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A-orker Wochenblatt. Mtttheilungen über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Vierter Jahrgang. Preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post 16 gr. Sächs., bei Beziehung de« Blatte« durch Botenaeleaenbeit 12 Gr. Sächs. 2 5. Erscheint jeden Donnerstag. 21. ZuNl 1838. Das ehrliche Begräbniß und das Sächs. Mandat vom 20. November 1779 I. Entgegnung. Dor einiger Zeit habe ich mich unterfangen, den Lesern dieses Blattes die Art und Weise mitzutheilen, wie man einen Selbstmörder, der in Falkenstein zwar wohnhaft, aber Im Sprengel der Gerichte zu Dorfst^dt Yes Todes verblichen war, zur Ruhe ge bracht hatte. Und da kurz vorher zwei Selbstmörder, die zwar ebenfalls in Falkenstein gelebt, aber im Sprengel der Gerichte zu Falkenstein (oder Obcr- lauterbach, denn Beide haben so gut wie Einen Ge richtsverwalter) gestorben waren, ein anderes Bc- gräbniß genossen hatten, so erlaubte ich mir dabei damals die Frage aufzuwcrfen: waS in dieser Ange legenheit Rechtens sei? Darüber hat sich nun der eine Gerichtsverwalter ergrimmt, mich „grober Un wahrheiten" bezüchtigt, mir vorgeworfen, daß mir mehr „daran, meine aufgcrafften Ansichten über die Sache in einem öffentlichen Blatte gedruckt zu sehen" als „an der Wahrheit gelegen gewesen," und solches Alles und noch mchreS Andre durch eine sogenannte „Berichtigung" in Nr. 19 des Voigtl. Anzeigers an's Licht gefördert. ') Die gegenwärtige allgemeine Ucberschrift einer speciellen Entgegnung auf frühere Vorgänge haben wir deswegen ge wählt, weil wir unser in Nr. 17 gegebenes Versprechen lbsen und über die vorliegende Angelegenheit — abgesehen von dem hier besprochenen besonderen Falle — einige Be merkungen nachtragen wollen. D. Redakzion. So wrnig Ich nun, als ich das rrstc Mal übee diese Sache schrieb, die Absicht hatte, die Wahrheit zu entstellen, oder irgend einem Beamten Ungebühr liches zu sagen oder „meine aufgerafften Ansichten gedruckt zu lesen;" eben so wenig kann ich jetzt, wie auch meine Entgegnung ausfalle, zu der „Berich tigung" des Herrn Gerichtsdirektor Adler in Plohrt gänzlich stillschweigen. Nun ist mir zwar recht wohl erinnerlich, daß Herr ic. Adler gleich in den ersten Zeilen seiner „Berichtigung" uns anzeigr, daß er da- Adorfer Wochenblatt „nicht mithält," und daß eS daher wieder vom „Zufall" abhängen wird, ob dem Herrn re. Adler dieser mein Nachtrag werde bekannt werden, oder nicht. Allein ich muß es dessenungeachtet auf diesen Zufall ankommen lassen, und kann, um meine gelehrten Produkte über diesen Gegenstand gedruckt zu lesen, ein anderes Blatt schon um des willen nicht wählen, weil ich eines Theils durch mein erstes Auftreten in selbigem mit den lieben Lesern schon Bekanntschaft gemacht, und well ich andern TheilS unter meiner ersten Lieferung mit Vergnügen gelesen habe, daß die geehrte Redakzion „meine aufgerafften An sichten" noch mit Zusätzen bereichern will. Also — „ergreift die Waffen, legt Euch aus" u. s. w. > Wenn ich der „Berichtigung" Schritt für Schritt folge, so will ich zuförderst zugeben, daß die Punkte 1 und 2, bei welchen man mir „grobe Unwahrhei ten" vorwirft, etwas anders sich verhalten, als von mir angegeben worden, vbwol es mit der Grobheit des Unwahren gerade nicht so arg ist. Ich will als»