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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192509213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19250921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19250921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-21
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
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M M «MWM M MWO Publikums namhaft gemacht. Augenblicklich ist in Berlin eine weitere Fälschungsklasse der 10- Rentenmarkscheine in Umlauf. Die Wirtschaftskrise in Polen Ueber eine in Warschau stattgefundene Kon ferenz der Sejmklubführer beim Sejmmarschall Rataj, in der Ministerpräsident Erabski über die finanzielle und wirtschaftliche Lage in Polen Bericht erstattete, weiß die „Rzeczpospolita" zu berichten, daß das Ergebnis der Verhandlungen für den Ministerpräsidenten geradezu niederschmetternd gewesen sei. Die amtlichen Klubführer hätten den Ministerpräsi denten aufgefordert, noch vor Ende des Monats ein Programm vorzulegen, wie die Negierung den finanziellen und wirtschaftlichen Schwierig keiten begegnen will. Die Konferenzteilnehmer sollen nach dem Blatte den Eindruck gewonnen haben, daß Ministerpräsident Erabski Schwierig keiten gegenüber stehe, die er nicht werde bewäl tigen können. Deutscher Fußballsieg in Paris Der gestrige Fußballkampf zwischen der Mann schaft des Fußballklubs Freiburg im Breisgau und des Pariser Klubs Olympia endete mit einem Siege der deutschen Mann schaft mit 4:1 (Halbzeit 3:0). Angebliche französische Erfolge in Marokko Die „Agenco Havas" gibt eine zusammenfas sende Darstellung der Lage in Franzö sisch - M a r o k k o, in der es u. a. heißt: Im westlichen Abschnitt, bei den Beni Zeruala, haben sich weitere Stämme unterworfen. Im mittleren Frontabschnitt säubern die dort operie renden französischen Abteilungen beide Ufer des Wergaflusses und treiben den Feind nach Norden zurück. Im östlichen Frontabschnitt find verschiedene Angriffe des Feindes auf einen französischen Posten nördlich von Kifane zurückgewiesen wor den. Die Branes ziehen sich allmählich in die von ihnen bewohnten Ortschaften zurück. Der Bericht enthält alsdann noch folgende allgemeine Bemerkungen. Die seit dem 17. August in dem Gebiet der Zouls und Branes und seit dem 10. September !m mittleren und oberen Wergagsbiet geführten Offensiven sind mit geringen Verlusten durchgeführt worden und haben zur Besetzung fast des gesamten Gebietes geführt, in welchem im Jahre 1922 französische Posten eingerichtet waren. Das Vorgehen des 19. Armeekorps hat zur Wiedereroberung des Ge bietes der Zouls geführt. Dieser Erfolg macht sich jetzt in ganz Marokko bemerkbar. Das Ver trauen in die Macht Frankreichs kehrt zurück. Von Abd el Krim will man nichts mehr wissen (?). Neue Brände in Tokio Sonnabend nachmittag hat eine Feuersbrunst das Palais des Ministerpräsiden ten vollständig zerstört. Der Schaden wird auf 20 Millionen »Pen geschätzt. Die Residenz des Prinzen Togugawa ist am Sonntag vormittag durch Feuer vollstän dig zerstört worden. Der Schaden wird auf eine Million Pen geschätzt. Ueber die Ursache ist noch nichts bekannt. Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 21. September 1925. Bedeckt, kühler, Regen, nordwestliche Winde. Temperatur vom 2«. September: Minimum -4-12.2, mittags 12 Uhr -j-20.2, Maximum -l-20.6. —* Ein wundervoller Herbstsonntag, voll von Sonne und Wärme, .wurde uns gestern beschert, was wunder, da» Ausflügler und Spaziergänger in gro ben Scharen unterwegs waren. Von früh an strahlte die Sonne vom klarblaucn Himmel und erwärmte die Luft derart, da» am Mittag über 20 Grad Wärme abgelcsen werden konnten. Am Spätnachmittag be wölkte sich allerdings der Himmel wieder und sandte gegen Abend sogar etwas Regen, aber cs war doch jeder, der wollte und konnte, zum Genu» der frischen, reinen Herbstluft in Feld und Wald gekom men. Heute ist cs frcilich wieder trüb, und die Sonne hält sich uns verborgen, und wird es wohl lei der auch in den nächsten Tagen bleiben, denn die Wctteraussichten sind nicht allzu günstig: ein neues Fallgebiet des Luftdruckes steht über Westfrankrcich, soda» Abkühlung und Niederschläge zu erwarten sind. —c. Zum Erntedankfestgottesdienst hatte sich gestern cine zahlreiche Gemeinde in der mit Feld- und Gar tenfrüchten, Blumen und Blattpflanzen schonge- schmückten St. Christophori-Kirche versammelt. Der Kirchenchor brachte einen Chor aus Händels „Mes sias" zu Gehör, und Herr Pfarrer Rietzsch predigte eindrucksvoll und erhebend über das Wort des Psal- mistcn: „Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich". —* Uns wird von den Ehrittlichen Eltern- Vereinen geschrieben: Sieben Jahre lang baden wir um das Netchsschulgesetz gekämpft. Jetzt ist der Regierungsentwurf dazu da. Das ist ein Erfolg unserer Arbeit. Schon aber laufen die Gegner Sturm gegen dieses sGesetz, durch welches wir endlich christliche Schule» mit christlichen Lehrern für christliche Kinder erhallen sollen. Als Verrat am innersten Volkstum schmähen die Gegner die Wahrung unserer heiligsten Pflichten und Rechte auf christliche Schulerziehung. Atte müssen jetzt zusammenstehen, damit das Reichs- schulgesetz in diesem Jahre noch erlassen wird. Keiner wird doch wollen, daß unsere Arbeit nutz» lotz gewesen wäre? Wer jetzt nicht mittut und immer noch zur Seite steht, macht sich schuldig, Ehemnitz, 19. September Das 30jährige Bestehen des Chem nitzer Vereins fiirLuftfahrt hätte nicht würdiger gefeiert werden können, als wie es mit der Veranstaltung des Sachsenrund fluges, bei dem „die Stadt der Arbeit" der Ausgangs- und Endpunkt war, geschehen ist. Nach langen, schier endlosen Regenwochen hatte der Wettergott ein Einsehen und schenkte den Ver anstaltern des ersten Flugzeugrennens in Deutschland ein Wetter, wie man es sich nicht besser wünschen konnte. Strahlender Herbst sonnenschein lag über dem Flugplatz, und fleißige Hände leisteten die letzten Vorarbeiten für die außerordentlich großzügig aufgemachte Veranstal tung. Wie der Himmel der Chemnitzer Flug hafengesellschaft seine Anerkennung nicht ver sagte, so zollte auch die einheimische Bevölkerung der Flugleitung den gebührenden Dank durch das Massenaufgebot, das Zeuge sein wollte, bei dem großen Herbstereignis auf dem Gebiete der Aviatik, bei dem zum ersten Mal lediglich die reine Flugzeit gewertet wird, die für die Durch- fliegung der zwischen den Ziellinien liegenden Strecken benötigt wurde. Vis zum Sonnabend mittag waren 20 Flug zeuge in Chemnitz eingetroffsn, von denen 19, die eine Stärke von 70 bis 90 PS hatten, kurz nach 2 Uhr innerhalb 30 Minuten vom Starter unter flotter Marschmusik auf die 515 Kilometer lange durch ganz Sachsen führende Rennstrecke Chemnitz — Plauen — Leipzig — Bautzen — Zittau — Bautzen — Dresden — Chemnitz ent sandt wurden. Als sich gerade die letzten Flug zeuge zum Start anschickten, trafen dank der glän zenden Organisation bereits die ersten Nachrich ten von der Strecke ein, daß das etwa 30 Kilo meter entfernte Zwickau bereits überflogen und