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in die Garbe hinein, theilen sie in Mi gleiche Theile und drücken die Halme von einander zur Erde nieder, indem sie auch wohl mit dem Fuße dieselben zum Nach, geben nöthigen. So von einander gebogen heben sie diese letzte Garbe über die Köpfe der die neun stehenden Garben zusammenhaltenden 2 Weiber, während sich diese fest an die Puppe anlegen, und stülpen sie als Haube über die 9 stehenden Garben hinweg, so daß die Aehren dieser 10ten Garbe abwärts, die Sturzelcndcn aber aufwärts zu stehen kommen. Jetzt vertheilen alle vier Arbeiter die hcrabhängcnden Halme dieser Deckgarbe nach allen Seiten, besonders nach der sogenannten Wetterseite (Nw. W. Sw.) zu und die Puppe ist fertig. Bei einiger Uebung gehet dieses Puppen sehr schnell, und es ist viel leichter Einem das Verfahren dabei prac- lisch zu zeigen, als dasselbe mit Worten zu beschreiben. Die Leute lernen eS sehr leicht und alle meine Arbeiter sind darin sehr geübt, daß ich bei einem drohenden Gewitter, wo ich alle Schnitter abtretcn und puppen ließ, in kurzer Zeit ein ganzes Feld in Puppen sehen konnte. Doch ist es immer besser, diese Arbeit nur von wenigen dazu auserlesenen Leuten gleich vom An fänge an machen zu lassen. Es gehet dann Alles viel ordentlicher zu und die Puppcnsctzcr suchen selbst eine Ehre darin, daß ihnen der Wind keine Puppen um- werfc» kann. Fällt ja eine einmal um, oder wird die Haube vom Sturme herabgcworfen, so muß sie sogleich nach dem Sturme wieder aufgesetzt werden. Wird Alle- so, wie ich hier beschrieben habe, mit Sorgfalt verrichtet, so wird der Wind, auch schon bei beträchtlicher Stärke, keine Puppe umwerfcn können, selten auch nur eine Haube hcrabzureißen im Stande sein. Nur sehe man darauf, daß das Band der Haube möglichst weit nach den Sturzelenden zurück gebracht werde, damit das oben in die Höhe stehende Ende der Deckgarbe oder Hackbe nicht vom Winde ergriffen wer den könne. MeistenthcilS liegt die Schuld, wenn der Wind die Haube herabwirfl, darin, daß das Band zu weit nach den Aehren herauf um diese letzte 10. Garbe gelegt wurde. Um die 6 aufrechtstehenden Garben oben bei den Aehren, während die Haube aufgesetzt wird, zusam- menzuhalte», pflege« Einige einen Strick mit einem eisernen Ringe versehen um die stehenden Garben her umzuwerfen, indem sie daS eine Ende mit dem Ringe festhalten und das andere Ende um die Puppe herum, schleudern, fangen und durch den Ring durchstcckcn und die ober» Theile der Garben zusammcnzichcn. Dadurch kann eine Frau-erspart werden. Allein mir scheint dieses Verfahren deswegen nicht zu billigen, weil durch das Anziehen des Stricks sehr leicht Aehren abgestreifc werden und verloren gehen. Auch haben die 2 Weiber, die bei dem Einsetzen der letzten 4 Garben helfen, dann mit dem Ordnen der Halme, an den nun stehenden Garben gerade genug zu thun, während die 2 Männer die Haube vorbereiren. Hier eine Frau ersparen zu wollen, würde wenig Vor« thcil bringen. Ausfallen könnte es dem, der das Puppen nicht selbst versucht hat, daß ich die Garben mit aller Ge walt gegen die Erde stampfen lasse. Fallen denn da, — wird man fragen, — nicht viele Körner aus? Wenn man die Hauptregcl bei allem Puppen beobachtet und zeitig haut, so hat man nichts zu be sorgen. Noch sitzen alle Körner so fest in den Hülsen, daß dadurch kein Körncrverlust zu besorgen ist. Ganz falsch wäre es freilich, überreifes Getreide oder wohl gar solches, was vielleicht eine Zeil lang schon breit liegend getrocknet wäre, puppen zu wollen.' Aber wie, wenn nun viel Gras und Futter darin enthalten ist? verdirbt dieses nicht, wenn eS gleich hinter der Sense eingebunden wird, höre ich Andere ängstlich fragen. Keinckwcgeö. Im Gegcntheil nirgends wird man das Futter im Stroh schöner erhalten, als gerade beim Puppen. Nur brauche man die Vorsicht dabei, das Band der Garbe mit dem Knebel nicht zu fest an- zichcn zu lassen. Man binde cs blos so fest, alö eS mic der Hand allein geschehen kann. Nur eine Vorsicht ist bei dieser Erntcmcthode nöthig, nämlich beim Ausladen der Puppen. Hier muß freilich die größte Sorgfalt angewendel werden, Alles muß hier sehr behutsam betrieben werden, weil allerdings dann, wenn man diese ganz trocknen Garben werfen wollte, großer Kdrnervcrlust zu besorgen wäre. Doch dafür drischt sich auch das Getreide desto leichter und reiner, wenn man nur mit dem Abfahrt» der Puppen nicht zu sehr eilt. Wohl kann man bei sehr günstiger (warmer, luftiger) Witterung die erste» Pußpen schon