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A-orker Wochenblatt. M i t t h e i l u n g e n über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Vierter Jahrgang. Preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post 1« gr. Sächs., bei Beziehung de« Blatte» durch Botcngcleacnheit 12 Gr. Sachs. 4. Erscheint jeden Donnerstag. 25. Januar 1838. Wie soll es enden? (Berspätet.) Wenn der Ameisenschreiber von Zeit zu Zeit fragt: „Wie sieht's aus?" — so möchten wir diese Frage jetzt gleichfalls mit aufwerfen. Gerechtfertigt wäre eine solche Frage um so mehr, als wir nur erst vor wenig Tagen einen neuen Zeitabschnitt begonnen ha ben, wo man nicht blos aus Gewohnheit, nein! wo man aus Pflicht rückwärts und vorwärts schaut und an jeden Blick die Frage knöpft: „Wie sirht's aus?" — wenn man dabei auch nicht an die Welthandel denkt. Allein mag es immerhin zu entschuldigen, mag es sogar Pflicht für uns sein, einmal mit der „Ameise" zu fragen: „Wit sieht's aus?" — wir übcrhcben uns dieser Frage, wenigstens für jetzt noch, um deswillen, weil wir überzeugt sein können, daß alle unsere Leser noch mehr Zeitungen lesen und aus ihnen also auch wissen werden, wie es dermalen in der Welt aussieht. Wir wollen daher vor der Hand lieber fragen: Wie wird das enden? Hat man mit sich zu thun, so kümmert man sich weniger um Andre; hat man aber mit sich weniger zu thun, so wirft man schon den Blick etwas weiter, alS auf die eigenen vier Pfähle. Da wir Teutschen nun dermalen genug mit uns selbst zu thun haben, so wird man eS auch in der Ordnung finden, wenn wir diesmal wenigstens nicht über Teutsch land hinausgehen und unsere Frage lediglich dahin beschrän ken: Wie wird es in Teutschland noch enden? Zwei Hauptbegebenheiten sind es, an die sich der malen die Aufmerksamkeit jedes teutschen Staatsbür gers kettet: Die Aufhebung des Staatsgrundgesetze- von Hannover durch dessen neuen König, den vor maligen Herzog von Kumberland, und die Vorfälle mit dem Erzbischofs von Köln, (womit das Einschrei ten des Papstes und des höher» Adels in Rheinpreußen,' sowie ohne Zweifel auch die Unruhen in Münster in genauem Ausan menhauge stehen). Die letztere Vegt^ benheit behalten wir unS vor, ein ander Mal zu be sprechen, wenn dazu die Gunst des Augenblicks die Hand bietet, und fragen also vor der Hand nur; Wie wird es in Hannover noch enden ? Zwar ist dieser Gegenstand schon vielfach, in allen Zeitungen nicht allein, sondern selbst durch besonders Schriften, besprochen und beleuchtet worden. Auch dieses Blättchen hat, ob es gleich zur Lösung det Frage selbst nicht kompetent sein mag, dennoch ver sucht, seinen Lesern denselben an dem politischen Auge vorüberzuführen, vielleicht um wenigstens die Theil« nähme daran auch bei Solchen anzuregen, bei deren Berufskreise und politischem Bildungsgrade den Welt- begebenheiten in der Regel mit minderem Schwünge der Seele gefolgt zu werden pflegt. Sollte dieser Umstand schon Veranlassung bieten, die sogenannte „hannoversche Verfassungsfrage" nunmehr und hier wenigstens mit Stillschweigen zu übergehen, so tritt noch ein anderer Grund hinzu, dieses Kapitel au! dem Kreise der Betrachtung zu streichen, der nämlich, daß nach mehren neueren Zeitungsnachrichten von