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Erschein' Kd« Werttag nachmittag». — gerulprecher Ni. N — PoftlcheSIonto Leipzig r»««<. — «emelndeglrokont» t«. — vanl- tonto D«rmst5dter Bank Lwclgnledcrlüslung HohniIIttn-rmlttdal — Unverlangt eingesandte Manuscklpi« werden nicht jinüLge- Ichlitt Clnsendungen ohne Namensnennung sind«« keine Aninahm« un-Anitiger Bet Klage» Sonttrr>en, vergleiche« uiw. w'r» der vruitotetrag in Nechnnng -estelU. Im galle HSHerer «cwal! — »re, -der sonstiger irgend welcher «t»nm, de« Betriebe« der geUun,. »er Lieferanten »der der Beförderung«,nrichtnag« — hat »er v» tieher «in« An sprach mit Lieferung oder Nachlieferung der ttetiung oder anf »ttichjohlnng de« v^rzsvretlt«. Rr. 1S6 75. gahrg Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Amtsgerichts, Finanzamts und deL StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften» Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für di« Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. Hermsdorf, Bernsdorf, NüSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, LangenchurSdorf, Reichen bach, Tallenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf, Der Preis der «InIvaMilcu Angciaenieile bclroqt iS. der Rcklamczeile 4L Guldvienntne. stür den SkachweiS werden.iS Guldpseuni»« berechnet. Hohensteln-Ernstthaler ZeMmg, Nachrichten und Neueste Nachrichten Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Montag, den 24. August 1925 / UW! W Mi« Im Anschluß an die Tagung des Neichsver- bandes der deutschen Industrie und der Vereini gung der deutschen Arbeitgeberverbände sind am Sonnabend zunächst im Reichswirtschafts- mi niste rium Besprechungen der beteiligten Ressorts eingelcitet worden. Nachdem die Spitzenvcrbände der Industrie und der Arbeit geber mit dem Reichskanzler persönlich, und die Vertreter des Großhandels und anderer Wirtschastsverbände mit Staatssekretär Tren delenburg ihre Stellungnahme zu der beab sichtigten Aktion gegen die Teuerung dargelegt haben, wird es sich zunächst um die notwendigen Vorarbeiten zur allgemeinen Preissenkung handeln. Alle Mrtschaftsvcrbände haben die Erklä rung abgegeben, daß sie durchaus bereit seien, die Aktion des Kanzlers, wie er sic in seiner großen Reichstagsrede vom 8. August angekiindigt hat, voll zu unterstützen, wenn der Preisabbau gleichzeitig auf sämtliche Berufs stände angewandt wird. So ist z. B. in der gestrigen Aussprache der Industrie- und Arbeit geberverbände zum Ausdruck gekommen, man könne sich der Bedenken nicht erwehren, daß der von der Negierung beabsichtigte Preisabbau vielleicht den noch unter Zwangswirtschaft stehen den Wirtschaftszweigen, also Kohlenbergbau und Braunkohlenindustrie, auferlegt werde, daß je doch die Fertigwarenindustrie gar nicht daran denken werde, auch ihrerseits die Preise zu sen ken. Der Großhandel wiederum hat als Forderung für die Durchführung der Aktion ver langt, daß die Durchführung der Grundlagen der Kartelle sich ohne Ausnahme auf sämtliche Kartelle erstrecken müsse. Gegenüber der vielfach aus Handelskreisen geäußerten Ansicht, daß die Senkung der Umsatzsteuer auf ein Prozent kaum eine wesentliche Verbilligung der Preise herbciführen könne, wird von Regierungskreisen betont, daß seinerzeit gerade der Handel bei der Einführung der Umsatzsteuer erklärt habe, daß die Umsatz steuer von einzelnen Verbrauchsartikeln b i s zu zehnmal erhoben würde, und daß jetzt dieser Standpunkt bei dem Preisabbau nicht ver leugnet werden könne. Die Regierung habe ge nügend Material an der Hand, um in