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Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Generalanzekger st!r Hohenstein - Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappcl, St. Egi'oien, WUstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, PleM und Nußdorf. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamt« und des StadtratZ zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für di« Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch Rr. 71 j Mittwoch, den 25. März 1925 j 75. Jahrg. M i«l 2. WWW. Don dem Vorsitzenden des Reichsblorks, Otaatsniinister v. Loebell, wird uns milge teilt: lieber die Absichten des Neichsblocks bei einein eventuellen zweiten Wahlgang werden geflissentlich im ganzen Reich die sinnlosesten Gerüchte verbreitet. Wie der Reichsblock schon vor einigen Tagen offiziell erklärt hat, ist Dr. Jarres auch der Kandidat des Reichsblocks in einem eventuellen zweiten Wahlgang. Es wer den Kombinationen darüber angestellt, ob der Neichsblock bei einem zweiten Wahlgang eine neue Kandidatur proklamieren werde, und ob für den zweiten Wahlgang eine Reugruppierung möglich sei. Dabei wird u. a, behauptet, daß der Gcneralseldmarschall o. Hindenburg im zwei ten Wahlgang als Kandidat des Rechtsbloüs ausgestellt werden solle, und daß dann nach Ver zicht des Eeneralfeldmarschalls v. Hindenburg Genrrarierma^chav Mackensen der eigentliche Kaadidat de» Neichsblocks sein werde. General feldmarschall v. Hindenburg hat diese Gerüchte von sich aus dementiert und abermals erklärt, bah er zu der Kandidatur Jarres unentwegt stehe. Es wird auch behauptet, daß Dr. Jarres von vornherein nur als Kandidat für den ersten Wahlgang in Aussicht genommen worden sei. Ich wiederhole nochmals mit aller Entschie denheit, daß die Ausstellung von Dr. Jarres für den 1. und 2. Wahlgang vom Reichsblock ein, miitig erfolgt ist. Der Reichsblock wird das Ergebnis des ersten Wahlganges spätestens am Dienstag, den 31. März prüfen und dann sofort Dr. Jarres für den zweiten Wahlgang wieder proklamieren, wenn nicht bereits im ersten Wahlgang die Mehrheit für Jarres erzielt worden ist. Dr. Jarres und Bayern. miacnr Drobtmclün n g.) Berlin, 25. März. In der Berliner rechtsgerichteten Kreisen ver lautet, das, die Anwesenheit des Präsident schaftskandidaten Dr. Jarres in München zu einer wesentlichen Annäherung zwischen dem Neichsblock und der Bayrische» Pokkoxartci ge führt haben soll. Rach den öffentlichen Kund gebungen haben unverbindliche Besprechungen unter den beiderseitigen führenden Persönlich keiten stattgefunden, deren Ergebnis für den zweiten Wahlgang begründete Hoffnungen auf ein eventuelles Zusammengehen zwischen Reichs block und Bayrischer Volksparkei aufkommen lassen. Vor Auflösung des Preußischen Landtages? »EIacu« D r a l) t m e l o u n a.l Berlin, 25. März. Aus parlamentarischen Kreisen des Prrußi- schen Landtages erfahren wir, daß die Auflösung des Prcußenparlaments prinzipiell bereits eine beschlossene Sache ist. Die Auslösung kann aber nur durch Beschluß des Landtages selbst erfol gen, da das zurückgetretene preussische Staatsmi- nisterium als Geschäftsregierung nicht in der Lage ist, eine derartige Entscheidung von sich aus zu treffen. Dem deutschnationalen Auf lösungsanirag soll jedenfalls von Seiten der bisherigen Regierungsparteien kein Widerstand entgegen gesetzt werden. Die Auflösmig wird demnach unbedingt kommen, wenn nicht un vorhergesehene Weise doch noch eine Einigung über die Lösung der Regierungskrise auf trag barer Basis erzielt werden