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rr»» N o 2.«- ^»-.^""^8 8-^b^L ^* o S S N «-4 S «^ ^» «> «v btt Hausfrau von -er Arbettssucht -u s«Hr in Anspruch genommen wirb und ein gar zu wachsamer Auge aus den äußeren Menschen Hai, versäumt sie die ungleich ed ler« Ausgabe, für Geist und Gemüt der Ihrigen -»'sorgen. St« selbst aber nimmt ebenfalls Schaden an Leib und Seele. Darum, ihr lieben Hausfrauen, haltet;,Maß in der Arbeit de« Reinemachen» überhaupt und de« Groß, reinemachens im besonderen! o—m———o Allerlei, o—————o Die Frau mit den achtundsechsig Rindern. Aas Schweden kommt die Nachricht von einem Bauer, der sich die Füllung der Erde zur Hauptaufgabe gemacht zu haben scheint. Der gut« Mann, der im Alter von 69 Jahren steht, hat SS Kinder. In erster Ehe wurden ihm 15 Kinder geboren, 10 Knaben und 5 Mädchen, in der zwei ten Ehe kamen 12 Kinder, nämlich 6 Knaben und 6 Mäd. chen, auf die Welt, und der dritten Ehe, die bisher an- dauert, find bisher 12 weitere Kii der, 7 Knaben und 5 Mädchen, entsprossen. — Ja einem Londoner Polizei- kommifsariat wurde eine 60 jährige Frau vorstellig, welche eine Pension nach ihrem im PoNzeidtenste verstorbenen Gatten verlangte. Die Matrone erklärte bei dieser Ge legenheit, daß sie 68 Kinder großgezogen hatte; wovon 28 ihr« «ig«n«n waren, während 17 von ihrem zweiten Gatten in die Ehe mttgebracht worden waren. Weiteren 28 war sie Milchmutter gewesen. Sie selbst stammt aus einer Familie von 14 Kindern und zählt gegenwärtig SO Enkel und eine unübersehbare Zahl von Urenkeln, di« beinahe mit jedem Tage wächst. Von ihren 23 Kindern waren IV Knaben und 6 Mädchen. Dies» Mädchen find längst wieder Mütter, deren eine von 14 Kindern, zwei ander« von zwölf. Madame Emma Großmann - Word - Gr««n — so heißt di« Frau — findet es unbegreiflich, daß ihr« anderen Töchter nicht mehr al- drei Kinder zur Welt gebracht haben. Lin Hetratschampion. Er dürfte wohl ziemlich der einzige seiner Art aus dem Heiratsgebiete sein, der griechische Leutnant Vasro, gegen den der Athener MM- tärrat einen Haftbefehl erlassen hat, wegen Gaunerei und Bigamie. Der griechische Don Juan beschränkte sich aber nicht auf ein Championat als Bräutigam, sondern er führte seine Bräute, eine nach der anderen, auch zum Traualtar, wo er mit ihnen den Bund fürs Leben «in- ging, Nicht weniger al» zwanzig junge Mädchen und Witwen verschiedener Jahrgänge fielen dem Frauenjäger in» Netz. Selbstredend war e» nicht di« Liebe, die den griechischen Leutnant zu dieser Massrnheirat veranlaßte. Ihn lockten nur Geld und Gut. Sonderbarerweise bra chen ihm nicht seine 20 Hochzeiten den Hal» — offenbar muß von ihnen niemand etwa» gemußt haben, auch nicht di« Behörde, ja nicht einmal di« verschiedenen Frauen unt«r«inandrr —, sondern ganz gemeine Betrügereien anderer Art zogen die Aufmerksamkeit der Polizei auf ihn. Wäre dieser fatale Umstand nicht eingetreten, so hätte er sein Heiratsregister sicher noch auf zwei Dutzend und darüber hinau» gebracht. Jetzt hat ihn endlich sein Schicksal ereilt. Der Weltrekord der Bigamie, den er er. reicht hat, ist unterbrochen. Athen steht vor einem Sen- sationsprozeß pikantester Art. Sämtlich« 20 Damen, rechtmäßig angetraute Frauen des Leutnant» Vasco, ha ben beschlossen, dem SensatiovSprozeß beizuwohnen. Bei dieser Gelegenheit werden sie sich alle einmal nun auch persönlich kennen lernen. Wenn Blicke töten könnten, so bedürfte es im Prozeß Vasco keines Gerichtsurteils, da» würden schon die vierzig auf ihn gerichteten feindlichen Augen besorgen. Hur rs echte Rembrandt-Bilder. Der Professor für Kunstgeschichte tm RurgeS Kolleg hat ein Buch über Rembrandt veröffentlicht, worin er nachzuweisen versucht, daß von ben 800 Gemälden, die Rembrandt zugeschrteben wurden, nur 35 