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EDstrig und Ackev Gin mustergüttiger (Schweinestall. Möchten Si« wohl auch einen Schweinestall bauens wie den, welchen wir hier abbildenf Er sieht Ihnen viel«' leicht nicht vornehm genug aus? Run, lasten Sie da- gut sein. Er ist vor allem praktisch. Einer unserer erfolg«^ reichsten deutschen Landwirte, der berühmte, kürzlich ver«, storbene Saatgutzüchter von Lochow-Petku» ist mit deut. Bau solcher ganz aus Holz, Kiefernnadeln, Stroh und^ einigen Dachziegeln bestehenden Schweineställe vorange«, gangen, und nachdem die Versuchswirtschaft für Schweines Haltung in Nuhlsdorf, Kreis Teltow, diese zweckmäßigen'- Schweincställe ebenfalls eingeführt hatte, haben sie so viel' Anklang gesunden, daß diese Anstalt Bauzeichnungen hati, vervielfältigen lassen, die von ihr zu beziehen sind. Z»^ benierken ist, daß der Stall seine guten Eigenschaften nur/- cntsaltcn kann, wenn er von Osten nach Westen gebaut istto so daß die Bnchtenreihe sich nach Süden und der Gang sich' an vcr Nordseite befindet. Auf diese Weise ist dafür ge«s sorgt, daß die Sonne auch in der kälteren Jahreszeit die! Buchten und Ausläufe nach Möglichkeit wärmt. Der Stall' ist so gebaut, daß aus jeder Bucht eine Öffnung in den da/ vor befindlichen Auslaus führt. Die Sau kann also ganz' nach ihrem Wunsch mit ihren Ferkeln ins Freie gehen oder, im Stall bleiben. Auf diese Weise gelangen die Ferkels dazu, sich schon, wenn sie erst wenige Tage alt sind, auch' während der Winterszeit bei Sonnenschein einige Mittags«! stunden im Freien herumzutummeln. Sie geraten daher, ungleich gesünder und widerstandsfähiger, als wenn sie in einem massiven Stalle den Winter zubringen müßten, > Man baut auf einem möglichst trockenen Untergrund, denn der Stall darf nicht unter stauender Nässe leiden.' Nötigenfalls fährt man vorher an der Baustelle eine etwa einen halben Meter hohe Schicht Sand oder Schlacke auf.! Der Gang ans der Rordseite ist bei dem Mutterstalle bet einer Gesamtstallbreite von 5 Meter 1,75 Meter breit, und zwar hat man eine so erhebliche Breite darum ge wählt, weil der Gang gleichzeitig als Naum für die Fütte rung der Ferkel Verwendung findet. Durch 50 Zentimeter hohe, aus dünne» Brettern gefertigte Horden wird der Gang in Ferkelsutlerplätze eingekeilt. Die einzelnen Buchten sind 2 Meter breit und 3,25 Meter lang. Die Gesamt länge des Stallbaues richtet sich nach der Zahl der Buchten, die man anzulegen wünscht. Jede Bucht ist für ein« Sau und ihre Ferkel berechnet und besteht aus zwei Teilen. Der am Gang gelegene 1,25 Meter breite, geflasterte Naum dient der Sau zur Futteraufnahme und zur Kotablage. Der anschließende 2 mal 2 Meter große Naum bleibt un» gepflastert und bekommt eine Strohschüttnnq als Lagerplatz für die Tiere. Die Ausläufe sind je 2 Meter breit und 10 Nieter lang. Die Außenwände und auch die Stiele im Innern des Baues sind auf Zement- bezw. Steinfunda- mcnt gestellt. Zum Stielwerk wurden durchweg Rund- stangen verwendet, die Wände sind ans ausgetrennten Kicserustangen möglichst dicht zusarnmengeuagelt, und zwar doppelt, der Zwischenraum ist mit gestampften Kiefernadcln gefüllt. Jede Bucht hat eine Auslausllappe, die nach Be« lieben geöffnet und geschlossen werden