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s 10 Geb-te für juZendlicheFutzwanderer. 1. Kleidet euch ansiSndig^nd vermeidet alles Auf' fällige und Geschmacklose in eurer Kleidunz, z. Kalr- tücher, Bänder, Federn in schreienden Farben und unnatürlicher Länge, falsche Bärte, Masken usw. 2. Meidet unterwegs Alkohol und Tabak, trinkt dagegen reines Wasser aus Bächen und Quellen »der andere alk»holfreie Getränks. 8. Meidet verbotene Wege, Sch»nungen, ungemähte Wiesen, bebaute Ackerflächen. 4. Bekritzelt und beschmutzt nicht Bäume, Tische und Sänke, schont di« Wegweiser, entfernt oder versetzt nicht die Wegebezsickmungsn, laßt kein Papier »der sonstige Abfälle auf Ruheplätzen liegen. S. Seid im Walde vorsichtig yjit Feuer. 8 Pflückt und rupft nicht unnütz und massenhaft Blumen, Zweige, Arhren, Feld und Odstfrüchte ao oder aus. V. Hetzt kein Wild ober hArmloss Tiere, schlagt nicht nach ihnen, quält sie nicht. 8. Lärmt und tobt und schreit nicht ungebührlich unterwegs, wo ihr euch niederlatzt oder einkehrt; singt anständige Lieder und keine Gassenhauer öder ZytenUeder. S. Seid höflich und freundlich gegen dis Land bewohner und »Hhöhnt sie nicht mit spöttischen Bedens«rtsn. 1-. Verhaltet euch gesittet und anständig, da, wo ihr einkehrt oder übernachtet; betrinkt euch nicht, sondern geht früh zu Bett und steht früh wieder «mf. Es dröhnt wm Turm ein Glockenklang: Land in Not! Wild lsht hinauf der Sturmgesäng: Frei oder tot! Wir wollen keine Knechte sein, wir sind dir untertan «Nein: Hilf, Herre Gott im Kimmel. Wir trauten einem Feindeswsrt: Fluch dem Tag! Sie rissen hril'ge Grenzen fort, Schweig und trag! Sie nahmen uns dis Manneswehr, sie nahmen uns di» Mannesehr': Hilf, Herre Gott im Himmel. Thn' Waffen sind wir preisgesteM: Hatz und Hohn. . Sei du uns Führer, Herr der Welt: Löse die Frohn. Die letzte Not stürmt j -ch empor. Des Vrlkss Herz schlägt an dein Lor: Praktische Winks. Bei Bienen- und Wespenstichen enif-rne man zuerst den Stachel und bestreiche dann die Stelle mir einem Stück geschälten, frischen Apfels oder mit einer »«kümmern läßt. Man Halte sich fern »on ihnen und sitze ihrem v«h«t»lichen Einfluß hewußt den Willen zu» Ente» «ntfiegen. oo«rro Deutsches Volksgebet, (Ais Mussenchor gesungen zum DogULndischen SängerSundessrsi am 3. Juli in Reichenbach.) HNf, Herre Gott im Himm-l. F. Ianoske. anderen Obstsäure. Es wird dadurch da« Nnschwellen verhindert. Auch Austräufeln von Litronensaft mildert die Schmerzen. Man kann auch Kompressen mit Zitronen saft auslegen »der etwa» Kochsalz feinstotzen, mit Wasser anfeuchten und auf dis Stichwunde legen. Wenn jemand an Schlaflosigkeit leidet, so ist es das beste, einen kalten Umschlag über Stirn und Augen zu legen; dar bringt unmittelbare Erleichterung und — wenn keine anderen Sezenmirkungen vorhanden sind — auch sicher Schlaf, da es das Blut vorn Eehirn ableUet. Mückenstiche unr deren Uslgen beseitigt m«n am besten durch Einreibung rmt Salmiakgeist oder Baumöl oder feuchter, reiner Erde. FÄV dis KÜHs. »«««»«««» Grüne Bohnen. Nachdem man schöne, weiche, grüne Bohnen abgefasert, geschnitten, gut gewaschen und in einer großen Schüssel gut singssalzen hat, preßt man sie fest in Steintöpse und legt Bretter dar«us, die gut passen und mit zwei Steinen beschwert werden. Ss kann man grüne Bohnen von einem Sommer zum andern kochen. EtürkeyudLing. Man k»cht Liter Milch, 40 Trcmm Stärke, 8 Eier, etwas Vanille und Butter. Nuten in die MarschiWl richtet man gekochtes kaltes, beliebiges Odst, gibt die Masse darüber und läßt das Ganze aus Eis stets