diesem Sinne ihre Aktion gegen die neue Preiswelle durchzuführen. Wie versichert wird, soll in der Tat die von Dr. Luther angekiindigte Aktion gegen die Preis steigerung mit allen zu Gebote stehen- den Mitteln durchgeführt werden. Selbst verständlich werden diese Bemühungen nur dann Erfolg haben, wenn alle Bevölkerungsschichtcn an der löblichen Absicht der Reichsregierung Mit arbeiten. Hierzu gehört auch, daß die Verbraucher nicht etwa unter dem Druck einer gewissen Angstpsychose Käufe von allen möglichen Bc- jdarfs- und Gebrauchsartikeln tätigen und jeden geforderten Preis willig entrichten. Der Friedenswille des Reichspräsidenten Das offizielle Organ der amerikanischen Han delskammern „Nations Busineß" veröffentlicht eine V o t s ch a ft H i n d e n b u r g s an die amerikanischen Geschäftsleute, in der der Präsident seiner zuverlässigen Hoffnung auf die Stabilisierung der wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland Ausdruck verleiht, weil eine friedliche Lage zwischen den Völkern Europas hergestellt worden ist. „Ich bin entschlossen," heißt es in der Botschaft weiter, „für die Erhaltung des Friedens mein Aeußerstcs zu tun." In einem Leitartikel des Hauptschristleiters der Zeitschrift wird dann ausgcführt, daß Deutschland Kapital und .Kredit Friedrichshafen, den 22. August 1»25 Deutsche! Schon einmal hat ganz Deutschland von der Memel bis zum Bodensee in ein mütiger Begeisterung das Werk Zeppelius, das ein Wahrzeichen des Wittens, der Sehnsucht und der Größe des Menschengeistes ist, getragen und als Nation fortgeführt: damals »ach Lchterdingen. Wieder ergeht der Ruf, dieses Werk, das Gemeingut des deutschen Bolles, nicht untergehen z» lassen und die Schöpfung Zeppelin» der wissenschaftlichen Forfchung dauernd zu erhalten. Wir alle wissen, wie es vor einem Jahre war, als „Z. R. 3", das glück hafte Schiff, über Deutschland flog und wie dann eine Welt voll Spannung und Bewunderung die F a h r t n a ch A m e r i k a durchlebte. Aus dem armen, bedrängten und gefesselten Deutsch land stieg eine der größten Knlturtatc» srci und leuchtend hervor. Wir habe» es erlebt: Das Echo der ungeheuren brüderlichen Begeisterung Amerikas, als der „Z. R. 3" über Reuyork er schien, flog nach Deutschland zurück. Der Zeppelin und sei» Führer Dr. Eckener hatten eine stolze, große KulturaufgaL- erfüllt. Zum erste» Male »ach trübe» und bitteren Jahren erwarb sich der dcutfche Name wieder Geltung und Ruhm. Deutschland hatte eine Weltlei- stung vollbracht, die klar und unbestechlich sür seine» Witten zum Aufstieg und friedlicher Kul turarbeit spricht. Die Tat habe» der Luftschiffbau Zeppelin, Dr. Eckener und die tapfere Bc- fatzung vollbracht. An »»s ist es, zu danken. Die Werft in Friedrichshafen will e i n » e « e s Luftschiff bauen, das gewaltige wissen schaftliche Probleme lösen sott: Aufsuchung des Nordpols, Erforschung des Ark tis. Das Schiff soll aber auch de» Widerstrebenden den Beweis erbringe», den wir alle beim Flug des „Z. R. 3" schon empfunden und gewußt haben, daß diese deutsche Erfindung das großartigste Verkehrsmittel unserer Zeit ist. Länder werden nähergcrückt, Meere sind überbrückt, Zukunftrträume der Menschen werden Wahrheit. Wenn wir die Energie anfbringcn, das Wert in Friedrichshafen fortznfiihren, werden deutsche Technik und deutscher Wagemut wieder Weltgeltung erringen. Eine Zeppelin-Ecke- »cr-Spende des deutschen Volkes muß die erforderlichen Mittel schaffen. Es handelt sich nm eine Angelegenheit Deutschlands ohne Unterfchied der Partei und der nationalen