kann. Die Fenster sind zweiteilig, die obere Hälfte kann geöffnet werden. Die Türen sind doppelt, uni im Winter >me Auskühlung zu verhindern. Als Bedachung wurden Falzziegel ver wendet, die nicht mit Mörtel verstrichen wurden, um eine genügende Ventilation zu ermöglichen, unter den Ziegeln aber befindet sich eine etwa 40 Zentimeter starke Langstroh, schicht, um im Sommer eine zu starke Erhitzung, im Winter eine zu starke Erkältung durch das Massivdach zu verhindere Die Selbstentzündung von Heu. Der Landmann pflegt das Heu schwitzen zu lasten, d. h. einer schwachen Gärung zu unterwerfen, um die Faser mürber und süßer zu machen. Er breitet zu diesem Zwecke das frisch geschnittene Heu eine Zeitlang in dünnen Schichten aus, um es an der Luft austrockncn zu lasten, und bringt cs dann in Haufen. Nach einiger Zett bemerkt man in ihnen den Beginn der Wärmeentwicklung. Wenn nun die bei diesem Gärungsprozeß entwickelte Warme und die Ausdünstungen nicht genügend und nicht rasch genug abgeleitet werden können, so geht die Erhitzung weiter; es enlsteht ein höherer Lryvationsprozeß und infolge- dessen im Innern des Heues eine Verkohlung, di« meistcn» schon nach 60 Grad beginnt. In diesem Oxydations - (Vor- koblungs-- Prozeß ist der süßliche Geruch" in einen brenz lichen, r^nchähnitchen übergeaangen, und es bedarf in dieser Periode nur eines kleinen sauerstoffhaltigen Luft zuges, um sie Selbstentzündung hervorznrusen. Al- Schutzmittel gegen dies« Selbstentzündung von Heu emp- stehlt sich, cs in nicht zn große, aus allen Seilen freie Hausen anfzusctzen, zwischen dem Heu dünne Strohschichleu einzulegen und einen Bentilationsschacht aus Brettern oder Stangen durch di« Mitte zu leiten, in welchen di« kalte Luft von unten eintreten kanw Ein weiteres Mittel, die Selbstentzündung des Heue» zu verhindern, ist folgendes: Bemerkt man im Heulagcr- raum einen milden brenzlichen Geruch, so sehe man nach, ob das Heu gleichmäßig gelagert ist, ob etwa Balken oder Streben sein Sinken verhindert haben, so daß Hohlräume entstanden sind. Wenn dies der Fall ist, lasse man das Heu festtreteu. Vermindert sich nach dieser Behandlung der Geruch nicht oder geht er in einen scharfen brenzlichen Ge- rnch über, so nimmt man eben so viel Heu 1 bi- 1 Meter lief zur Seite, bis die nasse und erhitzte Fläche frei und ehe« liegt. Auf diese dringt man eine 10 bi- 15 Zeuti« MÄe^ dictt Viehsalzlagk, lvorauf daß abgerahmte Hell auf da- Salz gedeckt und festgetreten wird. Da» Sal, ilöst sich durch die Feuchtigkeit und Wärme auf, dringt al» ^Salzwasser in die Maste ein, tötet hier di« Bakterien^ welche die Solbsterhktzung des Heue» veranlaßt haben, und verhindert hierdurch sowie durch sein sonstige» Verhalten dem Feuer gegenüber «inen Brand. f über die Selbstentzündung de» Heue» schreibt dann ^och Weingart in seinem Werk .Untersuchungen von Brandstiftungen', daß Heu sich selbst entzünden kann, wenn Di« Pflanzen noch nicht ganz abgetrocknet sind; bet Heu, welche» länger als 75 Tage gelegen ist eine Erhitzung nicht ßvahrgenommen — vorausgesetzt, daß Line Feuchtigkeit chon außen eingedrungen ist, die aber nicht zur Entzündung, sondern nur zu einer mäßigen Erhitzung führen kann, / 1 . Oie Bekämpfung des Senkrückens Heim Rindvieh