daß die Maschinen in schneller Fahrt auf Plauen zusteuerten, das von der Mehrzahl der Flieger nach einer knappen Stunde passiert wurde. Nie mer schied in Chemnitz mit seinem Udet „D 670" aus dem Nennen. Er hatte in Leipzig eine Ver gaserbrand gehabt und sich beim Abspringen von der Maschine eine erhebliche Fußverletzung zuge- zogen, die seine Ueberführung in das Chemnitzer Stadtkrankenhaus erforderlich machte. G u - ritzer blieb mit seinem 19-PS-Daimler infolge Kolbendefektes 15 Kilomeker vor Chemnitz lie gen; er wird sich aber voraussichtlich am Sonn tag am Rundfluge beteiligen. Von Linden wurde aus Ingolstadt gemeldet, daß sein Apparat beim Start in einer Kurve zum Rutschen gekom men und zu Bruch gegangen sei. Der Pilot liegt mit gebrochenem Fuß im Krankenhaus Ingol stadt. Der Flieger Röder auf einer Junkers- maschine mußte in Geithain eine Notlandung vornehmen und konnte bis Sonnabend abend Chemnitz nicht erreichen. In Plauen machten sich die Nachteile des gleichzeitigen Startes stark bemerkbar. Diese Stadt wurde von 12 Fliegern nicht nur an seinen eigenen Kindern, sondern auch an denen seiner Mitchristen. —- Offene Lshrerstellen. Zu besetzen: Eine wissenschaftliche Lehrerstelle an der Volksschule Hohenstein-Ernstthal. Bedingungen: Befähigung zur Erteilung fremdsprachlichen Unterrichts (französisch, englisch). — Familienwohnung nicht vorhanden. — Gesetzliches Einkommen nach Ortsklasse V. — Eine Fachlehrerinnenstelle für Nadelarbeiten an den Volksschulen zu Oberlung witz. — Gesetzliches Einkommen nach Ortsklasse C. — Eine wissenschaftliche Lehrerstelle an der Volksschule zu Oberlungwitz — Bedingungen: Musikalische Befähigung erforderlich. — Fami- lienwohnung kann beschafft werden. — Eine wissenschaftliche Lehrerstelle an der Volksschule zu Falken. Bedingungen: Turn- und Werk unterricht muß erteilt werden können. — Fami lienwohnung vorhanden. — Gesetzliches Einkom men nach Ortsklasse D. — Bewerbungen sind bis 10. Oktober 1925 an den Bezirksschulrat zu Glauchau zu richten. —Herrn Hermann Schmidt jun., unse rem Schützenhauswirt, ist es gelungen, das be kannte russisch-ukrainische Balalaika-Orchester, das unter dem Namen „Rubo" ganz Deutsch land bereist hat, für einen Abend zu verpflichten. Das „Rubo" ist eine Vereinigung russischer Künstler, die bei all ihren Gastspielen wahre Triumphe gefeiert haben. Mit ihren nationalen Darbietungen, bestehend aus Musik, Gesang und Tanz in dem eigentümlich schwermütigem Charakter ihrer Heimat, bedeuten sie für das Kunstleben unserer Stadt ein Ereignis. Es sollte daher niemand versäumen, den Abend zu besuchen, besonders, da nur ein Gastspiel am Freitag, den 25. September, abends 8 Uhr, statt finden kann. Das „Rubo" befindet sich auf der Reise nach Berlin, wo es für mehrere Wochen verpflichtet ist. —" In der Bezirksausschuß-Sitzung in Glau chau am 18. September wurde u. a. genehmigt: Bedingungsweise zwei Erweiterungen der Schankerlaubnis in Mülsen St. Niclas und Gersdorf und eine Grundstückstrennung in Ober lungwitz. — Die Verteilung der Staatsbeihilfe llr Wegebauten (26 000 Mark) wird nach dem Verhältnis zum Wegebauaufwand der Gemein den verteilt. — Den Vorschlägen für die Wahl von S«chverständigen für die Abschätzung von Flurschäden aus Anlaß von Truppenübungen auf die Jahre 1925/28 wird zugestimmt. — Die gleichzeitig erreicht, die sich beim Landen gegen seitig stark behinderten. Die Piloten Zander auf einem Heinkeldoppeldecker und Knopf auf einem Dietrich DP 2a stießen dabei zusammen. Beide Flugzeuge wurden stark