sollte. Die Sicherhcitssrage. Wie die Havasagentur meldet, hat die srauzö- psche Negierung am Montag ihren Botschaftern und Gesandten bei den alliierten Mächten In struktionen zugehen lassen für die Antwort, die auf die deutschen Vorschläge eines Sicherheits- Paktes zu erteilen ist. Der Pakt würde jedoch erst nach dem Eintritt Deutschlands in den Völ kerbund Rechtsgültigkeit erlangen. Atan hofft, daß man schließlich zu einem allgemeinen euro päischen Sichcrhcitspakt gelangen wird, dem nur eine beschränkte Zahl von Staaten nicht bci- treten, für welche eine Kriegsgefahr nicht be steht. Kutisker bleibt in Hast. Iwan Kutisker ist in den letzten Tagen durch ärztliche Autoritäten untersucht worden. Die Aerzte kamen dabei zu der Ansicht, daß der Zu stand Kutiskers nicht lebensgefährlich sei. Ku tisker ist daraufhin wieder in das Anter suchungsgefängnis zurückgebracht worden. — Für den ältesten Sohn Kutisker, den Kaufmann Alexander Kutisker, dessen Haftentlassung abge lehnt worden war, ist Beschwerde gegen die Fort dauer der Haft bei der Strafkammer erhoben morden. Entgleisung des Schnellzuges Krakau-Warschau. Der Schnellzug Krakau—Warschau, der Dienstag nachmittag Krakau verlassen hat, ist bei der Station Koluszki um 8 Uhr abends ver unglückt. Drei Waggons sind zerstört. Sieben Personen wurden getötet, mehrere verletzt. Die Ursache des Eisenbahnunglücks ist noch nicht be kannt. Sächsischer Landtag. . Der Landtag ist jetzt wieder einmal im Sta dium der endlosen Sitzungen und der Galopp arbeit angelangt, weil er in die Ferien gehen will. Wie schon gemeldet, soll nun in diesem Zeichen eine Abänderung der Gemeindeordnung beschlossen w«rdcn. Diese Vorlage bildete den e«n-..r Beraluugspunkt in der Dienstag-Sitzung. Minister des Inneren M ii l l e r machte sich die Begründung der sehr umfangceichen Vorlage außerordentlich leicht und beschränkte sich auf nur kurze Ausführungen, die einen seiner Ge nossen von der linken Gruppe zu dem Zuruf ver anlaßte: „Herr Abgeordneter Blüher, halten Sie doch Ihre Rede selbst." Die Ausfassung, daß die Regierungsvorlage in der Hauptsache ein Werk der Oberbürgermeistergruppe in der Volkspartei sei, brachte dann der Abg. Liebmann na mens der linkssozialistischen Gruppe in längeren Ausführungen zum Ausdruck. Er bekämpfte die Vorlage als einen reaktionären Rückschritt gegenüber dem bestehenden Gesetz. Abg. Dr. Eberle (dtntl.) verwarf die Vorlage, die die Selbstverwaltung der Gemeinden in der empfindlichsten Weise beschränke. Die Begrün dung der Vorlage durch die Regierung sei so schlecht gewesen, daß inan denken könnte, die Re- g-erung wolAe dcn Landtag irre führen. Wenn mail hätte offen sein sollen, Hütte man sich sei tens der Regierung auf die Sätze beschränken können: „Die Selbstverwaltung der Bezirke kann vor die Hunde gehen, wenn es im Interesse der Koalition liegt." Weiter hätte man einfach sagen sollen, daß es sich bei der Vorlage in der Hauptsache Darum handelt, die Hälfte der Amts- hauptmannschaftposten zur Versorgung sozialde mokratischer Funktionäre frei zu halten. Seine Partei stehe auf der Forderung, daß die Ge meinden selbst bestimmen können sollen, wie sie sich regieren wollen. Abg. Granz (Komm.) er zielte mit seiner Rede gegen die Vorlage den üblichen Heiterkeitscrfölg. Der Wert seiner mit beständigem Gelächter ausgenommenen Ausfüh rungen wurde deutlich dadurch gekennzeichnet, daß sogar nicht einmal von seinen eigenen Frak tionsgenossen es einer mehr im Saale aushielt. Abgg. Dr. Dehne (Dem.), Röllig (Dt. Vp.) und Bethke (Soz.) erklärten sich mit