werden. Thüringer Obstpfanne. Man rechnet hierzu auf s de Person sine Semmel, dis man mit lauwarmer M-lch üosrgißt und so lange.stehen läßt, bis sie sich ganz »?llgrsogen ha-sn Dann zerrührt man die Semmel und füge Zwei Eß'ösfe! reine'- Mohns' oder ein anderes Fett h nzu, ferner ' rei Lis vier EPelü und etwas Zucker und ein bis zwei Eßlöffel Weizengrieß, auf acht Semmel be echnet. Unter diesen Leig mischt man 1 Kilogramm O -st, sowie den sehr steifen Schnee dec vier Eier. Dann streicht man eine Bratenpfanne, die aber ziemlich tief sein mutz; mit Fett «us, gibt den Teig hinein und bäckt ihn im Ösen, bis er »sn sben brsun und knusperig ist. Beim Aufträgen streut man Zucker und Zimmt darüber. Am schönsten schmeckt diese Pfanne mit Kirschen oder Aepsrln, aber auch Birnen und jedes anders Obst eignet sich dazu. Vlumenpslege. —o—'N—o Verblühte Blumen sofsrt abschneiden. Der Satz: „Blätter jähren, Früchte zehren", Litt nicht nur im Obstbau, sondern sflr die Planzen überhaupt. Der Blumenfreund sollte darum in al! jenen Fällen, wo es nicht auf di« Gewinnung v»n Samen ankommt, die Blumen sogleich nach dem Herblühen adschnsiden, so dstz e« gar nicht erst zur Samenvilduni kommt. Wie oft aber sieht man an den Gartenblumsn und Sträuchern die überflüssigen und nichts weniger als zierenden Früchte. Man schaue nur einmal in den Syringen- sträuchern nach. Bei vielen, namentlich- den einjährigen Ssmmsrdlkhern, hat das Afters Adschnsiden noch den Vorteil, daß der Flor verlängert wird. Die Pflanze will, s» scheint es, mit Gewalt ihren Lebenszweck er. reichen, d. h. Samen bilden, auf das Nachkommen erscheinen können, und darum treibt sie unermüdlich Blüten, bis endlich die Kraft ausgeht. Scheffel. Wn« ein Ersuchen trag' ich vor: flK oO schenkt, so lang ihr lebt, kein Ohr Der Schwätzer und Verleumder Rat; Ei» frankes Herr bleibt kühl wie Gis Bei züngelndem Verrat. s-neusrt", heilige Gott, den Herrn, in deinem Herzen! O, daß auch wir solche „innerliche" Prediger würden voll Kraft und Wärme, voll heiligen Ledens, „reich in Gott!' vv., Or. dlsk. Sonntagsgbdsnken. Innerliches Menschentum. Ein vechsitzungrvolles Zeichen unserer Tags ist's, daß man iich auf neue Ziels und Aufgaben „einstelk". Ueberhaupt ist das Wort .einstellen" kennzeichnend für die lebendige Tätigtet-, die sich hinter all' dem verschie denartigen Fühlen, Schaffen, Denken und Wollen ver birgt Nun frage itz uns Christen: haben wir dn Haupiposien „eingestellt"; Haven wir Gott in Rechnung gezogen, Haden w r uns auf Gott „eingestellt?" Hat uns Grit innerlich so überwunden, in seiner Gewalt, daß sich zwischen ihm und uns kein Zwiespalt findet, daß sein heiliger Wille der unsere ist, uns beherrschen, erfüllen, beseligen, antreiben mutz, ja, mutz? Eins in» nere Notwendigkeit muß vorliegen, ganz in Sott und ganz Gottes zu sein, sonst ist die Gemeinschaft eben un vollkommen Weichen Einfluß Gsit haben soll und will auf uns Menschen, sonderlich aus uns Christen? Nicht besser kann ich's klar machen als mit jener Geschichte aus dem Altertum, wo ein Gesandter des damals jo mächtigen Römerreichs zu einem morgenländischsn Herr« scher kam, um diesen zu einem Bündnis mit Rsm Zu bewegen. Ler Msrgmländer war lange unschlüssig. La nahm der Römer kurzerhand ein Stück Kreide aus der Tasche, zog damit einen Kreis um den fremdländischen König und sagte: „Aus diesem Kreis wirst du nicht eher hecaustreten, als bis du dich für öder gegen Rom, für oder gegen uns entschieden hast." So unbedingt müssen wir uns für Gott entscheiden. Dann sind wir, oder besser gesagt, dann werden wir