verlangt, daß man den dazu neigenden Tieren richtig angebrachte Futtergelegenheiten bietet. In sehr vielen unserer Viehställe sind die Krippen zu hoch an- gebracht. Man vergißt zu leicht, daß das Rind von Hause .aus ein Weidetier ist, dem die Fut teraufnahme mit gesenktem Kopfe die naturgemäße re ist. Bei Tieren, welche einen wei chen' Rücken aus die Welt mitge- bracht haben und daher zum Senk« oder Sattelrücken ineigen, tritt das deutlich in Er scheinung. Bei ge- senktemiHaupte ist der weiche Rücken gar nicht wahr zunehmen , bet hocherhobenem dagegen tritt er sofort stärker als bei der ge wöhnlichen Körperhaltung des Tieres in Erscheinung, wie unsere beiden Bilder eines jungen Bullen deutlich zeigen. -Daher wird vorgeschlagen, in neuen Ninderställen die Raufen gänzlich wegzulassen. Manchmal nötigt freilich der Platzmangel dazu, solche anzubringen, wenn die Stände zu kurz sind. Dann hat das Rauhfutter auf der schmale» Krippe nicht ge nug Platz und wirdteilweiseauf den Boden ge« worfen. Rament« lich in alten Stäl« len wird man vielfach auf di« Raufe nicht ver zichten können. Dann soll sie aber niedrig genug angebracht werden, höchstens 120 Zentimeter über dem Erdboden. Auch die Krippen sollen niedriger angebracht werden, als es vielfach geschieht. Sie sollen mit ihrem obere» Rande 55, höchstens 60 Zentimeter über dem Erdboden stehen, mit ihrem unteren Rande ent sprechend 25, höchstens 30 Zentimeter. Das starke Aus richten hat außer der Verschlechterung fehlerhafter Rücken- cmlage auch zur Folge, daß der Hinterkörper zu sehr be- lastet wird, wodurch die Ausbildung von Gallen-, Sehnen- und Blasenleiden gefördert wird. Selbstverständlich ist, daß die Bekämpfung des Senkrückens neben einer richtige» Ausstellung auch richtige Fütterung mit Nährstoff- und mineralreichrm Futter verlangt. Richtig« Stellung. llnsm beiden weitverbreiteten Weißfische, die Plötze und die Rotfeder, werden sehr leicht miteinander verwechselt, und der gemeinsame Name Rotauge, der bald der einen, bald der anderen Art gegeben wird, trägt dazu bei, die Verwirrung noch zu vermehren. Außerdem kreuze« sich beide Arten auch oft, und die Mischlinge gleichen bald der einen und bald der anderen Urform mehr. Gut« Unterscheidungsmerkmale sind folgende: Bei der Plötze stehen Unter- und Oberlippe gleich weit vor, bei der Rot feder ragt der Unterkiefer über den Oberkiefer hinaus. Die Plötze hat rotgelbe Flossen, während die der Rotfeder lebhaft rot gefärbt sind. Tie etwa» schlanker gebankt Plötze hat einen rnuden, gewölbten Bauch, währeud sich bet der Rotfeder -wische« de« Bauchslossen eine bi» zum After reichende deutliche Kante zeigt. Die Augen der Plötze sind rot, die der Rotfeder goldgelb mit rotem Fleck. Teich- wirtschaftlich sind beide, die öfter in Karpfenteiche ein- dringe», gleich bedeutungslos. Einer zu starken Ver mehrung ist vorzubeuge», weil sie sonst al» unnütz« Fresser da» Wachstum der Teichfische schädig«» Ast, di« K8O» kommen betd« Arten alS gebackene und saure Fisch« m Pejracht. Kartoffelerntemaschinen. , Dl« zunehmende Verteuerung der landwirtschaftliche« Arbeitskräfte und der Leutemangel haben es schon lang« mit sich gebracht, daß die lanvwtrtschastlichen Techniker >das ziemlich schwierige Problem der