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I 4 Ein Baum, der Menschen frißt. ; Ein amerikanischer Forschungsreisendcr, i Dr. Salomon Osborn, hat kürzlich unter i vem Titel »Madagaskar, das Land I der menschensressenden Bäume" eine ' Reiseschilderung verössentlicht, in der er » erzählt, wie er überall unter den wilden , Stämmen der Insel aus sonderbare Le- I genden lras, die zu erzählen wußten, daß I es weit in den Dschungeln einen Baum ? geben soll, der sich von Menschen nähre, , Zwar gibt der Amerikaner zu, datz er I selbst niemals einen solchen Baum ge- > sehen habe , aber die Mehrzahl der ' Missionare, die er darüber besragte, » hätten erklärt, daß es diesen Baum wirk- : lich gäbe. Die zahlreichen überein- I stimmenden Erzählungen deuten ja auch I daraus hin, daß dieses Wunder der ; tropischen Pflanzenwelt nicht nur ein » Phantasieerzeugnis ist. In dem erwähn» I ten Buch wird auch ein Bries des Bo» i tanikers Liche wiedergegeben. Licke gibt ' eine Beschreibung des Baumes und sagt, » daß er selbst Zeuge eines religiösen Akts ! gewesen sei, bei dem die Mitglieder i euies Eingeborenenstammes dem sürch- i terlichen Baum einen Menschen geopfert » bätten. Manche Stämme betrachten ihn » sogar als eine Gottheit und sorgen I dafür, datz der Hunger des Raubtier- i baums gestillt wird. Nach Liche ähnelt ' der Stamm des Baums einem riesen- » großen Tannenzapfen, von dessen Spitze ! sich vier unglaublich große Blätter zur I Erde senken. Diese Blätter sind vier > Meter lang und einen Meter breit, hart » wie Leder und zwanzig bis vierzig Zen- , timeter dick. Die Oberseite ist mit großen l spitzen Dornen versehen. In der Krone I des Baums'sitzen zahlreiche Blüten, aus ; denen beständig ein stark duftender, fast » betäubender Saft tropft. Liche will nun ! mit eigenen Augen gesehen haben, wie i ein Volksstamm eine Frau zwang, auf I den Baum hinauszuklcttern und aus » einer der lassenähnlichen Blüten zu i trinken. Kaum hatte sie eine der Blüten I berührt, so erhoben sich die vier großen I Blätter und schloffen sich um sie zu- » sammen. Dann blieben sie zehn Tage » lang geschloffen, und als Liche einige ! Tage später an dem Baum vorbeiging, i lagen aus dem Boden einige Knochen I wie eine Erinnerung an das Mcnschcn- » opser, das man dem unheimlichen Baum i georacht hatte. 4 Geschworene als Räuber. Ange- » klagte und Geschworene erscheinen uns ' als unvereinbare Gegensätze. In Ehi- I kago hat sich indessen jetzt ein Fall er- j eignet, der diese Annahme Lügen straft. » Während einer Schwurgerichtssitzung I benutzten der Obmann und einer der i Geschworenen eine Pause der Sitzung, I um den Iustizpalast zu verlassen und in » aller Eile mit bewaffneter Hand eine ' Pfandleihe auszuplündern. Sie machten, > wie amerikanische Blätter zu berichten I wissen, bei diesem improvisierten Naub- I zug eine Beute im Werte von 20 000 » Dollar und kamen noch zur rechten Zeit, i um einen Freispruch zugunsten des Ange- , klagten, eines Kollegen aus der Ver- I brecherzunst, zu söllcn. Die Polizei kam I aber den sauberen Herren bald aus die i Spur und verhaftete die beiden Ge- » schworencn, die nun ihrerseits auf der I Anklagebank Platz nehmen werden. * Tie jüngste Großmutter. Fraul Lombardo, eine in Algier geborene ! Französin, hatte sich im Alter von 15 fahren verheiratet und war mit 16 Jahren Mutter einer Tochter geworden. Diese Tochter soigte dem guten Beispiel ihrer Mutter, so datz Frau Lombardo im Alter von 32 Jahren bereits Groß mutter wurde. Sie hat damit den Re kord der Großmütter, den bisher eine 33 jährige Schottin innehatte, um 12 Monate geschlagen, und der Meister- chaslstitel der Großmütter ist, wie die englischen Blätter mit Bedauern jest- tellen, an Frankreich gesallen. 44444444*4444444444 * 4 * Sparsamkeit im Sprichwort. 4 * 4 * Sparen ist verdienen. 4 * * * * Sparschaft gibt Barschaft. 4 * * 4 * Sparen ist größere Kunst denn 4 4 Erwerben. 4 * *4 4 Erwerben und Sparen zugleich 4 4 Macht am gewissesten reich. 4 * *4 * Spare in der Zeit, so hast du in 4 4 der Not. 4 * * 4 4 Erspart ist so gut wie erworben. 4 4 * 4 4 Ein Pfennig, den die Frau er- 4 * spart, ist so gut wie der Taler, 4 * den der Mann verdient. 4 4 *4 4 Wer spart, wenn er hat, sinket, 4 4 wenn er bedars. 4 * * * 4 Wer nicht spart zur rechten Zeit, 4 4 Der muß darben zur Unzeit. 4 4 *4 * Sparen ist zu spat, 4 4 Wenn's geht an den Hausrat. 