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" werden 1v Golbplennige berechnet, > Be,uarvr«IS bnlbmonalllch SV Gotdvteonta« elnlwlteftltch Trüaertobn. IS. Jahrg. Ak WkW M LllM Vie erste Sitzung der Konferenz vorbehalten. mäßig Helle Atmosphäre geschaffen. erkennen, sodaß es im Anschluß daran auch zwei fellos zu einer neuen Auseinandersetzung über günstigen Eindruck auf die alliierten Konferenz vertreter gemacht haben, und es erscheint daher iderlichkeit der Friedensverträge" in den Vorder grund der Debatte zu stellen. Als in der vorigen Woche die Spannung zwischen Paris und Berlin wegen der deutschen Erklärung über die Kriegs schuld angelegenheit durch eine Veröffentlichung der beiderseitigen Erklärungen beseitigt werden konnte, hatte sich die französische Diplomatie leb haft bemüht, den Eindruck hervorzurufen, als ob und Im und die Kriegsschuldfrage kommen müßte. Der eng lische Außenminister Chamberlain, der mit seiner Aeußerung über die störende Vergangenheit eine offensichtliche Spitze gegen Deutschland gerichtet hat, wird sich daher größerer Unparteilichkeit be fleißigen und auch den Franzosen ähnlich« Dinge cntgegenhalten müssen, wenn er in Deutschland nicht den Eindruck Hervorrufen will, daß die von ihm proklamierte Gleichberechtigung Deutschlands in der Praxis sehr mangelhaft verwirklicht wird. olgte die französische Delegation mit Briand, um 11 Uhr fuhren die neuen Mercedeswagen der deutschen Delegation vor. Im ersten Wagen hat ten Reichskanzler Dr. Luther, Außenminister Dr. Stresemann, Staatssekretär Kempner Reichspressechef Dr. Kiep Plaß genommen, zweiten folgten Staatssekretär Schubert Ministerialdirektor Gauß. Erörterung überwiesen. Schließlich wurden den Vertretern der Presse abgegeben haben, sol einige weitere Artikel der internen Erörterung len, wie glaubhaft berichtet wird, einen absolut Die erste Zusammenkunft zwischen den Staatsmänner» IEia«u« D»«btm»ldung) Berlin, 6. Oktober Wie ausLocarno gemeldet wird, haben in zwischen die führenden Staatsmänner der betei- igten Mächte sich gegenseitig ihren Besuch ab gestattet. Die Aussprache zwischen Reichskanzler Dr. Luther, Außenminister Dr. Stresemann und dem französischen Außenminister Briand steht jetzt unmittelbar bevor. Sie mußte wegen des allzufrühen Eintreffens des englischen Außen ministers Chamberlain anscheinend vertagt wer den, denn es war daran gedacht, sie noch vor der Ankunft des britischen Staatsmannes in Lo- arno herbeizuführen. Da jedoch Chamberlain chon am Sonntag Nachmittag eingetroffen war, blieb es bei einer vorläufigen Fühlungnahme, die aber noch keinerlei Fortschritte in den Gang de» trittigen Frage erzielen konnte. Der deutschnationale Beobachter in Locarno l»«««»« L»«bt«eldu»al Berlin. 6. Oktober Aus parlamentarischen Kreisen hören wir, daß die De uts ch n a ti o n a l e n sich entschlossen ha ben, einen Beobachter nach Locarno zu« Konferenz zu entsenden. Die Wahl soll nunmehr endgültig auf Herrn von Lindsiner-Wil- * Pünktlich zur festgesetzten Stunde sind gestern vormittag die europäischen Staatslenker in Lo carno zusammengetreten zu einer Konferenz, die nach den Hoffnungen so vieler die endgültige Be friedung Europas bringen soll. Wird sie es öder wird sie auch nur, wie so manche der frühe ren Konferenzen, magere Ergebnisse bringen, das Hauptsächlichste unentschieden lassen? Das sind Fragen, die vielleicht erst nach Wochen Be antwortung finden können. Viel