Stellung. Es geht den geistigen Arbeiter ebenso an wie den Mann am Amboß und Pflug. Wir wissen, daß Deutschland gegenwärtig schwere Zeiten durchlebt. Aber das Vertrauen aas den Idealismus des deutschen Boltes gibt uns die Zuversicht, daß lei» Volksgenosse abseits stehen wird, wenn der Rus an ihn ergeht. Gerade der Gedanke, daß jeder sei» Schcrslcin gibt» muß die Bedeutung dieser Bottsspende ausmachcn. Wirklich armistnureinVolk.dasteincnPsennig für Ideale und kulturelle Zwecke iidrighatnndseinegeistigen und technischen Kräste Versalien läßt. Wir haben de» Witte» und das Recht, als Kuliurnation zu leben. Die Volksspende soll diesen Witten «i.- das Bewußtsein unserer geistigen Freiheit neu beleben. Es geht um da» Erbe von Zeppelin, um eine große leuchtende deutsche Idee. Mir mwhru uns die Liussühruugka des vorstehenden Ausrufes im vollen Umfange zu e'gcn und treten für die Durch-ührang des darin bcs uüyeren erläuterten großen Gedankens ein, dessen Verwirtlichunz eine ebenso glänzende Erhaltung und Fortsetzung des Merkes Zeppelins wie eine der gewaltigsten und wirkungsvollsten Großtaten der Menschheit darstcllcn wird. Wir eröffnen deshalb eine Sammel stelle für das Zepp, Unwert und nehmen gern Spenden entgegen, die in ordnuugsgemsbrr Weise weitergeleitet werden, und über die öffentlich quit tiert wird. braucht. Der Artikel zitiert Acußenmgen von deutschen Geschäftsleute», wonach Hindenburg entschlossen sei, den Dawcspian durchzuführen. Der Artikel unterstreicht ferner den Optimismus, der in Deutschland vorherrsche und gibt schließlich Aeußerrmgen prominenter Deutscher Naum, nach denen Deutschland eine allgemeine Abrüstung wünsche und nicht willens sei, einen neue» militärische» Apparat aufzubauen. Montag nachmittag b Uhr Uebcrgabe de« französische» Antwortnote Die französische Antwortnote wird, wie die Telcgraphen-Union erfährt, Montag nach mittag 5 Uhr durch den französischen Botschafter dem Reichsaußenminister übergeben werden. Der französische Außenminister wird Montag nachmittag eine amtliche Mitteilung hcraus- geben, in der der Tag der Veröffentlich ung der Antwortnote an Deutschland genannt wird. Vorläufig ist noch immer der Freitag in Aussicht genommen. Im französischen Auswär tigen Amt erklärte man, daß das Kommunique« auch den Grund nennen werde, daß die Ver- Wentlichung so spät erfolgt. Nach Mitteilun gen von zuverlässiger Seite soll das Schriftstück in To» und Inhalt entgegenkommend sein und die Tür zu weiteren Verhandlungen osfen las sen. Der „Temps" charakterisiert die Note da hin, daß sie, wenn sie auch die Fragen, die den Gegenstand der Verhandlungen bilden werden, unberührt läßt, doch jedes weitere Mißverständ nis ausschlicßen wird, sobald cs sich um die Unterzeichnung des Paktes im Rahmen der be stehenden Verträge handelt. Das Blatt weist darauf hin. daß die Anwesenheit der alliierten Botschafter Italiens, Belgiens und Großbritan niens bei der Ueberreichung der Note den un trüglichen Beweis für die Uebereinstimmung der Alliierten bilde. Wie wir hören, ist das Reichskabinett ent schlossen, die französisch« Antwortnote späte stens ck8 Stunden nach ihrem Ein er e f f e n z u v e r ö f f c n t li ch c n. Es besteht deutscherseits nicht die Absicht, sich auf irgend welche Abmachungen hinsichtlich einer längeren Hinauszögerung der Veröffentlichung einzulas- jen. Das Reichskabinett beabsichtigt, die deutsche Stellungnahme zur Note in einer längeren Er klärung festzulegen, die gleichzeitig mit der Note veröffentlicht werden soll. Die „Unparteilichkeit" des