beschädigt und mußten für Sonnabend die Fahrt aufgeben. Kurz hinter Plauen mußte Steindorf, der den Väumerschen „Sausewind" steuerte, wegen Motordefektes notlanden, wobei es reichlichen Bruch gab. Steindorf blieb unverletzt. Der an der Spitze liegende Student erreichte bereits 5 Uhr 5 Minuten nachm. Zittau, mußte aber kurz darauf in Bautzen eine Notlandung vorneh men. Seine beiden Albatrosstallgefährten Glatzen und Jeschonneck erreichten Zittau gleichzeitig 5,31 Uhr. Abends V-7 Uhr wurde mitgeteilt, daß cs keinem Flieger möglich sein werde, am Sonnabend Chemnitz noch zu erreichen. Chemnitz, 20. September Dem zweiten Renntage war ein klar blauer Himmel, prächtiger Sonnenschein und ein alle Erwartungen übertreffender Besuch beschie- den. Unter den Flugplatzbesuchern bemerkte man nicht nur zahlreiche Vertreter städtischer und staatlicher Behörden, auch aus der Reichshaupt- siadt waren eine große Anzahl prominenter Per sönlichkeiten anwesend, deren Namen auf dem Gebiete der Luftfahrt einen sehr guten Klang haben. Zu Beginn der zweiten Runde über 515 Kilometer lagen nur noch 15 Maschinen im Ren nen, die anderen waren durch irgendwelche Schä den ausgeschieden. Gute Sicht erleichterte heute den Fliegern ihre nicht ganz leichte Aufgabe. Zwischenfälle ließen sich auch heute nicht vermei den, indem verschiedene Teilnehmer infolge Mo torschäden Zwischenlandungen vornehmen muß ten. K e r n auf Udet gab in Leipzig wegen Zeit mangels auf, das Nennen der Grupps D wurde um eine Runde gekürzt, da die Zeit zu gering war und keinerlei Aussicht bestand, die Flugzeuge vor Einbruch der Dunkelheit wieder nach Chem nitz zu bringen. Die letzte Runde wurde außer ordentlich schnell geflogen. Als Erster traf gegen °/,3 Uhr Student aus Albatros ein, ihm folgte auf dem Fuße Jeschonneck auf Albatros. In kürzeren bezw. längeren Abständen kamen wei ter Udet, Heinze, Elaßen, Wenke, Sommer. Schü ler u. a., so daß gegen V-7 Uhr 11 von den 15 gestarteten Flugzeugen an den Ausgangspunkt zuriickgekehrt waren. Die Ausrechnung der Be wertung konnte am Sonntag abend noch nicht erfolgen. Feststeht allein der Sieg non Student. In der Klasse C wird wahrscheinlich Jeschonneck mit dem ersten Preise bedacht werden. Die Or ganisation der Veranstaltung war ausgezeichnet. Dem Publikum wurden von den bekannten Flie gergrößen zahlreiche Schau- und Kunstfliige dar geboten, wobei die Leistungen der einzelnen Fah rer stürmischen Beifall ernteten. seit dem 1. Juli d. I. eingetretenen Nentencr- höhungen werden vorläufig bei der Berechnung des anrechnungsfähigen Einkommens der Sozial rentner nicht in Anrechnung gebracht. — Zur Errichtung eines Gartenbaubetriebes in Langen- chursdors wird ein Darlehen gewährt. —0 Gersdorf, 21. September. Im „Ratskel ler" hielt der hiesige Hausbesitzerverein am Frei tag abend eine gutbesuchte Monatsversammlung ab. Nach einer Begrüßung durch den Vorsitzen den, Herrn Gemeindekassierer Mehner, wurde die Tagesordnung bekanntgegeben. Nach Verlesung des letzten Protokolls berichtete der Vorsitzende über die von ihm besuchte Bezirksausschußsitzung in Glauchau. Er führte etwa folgendes aus: Punkt 1 und 2 der Tagesordnung, Neuwahl von je einem stellvertretenden Kassierer und Schrift führer sowie Statutenberatung mußten wegen schwachen Besuch zurückgestellt werden und sollen in nächster Versammlung behandelt werden. So dann sprach der Bezirksvorsitzende, Herr Stein bach-Waldenburg, über den Verlauf des Ver- bandstages Sächsischer Hausbesitzervereine in Hohenstein-Ernstthal. Weiter führte