der Vor lage einverstanden, die zur WeiterbearbeUung an den Rechtsausschuß überwiesen wurde. — Darauf wurde in der Aussprache über die un erledigten Etatkapitcl und der damit zusammen hängenden Anträge fortgesahren. Da bei kam noch einmal die Frage der Abberufung von Amtshauptleuten bezw. die Ernennung neuer Amtshauptleute zur Spracht veranlaßt durch eine Anfrage der Deutschnationalen wegen der Besetzung des Zittauer Amtshauptmanns- postens mit dem Sozialdemokraten Kahmann. Hier wendete sich der deutschnationale Redner Grellmann ganz besonders gegen die Hal tung der Volkspartei in dieser Angelegenheit, die in der Presse die Berufung des Sozialdemo kraten Kahmann zu verteidigen versucht habe. Die Verhandlungen zogen sich weit bis in den Abend hinein fort. — Nächste Sitzung Mittwoch 1 Ahr: Fortsetzung der Etatsdebatte. MR MIMllMtMW am Lienstag, den 24. März 1825. —st. Min Räte wohnen oer Sitzung Bülgrrmck- ster Dr. Patz, Stadträte Sammet, Grießbach und Uhlig sowie Gaswertsdirektor Martini bei. Stadtrat Degen hardt kommt erst gegen '/UO Uhr. Vom Kollegium find 25 Mitglieder anwesend. Der Zuhörcrramn ist nur mäßig besetzt. Vorsteher H. Krau» eröffnet die Sitzung 8.10 Uhr mit 1. Kenntnisnahmen von drei Schreiben, und zwar: 1. Entscheidung der Kreishauptmannschaft betr. Stellung zur Mietzins- stcucr, 2. ein Schreiben des 1. Bürgermeisters Dr. Schimmel-Glauchau in der Prozestsnche gegen den Staatsfiskus wegen der Salzregie und Stempclimpost und 3. ein Schreiben des Deutschen Städte- und Ge- meindetages über die Neuregelung des Finanzaus gleiches. Hieraus cntspinnen sich längere, jedoch nicht bedeutende Aussprachen; einige Anträge werden ge stellt und angenommen. 2. Der Berpslrgkostcnsatz für die Siechenabteilung im hiesigen Krankenhause wird einstimmig aus 2 Mark täglich.festgesetzt; eben so werden 8. die Kosten für die Einrichtung elektrischer Beleuchtung im Ratssitzungszimmer in ungefährer Höhe von 190,70 Mark bewilligt. 4. Zur Beschaffung eines feuersicheren Schrankes für das Stadtbauamt werden 580 bis 600 Mark gewährt. 5. Mit der Einrichtung eines Zcichcnzimmers für das Stadtüauamt im Hinteren Zimmer 28 des Rathauses erklärt sich das Kollegium einverstanden sowie mit den vom Finanz ausschuß bewilligten Mitteln, die zu Lasten des neuen Hrushaltplanes gehen. 6. Der Verwendung des Ueberschusses der Handels schultasse 192»—21 in Höhe von 261,70 Mark zur Anschaffung weiterer Lehrmittel wird zugestimmt. 7. Das Fachschulgcld für die bet der Siadtgemclnde beschäftigten Personen soll aus städtischen Mitteln bestritten werden. 8. Festsetzung der SchulgAdsätzc silr die Fach schulen aus das Schuljahr 1925—26 Nach einigem Hin und Her, in dem auch die vom Ministerium festgesetzten Schulgeldsätze erwähnt wer den, wird der Beschluß des Fachschulausschnsses, der Hilse auch wirtschaftlich schwächeren Schülern ge währt, einstimmig angenommen. 9. Der Bcschassung von 2 Schreibmaschinen sür die Handelsschule wird debattelos zugestimmt. lO. Bewilligung von Kosten sii» Unterrichlsreisen der Fachschulen. Es werden je -'M) Mark zur Durchführung von Lehrausfliigen bewilligt. — Die vom Nechis- und Finanzausschuii von, Rat bewilligten 900 Mark fin den einstimmige Aufnahme; ferner werden 11. 299 Mart für Benutzung des Luftbades des Naturheilvereins durch Schulkinder und 12. die Kosten sür die Teilnahme eines Arbeiters an einem Ausbildungslehrgang sür Dcsinscktoren, da die Notwendigkeit eines ausgebildeten und ge prüften Desinfektors anerkannt wird, bewilligt. 