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Ikdni üUerttaz na^mltlog«. — tzrrn,Pitcher Nr. il. — PestscheiNonto LeNjlg r»4«4. — Bcmeindegirolonlo >4. — Bonk- lonto D«rmftädter Beul Zweigniederlassung H,heu>1e!n>»rnllthal — Unverlangt eingesandte Munuskripte werden nicht »uniikge. schickt. Ltnsendungen ohne Namensnennung finden keine Ausnahme unk» MtM Set itiagen, ttoniuren, vergleichen u w. w rd oer vruttodrtrag .» Rechnung gestellt. Im gall- hdbercr coewal' — ur eg -der ionfttger Irgend welcher Ctorung de« Velmede« der Zeitung, de" Lieferanten oder -er Besin derunglt>nrn»tnngen — dat der Ve- zie-er tnaen «urpruch aut Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugi-rene». Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Verantwortlich für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. Rr. 8 I Gtneralaiizeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen» dach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf, Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamts und deL Stadtrats zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Bezugspreis tmlbmvnmlich 8N GolSptennig« I 7 k!» ein,LU,KN» rrLaertobn. s i O. OUylö I Sonnabend, den 1». Januar 1925' I werden lü Goldvicnnlae berechne«. I w»»,wv,«v, w» f All M MM« W W»? Von unserem Berliner Vertreter. Reichskanzler Dr. Marx hat, wie vorauszu sehen war, seinen letzten Versuch zur Regie rungsbildung ebenfalls ausgebcn müssen. Nach stundenlangen Besprechungen mit dem Reichs präsidenten, der ihn immer wieder von neuem zu bestimmen wußte, seine Bemühungen fort- zusetzen, ist Dr. Marx jetzt endlich von der pein lichen Aufgabe befreit, die vollständig aussichts lose Lage retten zu müssen. Nunmehr hat die Deutsche Volkspartei freie Bahn zur Bildung einer Rcchtsregierung. Wenn der bisherige Reichsfinanzminister Dr. Luther nunmehr seine Bemühungen unternimmt, um ein über parteiliches Kabinett zustandezubringen, so kann er nur auf die Mitwirkung der Deutsch nationalen und der Deutschen Volkspartei rech nen, denn das Zentrum ist entschlossen, unter keinen Umständen offiziell der neuen Regie rung anzugehören. Die Demokraten, die es vielleicht in der Hand gehabt hätten, dem Reichskanzler eine letzte Möglichkeit zu bieten, weigerten sich angesichts der Haltung der Deut» schen Volkspartei, die sogenannte „Uebergangs- lösung" zu unterstützen und gaben dem Kanz ler den Rat, das Feld der Deutschen Volkspar partei zu überlassen. Man wird damit rechnen müssen, daß auch die Bemühungen zur Bildung einer überpar teilichen Rechtsregierung aus außerordentlich starken Widerstand stoßen werden. Die deutsch nationale Fraktion sieht sich vor eine neue Lage gestellt, denn sie wird jetzt schwerlich die Deutsche Volkspartei in Stich lassen können, die bis zum letzten Augenblick für den Eintritt der Deutschnationalen in die Regierung gekämpft hat. Wie sich die parlamentarische Mehrheits- srage nunmehr gestalten wird, ist ein großes Geheimnis, denn die Entscheidung hängt jetzt vom Zentrum ab, das durch seine Haltung der Deutschen Volkspartei die Möglichkeit geben wird, eine arbeitsfähige Regierung zustande- zubringen. Inzwischen hat sich der Reichstag vertagt, bis die neue Regierung zustandege- kommen ist. In den volksparteilichen Kreisen erklärt man heute, daß die einzig brauchbare Lösung darin bestehe, eine