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"22*4-4-* H * -^2*2****** Bleistiftnotizen am Buchrande. * * * * * rttrr» ^.'2' 2**********2****** * 2 * 2 2 2 * * So mancher einen Fehler, Kommentator. mit noch 2 * * * * * * 2 2 * * 2 * Wer einen alten Weg neuen Stiefeln betritt, ist immer nicht originell. In keinem Drama finden sich so viele Unwahrscheinlichkeiten wie im — Leben. Nicht alles, was in Reimen gejagt wird, ist deshalb prosaisch. Wie vielen Kritikern fehlt das Talent der Anerkennung. * Klassiker hat nur und der ist sein Den wahren Künstler erkennt man selbst in den Fehlern seines Werkes, den Dilettanten auch in dessen Vorzügen. Die Mitwelt verzeiht dir eher zehn schlechte literarische Er zeugnisse als ein gutes. Frühstückstafel ein und war nicht wenig überrascht, seinen Freund May schon im Nebenzimmer am Schreibtisch arbeiten zu sehen. „Was?" meinte er erstaunt, „Sie arbeiten schon? Ich habe mindestens geglaubt, /Sie würden bis zum Diner in Morpheus' Armen ruhen." „Das Hütte ich für mein Leben gern getan," meinte May verdrossen, „aber meine Frau wurde ge rade munter, als ich eben halb entkleidet war. „Was ist denn mit dir, mein Schatz?" fragte sie mich besorgt. Daraus schloß ich, daß sie mich gar nicht vermißt hatte. Wäre ich nun so ehrlich gewesen, zuzugebcn, daß ich soeben erst nach Hause gekommen sei, dann hätte sie eine Gardinenpredigt vom Stapel gelassen, die sich gewaschen hätte. Ich wollte mir aber die Stimmung nicht verderben lassen und erzählte ihr, ich hätte einen sehr eiligen Bericht zu sertigen und sei gerade beim Anziehen, um mit der Arbeit zu beginnen. Leicht ist mir das nicht ge worden, und wenn Sie an Ihren eigenen Brummschädel denken, so werden Sie das begreiflich finden." * Wie man Gardinenpredigten um geht. Der sehr geschätzte Zeichner und Journalist Philipp May war seinerzeit zur Teilnahme an der Eröffnung des Suezkanals nach Ägypten geschickt wor den. Die Berichterstattung und die Illu strierung nahmen natürlich eine ziemlich lange Zeit in Anspruch, doch immerhin nicht seine ganze. Er fand doch noch Muße genug, um sich hier und da an einer solennen Kneiperei zu beteiligen, zu der er natürlich nicht immer seine Frau mitnehmen konnte und — wollte. Eines Tages chatte sich das Zusammen sein der Freunde etwas sehr in die Länge gezogen, so daß er erst am nächsten Mor- gen gegen sechs Uhr ins Hotel zurück- kchrte. Einer seiner Freunde, der seine Zelte im gleichen Hotel aufgeschlagen hatte und daher in seiner Gesellschaft nach Hause kam, stellte sich um 8 Uhr an der von den ekelhaften Tieren lotzuschlagen, ' nahm aber von dem Unternehmen Ab- » stand aus Furcht, daß er von den wütcil- I den Tieren angegriffen werden könnte. » In der Lat ist es gefährlich, den Kamps I mit Ratten und Wieseln auszuncbmen, > da beide von Natur aus wild und an- ! grijfslustig sind und, wenn sie in grüße- ' rer Zahl auslreteu, leicht zum Angriff I aus den Menschen übergehen. Das hat j zu seinem Schaden ein englischer Arbeiter » erfahren, der, gleichfalls zur Nachtzeit, I ein Wiesel traf und mit seinem Stock auf « das Tier losschlug. Im Handumdrehen I war er von fünfzig Wieseln umgeben, j die sich wie rasend auf ihn stürzten, und » der Mann wäre verloren gewesen, wenn ! durch sein Geschrei nicht Leute herbei- I gelockt worden wären, die die Tiere ver- I scheuchten. ' * Ratten und Wiesel im Kampf gegen Menschen. Nach zuverlässigen Schätzun gen erreicht die Kopfzahl der Ratten im Vereinigten Königreich Großbritannien mindestens die der Menschen, wenn sie diese nicht gar übersteigt. Namentlich auf dem Laude ist die Rattenplage groß, und Leute, die genötigt sind, des Nachts ihre Wohnung zu verlassen, wissen davon ein Liedchen zu singen. Geradezu fabelhast klingen oft ihre Erzählungen, entsprechen aber meist durchaus der Wahrheit. So traf beispielsweise ein Ackerknecht, der sich schon nachts zu seiner Arbeitsstätte begeben mußte, auf seinem Wege eine ganze Armee wandernder Ratten, die im Mondschein in Trupps von Hunderten die Straße entlangzogen. Es dauerte mehrere Minuten, ehe der Zug an dem Wanderer vorüber war. Er hatte schon den Stock erhoben, um wenigstens einige Auszählrätscl. Nachstehende Buchstaben sind so unter- ' einander in Zusammenhang zu bringen, » daß mit dem ersten begonnen und dann I stets die gleiche Anzahl Buchstaben über- i