von des Meister» Hand find, die übrigen seien Werke seiner Schüler. In ganz Amerika sei kein einziger echter Rembrandt anzutreffen. Al» echt könnten nur einig« Werk« angesehen werden, wovon sich zwei im Louvre in Pari», zwei in Petertburg, vier in London und drei in der Kaiser Friedrich Galerie in Berlin befinden. Der abgeschaffte Liroler Anödel. Der Tiroler Knödel ist au» der Wett geschafft worden. Ein königliches Dekret befiehlt, daß an seiner Stelle auf der Speisekarte der „Oberetscher' Knödel erscheint. Wenn den Fascisten- köchen die „Oberetscher" Knödel nur nicht im Hrlse stecken bleiben. 0—0—0— Weltweisheit —o—o—o Wußten Sie schon, daß der kleinste Vogel Europa» nicht der Zruntönig, sondern da» feurrköpfige Goldhähn chen ist? Wußten Sie schon, daß der Kreislauf de» Blutes vom Herzen bis zu seiner Rückkehr dorthin zehn Sekunden dauert? Wußten Sie schon, daß da» stärkst« Gift das votulinus- oder Wmstgift ist ? Uw einen Menschen zu töten, genügt eine Dosis von 0,000 000 000 000 000 01 Kubikzentimeter. Wußten Sie schon, daß da» Wort „Klavier" von dem lateinische» Wort clsvis, d. h. Taste, herkommt? Wußten Sie schon, daß die japanischen Zah.i- ärzte die Zähne der Patienten mit den Fingern heraus, reißen, ohne eine Instrument zu Hilse zu nehmen? Und wußten Sie schon, was Lieke ist? — Zwei Herzen und ein Schlag! — Eine Eh» ? Zwei Herzen und ein furcht barer Schlag! Aus dem Wunderwerk der Zahlenkünste 1 X 8 plus 1 9 12 8 2 98 123 X 8 3 987 1234 X 8 «» 4 9876 12345 X 8 5 »MS 98765 123456 X 8 H 6 987654 1234567 X 8 7 9876543 12345678 8 8 98765432 123456789 X 8 9 — 987654321 Beobacht« die Aneinanderreihung der Ziffern und die jrdesmalige Vermehrung in der Aufgabe um eine Stelle, bis die laufende Reihe 123456789 dasteht. Nimmt man die Werte mal 8 und zählt man in der ersten Aus gabe 1, dann 2, dann 3 usw. bis 9 hinzu, so erhält man zuerst S, dann 98, dann 987 usw., bis unten 687654321 herauskommt. Sollte das Zufall sein oder ist «» das Gefüge der Unergründlichkett, gegen die wir kleinen Menschengeistrr immer wieder vor Ehrfurcht still« stehen müssen. d. Humar. Alte und neue Welt. „Sag mal, Fritz, bei wel- Verwandten wollen wir unsern Urlaub verbringen? Bet Onkel Karl, dem alten Divisionär?' — Na, weißt du, Otto, ich bin eigentlich mehr für Vetter Max, dem jun gen Devifionär!' -4- eder- Mitt- (Sltcre rubcn- z Otw ss 8Z s s Z ! ÜI1! M WSNW WMMM W. ISS Druck und Verlag von E. L. Förster's Erben Inhaber: I. W. Mohr) » Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz atz der Sonne Glanz verschwinden, Wenn es in der Seele Lagt, Wir im eignen Herzen finden, Was die ganze Welt versagt. Goethe o— Sonnlagsgedanken. W!e arm sind wir geworden an äußerem Haben und Können, so arm, daß das Hungerelend nicht we nigen schon anzusehen ist, und die wirtschaftliche Not über immer größere Volksschichten kommt! Wieviel ärmer noch sind wir geworden an innerem Hab und Gut, an jenen Werten, die ein Mensch, die ein Volk haben muß, um sich zu behaupten und durchzusetzen! Wir ernten jetzt, was in früheren Jahrzehnten die Weltanschauung, welche nur den Stoff und das Dies- seits kannte, gesäet Hal; wir stehen vor dem seelischen und sittlichen Bankrott; wir Haden nicht mehr die Trag kraft, nicht mehr die Tatkraft, die wir jetzt nötiger brau chen als früher, um bestehen zu können. Einst stand auf deutscher Erde ein großes Geschlecht mit seinem Hochblick und Hochbau, mit seiner Vollkraft und Groß macht Heute sind wir ein jämmerliches, beklagens, wertes Geschlecht von Zwergen geworden, ohnmächtig und kraftlos, kleinlich und uneinig, in äußerlichen Dingen aufgehend, die idealen Werte außer Kurs setzend. Die Sorge beherrscht den Tag. Hier ists die Sorgen frage nach Essen und Trinken, Kleidung und Wohnung und Heizung. Dort ists das hochgradige Spekulation», fieber, die Frage nach gewinnbringender Kalkulation, nach Dollarstand und Marksturz, nach Sicherheit in dem wirtschaftlichen Zusammenbruch. Das eigne per sönliche Ich steht im Vordergrund, sowohl im Leben des einzelnen wie im Parieigetriebe. Ansprüche werden gemacht, Rechte werden gefordert; Pflichten und Opfer gelten keinem noch etwas. Zurückstehen und sich ein- und unterordnen mag niemand mehr; an den andern denken, für den andern sich einsetzen, oas ist nicht mehr modern. Es wird geschrieen und gemurrt, geflucht und getadelt, die Schuld andern zugeschoken. An die Krippe der Macht drängt sich alles, um selbst groß und ge fürchtet, satt und stark zu werden, um andre zu tyran nisieren und zu terrorisieren. Ein Chaos um uns, un heimlich drohend, ein Zerfall und Verfall hin und her. — Dagegen helfen keine Ausnahmegesetze und Notverord- nungen, keine Machtbefugnisse und Vollmachten. Wir alle müssen los vom eigenen Ich, müssen innerlicher in unsrer Gesinnung werden, drinnen im Gewissen muß es zur heiligen Revolution kommen. Diese Umwälzung aber liegt in keines Menschen Macht, auch der größte Staatsmann kann sie nicht schaffen; dies Wunder hat der Herr aller Herren sich und seiner Majestät Vorbe halten. Er muß in das Chaos hineinrufsn sein all- mächtiges, heiliges „Es werde", wenn uns und unserm Volke geholfen werden soll. Er kann es tun, auch wenn die Gegenwart noch so dunkel ist, und in dieser Nacht kaum noch ein HoffnungLstern sich zeigt. Noch steht das Kreuz von Golgatha unter und über diesem Geschlecht, das Zeichen des Sieges in schwerstem Kampf, das Zeichen des Segens bei allem Wehtun. Ob er seine Helferhand ausstrecken wird in der Stunde der höchsten Not, daß nach dem Sturm die Stille kommt? Das hängt davon ab, ob wir unter dieses Kreuz uns beugen, unter dieses Kreuz uns flüchten werden. Tun wirs doch, ehe es zu spät wird! Wir werden dann neue Menschen werden, die in Gottes Kraft beten, glau ben, lieben, hoffen, retten, helfen, segnen werden, die Mitarbeiten werden am Aufbau und Neubau unsers Volkslebens, an der Volksverinnerlichung. sck. o—o ZullttNb. o—10—o—o Löbauer Stadtgeschiche aus den Jahren 1816 - 1818 15) von R. K. Au» diesem Zustand der Besorgnis befreite ihn Jo- kusch, der «ine» Abends zu ihm kam und ihn fragt«, ob er da» kommende» Sonntag im Ressourcenlokal statt- findend« Konzert der städtischen Kapelle besuchen wolle. Er und sein Freund Frenzel würden bestimmt hingehen. „Ob Quirners auch zugegen sein werden?' fragte Emil mit etwa» unsicherer Stimme. „Selbstverständlich!' ant wortete Jokusch, „aber Mensch, wa» hast du nur? Dich bedrückt etwas. Liebeskummer kannst du doch nach solch einem Erfolg« bei der maier ckoloross nicht haben?' „Freund, wie kannst du etwa» davon wissen?' ries Emil fast erschrocken und doch zugleich freudig überrascht au». „Glaubst du denn, »in glücklich sich fühlende», liebende» Herz könnte es der besten Freundin verschwrigen?' ver setzte Jokusch darauf. „Also von Friederike hast du e»? O weh, da wird «» bald Stadtgespräch sein', sagte Emil mißmutig, „aber wa» sagt der Bürgermeister dazu?' „Der Bürgermeister?' lacht« Jokusch, „ja, da» weiß ich allerdings nicht. Da» laß dir von Iulian« nach dem Konzert sagen. Also tomm und sei bi» dahin nicht so mißmutig, du Liebling der Fortuna!' Mit diesen Wor ten verabschiedete sich Jokusch von Emil. Der Tag de» Konzerte» war herangekommen. Es sand der rauhen Jahreszeit wegen im Saale de» Rissourcengebäude» statt. Da Löbau Garnisonstadt war, sah man in der vornehmen Gesellschaft, welche sich im Saale und den angrenzenden Räumen bewegte, auch Offiziere. Auch viel« Bramtr, d«r«n Titel man heutzutag« nicht mehr im ge sellschaftlichen Leben ««»sprechen hört, waren zugegen.