politische Regierung zu gründen und den Plan einer überpartei lichen Negierung vollständig fallen zu lassen. Eine andere Lesart aus parlamentarischen Kreisen ist die, daß der von dem Reichspräsi denten neu zu beauftragende Reichskanzlerkan- didat eine Kombination auf der Grundlage Zentrum-Deutsche Volkspartei anstreben wird, also eine Minderheitsregierung, die einige Stimmen mehr auf sich vereinigt, als die zu letzt von Herrn Marx vorgesehene Kombina tion Zentrum-DeMokraten. In den gestrigen Abendstunden mar noch nicht bekannt, wer nunmehr den Auftrag zur Bildung eines neuen Ministeriums erhalten würde. Es wurden als künftige Kanzler u. a. genannt Dr. Luther, Dr. Geßler und Dr. Koch, doch sind das alles mehr oder weniger Kombi nationen. AlNW'AlltlSge uns Vertagung im AMslag. Nachdem das Wort „Amnestie" schon in allen Sitzungen des neuen Reichstages eine be sondere Nolle gespielt batte, standen gestern zu nächst k o m m n » i st i s ch c Anträge aus Haftentlassung der kommunistischen Abgeord neten R o se n b a u m und Höllern sowie die Einstellung der Verfahrens gegen sie zur Sprache. Nach läu-gercr Debatte, in der es zeitweise ziemlich stürmisch zugiug und von den Abgeordneten aller Parteien betont wurde, daß der Reichstag über die Immunität der Abge ¬ ordneten gegen Uebergrifse wachen müsse, wur den die Anträge aus'Haftentlassung der beiden Abgeordneten einmütig angenommen, dagegen der Antrag auf Einstellung des Verfahrens gegen den Abgeordneten Hollein wegen Hochverrats ab- gelehnt. Bei der Beratung des Gesetzes zur A c n d er u ng des P o st g « s « tz e s wurde von nationalsozialistischer Seite di« Skan dalaffäre Höfle—Barmat angeschnitten und der Antrag gestellt, der Reichstag wolle beschließen, den Postminister Höfle Heroeirusen zu lassen. Die ser Antrag wurde jedoch gegen die Stimmen der Dcut'chnationalen, Nationrlsozialistcn und Kom munisten abgclehut. Bei den« daun folgenden nationalsozialistischen Antrag, den Gegenstand von der Tagesordnung abzusetzen, solange keine vcr- haudlungsfähige Regierung vorhanden sei, schloß sich die Deutsche Vollspa t i durch ein« Erklärung ihres Führers Dr. Scholz dieser Auffassung ' an und die Abstimmung ergab dann eine Mehr- he t für den nationalsozialistischen Antrag. Auch der Schluß der Sitzung wurde von dem Wort „Amnestie" beherrscht, indem über die von rommu- nistischer, sozialdemokratischer und dcutschnationa- lcr Seite eingebrachten Gesetzentwürfe über Frei lassung politischer Gefangener verbandelt wurde. Nach sehr ausführlicher Begründung durch Red ner der antragst eilenden Parteien und kurzer De batte wurden die Ge etz« einem Ausschuß über wiesen. Dann vertagte sich das Haus mit Rück sicht darauf, daß keine verhandlungsfähige Ne gierung vorhanden ist, und überließ dem Präsi. denken die Anberaumung der nächsten Sitzung. GWNte MUlM.MMW vkS KMMkS (Eigener Informationsdienst.) Die beabsichtigte Kundgebung des Reichstages gegen dieVer- l ä n g er un g d e r B « s e tz u n g der nördlichen Nhernlandzone konnte bisher in'olge der ungelösten Regierungskrise »och nicht statt- sindcn. Mi: mir erfahren, wird diese Kundgebung aber aus jeden Fall stattfiudcn, und zwar ist beabsichtigt, ohne Rücksicht auf die Regierung?, frage eine Stellungnahme des Reichstages cmßcr- halo der Tagesordnung znm Ausdruck zu brin gen. Diese