sprungen wird. Das ergibt schließlich den ; Namen eines bekannten Ministers des - Kaiserreichs: v, r, o, l, i, v, d, s, k, o, b, I l, 1, n, i, i, o, p, c. Silbenrätsel. I Man bilde ans folgenden Silben ' 9 Worte, welche bedeuten: 1. eine tcch- I nifche Erfindung, 2. ein Musikinstrument, j 3. einen deutschen Staat, 4. einen männ- » lichen Vornamen, 5. eine Vorschrift, I 6. einen Erdteil, 7. Stadt in Pofen, « 8. weiblichen Namen, ö. holländische I Insel. Die Silben sind: bcrt, bürg, czar, I den, eu, gel, graph, he, kow, le, le. li, I ling, ne, ne, ni, o, ol, Pa, re, ro, io, schel,te, ' ter, vi. End- und Anfangsbuchstaben, erstere > von unten, letztere von oben gelesen, er- , geben ein Sprichwort. * Bei den Indianern Südamerikas. Im Gran-Chaco, dem großen Jndianer- revier Südamerikas, leben verschiedene Stämme, von denen die interessantesten die Aschuslö und die Tschoroti sind. In ihren Dörfern befindet sich gewöhnlich ein den Trinkgelagen geweihter Platz. Um die Mittagszeit versammeln sich dort die Männer; jeder kommt mit einer Sitzmatte und seiner zwei bis drei Liter haltenden Kürbisschale. Die Frauen schassen ge waltige Kalebassen mit Bier herbei. Der Gast wird, besonders, wenn er das Un glück hat, beliebt zu sein, sehr gut be handelt. Er erhält eine Sitzmatte und eine zwei bis drei Liter enthaltende Kale basse. Setzt er sich, Winken ihm alle mit der Hand zu, und er muß das gleiche tun. Das ist ein Gruß. Dann heißt es trinken; denn hier gilt es auszutrinken, sonst ist man unhöflich. Ist es einem gelungen, seinen Liter herunterzubringen, ohne sich zu übergeben, dann beginnt wieder das Winken. Die in der Nähe sitzenden Alten wischen einem nun, der eine nach dem andern, immer mit ihren schmutzigen Fingern, den Mund. Das ist der Gipfel der Freundlichkeit. Aber will man das Herz dieser Indianer gewinnen, so muß man versuchen, ihr Leben zu leben, das alles zu essen und zu trinken, was einem angeboten wird, mit ihnen zu tanzen und zu singen, sich ins Gesicht zu speien und so wie sie gekleidet zu gehen. Aber es gibt Dinge, die selbst der fanatischste Ethnograph nicht zu verzehren vermag. Die Zutaten selbst brauchen nicht so schlecht zu sein: der Schmutz bei der Zu bereitung ist aber unerhört. Därme wer den niemals vor dem Kochen gewaschen, sondern ganz einfach entleert. Bisweilen muß jedoch de" Darminhalt als Gemüse zum Fleisch dienen. So werden die Erdratten mit Eingeweiden und Exkre menten verzehrt. Männer und Frauen essen nicht zusammen. Jeder nimmt sich mit den Fingern ein ordentliches Stück, saugt daran und spuckt es dann wieder in das gemeinschaftliche Gefäß. Daß es ! unangenehm sein könnte, den Speichel ! eines anderen in den Mund zu bekom- > men, ist den Indianern vollständig unbe- ! greiflich. Vielweiberei scheint sowohl bei den Tschoroti als bei den Aschuslö > unbekannt zu sein. Geschwister- und Ge- 1 schwisterkinderehe ist verboten. Die Frau ist in der Regel einige Jahre jünger als der Mann. 2- Gewisse Kritiker sind die Lor beerhändler der Literatur. prakiischs Winke. 4 Vorsicht beim Fleisch! In der » warmen Jahreszeit ist bei der Zube- , reitung und besonders der Aufbcwah- I rung von Fleisch besondere Vorsicht ge- I boten. Die Zersetzung aller von Pslan- ; zen und Tieren stammenden Stoffe wird » durch kleine Lebewesen, die Bazillen, ! und den Sauerstoff der Luft verursacht. I Die Hitze fördert die Ansiedelung und I Vermehrung dieser kleinen Lebewesen. Will man den Zersctznngsprozetz ver- . hindern, so muß man also die kleinen > Lebewesen töten oder in ihrer Entwicke- I lung hemmen. Dies geschieht beim ; Fleisch am besten und zweckmäßigsten - durch Kälte. Es empfiehlt sich daher ! seine Aufbewahrung in einem Eis- I schrank oder wenigstens an einem sehr l kühlen Orte. Will man Fleisch nur wenige Tage genußfähig erhalten und » nicht etwa durch Einvökcln, Einwccken l usw. längere Zeit aufbewahrcn, so legt I man es zweckmäßig in Essig oder wickelt I cs in ein mit Essig stark getränktes » Tuch. Bei heißer Witterung muß der - Essig aber täglich ausgekocht und dann I wieder auf das Fleisch gegossen werden, i Im übrigen wird der Zersetzung-- » Prozeß des Fleisches neben der Bei- ! Mischung von Salpeter, Weingeist, Sali- k zvlsäurc, Essig nsw. durch guten Luft- I abschluß aufgehaltcn, so daß die Zer- I setzungskcime nicht oder nur schwer Zu- » tritt haben.