13 Zentralisierung der Mittel zur Förderung des Deutschtums betr. Die Bitte um finanzielle Unterstützung i» dem Schreiben eines Frankfurter Instituts, das sich der Pflege vaterländischer Gesinnung widmet und Bücher und Schriften in diesem Sinne verbreitet, wird nach einer kurzen Debatte mit lö gegen 10 Stimmen ab- gclrhnt. 14. Bewilligung von 889 Mark sür die Volks- bibliothek. Für Bücheranjchassungcn und Ausbesserungen wer den 500 Mark, je 50 Mark sür die Biblioihekare und ra. 220 Mark zum Kaus eines Bücherschrankes bewil ligt. — Stv. Freitag beklagt es, daß jo wenige aus dcn Kreisen der Einwohnerschaft die Bibliothek be nutzen; er hält cs im Interesse oller geraten, sich nicht den Segnungen eines solchen I-r^kut-- j»c Ken, sondern recht viele Bücher zu lesen. Ein jcdr wird das sinken, was ihm speziell zujagt. An Hand statistillben Anblcnmaterials weist Vorsteher H Kraust nach, dast die Aussührungen von Stv. Frei tag nur zu wahr find. 15. Festsetzung von Unterstützungen an 5 Witfrauen. Die Bittgesuche von mittellosen, der Unterstützung bedürftigen Witfrauen werden genehmigt. Die Höhe der bewilligten monatlichen Hilse beläuft sich von 14 60 bis 25 Mark, die an jede einzeln zur Auszah lung gelangen soll. 16. Satzung des Gassernoersorgungsverbandrs Hohenstein-Ernstthal Oberlungwitz und Easlirse- rungsvertrag. Vorsteher H. Kraust verliest ein Schreiben der Ge meinde Oberlungwitz betr. die Satzung mit entspre chenden Korrekturen. — Easwertsdireklor Martini bittet, dem Wunsche von Oberlungwitz, der Verband möge die Bezeichnung „Easscrnverband Obcrlung- witz-Hohenstein-Ernstlhal" sühren, zu entsprechen, den Passus im Easlicscrungsvertrag aber, der sich dcn evtl. Anschluß an cin anderes Werk, sosern ein solches gebaut würde, vorbehült, nicht zuzustimmen. Die Ver- tragsdauer ist auf die Zeit von 25 Jahren festgesetzt. In abgcändcrtcr Form wird der Vertrag von Kollegium angenommen. 17. Das örlsgcsetz über die Erhebung eines Beitrages zum Stadterwritcrungssonds soll in neuer Form mit einer Aenderung mit rückwir kender Kraft ab 1. Januar 1925 in Kraft treten. 18. Einrichtung eines Stoßtrupps für Hand- scucrlöschcr. Wie in anderen Städten bereits, so sollen auch in unserer Stadl an verschiedenen Stellen im Stadt- inncrn 5 Minimax-Feuerlöscher angebracht werden, um dem evtl. Ausbruch eines Feuers sofort entgegcn- creten zu können. Es entspinnt sich hierüber eine leb hafte Anssprachc. — Stv. M. Schneider schlägt vor, die Häuser, die einen solchen Minimax haben, be sonders tenntlich zu machen. — Stv. Georgi hält be sondere Hinweise durch die Schule sür angebracht. — Vorsteher H. Krauß schlägt vor, die Anregungen zu Protokoll zu nehmen. 19. Haftzrlle im Erdgeschoß d-s Rathauses. Das Bauamt teilt mit, daß eine Haftzclle an ande rer Stelle nicht möglich sei als im Hos neben der Waschzelle. Die Vorrichtungskostrn würden sich auf etwa 40 Mark bclaufeu. — Vorsteher H. Kraust ver liest nun die Schreiben zweier Sachverständigen, die erklären, daß im Rathaus tatsächlich kein passenderer Raum als der genannte verfügbar sei. Ein weiteres Schreiben von Herrn Polizciobcrkommissar Noack schil dert vor allem die bedeutenden Schwierigkeiten des Transportes von Inhaftierten an eine ungeeignete O.rtlichkeit. — Der Rat hat sich dem Vorschläge des Bauauojchusscs angeschlossen; das Kollegium erklärt sich auch damit einverstanden. 20. Polizcivrrordnung über die Einschränkung des Verkehrs mit Krastsahrzrugcn. Vorsteher H. Kraust teilt mit, daß laut polizeilich« Verordnung vom 15. März auf nachgenanntcn Stra ßen Kraftfahrzeuge die Fahrtgeschwindigkeit aus 15