Kundgebung ste t fetzt unmittel'.'ar bevor.. Vie Wtartle gegen ArantM in Kratt. (Eigener Informationsdienst) Mit dem 10. Januar tritt der d e u t s ch e Zolltarif vom Jahre 1902 wieder gegenüber Frankreich in K r a f i- Da die dcu.sche Negierung den franzö sischen Vorschlag über ein Wirtschastsprovisorium a b g e l c h n t, hat also das Reich seine wirtschaftspolitische Handlungssrci cit gegenüber Frnurcih zurückerlangt. Von unterrichteter Seite wird uns mitgetcitt, daß mit der Wieder, einsnhruno des Zolllariscs selbstverständlich noch nicht von dem Ausbruch eines Zollkrieges Mi schen Deutschland und Frankreich gesprochen wer den kann. Diese Gefahr würde erst dann akut werden, wenn Lie französische NegieMng jetzt ihrerseits einen Abbruch der Mirtschatsverhaud. langen herbciführen und den stanzösischen Zcll- rarif gegenüber Deutschland erhöhen sollte Ob eine solche Wahrscheinlichkeit jedoch cinlrctcn wird, bangt davon ab, inwieweit die französische Re- oienmg >etzt bereit ist, die Verhandlungen über den Handelsvertrag zum Abschluß zu bringen. W NM MMS I» Ser Smal-AWe. Von unserem Berliner Vcrlritcr. In der Bar m a t - A f sä r e treten immer neue Sensationen aus, die der Presse den Stofs zu allerlei Enthüllungen lieser», ohne daß cs möglich wäre, auch nur auuähcrud einen klaren Ueberblick über die la s Wichen Ercignj e der Untusachung der Siaatsanwallscha't Z>> schaf fen. Sovi l stel l aber fest, daß in der Zen- lrumspartei crnstha-te Bemühungen im Gange sind, um auszu'lärcn, ob dem Ncichspostu.i lislcv Dr: Höfle uud dem Zentrumsabgeordncten L a n g e . H e g e r m a nn irgendein Vor- wurf in der Frage der Kreditgewährung der Rcichspost an den Barmat-Konzern gemacht wer den kann. Neuerdings ist in der Presse auch der Berliner Polizeipräsident Richter, der der sozialdemokratischen Palrlei angehört, ün Zu sammenhang mit der Untersuchung der Staats anwaltschaft genannt worden. Ein Blatt wußte sogar zu melden, daß der Berliner Polizeiprä- fidcut in den nächsten Tagen von seinem Posten a'ogesctt und durch den Miaistcrialdirestor Dr. Falk ersetzt werden wird. Diele Meldungen eilen zum mindesten den Tatsachen voraus, aber es ist nicht zu verkennen, daß sie nicht vollstän dig aus der Luft gegriffen sind, 'ändern «in Kmnchen Wahrheit enthalten. Polizeipräsident Richter gibt in einem Schreiben an die Presse ganz offen zu, daß er in einem persönlichen Freundschaftsverhältnis zu Barmat gestanden hat. aber er bestreitet ganz entschieden, in irgendwelche gechäst.iche Transaktionen des Barmat-Konzerns verwickelt zu sein. Jedenfalls wird die Unter, suchung der Staatsanwaltschaft auch zu prüfen haben, ob dem Reichspostministcr oder dem Ber liner Poljzeipräsiden.cn irgendwelche Vorwürfe gemacht werden können. Das gefährlichste Moment bei dieser ganzen Angelegenheit i l die schwere Beeinträch tigung der Staatsautorität, die dadurch eintritt, daß hohe Beamte unter dem Verdacht der Korruption stehen und die Gerichts, bebördcn bei ihren Nachforschungen auch nicht vor den höchsten Rcichsbchörden Halt machen iönnen. Mit Recht weist man daraus hi i, daß es notwendig erscheine, die strengsten Konsequen zen aus dem Falle Barmat zu ziehen. Der Berliner Polizeipräsident und andere der Sozial demokratie nahestehende politische Persiönlchkeiten in hoher Beamlcnstcll ing glauben, daß es genügt, zu