wird von dem guten Willen Englands und Frankreichs ab hängen, die, soll Deutschland zum Abschluß des Eicherheitspaktes und zum Eintritt in den Völkerbund gewonnen werden, auf manch andere Bedingungen verzichten müssen. Werden sie es? Nun, die Zeit wird es lehren: in einigen Wochen, vielleicht schon Tagen, werden wir klarer darüber sehen. dem Erfolge des gemeinsamen Werkes bei trage, das den Frieden und die Wohlfahrt Europas anstrebt. Die einzelnen Delegationen brachten sodann den Geist der Aufrichtigkeit und des guten Wil lens zum Ausdruck, mit dem sie an die gemein same Arbeit herangingen. Es wurde einstim - m i g beschlossen, von einer Generaldiskus- sion abzusehen und sofort in eine Er örterung der einzelnen Artikel des von den Rechtssachverständigen in London aus gearbeiteten Paktes einzutreten. Hinsichtlich einiger Artikel, wegen deren Fassung Wider spruch nicht erhoben wurde, konnte sofort lleber- einstimmung festgestellt werden. Andere Artikel gaben zu Ergänzungsanträgen Anlaß. Diese An träge wurden den Juristen zur eingehenderen Unser Berliner Vertreter schreibt uns dazu inoch folgendes: i Die nach langwierigen diplomatischen Vorbe freitungen endlich zustandegekommene Konfe- irenz von Locarno ist nunmehr mit «inem I schlichten Zeremoniell eröffnet worden. Schon vor Beginn der offiziellen Verhandlungen kann sman an der Haltung aller in Locarno versam melten Delegationen erkennen, daß der deut sche Einfluß diesmal eine ausschlag gebende, teilweise sogar eine vorherr schende Rolle spielen wird, denn die ande ren Konferenzmächte müssen von Anfang an die Notwendigkeit anerkennen, daß die früheren Mittel des gewaltsamen Druckes diesmal nicht ausreichen, um die deutschen Unterhändler gefü- !gig machen zu können. Sehr auffallend ist die vorsichtige Zurückhaltung, mit der sich die fran zösische Delegation am Konferenzort bewegt und die den Eindruck Hervorrufen soll, daß Frankreich bereit sei, den Deutschen das erste Wort zu lassen. Die Erklärungen, die Reichskanzler Dr. Luther und Außenminister Dr. Stresemann vor Ueber die erste Sitzung de« Konferenz wurde ein amtlicher Bericht ausgegeben, dem wir fol gendes entnehmen: Die Konferenz trat heute vormittag 11 Uhr im Justizgebäude in Locarno zusammen. Der Bürgermeister von Locarno, Herr Nusca, ent bot den Delegationen den Willkommensgruß der Gemeinde. Im Namen der Delegationen dankte Cham berlain und sagte u. a.: Wir haben keines wegs durch Zufall aus der Suche nach einem Zu sammenkunstsort, wo wir diese für die Geschicke Europas so wichtigen Beratungen führen kön nen, übereinstimmend unseren Blick nach der Schweiz gerichtet. Durch ihre Tradition, durch ihre Geschichte ist sie das LandderBe - friedung uvd des Fri'ede ns. Es wäre überflüssig, meinerseits an alle die Dienste zu erinnern, die die Schweiz der Menschheit schon geleistet hat. Diese finden in der ganzen Welt Anerkennung. Wiederum kommt die Schweiz uns zu Hilfe. Von diesem Augenblick an hängt es nur noch von uns ab, um uns der Ehre, die uns angetan wurde, und der Freundschaft, die uns bekundet wurde, würdig zu erweisen. Noch einmal lege ich Wert darauf, Ihnen in meinem Namen und ich glaube sagen zu können, im Na men aller hier Vereinigten die Empfindungen der Dankbarkeit auszusprechen, die uns erfüllen. Den herzlichen Empfang nehmen wir als günsti ges Vorzeichen und wir legen Wert darauf, Ihnen Herr Bürgermeister, dafür zu danken. Bürgermeister