der Bezirks vorsitzende aus, daß er den Deutschen Zentral- verbändstag in Marburg a. L. besucht habe und gab aus den Verhandlungen die wichtigsten Punkte bekannt. Die Gründung einer Kredit genossenschaft für den deutschen Hausbesitz regte Humar-München an. Es ist hierbei geplant, daß die Stammeinlage 100 Mark betragen soll. Man hofft auf diese Weise, den Hausbesitzern bei bil ligen Zinsen Darleyen für die nötigen Repara turen zur Erhaltung der Hausgrundstücke zu be schaffen, denn bei den jetzigen Bank- und Giro kassenzinsen kann kein Hausbesitzer Reparaturen ausführen lassen. Eine andere Hilfe ist jetzt nicht zu erwarten. Als Ort der nächsten Tagung wurde Düsseldorf gewählt. In Sachen der Auf wertung der Hypotheken wurde empfohlen» nicht zu eilig zu sein; denn man weiß nicht, was noch kommt. Schließlich kam der Bezirksvorsitzende auf eine öffentliche Versammlung der Mieter in Glauchau zu sprechen, zu welcher die Hausbesitzer mit eingeladsn waren. Weiter gab Herr Stein bach bekannt, daß der Hausbesitzerverein in Oberlungwitz diesen Herbst sein 25jähriges Be stehen festlich begehen wird. Unter Verschiedenes wurde den Hausbesitzern empfohlen, ein Miets quittungsbuch nach vereinfachter Art wie ein vorgelegtes Muster, ejnzusllhren, zumal der Preis eines solchen Quittungsbuches nur 15 Pfg. beträgt. Es wurde die Abschließung einer Haft pflichtversicherung, sofern diese noch nicht erfolgt ist, am besten beim Sächs. Hausbesitzerverband empfohlen. Entrüstung herrschte darüber, daß bei den jetzigen geringen Mietzinsen die Finanz ämter damit umgehen, den Reingewinn aus dem Hauseinkommen festzustellen und zur Steuer her anzuziehen. Unter Punkt Verschiebens wurde beschloßen, die jetzigen Vereinssteuern, viertel jährlich 1 Mark, wie im Juni d. I. festgelegt, zu belassen. Herr Futtermittelhündler Max Brun ner berichtete dann über den Beschluß des Ee- meinderates, wonach ein Ortsgesetz über die Untermiete geschaffen worden ist. Unverheira tete Untermieter haben monatlich 1 Mart, Ver heiratete 1.50 Mark zu zahlen. Die nächste Ver sammlung soll im Oktober stattfinsen. Nach einer allgemeinen Aussprache über das Aaswerl ungs- gesetz wurde die Versammlung um 11 Uhr ge schlossen. -0 Gersdorf, 21. September. Tot aufge- iunden wurde am Sonnabend früh der verheira- tete Bergarbeiter A. G. auf dem Grundstück seiner Wohnung. Der kränkliche Mann ist aus der oberen Etage vom Fenster abgestürzt, wodurch sein Tod herbeigeführt wurde. Der Witwe wen» det sich allgemeine Teilnahme zu. —0 Gersdorf, 21. September. Der Rund- sunkverein Gersdorf und Umgeg. hielt vergangene Woche im „Gambrinus" eine Sitzung ab. Be schlossen wurde, zum Laden rer'Akknmulatoren- Batterien eine eigene Anlage für Gleichstromer. zeugung zu schaffen. Das Oelsnitzer Elektrizitäts- Werk liefert bekanntlich Wechselstrom. Für In betriebsetzung der Radioapparate wird nur Gleichstrom gebraucht. Da nicht jedes Mitglied einen Gleichrichter hat und jetzt die Batterien bei einem elektrischen Werk geladen werden müssen, werken die Rundfunkteilnehmer obigen Beschluß mit Freuden begrüßen. Da die neuen Elektro-Radioheilapparate ausstrahlen, stören sie den Rundfunk. Die Besitzer solcher Apparate werden gebeten, ihre Apparate an »Vormittagen zu benutzen, an denen der »Rundfunk nicht in »Betrieb ist. — St. Egidien, 21. September. In letzter Zeit wurden im hiesigen Turnverein die Vcr- cinsmeisterschaftskämpse ausgetragen, die fol gendes Ergebnis zeitigten (die in Klammern eingefügten Namen sind die der Nächstbesten): 100-Meter-Lauf: Rudi Köhler, (Paul Meier); Wsiisprung: »Rudi Köhler, (Alfred Granitz); Kugelstoßen: Arno Weise, (»Paul Meier); Diskus: Johannes Brauer, (Arno Weise); Langstreckenlauf (5 Kilometer): Erhard Jacobi (18 »Minuten 24 Sekunden), (Hänsel, Walter, 18 »Minuten 26 Sekunden). — Lugau i. E., 20. September. Sonnabend »Nacht kurz nach 2 Uhr wurde einem Obere Hauptstraße 11 wohnenden Bergarbeiter ein Fenster eingeschlagen und die Familie desselben arg erschreckt. Der rohe Uebeltäter dürste einem Trupp Maurer angehören, der um diese Zeit in heiterer Stimmung von einer Hebefeier heim lehrte. Es wurde »Anzeige bei der »Polizei er stattet. — Oclsnitz i. E., 20. September. Zum 1. Jahrmarkt am 30. September und 1. Oktober d. I. hat sich bereits eine große Anzahl Schau steller und Verkäufer gemeldet. Allem Anschein nach verspricht man sich in diesen Kreisen außer ordentlichen Jahrmarktsverkehr, mit dem bei günstigen Wetter auch gerechnet werden kann. Wie wir erfahren, hat auch eine Achterbahn, 37 Meter lang und 13 Meter breit, ihr Erscheinen zum diesjährigen Jahrmarkt bestimmt zugesagt. — Stollberg i. E., 20. September. Seit dem letzten Februar wurde die hiesige Gegend wieder holt von Feuersbrünsten heimgesudie ge wöhnlich Feimen, Scheunen, Ställe und Euts- seitengebäude betrafen und nur auf Brandstif tung zurückgeführt werden konnten, ohne daß es den Täter zu ermitteln gelang. Nunmehr ist es den unausgesetzten »Bemühungen der Chemnitzer Kriminalpolizei und des Stollberger Cen- darmeriepostens gelungen, diesen in einem aus »Niederdorf gebürtigen Wirtschaftsgehilfen zu ermitteln, der inzwischen auch dis vorsätzliche Brandstiftung von nicht weniger als vier ihm zur Last gelegten Schadenfeuern eingestanden hat. Die ganze Gegend ist wie von einem »Alp erlöst, seitdem dem gefährlichen Schädling das Handwerk gelegt worden ist. — Heinrichsort, 20. September. Hier hat sich kürzlich abends ein Fall ereignet, der die Fest nahme eines 25 Jahre alten Mannes zur Folge hatte, für den in momentaner Aufwallung das Leben seiner Mitmenschen scheinbar keine allzu große Rolle spielt. Der Festgenommene holte an jenem Abend nach einem vorhergegangenen und schon in Tätlichkeiten ausgearteten Streit eine geladene Mauserpistole herbei und droht« seinen Gegner niederzuschießen. Im selben Augenblick sprang ein anderer hinzu, entwandt dem »Pistolenhelden die Waffe, trug hierbei aber einen Schuß in den Fuß davon. Daß der Ent waffnete nun zunächst eine Tracht Prügel bekam, erschien selbstverständlich. Mit den Merkmalen der ersten Quittung am Kopfe mußte seine Ab lieferung an das zuständige Amtsgericht er folgen. — Ortmannsdorf, 20. September. Der bei dem Gutsbesitzer Andrä hier bedienstet gewesen« Knecht Fritzsch, der kürzlich auf dkin Felde auf und davon lief, wurde am 17. d. M. im benach- barten Hohndorf von dec Polizei festgenommen. Jetzt ist er von der hiesigen »Polizei von Hohn dorf nach hier übergesührt und im Gemeindeamt unter Anwesenheit des Gendarmeriebcmptwacht- mcisters Grünzig, Härtensdorf, verhört worden. Das erst 15 Jahre alte Bürschchen hat es ver- standen, nach und nach bei seinem Arbeitgeber unter teils erschwerenden Umständen gegen 100 M. Bargeld zu stehlen. Bet seiner Festnahme hatte F. nur noch 50 M- bei sich. F., der keine Eltern mehr hat, soll in einer Erziehungsanstalt »ntergebracht werde». — Thierfeld bei Hartenstein, 20. September. Während ein hiesiger Einwohner an seiner Schuh machernähmaschine beschäftigt war, geriet seine
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