er l .ren, sie hätten mit Barmal nur rein pnmtsrcundschastliche Beziehungen unterhalten. Dieser Einwand ist a'er nicht ganz stichhaltig. Wer nn politischen und besonders im Staats- lcben eine Roll» spielt, hat unbedingt die streng sten Rücksichten auf seine poli ischcn Ideen und auf den Staat zu nehme», und er kann schon wegen seiner erponiertc» Stellung nicht aus seine Privatangelegenheiten pochm wollen. Gewiß kann -cder Politiker auch Privatangclcgenheilen haben, aber cs ist seine dringende Pflicht, daß diese Privatangelegenheiten ganz einwandfrei sind, daß sie niemals in der Oeffentüchkeit zu Erörterungen führen können. Die Herren Dar- mat haben als Geschäftsleute vielleicht nach außen hin vor Belanntwerden der gegen sie bestehenden Verdachtsmomente keine Bedenken hervorgeruscn, aoer — und dis sicht doch ohne weiteres fest — sie haben i ne privaten Beziehungen zu poli tischen Persönlichkeiten dazu bcmitzt, um geschäft liche Vorteile zu erringen. Hier ist schon die Tatsache der Korruption gegeben, denn die Ver quickung zwischen Geschäft und Politik wird übera'l als solche bezeichnet und cs hat absolut keinen Zweck, diese Tct'ache verschleiern zu wol le». Wieder ci»mal sind es sozialdemokratische Führer, die unter dem starken Verdacht der Kor ruption stehe», und es ist daher unbegreiflich, daß die sozialdemokratische Partei ihrerseits cs noch nicht für notwendig befunden hat, die gegen ihre ecpomertcn Führer ausgesprochenen Be schuldigungen nackzuprüsen. Das Zentrum Hal bei Bekanntwerdeu der gegen den Neichspost- minister Höfle und den Abgeordneten Lange-Hc- germann erhobenen Beschuldigungen seine Pflicht als angesehene pol tische Partei getan und sich sebr «riüthast mit der ganzen Angelegenheit be- saßt. . Die Sozialdemokratie verlegt sich jedoch schuldigten Führer in Schutz zu nehmen und sie von den Verdachtsmomenten durch haltlose Aus flüchte reinzuwaschcn. Wenn die SoZaldcmo kralie glaubt, daß sic damit ihre Negicrrmgs- sähigkeit bewei'en kann, dann dürfte sie sich in einem sehr schweren Irrtum befinden. Nach den sehr unerfreulichen Affären, die es in der les t n Zeit gegeben hat, hätte diese Partei alle llrjachc, ihr schwer geschädigtes Ansehen wieder herzustcllcn und ihre kompromittierten Führer zn beseitigen. Solange das nicht geschielt, wird sie sich nicht wundern können, wenn man sie als eine Korrnptionspartci bezeichnet, iic im deuj- stben po list hl e» Leben Branche rinacf ihn I rt, mit dcncn bin anständig gesinnter Staatsbürger einverstanden sein kann. KM MenllWng Ser vormals uns Kallsler. Wie der amtliche preußische Pressedienst mit. teilt, hat der Untersuchungsrichter sowohl in der Barmalsache als auch in der K u, tisker. Angelegen heil unter Verwerfung der H a ft « n tlas. ln n g s a n t r ü g e der Angeklagten die Haftbefehle des Ermittlungsrichters bestätigt. Ierrn Kalislers „Anzug". Die Enthüllungen darüber, wie die Fami lie Barmat seincrzcit nach Deutschland gekommen ist, lassen es geboten erscheinen, zu prüfen, auf welche W.i> K u t i s k « r cs ermöglicht hat, sich in Deutschland nwderznlasscn. In diesem Zusammenhang ist folgende authentische Feststcl- lung nicht ohne Interesse: Kutis er stammt bekanntlich aus Kurland. Nach dem Kriege kam er nach Litauen. Seine geschäftlichen Eeslogenhciten waren dort bekannt, und er genoß nicht nur in