Ver eine gelingen, sie auszuführen, so umfangreich, alS möglich auszuführen! Möge ihm daher auch immer mehr Thcilnahme geschenkt werden und mögen auch anderwärts edle und wohlthälige Frauen — wie tS im Voigllande meines Wissens bis jetzt nur erst in Plauen und Adorf geschehen ist — zusammentreten, um gleiche oder ähnliche Zwecke, wie sie jedes OrteS Bedürfniß an die Hand giebt, zu verfolgen. Der Segen wird nicht ausbleiben. Kirchliche Nachrichten. Künftigen Sonntag, als am Feste Heimsuch. Mar. pre digt Vor» u. Nachmm. Hr. k. Wimmer. Am Miltw. hält Hr. Diac. Steudel allgem. Deichte. Getraute: 25) Joh. Glob Gerber», Einw. in Rcm- tengrün u. Johanne Christiane Neudel das. Geborne: 72) 1 unehel.T. in Jugelsburg. 73)Joh. David Winnerling«, Tagelöhner« allh. T. Joh. Friederike. 74) Hrn. Joh. Karl Feiler«, D. u. musik. Instrumenten macher« allh. S. Heinr. Ernst Robert. 75) Georg Chstph. Schreiner«, D. u. Zimmerm. allh. S. Wilh. Glob. Beerdigte: S7) Joh. Georg Hertels, Maurers u. Einw. in Remtengrün T. Jgfr. Joh. Rosine, 25 I. 2 M. 2 T. mit LP. 58) Joh. Adam Bröckel, Hausgenosse in Zugel«burg, 46 I. 9 M. 3 T. 59) Mstr. Christian Glied Kohler«, D. u. Weber« allh. S. Fried. Aug. 2 1.5 M. 24 T. mit LP. Lnmerk. Vie kirchlichen Nachrichten vonElst«r sollen da« nächst« Mal nachgetragen werden. Auf Wunsch der polytechnischen Gesellschaft zu Leipzig »ird die nachfolgende Einladung derselben zur vierten In dustrie-Ausstellung andurch zur Kennlniß de« gewerblrei« b«nden Publikum« gebracht. Plaue«, den 2t. Juni 1838. König«. Amt«hauplmannschaft bas. v. Schütz. Einladung zur vierten Industrie - Ausstellung der polytechnischen Gesellschaft in Leipzig. Die hiesige polytechnische Gesellschaft beabsichtigt zur Michaeli«-Wesse l.J. im Saale der deutschen Büchhandlrrbörse die vierte Au«stellung von Gegenständen der Industrie und zwar vom zwanzigsten September bi« zwanzigsten October zu veranstalten. Die dafür getroffenen Einrichtungen sind folgende: 4) zu derselben werden Kunst-, Gewerb«- und Fabrik- Erzeugnisse aller Art «) de« gesammten Königreichs Sachsen, d) der großherzoglich und herzoglich sächsischen Länder, el de« köoigl. preußischen Herzogtums Sachsen und ä) der fürstlich reußischen Länder angenommen und dabei bemerkt, baß nicht blo« durch Kunst und Neuheit au«gezetchne»e Gegenstände willkommen sind, sondern daß es vielmehr Zweck der Ausstellung ist, durch Zusammenstellung der verschiedenartigste» Industrie. Er zeugnisse ein anschauliche« Bild de« gesammten sächsischen Gewerbfleiße« zu geben.