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WslkiMiWlN NM ! unk> Artiger «rschedü jedc» Werkt», «achmttt-g«. — fienifprecher Nr. l». — V»stscheckk«»to Lelsp, W««».— «emrlndeglrolonto t«. — v»nl- kr»t» DrrmpSdter Bank Zweigniederlassung Hohenstein-»rnlitdai — Unverlangt eingelandt« Manuskripte werden nicht »urfickge» schickt. Einsendungen ohne Namensnennung finden kein« klusnahm« Bet Klagen, Konkursen, Vergleichen niw. wird der Bruttobetrag ,» Nechnuna gestellt. Im Salle höherer Gewalt — Krieg »der lansttge, irgend welcher Störung de» Beiriedes der v-ttung, der Lieseravten »der der B-sörderungSemrichtungca — hat der v» tiehe« keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung »er Leitung »der aus Rückzahlung de» »ezugrpretieg. Hohenstein-Ernstthalev Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Generalanzeiger für Hohenstein»Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Dieses Blatt enthält Lie amtlichen Bekanntmachungen LeS Amtsgerichts, Finanzamts und Hermsdorf, Bernsdorf, NüZdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen. ! MW I des StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften, bach, Tallenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, Et. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, f > Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf, I l Verantwortlich für Li« Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. M. 220 ! Montag, den 21. September 1925 s s 75. Jahrg? Jie WlWM öilMtitr- kmimsr Bo« miserem »Ivlomatischc» Mllarbeilcr Berlin, 21. Septenibcr Mit den Beschlüssen, die der Berliner Mini- sterrat am Montag über die Einladung der alli ierten Regierungen fassen wird, wird voraus sichtlich auch die letzte Entscheidung über den Charakter der geplanten Sicherheitskon ferenz fallen. Die diplomatischen Unterhand lungen, die in den letzten fünf Tagen zwischen Berlin, London, Paris und Brüssel stattgefun den haben, können noch nicht als endgültig ab geschlossen gelten, denn noch immer steht die Frage offen, ob es der deutschen Regierung rest los gelingen wird, ihre Wünsche hinsichtlich der Verhandlungen über den Sicherheitspakt durch zusetzen. Am Montag und Dienstag werden wahrscheinlich die letzten diplomatischen Vorbe ratungen einsetzen, und erst dann läßt sich über sehen, in wie weit eine Verständigung zwischen den beteiligten Regierungen zustande gekommen ist. Schon jetzt laßt sich aber soviel feststellen, daß es bereits gelungen ist, das Feld der Ver handlungen über den Sicherheitspakt auf die wichtigsten Fragen abzugrenzen, und daß man wahrscheinlich schon von der großen Konferenz sprechen kann, die zum Abschluß des Sicherheits paktes führen soll. Da man deutscherseits immer wieder darauf hingewicsen hat, wie notwendig es erscheint, den Weg einer beschlußfähigen Kon ferenz zu wählen, hat auch die Gegenseite einge sehen, daß es ganz zwecklos sein würde, der deut schen Regierung zuzumuten, ihre Staatsmänner den sogenannten „unverbindlichen Zusammen künften" aussetzen zu wollen, die nur zu innen politischem Mißtrauen Anläße geben könnten. Die Oktoberkonferenz soll also endgültig sein und in ähnlichen Formen vor sich gehen, wie die Londoner Konferenz, auf der das Abkommen über das Dawesgutachten und über die Räu mung des Ruhrgebietes zustande kam. Die deutsche Regierung hat also den gewünschten Er folg gehabt, zu verhindern, daß man ihr- ein unbefriedigendes Konferenzprojekt aufnötigte und daß die beteiligten Regierungen von vorn herein auf bestimmte Einzelerörterungen festge- lcgt wurden. Das vorläufige Verhandlungsprogramm er gibt sich ohne weiteres aus der Formulierung des materiellen Fragekomplexes, der bereits auf der Londoner Juristenkonferenz informatorisch be handelt worden ist. Im Vordergrund steht der Rheinpakt, der das Sichcrungsabkommen zwi schen Deutschland und den Westmächten enthält und der den Rahmen aller damit zusammenhän genden Abmachungen abgeben soll. Einen beson deren Raum nehmen die Schiedsgerichtsverträge ein, die gleichzeitig zwischen Deutschland, Frank reich und Belgien abgeschlossen werden. Jin An schlusse daran will man auch die Schiedsverträge zwischen Deutschland und Polen sowie Deutsch land und der Tschechoslowakei zur Erörterung bringen. Soweit sich dieses umfangreiche Feld der recht lichen Verträge übersehen läßt, würde die Sicherheitskonferenz zur Folge haben, daß noch monatelang unter den einzelnen beteiligten Re gierungen technische Verhandlungen stattfinden müsskn, die sich aus dem Eesamtabkommen auto matisch ergeben. Deutscherseits hat man sich nunmehr zu dem Entschluß veranlaßt gesehen, die Führung de» Verhandlungen in die Hände des Reichskanzlers Dr. Luther zu legen, der gemeinsam mit dem Außenminister Dr. Stresemann an der Konfe- « nz teilnehmen wird. Diese Tatsache läßt dar auf schliessen, daß auch der englische Premier minister Baldwin und der französische Minister präsident Painleve sich kaum der Notwendigkeit entziehen können, ebenfalls zur Sicherheitskon ferenz zu gehen und sich persönlich an den Er örterungen zu beteiligen. Obwohl die franzö sische Regierung mit der Absicht umgeht, Briand zum französischen Verhandlungsführer zu machen, wird sie schon des Prestiges wegen gezwungen sein, den Ministerpräsidenten Painleve zu dele gieren und ihn ebenfalls mit den Hauptvoll machten auszustatten. Es war die englische Re gierung, die die Anregung gegeben hat, den Charakter der Konferenz so zu erweitern, daß den Wünschen der deutschen Negierung im vol len Umfange Rechnung getragen wird. Dadurch dürfte es der Reichsregierung wesentlich erleich tert werden, die alliierte Einladung anzuneh men und dem Programm zuzustimmen, das wahrscheinlich bereits am kommenden Mittwoch oder Donnerstag endgültig vorliegen wird. Dienstag Absendung der deutsche» Antwort «tiaene Drabtmelonna-' Berlin, 21. September Von maßgebender Seite ersahren wir, daß die deutsche Antwort auf die alliierte Ein ladung durch einen Schritt der deutschen Bot schafter in London und Paris am Dienstag abend überreicht werden soll. Es wird sich um eine längere diplomatische Mitteilung handeln, die am Donnerstag oder Freitag nach vorheriger Vereinbarung mit den alliierten Regierungen veröffentlicht werden wird. Neuerdings nimmt man auch in Berlin an, daß sich die deutsche Re gierung damit einverstanden erklärt, die Konfe renz am 5. Oktober in Luzern stattfinden zu lassen. Die Einmütigkeit der Parteien l« ta« n » Drabtmelduoa» Berlin, 21. September Wie wir hören, wird sich Reichskanzler Dr. Luther an der Aussprache der am Mittwoch stattfindenden Tagung des Auswärtigen Ausschusses sehr lebhaft beteiligen, um zu erreichen, daß die Entschließungen des Reichs kabinetts einmütige Billigung der großen Reichs- tagsparteien finden. Die Aussprache wird sich in allererster Linie auf das deutsche Verhand lungsprogramm beziehen und nur die Fragen des Sicherheitspaktes betreffen. Das Problem des Eintritts in den Völkerbund wird jedenfalls nicht den Gegenstand einer erschöpfenden Erörte rung darstellen können, da man deutscherseits diese Frage noch nicht für endgültig geklärt an sieht. Tschitscherins Berliner Besuch endKiiliig abgesagt iLiaene D r a b t m « I » u n a> Berlin» 21. September Wie wir aus Kreisen der Berliner sowjet- russischen Botschaft ersahren, hat der russische Außenminister Tschitscherin die Absicht, zu einer Fühlungnahme mit der deutschen Regie rung nach Berlin zu kommen, endgültig aufgegeben. Dagegen sei das Projekt einer Reise Tschitscherins nach Warschau, Brüssel und Rom aufrecht erhallen. Eine Fühlungnahme mit der deutschen Regierung werde aber dann in Frage kommen können, wenn die Sicherheitsoer- handlungen beendet sind. Es habe sich keine Möglichkeit mehr ergeben, vor der Sicherheits konferenz eine Aussprache zwischen den Vertre tern der russischen und der deutschen Regierung herbeizuführen. Kein »»»zeitig«« Zusammentritt des Reichstages ttkiaen« Drab«m«I»unal Berlin, 21. September Die Forderung der radikalen Flügelparteien um alsbaldige Einberufung des Reichstages werden, wie man erfährt, ganz entschieden ab gelehnt werden. Da man mit einer mehr ¬ wöchentlichen Dauer der Sicherheitskonferenz zu rechnen hat und die parlamentarische Lage ge nügend geklärt ist, soll der Termin des Wieder zusammentritts des Reichstages für Mitte November nach wie vor aufrecht erhalten wer den. Vis zu diesem Zeitpunkt werde die außen politische Lage auch derart geklärt sein, daß die Reichsregierung in der Lage ist, in einer Voll sitzung des Reichstages über den Ausfall der Sicherheitskonferenz Rechenschaft abzulfgen. MMW WM Der Reichspräsident ist am Sonnabend abend gegen 10 Uhr wieder in Berlin eingetrof fen. Auf der Rückfahrt von Düsseldorf über Hannover wurden ihm noch stürmische Huldigun gen dargebracht. Auch die letzten Feierlichkeiten in Düssel dorf nahmen einen erhebenden Verlauf. In dem reichgeschmückten Regierungsgebäude in der Cäkilienallee begrüßten der Oberpräsident der Rheinprovinz Dr. Fuchs und Landesfinanz amtspräsident Dr. Sch mittmann den Reichspräsidenten und erneuerten auch hier wie der das Treubekenntnis zum Deutschen Reiche, für das Reichspräsident v. Hindenburg unter be sonderer Anerkennung der Verdienste der Be amtenschaft dankte. Den Höhepunkt des Düssel dorfer Tages bildete die Feier in dem von einer unübersehbaren, 75 000 Personen zählen den Menschenmenge angefüllten Stadion. Ober bürgermeister Dr. Lehr begrüßte Hindenburg, den Ehrenbürger der Stadt, und überreichte ihm den Ehrenbürgerbrief, der zwar 1917 bereits ausgestellt, aber Hindenburg noch nicht auf Düsseldorfer Boden hatte überreicht werden können. Dieser Ehrenbürgerbrief hat folgenden Wort laut: Wir, Bürgermeister, Beigeordnete und Stadt verordnete der Stadt Düsseldorf bekennen uns zur Urkunde, daß die Stadtverordnetenversamm lung Seine Exzellenz den Chef des General stabes des Feldheeres, Generalfeldmarschall Paul v. Beneckendorsf und v. Hindenburg zu seine», 70. Geburtstage als Zeichen tiefster Verehrung und unauslöschlicher Dankbarkeit für die Ver dienste, die er in dem Kampfe des deutschen Vol kes für seine Zukunft und Sicherheit gegen eine Welt von Feinden um das gesamte deutsche Vaterland und um unsere Stadt sich erworben hat, auf Grund des 8 10 der Stadtverordnung der Rheinprovinz vom 18. Mai 1856 zum Ehren bürger der Stadt Düsseldorf ernannt hat. Hier über ist dieser Ehrenbürgerbrief mit unserer Unterschrift unter Anhängung des Großen Stadtsiegels ausgefertigt worden. So geschehen Düsseldorf, den 1. Oktober 1917. Der Oberbürgermeister gez. Dr. Oehler Der Reichspräsident sprach seinen Dank an die Stadt Düsseldorf und ihren Ober bürgermeister mit folgenden Worten aus: Meine Damen und Herren! Haben Sie herz lichen Dank für den freundlichen Willkommens- gruß. Es ist mir eine besondere Freude, in der Nheinstadt Düsseldorf zu weilen, deren Ehren bürger ich mich mit Stolz nenne und deren Ge schick ich mit besonderer Anteilnahme immer ver folgt habe. Die Stadt Düsseldorf und ihre Be völkerung haben in mehr als vierjähriger Fremdherrschaft ihre Treue zum Reiche und ihre enge Verbundenheit mit dem deutschen Volke in Dulden und Opferfreudigkeit bewiesen und be kräftigt. Wir alle danken Ihnen hierftir in herzlicher Anerkennung. Wir sind heute in eine» wieder frei gewordenen Stadt. Möge auE^em übrigen Rheinland bald der Stern der Freiheit leuchten! Ihnen aber und der Stadt Düsseldorf wünsche ich alles Wohlergehen, und mit diesen» Wunsch rufe ich: Düsseldorf und seine Bewohner, sie leben hoch! In einem jauchzend aufgenommenen Hoch auf das deutsche Vaterland klang die Rede aus. Dann verließ der Reichspräsident unter dauernden Heilrufen der Menge die Tribüne und wurde auch aus seiner Fahrt zum Bahnhofe über all jubelnd begrüßt. Um 12.43 Uhr trat er die Rückreise nach Berlin an. Auf jeder Station im Rheinlands und Westfalen, in Oberhausen, Gelsenkirchen, Wanne, Herne, Dortmund fanden improvisierte Kundgebungen statt. Uner müdlich grüßte Hindenburg aus dem Fenster und ließ sich in Hamm von den Begeisterten aus den» Schlafe rufen. Die neue Stinnes-Eründung Die Gründung der Hugo-Stinnes-Kohlenhan- Lels- und Reederei-A.-E., so lautet die offizielle Bezeichnung der für die Uebernahme der Stin- nesschen Kohlenhandels-, Bergwerks- und Reede rei-Unternehmungen vorgesehenen neuen Gesellschaft, erfolgt, wie die „Rheinisch- Westfälische Zeitung" meldet, voraussichtlich in der übernächsten Woche. Von den mit 25 Mil lionen vorgesehenen Aktienkapital verbleibt Le» Familie Stinnes eine Beteiligung von 40—50 Prozent, das sind also 10-12'/- Millionen Reichsmark, während der Rest sich auf die Fried- rich-Krupp-A.-E. und die Hibernia, die bekannt lich dem preußischen Staat gehört, verteilt. Die Vorbereitungsarbeiten für die bevor stehende Gründung werden Hand in Hand mit den Banken zurzeit mit der größten Beschleuni gung betrieben. Wie dem genannten Blatt wei ter bekannt wird, werden sämtliche Aktien fest übernommen und demgemäß nicht in den Ver kehr kommen.' Das Geschäft wird auf unver änderter Grundlage fortgeführt werden, lediglich in der Reederei ergibt sich eins gewisse Erweite rung des Betriebes. Eine englische Stimme über di« Zerstückelung Oberschlesiens In einem Aufsatz des „Sunday Expreß" schildert Sir Robert Donald auf Grund seiner Studienreise durch Oberschlesiien die unmög lichen Zustände, die durch die Z e r st tt ck e l u n g dieses Gebietes geschaffen wurden, und bezeichnet Oberschlesien als wahren Hexenkessel Europas, der jederzeit überkochen könne. Verlängerung der Polizeistunde? Der „Montagmorgen" will erfahren haben, daß am Dienstag oder Mittwoch dieser Woche dieVerlängerungderPolizeistunde inVerlin über 1 Uhr hinaus bekannt gemacht wird. Der preußische Minister des Irmern, Severing, der am Montag aus den befreitem Ge riet nach Berlin zurückkehrt, wird nur noch die Entscheidung treffen, um wieviel Stun^-n die Polizeistunde verlängert werden soll. Auch die Seschränkung der Tanztage soll aufgehoben werden. " Die Rentenmark-Fälscher verhaftet Dank der regen Hilfe des Publikums ist es in Berlin gelungen, Fälscher und Verbreiter der alschen 10-Rentenmarkscheine, die in August d. Js. zur Ausgabe gelangten und ziemlich gut nachgeahmt waren, zu verhaften. Als Hersteller der Scheine ermittelte die Polizei den Steindrucker Richard Pfister, der wegen Fäl schung von Brotmarken und Vertriebes falscher Banknoten bereits vorbestraft ist. Man fand noch 1043 falsche 10-Rentenmarkscheine in Zei tungspapier eingewickelt bei ihm versteckt. Der Hauptvcrbreiter, der Händler Klir, war schon vor längerer Zeit in die Hände der Polizei gefallen, die übrigen wurden hauptsächlich von seiten de»