der litauischen Ge- schästswc l, sondern auch unter seinen dortigen Glaubensgenossen einen überaus schlechten Nus. Kutiskcr such,« damals bei der dcu.schen Ge andtschaft in Kowno um die Einreisegeneh migung mrh Deutschland nach. Die Gesandt schaft, welche über Kutislcr als Eeschä tsmann genau informiert war. vrrw«ig«rte ihm d i e E i n r « i s e. Darauf erhielt die Gesandtschaft vom zuständigen Dezernat des preußischen Inncmninistcumn (!) die Mittei lung, daß dem An'cnthalt Kutiskers in Berlin nichts im Wege stünde. Die Eesandlschast p r o t e st i e r 1 « nochmals und wies auf die Gründe hin, welche die Einreise Kutiskers nach Dcu'schland als durchaus unerwünscht «r- scheinen ließen. Das preußisch« Innruministe- rium des Genosse Severing blieb jedoch bei seiner Entscheidung. Der Gesandtscha t blieb nun »ickts anderes übrig, als den Einrcisever- merk zu cttnlcn. Nicht nur tn den deutschen Kr.iscn Litauens, sondern auch in der litau ischen Ge'chäfkswelt erregte es äußerstes Befrem den daß diesem bekannten Schieber die Einreise nach Deutschland genehmigt wurde, während ein wandfreie kitanische Geschäftsleute sie nur äußerst schwer erhielten. Der Fall Kmisker steht übri- gens nicht vereinzelt da, es sind vielmehr zahl- rci he üble E i lenzen durch Vermittlung Seve rings ans dem Osten zu uns hcreinoekommen. Pie Mkvarlelen gegen Neri. * Aus dem Drabtwege ging uns gestern abend folgende Meldung zu: Berlin, 9. Januar. Die Nationalsoziali sten bereiten einen Antrag vor, der den Rück tritt des Reichspräsidenten Ebert fordert. Wie wir heute noch dazu erfahren, entspringt dieser nationalsozialistische Antrag nicht politischem Ngitationsbcdiirfnis, sondern dem Wunsche aller rechtsstehenden Politiker nach einer gründlichen politischen Reinigung. Das Panama Kutisker- Barmat, das immer gröber wird, zeigt heute, dab die gewissenloseste Korruption bis in die höchsten politischen Stellen hinauf gereicht hat. Wo nicht Korruption vorhanden war, da findet man zumin dest höchst zweifelhafte, zum Teil strafbare Leicht fertigkeit verantwortlicher Politiker im Umgang mit Barmat. I» dieses Gebiet gehört der Fall des Postministers Höske, den am Freitag selbst sein Fraktionsgcnosse Fehrenbach im Reichstage nicht retten konnte. Erfrculicherwcitc wird icbt bekannt, dab der Staatsanwalt beabsichtige, in strenger Untersuchung ohne Ansehen der Person eine restlose Feststellung aller Schuldigen an diesem Panama hcrbcizusiihren. In den Kreisen der Nationalsozialisten und auch der Deutfchnationalcn Volkspartci wird die Forde rung laut, alle verantwortlichen Politiker, aus denen auch nur der leiseste Verdacht einer Beteili gung an der Barmat-Asfäre ruht, sollten aus Grün den der politischen Reinlichkeit sofort zurücktreten und sich dem Untersuchungsrichter freiwillig zur Verfügung stellen, weil nur so das Vertrauen des Volkes in seine Führer, das durch den Hoeflc-Dar- mat-Ekandal den schwersten Schlag erhalten hat. wieder hergcstellt werden kann. Hierhin gehört auch die Aufsagung dcutschimtionaler Kreise, dab die Ernemumg des neuen Reichskanzlers diesmal von ganz besonderer Bedeutung sein werden. Unter dec Borausseinmg nämlich, dab der Reichspräsident sicl durch de» Fortgang der Verhandlungen in der Bar cktnt-Asfäre zum Rücktritt veranlaht sehe» würde, würde der neue Reichskanzler bis zur ordnunge