ttartofsclernlemaschin« erwogen haben, über Versuche älterer Art aus diesem Ge biete hat man nicht immer das Günstigste gehört, sondern fie schienen nur den Beweis für den alten Satz zu er bringen, daß aller Anfang schwer ist. Inzwischen liege» aber schon länger Konsirukuonen vor, dir einer einstpasien Prüfung standhallen, nnd die vorhandenen Typen ge- Währen sogar eine gewisse Auswahl. Wir bilden zwei ab. Die eine ist deutsches Fabrikat. Diese Maschine trennt die Kartoffeln vollkommen von Kraut und Erde uns wirst ,sic ganz frei an die Obers!, che. Das Pflugschar endigt m federnde Fortsätze, welckze die Erde, aber nicht die Kar toffeln durchgleiten lassen, ''as Flügelrad endlgt in ledernde Finger. Tie Kar: ln werden nicht oder nur wenig verletzt, die Steine beh. rn den Gang der Maschine nicht. Durch eine Rolle vor dem Pflugschar wird das Kartoffelkraut niedergedrückt, bis es die Flügelarme er fassen und nach hinten scht.. . >n. Mit einer Maschine lassen sich an einem Tage 5 bis 6 Morgen Karlosseln aus- pflügen. Deutsche Maschine, Die zweite Maschine ist ausländischen Ursprung», über einen Probeversuch wird berichtet, daß er aus steini gem »nd etwas verqnecktem Boden unter sehr ungünstigen Borbedingungen erfolgte. Die Maschine setzte sich auf eine Hebelbewegung ihres Führers prompt in Gang, die Schare gruben sich in die Erde und die Dreharme warfen die zerteilten Wurzelballen in eine gleichmäßige Reihe in einiger Entfernung von der Maschine ans. Die Zahnräder und so weiter sind bei dieser Maschine in staub- und »l« Englisch« Maschine dichte Verschlüsse gelegt, so daß keine Störungen Vor kommen könne». Die Zahl der Gabelzinken kann nach Bedarf verändc^ werden. Die Nadachsen können nach ver schiedenen Neihenweiten verstellt werden, auch kann je nach der Schwere des Bodens eine größere oder kleinere Arbeits geschwindigkeit eingeschaltet werden. Die Maschine, die durch zwei leichte Pferde gezogen wird, arbeitet auch auf sehr unregelmäßigem Boden. In den letzten Jahren sind ziemlich viele neue Typen von Kartoffelerntemaschinen geschaffen worden; nament lich ist man auch der Aufgabe nähergetreten, die Kartoffel» durch die Maschine nicht nur aus dem Boden zu schlagen, sondern sie auch gleich in einem Fangkorb zu sammel» und so die Arbeit des Auslesens zu verringern. Oes Landwirts Merkbuch. Ist der Verlars von Jungvieh unwirtschaftlich? In de« Okiobersitzung der französischen Landwtrtschaslsgeseüscha'l wurden folgende Berechnungen oorgelegn Die Erzielung von 1 Kilogramm Lebendgewicht erfordert: im Alter von 5 —12 Mo». 1 — IZi Jahren IlL- 2 2 — S!4 an Nährwertcinheiten an Heuwerlcn 4 187 Gramm 8 598 Gramm 5 497 . 1, 288 . 7148 . 14 678 9 900 , 20 328 . Dasselbe Quantum Heu, mit dem man drei Tiere bi» zum Alter von 3>4 Jahren bringt, genügt, um sieben Tiere bis zum Aller von zwei Jahren zu bringen. ES ist also ganz richtig, sein Viehkapital schneller umzusetzen, und die Vorwürfe, di« gegen da» Altschlachten junger Rinder gelichtet werden, sind ungerechtfertigt. Diese Ziffern sind darum beachtenswert, weil infolge der Erfahrungen der JnslalionSzeit diele Land» Wirte bet uns immer noch eine gewisse Neigung zeigen, mehr Jungvieh großzusülttrn, al» sie sür die eigene Mnichasl be- «ottgen.