Völkerbundes im Danziger Briefkastenkonflikt ' Der Völkerbundsausschuß für die Festlegung der Danziger Hafenlinie Hal am Freitag in Genf seinen Bericht veröffentlicht, der dem Völker» bnndsrat im September zur Annahme empfoh len werden wird. Darnach wird dem polni schen Postdienst ein breiter Eebietsstreifen von der Speicherinscl (einschließlich) bis zur Ost see, das heißt an den Ufern der Mottlau, der Weichsel, der sogenannten toten Weichsel, des Kaijerhasens, einschließlich der Insel Holm, der Westerplatte usw. zugewiesen. Die Linie umfaßt außerdem einen großen Teil des Stadt gebietes mit dem Heveliusplatz, an dem das polnische Postamt liegt und den Abschnitt der inneren Stadt, in dem die Mehrzahl der Ee» schaftshäuscr liegen, die mit dem Hafen arbeiten. Ein Genfer Bericht der „Köln. Ztg." erklärt dazu, daß alles, was Danzig an Geschäftsnieder- lasiungen und an Gelände für künftige Nieder lassungen besitzt, zum Hafengebiet geschlagen worden sei . Darüber hinaus sei der Ausschuß Polen noch dadurch entgegengekommen, daß auch die Gebäude beiderseits der Straße», Weg« und Plätze, die die Hafenlinie durchschneiden, in die poknische Postzone einbegriffen werden sollen, so daß, wie der Bericht ausdrücklich sage, die Aus tragung der Postsendungen durch polnische Be amten und die Anbringung von Briefkästen an all diesen Gebäuden zulässig sein soll. Weiter hat der Völkerbundskommissar in Danzig, Mac Donncl, in einem am Sonnabend veröffentlich ten Berichte dem Rat die Annahme der vorge schlagenen Linie empfohlen und ferner die An regung gebilligt, baß alle fünf Jahre aus Wunsch der Parteien eine neue Feststellung der Hafenlinie möglich sein soll. Noch weitergehen den Zugeständnissen, die der Völkerbundsaus- schuß im polnischen Interesse machte, habe der Völkcrbundskommissar seine Zustimmung nicht erteilt. * Danzig, 23. August. Die Entscheidung de» Sachverständigenkommission des Völkerbundes in der Frage der Abgrenzung des Danziger Hafens für die polnische Post hat in Danzig u n» gchcurc Erregung ausgelöst. Man wollt« zunächst die Nachricht von einer Einbeziehung des größten Teiles der inneren Geschäftsstadt in das polnische Hafengtzbiet nicht glauben und hielt sie für einen Irrtum. Sämtliche Danziger Blätter betonen, daß durch diese Tatsache das Vertrauen Danzigs zum Völkerbunde einen neuen Stoß erhalte. Die „Danziger Neuesten Nachrichten" heben hervor, daß in der Danziger Bevölkerung niemand den Spruch der Kommis sion verstehen werde. Die Entscheidung müsse begreifliche Erbitterung Hervorrufen. Die „Danziger Zeitung" sagt, daß die Zugeständ nisse an Polen noch über dessen Forderungen hin ausgingen. Die neue Danziger Regierung habe gestern in ihrer Antrittserklärung an den Völ kerbund den Appell gerichtet, seine Schützerrolle über Danzig gerecht und unparteiisch auszuüben. Die Deutschen in Südtirol unter dem System Mussolini Das von dein Bruder Mussolinis geleitet« vfsiziöse Blatt „Popolo d'Jtalia" in Mailand vroht mit der Ausweisung aller D c u t s ch e n a u s S ü d t i r o l, die sich an der, irredentistischen Propaganda beteiligen. Das! Blatt sagt, daß die Agitation unerträglich g.e-s worden und die Geduld der Italiener erschöpft sei. Die irredentistische Propaganda werde finan ziell von Innsbruck und München unterstützt.» Wie Frankreich und Polen die unerwünschten Deutschen mit Sonderzügen Per die Grenz« ge- schafft hätten, könnten auch m Südtirol eines Tages in einigen Sonderzügen alle jette Deut schen, die die Bevölkerung verhetzen, nach Inn§- s druck gMMf we^etz»