Rusca verabschiedete sich alsdann von seinen Gästen. Vor Eintritt in die Arbeiten der Konferenz wurde beschlossen, der Schweizer Bundesregierung telegraphisch den Dank auszusprechen fü« die Gastfreundschaft und die freundliche Aufnahme, die den Delegationen in Locarno zuteil gewor den ist. Darauf eröffnete Chamberlain die eigentliche Sitzung mit folgender Ansprache: Dem einstimmigen Wunsche entsprechend, die Sie freundlichst geäußert haben, habe ich die Verantwortung dafür übernommen, unsere erste Zusammenkunft einzuberufen, da irgend jemand unter uns notwendigerweise die Ini tiative übernehmen mußte. Ich wünsche, daß diese Unterhandlungen einen so freien und so wenig formalistischen Charak ter wie möglich erhalten. Sobald wir die Grundlinien unsere» Vorgehens festgestellt und unsere Dispositionen für die Einberufungen der Zukunft geschaffen haben, erlaube ich mir, anzuregen, daß wir auf die Formalität eines Vorsitzenden verzichten und uns auf dem Fuße vollständiger Gleichheit treffen, wobei jede» nach bestem Können zu Die deutschen Konfe»enzpläne tSIacne Draht m «Iduna» Berlin, 6. Oktober Wie wir von unterichteter Seite erfahren, wer den die deutschen Hauptdclegierten Reichskanzler Dr. Luther und Außenminister Dr. Stress- mannn den alliierten Staatsmännern ein festumrissenes Konferenzpro gramm vorlegen, das von deutscher Seite in den letzten Wochen vorbereitet worden ist und über welches bisher noch keine Einigung erzielt werden konnte. Während die alliierten Regie rungen der Auffassung sind, daß die Konferenz von Locarno bereits zu einer endgültigen Eini gung über^en Sjcherheitspakt gelangen könnte, wünscht man Deutscherseits auf jeden Fall die spätere Hinzuziehung der Premierminister, deren Aufgabe es wäre, das jetzige Verhandlungs ergebnis von Locarno einer nochmaligen genauen Durchberatung zu unterziehen. Dazwischen soll eine Konferenz über die Echiedsgerichtsverträgs stattfinden, zu denen man nach deutscher Auf fassung Polen und die Tschechoslowakei einzuladen hätte. Erst wenn die Echiedsoerträge zustande gekommen sind, könnte die Konferenz der Ministerpräsidenten die Unterzeichnung der Pro tokolle vornehmen, was aber in der Form ge schehen müsse, daß Polen und die Tschechoslowakei über den Nahmen der Cchiedsverträge hinaus an keinerlei Verhandlungen teilzunehmen hätten. Der Zutritt zu dem Justizpalast ist nur den Mr erkärlich, daß die Franzosen aus wichtigen Mitgliedern der Delegationen gestattet. Als diplomatischen Gründen Deutschland gegenube Konferenzsaal ist ein großer Raum in der ersten einladende Geste machen, die besagen sol Etage vorgesehen, der durch einen mächtigen me- wünsche die aufrichtige Meinung der deut- tallenen Kronleuchter geziert wird. Ein roter Me" Delegationen anzuhoren. viereckiger Tisch steht auf einem Perserteppich. Der englische Außenminister Lhamber- An jeder der vier Seiten sind vier Stühle aufge- lain, dem, wie schon jetzt feststeht, die sehr stellt für die Außenminister und ihre nächste Be- schwierige Aufgabe zufallen wird, zwischen den gleitung. So ist nach Briands Wunsch ver- Deutschen und Franzosen ausgleichend und ver mieden worden, ein „Oben" in der Reihen- mittelnd zu wirken, nimmt von vornherein die ordnung zu schaffen. Kleine Tische an den Sei- Haltung des Warners ein, der nach beiden Seiten ten des Saales sind für die übrigen Mitglieder seine Stimme ertönen läßt, um die Konferenz vor de» Delegationen