auch „innerttchs" Men- schm. Denn dann lebt Gott in uns. Wie bitter not uns allen das „Innerliche" tut! Mehr „Innerlichkeit", weniger „äußerliche" Frömmigkeit! Mehr „EinsteUung" auf das Göttliche in uns uud um uns, hinweg mit der massiven, drückenden Massenherrschast der Zahl und der Oberflächlichkeit, heraus und hinein in die Gottesherr- schaft jeder einzelnen Seele! Es ist hier nicht der Ort, im einzelnen nachzuweisen, wie „innerlich" Jesus und alle wahrhaftigen Jünger Jesu gewesen sind. Nur das Eine: Jrsu „innerliches" Leben, predigt's uns nicht im Sinn des letzten Sonntags: „Ob unser äußerlicher Mensch verdirbt, so wird doch der innerliche von Tag zu Tag 's mutz nö ömmer an Dommen betraffen! Heitere Erzählung aus der Obcrlaufftz von Hermann Weife 1. Fortsetzung. Anton lutz'ch doatz nö noa a poar m» Heeßen ond ön Hand<- ömdreöhn rutste'r zem Gottderdoar'm, reinzu toat er Leimd schlitzen ond nauszu.Biersoppe bloosen. 'n Schwarteljchuster trat» darb römröcken, ar hättch mig'n Schtrcichhölzer unger de Oogenlider schtacken, oaller Püffe kloappt'n se zu. Bis Klatsche könnt erch noa n Schloss Verwehren, oawer dcrno woarsch aus »nd »alle me'n. Dorch doas ebge Hon- ond Hargeschunkle ond Geroattere ön dan aalen Wo«'n toats bcizeite ei'bischen ond iöber'chs versahk woar er o ei'geduss'lt »nd nu toat'n die beeden Schloosmötzcn öm de Wette me'nander a poar Kloastern Scheithoolz ön Akkorde siödeln. Wie der Zugg nu wiSder amo oanhoalen toat, kaukste ane Handelssroa, die'n Troakorb an de Hiöh nahmen toat, derbeie 'n Schwartelschuster darb an de Kullerrübe, doatz dar glei verschlacken an de Htöh prellte. „Du aale» «aas wsrscht Eenen noa'n Nüschel ei'rennen!" schpuckt'r die Aale nö schlaicht oan. Do guotz er oawer irscht Öele önr Foier, de su ane Ham? delssroa lätztch nö glei ön Sack sacken »nd toat'n schiöne offbin- Veln. „Hälsch doar jung geboammelt, — du loatschbeenger Kroak- lich, — do wärschte nö aalt gewor'n! -- Du aaler Gcefrrfritze host Hinte nu su» gesoffen, doatz der de Brühe zem Sogen ond zer Tute naurleest ond nu fin mir ons wu oich Schprudelfrieden ihre Schpuckerei »nd Gronzeret suo ruh'g gefoall'n loassen I — Miet oich do« an Schlaaswsan, wenner tceken wollt, oawer du vertracktes Bornenmännel koa'st, — mer scheint, — hingen nö an de Htöh ond tust fer Hunger Woatte schpucken! — Der Gchwartelschuster getraut'ch nischt mih ze soan, die hätt'n doa glei' zer Bank gehauen. Ar floate bluos ängstlich se- nen Noober: ",,Ös doas schon hiehe Oarnsdors?" — Dar Hielte schwer ond toat nicken, wr'er glei' nicht vernommen h»tte. Hoalb no ön Dussel schöttelt'er Antone darb »ab ond toat'n ön de Uhren bläckcn: „Heb'n Oajch an de Htöh ond macht'ch off de Beene!" — Mir sen do I" — Anton, dar de kaum de Oogen offkriegte, worbe nu grät'g ond futterte: „Doas nömM mer oawer do nö iöbel I — ön schön» sten Schlösse tust du Runks eenen schtir'n!" Franz hotte nu schon sene blum'gte Toasche oangesackt ond fuhrwarkte no'n Ausgange zu. Wuoh! »der iöbel mutzt'ch a'm Anion nu o bequa'm, wenn er möt fort wolle, ar hoalferte a'm nu o senen Qwarsack off ond tremerte lengj'n hingern har. Wie er noa off'n Lrötibraate römtroante, bubbert'n der Schoaffner nö schlecht an. „Sie aaler Mahrfriede, wenn Se ausschteigen wo'n, möcht's oawer noa hoite war'». Der Zugg hott d» schon oabgepsöffen." Ond do kriegt'ern o schon bei'n Schloawittchen ze sacken ond toat'n von hu'm rungerropsen. t ü!» M MSüW WMöMM M. SS lltti E Äruck und Verlag von E. L. Förster's Erben (Inhaber: I. W. Mohr) « Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz