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8 3 Z ' :'K MMM-NW Bilderrättel. (Auflösungen in nächster Nummer.) 3 LL schädliche Stoffe unschädlich machen. Der Lebertran wird in der kühlen Jahres zeit mit Erfolg innerlich gegeben bei eng lischer Krankheit, bei Skrofulose, bei Gicht, bei Tuberkulose, bei chronischem Rheuma tismus und wie überhaupt bei allen, wo eine Hebung der Körperkräste wünschens wert ist. Bei Erwachsenen gibt man an fangs X—1 Eßlöffel und steigt aus 2 bis 4 Eßlöffel täglich, Kindern gibt man 1 bis 4 Teelöffel oder auch Kinderlöffel, am besten Nach der Mahlzeit. Zur Ver deckung des schlechten Geschmacks verwen det man mit Vorteil einen Zusatz von Pfefserminzwasser. Nicht empfehlenswert ist der Gebrauch von Lebertran während der heißen Jahreszeit bei bestehendem Magen- und Darmlatarrh, bei Fieber, sowie bei hartnäckigem Widerwillen. * Witwe und Wind. Auf Sumatra, der großen Sundainsel, hängt es vom Wind ab, wie lange eine Witwe Witwe bleiben muß. Verliert eine Frau ihren Mann, so muß sie vor ihrer Hütte eine hohe Stange auspflanzcn, an deren Spitze eine kleine Fahne befestigt wird. So lange diese Fahne unversehrt bleibt, so lange muß die Dame trauern. Entdeckt sie an ihr aber den kleinsten Riß, so ist sie dieser Pflicht los und ledig und darf eine neue Ehe eingehen. Diese Sitte ist sehr sinn voll. Wie heißt doch der bekannte Opern text? „Die Frau ist beweglich wie die Feder im Winde". Bei Verdi heißt es „Feder", auf Sumatra „Fahne"; Orient und Okzident sind sich einig. H Schöne Namen. Man findet in vie len deutschen Städten sehr merkwürdige Straßennamen. Aber auch die Spanisch- Amerikaner leisten auf diesem Gebiet Er kleckliches. In der Stadt Mexiko gibt es z. B. eine „Straße der Liebe Gottes", eine „Straße des verlorenen Kindes", eine „Straße des traurigen Indianers", aber auch eine „Straße: Gehen Sie durch, wenn Sie können", — wahrscheinlich eine Sackgasse. * Das Land der Raucher. Spanien kann noch heute mit Fug und Recht das Land Carmens genannt werden, nicht weil dort jeden Tag eine schöne Zigarren wicklerin einen leichtsinnigen Don Joss verführt, sondern weil dort alle rauchen. Die Abgeordneten rauchen während der Parlamentssitzungen und dazu noch auf Kosten des Staates; jeder Spanier, der sich in besonderem Auftrag politisch be tätigt, erhält außer der Reiseentschädi- gung auch eine „Raucherentschädigung". In allen staatlichen und städtischen Bureaus rauchen die Beamten bei der Arbeit; so rauchen die Soldaten während ihrer Übungen und die Schutzleute und Gendarmen während des Dienstes; die letzteren finden es auch ganz natürlich, wenn ein verhafteter Verbrecher auf dem Transport zum Gefängnis ruhig seine Zigarre oder Zigarette raucht. Es rauchen auch die Straßenbahnsührer, die Eisenbahnschaffner, die Droschkenkutscher und meist auch die herrschaftlichen Kut scher; es rauchen die Bettler, während sie in kläglichem Ton um ein Almosen bitten, und cs rauchen die Geistlichen und die Küster in den Pausen des Gottesdienstes; die Damen rauchen in ihren Salons und die Frauen aus dem Volke aus der Straße. Der Briefträger hält, während er von Haus zu Haus geht, um die einge- laufcnen 'Briefe zu verteilen, ständig die Zigarre im Munde. Wenn man ein Kaffeehaus betritt, legt der Kellner in der weißen Schürze die Zigarre weg, um die Bestellungen des Eintretenden aufzu nehmen; kaum hat er aber mit seinen, » von Nikotin ganz gelb gewordenen Hän- I den das Bestellte gebracht, so zündet er I sich die geliebte Zigarre sofort wieder an. I Trotz der riesigen Plakate, die im Theater I das Rauchen verbieten, wird auch an - diesen Stätten des Vergnügens ruhig ge- I raucht, weil es keinem einfällt, das Ver- j bot auch Willich zur Geltung zu bringen. . * Entfernung von Kesselstein. Kessel- ' stein entfernt man aus Gefäßen am ein- k sachsten, indem man in ihnen robe Kar- , toffelschalen kocht. Der erstrebte Effekt ist « meist in einer halben Stunde erreicht. I Die Gefäße leiden nicht im mindesten. 4- Auffrischung schwarzer Schleier. I Wenn ein schwarzer Schleier grau und I lappig geworden ist, so legt man ihn eine » Weile in Braunbier, drückt ihn dann vor- ! sichtig aus und spannt ihn mit Raoeln I glatt an den Ofen. Nach dem Trocknen I wirkt er wieder wie neu. ; 4 Unbrauchbare Glühstrümpfe alS ' Putzmittel. So ost unsere Hausfrauen l genötigt sind, einen Glühstrumpf zu er- ! setzen, wird sich ihnen immer aufs neue die » Mahnung einprägen, daß alles vergänglich i und wieder zu Asche wird. Oft schweren i Herzens greisen sie in die Wirtschastskasse, I nm erneute, schöne Helligkeit und Glanz ' um sich zu verbreiten. Den meisten von » ihnen wird aber nicht bekannt sein, daß ' die zu einem kleinen Häufchen Asche zu- l sammenfallenden Glühstrümpfe ein vor- , zügliches Putzmittcl für Gold und Silber- » zeug abgeben. » * Heilwert der Tomaten. In Indien l werden geringe Mengen von Tomaien I dem Futter der Schweine von altersher » bcigesügt, da die indischen Schweinezüch- ; ter die Beobachtung gemacht hatten, daß » Schweine, wenn ihrer Nahrung etwas I Tomaten zugcsctzt werden, niemals Skor- > but bekommen und sich durch die Tomaien- , beigabe viel schneller und kräftiger ent- ' wickeln. Auf Grund dieser Feststellungen I ist man in Nordamerika dazu übergegan- I gen, der zur Ernährung von Säuglingen » bestimmten Milch ein wenig Tomatensaft I oder Lomatenlonserve zuzusetzen. Auch i den jüngsten Säuglingen von 1 bis 2 Mo- I naten bekommt der Tomatcnzusatz zur sterilisierten Milch ausnahmslos gut, » selbst in sehr heißen Sommerlagen. Nie ' wurde bei Kindern, die Tomatenzusatz zur I Milch erhielten, Skorbut bemerkt. Bei den I kleinsten Kindern wurden zwei Teelöffel » Tomatenkonserve jeder Milchportion zu- I gesetzt. t * Der Lebertran. Seit altersher wird I Lebertran vielfach als Heilmittel verwen- , det; feine Wirkring beruht aus seinem Gc- « halt an lcichtverdaulichen Fetten, an Jod , und Brom, sowie an Phosphorsäure. I Diesen Stoffen verdankt der Lebertran > seine Eigenschaft als kraftgebcndes Mittel, ' denn alle diese Stosse beeinflussen, wie » Stadelmann nachgewiesen hat, den Aus- i bau neuer Zellen im Körper in günstig- i ster Weise. Ein weiterer außerordentlich , wichtiger Faktor für die gesundheits- » fördernde Wirkung des Lebertrans ist >' sein Gehalt an sogenannten Alkaloiden, I die einerseits einen anregenden Einfluß I aus Appetit und Verdauung ausüben und I andererseits im Körperbiut kreisende * Der Flug der Heuschrecken. Die ! Heuschrecken bilden eine richtige Räuber- > bande, aber ohne Räuberhauptmann. Sie ! wandern allerdings zu Hunderttausenden l und Millionen zusammen, haben aber nichts Gemeinsames als ihre Freßgier, , nicht einmal die Fähigkeit, sich unterem- > ander zu verständigen. Beim Sonne n- ' aufgang eines schönen Tages tauchen sie plötzlich aus ihren Erdnestern aus und be- I ginnen sofort, die Felder und Gärten der > nächsten Umgebung in eine Wüste zu ver- > wandeln. Ist das geschehen, so erheben I sie sich scharenweise in die Lust und suchen l andere Landstriche aus. Das Merkwürdige ' ist, daß sich von großen Heuschreckenschwär- » men meist immer nur ein Teil zur Erde ! herabläßt, nämlich gerade so viel, wie I nötig sind, um eine bestimmte Fläche „ab- I zugrasen". Inzwischen wartet das Haupt- ' Heer in der Höhe aus die detachierte . Schwadron. I * Die Entstehung der Perle. Di? Perle I ist eigentlich — ein Grabhügel im kleinen. » Sie schließt immer die Leiche eines win- I zigen Seewurmes (Distoma) ein. Man j beobachtet, daß sich im August bei gewissen I Weichtieren kleine gelbe Flecken bilden. > Die Hüllen bestehen aus seinen Körnchen ! kohlensauren Kalkes. Die Ablagerung k wächst allmählich und erhält allmählich I Politur und Glanz. Im nächsten Sommer I aber beginnt die Perle meist wieder zu » verfallen; das Würmchen erwacht zu ! neuem Leben. Nur wenn dies durch einen Zufall unterbleibt, etwa weil der Parasit I durch einen andern inzwischen getötet ' Len ist, erhält sich die Perle und erfreut » den glücklichen Finder durch ihre Schön- ' heil und ihren hohen Wert. Der älteste deutsche Holzschnitt stammt . aus dem Jahre 1423. -i- Jn Konstantinopel gibt es 227 große ! und 664 kleine Moscheen. * Als Gründer des ersten Laza- » retts gilt der heilige Basilius, der um I 363 Bischof von Cäsarea war. * Es gibt in der ganzen Welt 750 000 s Zigeuner, von denen ungefähr 600 000 ' in Europa leben. . * Die ältesten Bern st ein Händler I waren (um 1500 v. Ehr.) die Philister. I * ' Arckwright suchte das Perpetuum i mobile und sand — Lie Spinn- I Maschine. rere