reserviert. Unter den Fen- sogenannten „Störungen" zu schützen. Seine stern des Sitzungssaales hängen Fahnen der Aeußerungen gegenüber den Vertretern der an der Konferenz beteiligten Mächte, nach dem Presse enthalten die mit allem Nachdruck betonte französischen Alphabet geordnet. Sogar die Feststellung, niemand werde -»lassen, daß das polnischen;-tschechische Fahne sind seit- Vergangene hier störend eingreift. Diese Mah- samerweise eingeordne:, obgleich nach allgemei- nung soll an Deutschland gerichtet sein, zu dem ner Auffassung ihre Vertreter unter das war- gesagt wird, es dürfe unter keinen Umständen die tends Publikum gehören. Kriegsschuldfrage aufgerollt werden, denn diese Als erster sprang 10 Uhr 45 Chamberlain mit Angelegenheit gehöre zu den störenden Elemen- seinem Privatsckretär aus einem auffallend ten der Vergangenheit. Man wird gespannt sein chweren Wagen aus gehämmerten Aluminium, dürfen, welche Wirkung diese sehr deutliche An umlagert voü einem Heer neugieriger Journa- spielung Chamberlains auf die deutsche Delega- listen. Dann erschienen die Vertreter de» Schwei- tion ausüben wird. Noch immer ist in den deut el Regierung unter Führung des Syndikus von!schon politischen Kreisen die Auffassung vorherr- Locarno, in kurzen Abständen die Mitglieder der scheid, daß die Reichsregierung nur solange in anderen Delegationen. Die Belgier kamen zu der Kriegsschuldfrage Stillschweigen bewahren Fuß, ferner erschienen die Italiener, Senator kann, wie die Gegenseite es unterläßt, das Pro- Scialaja und Unterstaatssekretär Brandi. Dann blem der namentlich von Frankreich immer wie- - der geforderten „Unverletzlichkeit und Unabün- .... .. .Deutschland eine alte Streiffrage aufgerollt habe, - Nach Schluß der Sitzung verließ zunächst die s Konferenz damit zu erschweren. Unter ranzosische Delegation das Justizgebäude und Umständen dürfte die deutsche Delegation hielt mit gutem Humor dem Schnellfeuer einer xjne sehr delikate Lage geraten, wenn auch bei ganzen Schar von Photographen stand, wooei.Ewtvendungen in der Besatzungsfrage oder bei d"*ch scherzhafle Bemerkungen grundsätzlichen Erörterungen über die beifälliges Gelachter erzielte. Als zwei.e folgte Versailler Friedensvertrages die belgische Abordnung, Sefuhrt von Vander- ^on französischer Seite das Argument vorgebracht »elde. Dicht dahinter die deutsche Delega- die FriedensvMräge dürfen in keiner i o n, bei deren Erscheinen sich das ^uipsen zu Weise auch nur die gttingste Revision erfahren, mem wahren M asseyangr« ff verdichtete. einem solchen Augenblick müßten die Deut le allgemeine Zwanglmigkeit, de» Verzicht auf jchen unbedingt ihre Kampfstellung wieder auf- orsitz und Geschäftsordnung, die gegenüber her? „ehmen und die Erklärung wiederholen, daß Lmmlichen Konferenzen geringe Feierlichkeit Deutschland nicht daran denken kann, den jetzigen der Zusammenkünfte haben eine Verhältnis- Zustand als unabänderlich für alle Zeiten anzu- dau gefallen sein, der die Aufgabe hat, in stän diger Verbindung mit den deutschen Delegierten zu bleiben und fortlaufend Bericht an die Ber- iner Parteistellen zu erstatten. Die Sitzung der juristischen Sachverständigen Die juristischen Sachverständigen waren gestern nachmittag zu einer Sitzungzu- ammengetreten, die bis 7 Uhr dauerte. Gegen« tand der vierstündigen Beratung war ein« Reihe von Einzelfragen, die sich aus der Fest legung des Sicherheitspaktes in der heutigen