4 4 * 4 * Das Einnehmen macht nicht 4 4 reich, gber das Ausgebcn. 4 4 4 444444444 4444444444 4 König und Künstlerin. Man Weiß, daß Eleonora Düse, die im vorigen Jahr verstorbene große Tragödin, menschen scheu war und so gut wie niemand zu sich ließ. Nach einer glänzenden Vor stellung an einem deutschen Hof, bei der unter den Zuschauern auch der König von Württemberg und König Oskar von Schweden waren, suchte jener im Zwischenakt Zutritt zur Garderobe der Künstlerin, um ihr hinter der Szene seine Dankbarkeit zu bezeugen. Die Tür blieb indes geschlossen, und Seine Ma jestät mußte sich dareinsinden, von einer Kammerzofe die Mitteilung entgcgcnzu- nehmen, daß »Madame nicht beabsichtige, ihre Garderobe zu verlassen, ehe der König geruht habe, in den Zuschauer- raum zurückzukehren." König Oskar hatte bei dieser Gelegenheit mehr Glück. Mit seinem seinen Gefühl für die Sub tilität der KünsUersccle verstand er, daß dies nicht die richtige Art war, die Gunst der Schauspielerin zu gewinnen. Mit diplomatischer Feinheit formulierte er statt dessen das folgende Billett, das er der Diva zustellen ließ: »Nicht der König bittet Sie um Einlaß — sondern einer Ihrer geringsten Untertanen ist es, der Sie um Audienz bittet." Weit öffnete sich die Tür. und der schwedische Monarch wurde vom allersonnigsten Lächeln der Diva empfangen. 4 Humor des Altertums. Eine j römische Stadt wurde von den Galliern » im Sturm genommen. Die eindringcn- i den Eroberer machten sich sofort an die i Ausplünderung der Häuser. Ein Priester I des Jupiter stellte sich einer Gruppe < Soldaten in den Weg, die damit be- ! schästigt war, die heiligen Gefäße des ' Tempels einzupacken. Er sagte zu ihnen: I »Wißt ihr nicht, was euch euer Feldherr l besohlen hat? Er hat auf Plünderung ! die Todesstrafe gesetzt." »Ich weiß, ich j weiß," antwortete ein Barbar, »aber hat i uns der Feldherr nicht immer gesagt, I daß wir cs lernen sollten, den Tod zu i verachten?" Sprach's, nahm die kost- i baren Stücke unter den Arm und ver- » schwand im Gewühl. I 4 Wie lange soll ein Baby schlafen? » Es zeigen sich da große Unterschiede, je , nach dem Alter des Säuglings. In den ' ersten Lebenswochen verbringen die I Säuglinge den größten Teil des Tages > und der Nacht schlafend. Einen Unter- « schied zwischen Tag und Nacht kennt der I Säugling noch nicht, die ersten Lebens- i äußerungcn sind noch gering, nur sein I Hungergefühl gibt er in drei- bis vier- I stündigen Intervallen kund, auch meldet , er sich bei körperlichem Unbehagen. Ost ' verschläft er die Mahlzeit, er soll aber I auch deshalb nicht ans dem Schlaf ge- j rüttelt werden. Jüngere Säuglinge » schlafen 20, ältere und Kleinkinder I 14 Stunden. Natürlich gibt es hierfür z keine feste Regel; das Schlafbedürfnis I hängt von der Konstitution des Kindes « ab. Ebenso Wichtig wie die Einhaltung I der Rahrungspauien ist es, den Säug- » ling an regelmäßigen Schlaf zu ge- i wöhnen. An unruhigem Schlaf ist meist I Übersäuerung schuld, seltener Unterer- , nährung. Dec gesunde Säugling liegt ' aus dem Rücken, hält die Arme im EU- i bogengelenk gebeugt, die geschlossenen i Fäustchen den Wangen anliegend. Eine i nicht gar seltene Ausnahme von diesem I normalen Tnpus zeigen nervöse Kinder » in bezug aus ihren Schlaf. Cie sind un- I ruhig, 'mißlaunig, der Schlaf ist ober- > flächlich, leicht, und sie zucken bei ge- , ringen Geräuschen zusammen. Das ge- » sunde Baby schlummert mitten im Ge- , tümmel des Straßenlärms. Aus der Natur. 4 Die Grundflora der Binnenseen. I Bisher wußte man noch nickt, bis zu I welcher Wassertiese den in Binnenseen ? wachsenden Pflanzen Eittwicklungs- » Möglichkeiten geboten sind. Der sran- ! zösifche Botaniker Pierre Dangeard hat I im See von Annecy umfangreiche Unter- > suckungcn vorgenommcn, über deren ' Ergebnisse er in einer der letzten Sitzun- . .,en der Pariser Akademie der Wissen- I schäften berichtete. Er konnte dabei fest- I stellen, daß es noch in einer Tiefe von I 23 Meter eine üppige Vegetation gibt. » Die Pflanzen, die hier im Dunkeln ! wachsen, gehören zum größten Teil der ! Gattung der Algen an. Auflösung der Schachaufgabe auö voriger ! Nummer. 1.8bS-ck7. Le4Xü5. 2. Uk2-l3 matt. 1. 8a4 beliebig, 2.8d5—c3 matt, k. 1.8Z6 beliebig. 2. Däö—eb matt. 0. 1....^cS—o4, 2.105—04 mott, l). 1....., s7—e6 keö), 2. 8ck7—16 matt.